Die Wiener Leopoldstadt hat wieder ein Fischgeschäft, meldet die Wiener Wochenzeitung Falter. In der Praterstraße des multikulturellen, östlich der Donau gelegenen Stadtteils haben Regina Welk und ihr Mann Mike Gross die "Fischerie" eröffnet, eine "Melange aus Fischgeschäft und Bistro" (Die Presse). Dabei verzichten die beiden komplett auf Seefisch, sondern bieten in Kühltheke und Bistro ausschließlich Süßwasserfische - Motto: "Frischer Fisch vom süßen Wasser". In der Theke liegen unter anderem Reinanken und Wildsaiblinge aus dem Attersee im Salzkammergut, eine Aalrutte sowie Forellen aus niederösterreichischer Zucht. Zum Konzept des Bistros gehören Fischtagesgerichte, Snacks und Frühstück. "Das Programm wechselt wöchentlich", schreibt der Falter: "Vorige Woche etwa war 'Pazifisches a la Yui' das Motto, es gab über Sake gedämpften Saibling, Forellen-Poké und eine sehr erfreuliche Hokkaido-Fischsuppe mit Frühlingszwiebeln, Gemüse, Miso und in der Suppe gar gezogene Fischwürferln (5,-/9,- Euro)." Die 'Fischvariationen auf Brot' sind drei Scheiben Brotocnik-Sauerteigbrot mit Räucherforellen-Rillette, Forellen-Rahm-Aufstrich und gebeiztem Seesaibling (6,50 Euro).
Anlässlich des Internationalen Tages der Fische am 22. August 2019 hat der Marine Stewardship Council (MSC) seinen neuesten Fortschrittsbericht veröffentlicht. "In den vergangenen zwei Jahren haben zertifizierte Fischereien 143 konkrete Verbesserungen für unsere Meere und Fischbestände umgesetzt und erwirkt", schreibt der MSC und nennt ein halbes Dutzend Beispiele. So haben die Nordsee-Krabbenfischer in Deutschland, Dänemark und den Niederlanden im Rahmen ihrer MSC-Zertifizierung 2017 den ersten Managementplan in der Geschichte der Krabbenfischerei eingeführt. Außerdem reduzierten Netze mit integrierten "Fluchtschleusen" den Beifang. Die Miesmuschelfischer im Wattenmeer optimieren ihr Managementsystem durch regelmäßige Konsultationsprozesse mit Umweltorganisationen und Umweltministerium.
Alaska-Pollack aus russischer Fischerei wird derzeit überwiegend als Rohware nach China geliefert, dort filetiert und veredelt und anschließend als zweimal gefrorene Ware exportiert, etwa nach Europa. Das soll sich ändern, meint Aleksey Buglak, Präsident der russischen Pollack Catchers Association (PCA). "Die PCA schlägt vor, auf Staatsebene ein Programm zu etablieren, um russischen Fischprodukten auf dem Weltmarkt ein wettbewerbsfähiges Image zu verleihen. Darüberhinaus ist es erforderlich, Produzenten beim Erwerb internationaler Umweltzertifizierungen zu unterstützen", erklärte Buglak in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA Novosti, zitiert in dem Portal Fish Information & Services (FIS). Denn im vergangenen Jahr produzierten Russlands Fischer zwar 1,7 Mio. t Alaska-Pollack, von denen jedoch nur 79.400 t Filet (= 4,7%) und 13.000 t (= 0,8%) Fischfarce waren.
Nach einer dreiwöchigen Zwangspause sind die Krabbenfischer an der deutschen Nordseeküste gestern erstmals wieder auf Fangfahrt gegangen, meldet der Norddeutsche Rundfunk. Grund für den Fangstopp waren randvolle Lager der Großhändler, die in der Regel 95 Prozent der Krabbenfänge abnehmen. Dabei war dies schon die zweite Pause in diesem Jahr. Bereits im Mai waren die Fischer drei Wochen lang in den Häfen geblieben. Ursache sei die Situation im vergangenen Herbst 2018. Damals hatten die Fischer in kurzer Zeit riesige Mengen Krabben gefangen, weil die Fangsituation gut war. Angesichts der beiden Unterbrechungen befürchten viele Krabbenfischer, dass 2019 "ihr schlechtestes Jahr" werden könne. Torben Hinners von der Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer (EzDK) prognostiziert: "Die ganzen Krabbenkutterbetriebe werden Minus fahren. Ich mache das jetzt 32 Jahre und ich habe das nicht ein Mal erlebt, dass wir Minus fahren." Dirk Sander, Geschäftsführer der (EzDK), spricht von der "wahrscheinlich [...] größte[n] Krise, die ich in meinem Leben mitgemacht habe."
Der Kormoran dürfte Schätzungen zufolge in Deutschland jährlich mehr Fisch fressen, als die Aquakultur hierzulande produziert. Wurden 2018 in Deutschland nach Angaben des Fisch-Informationszentrums (FIZ) 18.108 t Fische erzeugt, so fressen die hiesigen Kormorane - rund 24.500 Brutpaare oder 122.500 Kormorane im Herbstbestand - täglich etwa 60 t Fisch oder in Summe 21.900 t im Jahr. "Wegen der inzwischen rund 1.300 Wölfe und jährlichen Millionenschäden kam die Bundesregierung dem politischen Druck nach und hat das Bundesnaturschutzgesetz durch die sogenannte 'Lex Wolf' geändert", stellt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) fest und fordert entsprechend eine Ergänzung der "Lex-Wolf" durch eine „Lex schadensträchtige Arten“ im Bundesnaturschutzgesetz. Der Kormoran solle in den Anhang II der Vogelrichtlinie aufgenommen werden, um seine Regulierung dort, wo es erforderlich ist, zu erleichtern. Außerdem sollen sich die Behörden als Mittel der Schadensprävention zu einer Bestandsregulierung auch in Naturschutzgebieten verpflichten.
Nahe der ostchinesischen Metropole Qingdao (Provinz Shangdong) hat die Luhaifeng-Gruppe eine Logistikplattform für Fisch und Seafood in Betrieb genommen, die langfristig 3 bis 6 Mio. t Ware bewegen soll, melden die Undercurrent News. Diese Menge entspricht mehr als dem Fünffachen dessen, was in Deutschland im Jahr an Fisch und Seafood konsumiert wird. Der erste Teilabschnitt dieses North China International Seafood Trading Centers, das ein "Tor für Seafood vom Norden in den Süden" werden soll, wurde im Juli feierlich eröffnet. Dazu gehöre ein Kühlhaus für supergefrostete Produkte, die bei -60 ºC gelagert werden. Mit einer Kapazität von 50.000 t soll es das weltweit größte Lagerhaus im Superfrozen-Bereich sein. Hier werde unter anderem Thunfisch eingelagert, den die chinesische Hochseefangflotte anlandet. Zusammen mit zwei weiteren Kühlhäusern liege die Lagerkapazität des Umschlagszentrums derzeit bei 150.000 t, soll jedoch letztendlich auf insgesamt sechs Häuser mit einer Kühlkapazität von in toto 300.000 t ausgebaut werden. Das Zentrum soll dem Export, aber auch dem Binnenmarkt dienen. Alleine in den ersten sechs Monaten dieses Jahres sollen Chinas Seafood-Importe auf Basis Wert um 32% auf 7,03 Mrd. USD - rund 6,3 Mrd. Euro - gestiegen sein.
Der holländische Seafood-Verarbeiter Noordzee International übernimmt eine neue Fabrik von Varia Vis in Urk, um in die Verarbeitung von Lachs einzusteigen, melden die Undercurrent News. Noordzee war ursprünglich auf die Verarbeitung von Plattfischen spezialisiert, hatte jedoch vor zwei Jahren schon Kabeljau aufgesattelt. "Motiviert durch diesen Erfolg und aufgrund steigender Nachfrage von Kunden, die Lachs wünschen", habe man sich zu der Erweiterung entschlossen, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. In Urk werde jetzt spekuliert, ob Varia Vis in Zukunft nur noch als Handelsunternehmen agieren oder an anderem Standort die Produktion wie gehabt weiterführen werde.
Schleswig-Holsteins Muschelfischer sind derzeit überaus zufrieden. "Der Muschelfischerei geht es im Moment gut bis sehr gut", sagte Peter Ewaldsen, Geschäftsführer der Erzeugerorganisation schleswig-holsteinischer Muschelzüchter, anlässlich einer Presseveranstaltung vergangenen Freitag in Hörnum auf Sylt. Das bestätigte der Muschelfischer Paul Wagner: "Das letzte Jahr war exorbitant gut." 2018, so Ewald, landeten die Erzeuger 13.900 t Muscheln im Wert von 30,4 Mio. Euro an. Das entspräche einem Durchschnittspreis von etwa 2,19 Euro/kg. Eine Ursache für die erfolgreiche Performance der Schleswig-Holsteiner war der schlechte Ausfall der Muschelernte in den Niederlanden. Auch dieses Jahr hätten die Nachbarn wieder Probleme, sagte Paul Wagner: "Wir sind wieder die Könige auf dem Muschelmarkt."
Die Bundesbürger gehen immer seltener Lebensmittel und Konsumgüter einkaufen. Das ist ein Fazit einer neuen Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen. Dabei sind für fast zwei Drittel der Verbraucher (65 Prozent) Sonderangebote wichtig. Fast 59 Prozent der Bundesbürger kaufen am liebsten dort, wo sie ihren Einkaufszettel schnell abarbeiten können. Eine fachkundige Beratung hingegen ist nur jedem vierten Verbraucher wichtig. "Einkaufen muss praktisch sein", betont Nielsen-Experte Frank Küver. Im vergangenen Jahr war jeder deutsche Haushalt im Schnitt rund 193 Mal einkaufen und gab dabei im Durchschnitt jedes Mal rund 20 Euro aus. Zum Vergleich: im Jahre 2017 waren es noch 196 Einkäufe, bei denen der Durchschnittsbon bei 19,40 Euro lag.
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