Brasilien produziert zunehmend mehr Shrimps. Neue Produzenten, aber auch die Expansion bestehender Farmen führen dazu, dass die jährliche Erntemenge von 65.000 t im Jahre 2017 auf 70.000 bis 80.000 t im laufenden Jahr und auf 90.000 t im Jahre 2019 steigen könnte, schreibt IntraFish. Diesen Anstieg erwarte zumindest Cristiano Maia, der die Präsidentschaft des brasilianischen Shrimpzüchterverbandes ABCC vom langjährigen Amtsinhaber Itamar Rocha übernommen hat. Maia ist außerdem Präsident von Brasiliens größtem Shrimp-Produzenten Camarão Potiporã.
Argentiniens Fischerei auf die Argentinische Rotgarnele (Pleoticus muelleri) landete in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 22% weniger Shrimps an als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, meldet Fish Information & Services (FIS). Bis zum 21. Juni 2018 wurden 68.081 t gefischt, während es von Januar bis Juni 2017 noch 87.400 t waren - ein Minus von 19.319 t. Davon entfielen 36.815 t auf die Küstenfischerei, 24.656 t wurden von Frostfangschiffen angelandet, 6.291 t von hochseetüchtigen Frischfischfängern und 317,4 t von Booten, die in Flussmündungen fischten. Da der Anteil kleinerer Shrimps erheblich sein soll, werden jetzt mehrere Forschungsreisen durchgeführt.
Der Landwirtschaftsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Dr. Till Backhaus, will sich für Sofortmaßnahmen zur Unterstützung der Dorsch- und Heringsfischerei einsetzen, teilt das Ministerium in Schwerin mit. Anlass ist die Empfehlung des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) zur kompletten Einstellung der Heringsfischerei in der Ostsee. Diese Empfehlung sei für ihn "nicht nachvollziehbar", sagt Backhaus: "Der Bestand erfüllte in der ICES-Empfehlung aus dem Jahre 2015 noch alle Kriterien für eine nachhaltige Bewirtschaftung. Die Fischer haben also ihre Hausaufgaben gemacht." Auch eine Verdoppelung der in den Vorjahren nahezu gegen Null gefahrenen Dorschquote werde kaum zur Entlastung der angespannten wirtschaftlichen Situation führen. Im Jahre 2017 hatten die Fischer Stilllegeprämien in Höhe von 242.000 Euro erhalten, für das laufende Jahr 2018 stiegen die Prämien für zusätzliche Stilllegetage zur Schonung das Heringsbestandes sogar auf 1,95 Mio. Euro. Das Problem: sollte sich die EU-Kommission im Oktober 2018 für 2019 ein vollständiges Fangverbot aussprechen, würde die Stilllegeprämie für die Fischer entfallen. "Das ist nicht tragbar", meint Minister Backhaus.
Meerforellen aus der Ostsee und Fische aus den Binnenseen in Mecklenburg-Vorpommern sind "grundsätzlich zum Verzehr geeignet und sollten Bestandteil einer gesunden Ernährung bleiben", teilt Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus mit. Im Rahmen einer Pressekonferenz gab der Minister heute Einblick in die Überwachungs- und Untersuchungsstatistik des Landesamtes für Landwirtschaft, Lebensmittelsicherheit und Fischerei (LALLF) des Bundeslandes. Unter 8.050 Proben aus dem Lebensmittelbereich hatte das LALLF auch 38 Proben verschiedener Fischarten aus dem Schweriner, dem Malchiner und dem Schaalsee unter anderem auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und Industriechemikalien untersucht. Ausschließlich beim fettreichen Aal waren die zulässigen Höchstwerte für Dioxine und PCB überschritten. Der Hecht weise in Einzelfällen einen erhöhten Quecksilbergehalt auf. Backhaus betonte jedoch, das der Verzehr in üblichen Mengen unbedenklich sei. Bei Meerforellen aus dem küstennahen Bereich der Ostsee wiesen einzelne Proben erhöhte Dioxin- und PCB-Werte auf. Verbraucher könnten durch das Entfernen der fetten Bauchlappen am Fisch die Aufnahme solcher Stoffe minimieren, empfahl der Minister.
Der US-amerikanische Finanzinvestor Amerra Capital übernimmt die Mehrheitsanteile der beiden führenden griechischen Wolfsbarsch- und Doraden-Züchter Selonda und Nireus, meldet das Portal IntraFish. In dem seit Monaten laufenden Bieterprozess war das New Yorker Private Equity-Unternehmen schon früh als Favorit gehandelt worden. Amerra hatte im Mai 2016 schon den ebenfalls auf Bass & Bream spezialisierten Züchter Andromeda, der in Griechenland und Spanien produziert, gekauft. Er gilt als drittgrößter Akteur der Branche in Griechenland. Sowohl Selonda als auch Nireus befinden sich seit dem Jahre 2015 unter der Kontrolle von Banken, nachdem sie Insolvenz hatten anmelden müssen. Der am Mittwoch geschlossene Übernahme-Vertrag, der noch von den Kartellbehörden geprüft werden muss und bis Ende 2018 umgesetzt werden soll, sieht vor, dass Amerra 80 bis 85 Prozent der Unternehmensanteile erwirbt.
Das Europäische Parlament hat mit Beschluss vom 12. Juni 2018 die EU-Kommission aufgefordert, die Kormoranbestände "mit allen Mitteln drastisch […] zu reduzieren". Ziel müsse es sein, "dass einerseits die Bestandserhaltung der Kormorane gewährleistet wird und andererseits keine Bedrohung für andere Arten entsteht und Schäden in den betroffenen Aquakulturen abgewendet werden."
Der Vorstand von Islands größtem Fischereiunternehmen HB Grandi hat gestern Gu∂mundur Kristjánsson zum neuen Geschäftsführer gewählt, meldet das isländische Portal Kjarninn. Kristjánsson, Inhaber des isländischen Fangunternehmens Brim Seafood, hatte bereits am 4. Mai 2018 ein Drittel der Unternehmensanteile von HB Grandi gekauft. Er übernahm 34,1 Prozent im Wert von 176,5 Mio. Euro von Kristján Loftsson, Eigner des Walfangunternehmens Hvalur, und von Halldór Teitsson, der Anteile über Fiskiveidahlutafélagid Venus hielt. Sollte Kristjánsson auch die verbleibenden Anteile von HB Grandi übernehmen, müsste er, geschätzt auf Basis des Preises für die ersten 34,1 Prozent, weitere 512,4 Mio. Euro finanzieren - eine Summe, die Islands größte Bank Landsbankinn nach Insider-Einschätzungen nicht zur Verfügung stellen werde. Kristjánsson wird als CEO Vilhjálmur Vilhjálmsson ablösen, der in den Ruhestand tritt. Neuer Vorstandsvorsitzender von HB Grandi ist Magnús Gústafsson. Auch der Leiter der Abteilung Geschäftsentwicklung, Svavar Svavarsson, geht zum Herbst in den Ruhestand. Seine Nachfolge tritt der bisherige Direktor der Abteilung Grundfische, Torfi Dorsteinsson, an. Für die Grundfische wird in Zukunft Inga Jóna Fri∂geirsdóttir verantwortlich sein, die derzeit Betriebsleiterin Trockenfisch ist.
In Norwegen sind in den vergangenen zwei Tagen neue Lizenzen für die Lachszucht verauktioniert worden, meldet IntraFish. Alleine in den ersten zwei Tagen wurden im Auftrag des Norwegischen Fischereiministeriums Lizenzen über eine Produktionsmenge von 11.879 Tonnen versteigert, die 2,3 Mrd. NOK oder 242,6 Mio. Euro für die Staatskasse erlösten. Am heutigen Mittwoch werden weitere 3.480 Tonnen verauktioniert. Die Lizenzpreise lagen zwischen 132.000 und 252.000 NOK je Tonne Produktionsmenge Lachs, umgerechnet 13.922 bis 26.578 Euro die Tonne.
Die Eigner einer erst vor drei Jahren errichteten Weißfischverarbeitung im litauischen Klaipeda verkaufen den modernen Betrieb, weil die "Rohwarenpreise nicht-nachhaltige Höhen" erreicht haben, meldet das Portal IntraFish. Die Fabrik Vesvela in der Freihandelszone der Hafenstadt Klaipeda (ehemals dt. Memel) war 2015 für 10 Mio. Euro gebaut worden und produziert Kabeljau, Schellfisch und Seelachs (ausgenommen, ohne Kopf - H&G) für den europäischen Lebensmitteleinzelhandel, darunter Kunden in Großbritannien, Frankreich und den Benelux-Ländern. Die Jahreskapazität von 7.000 bis 8.000 t sei zuletzt nicht ausgeschöpft worden, es wurden vielmehr nur rund 4.000 t per anno produziert. Entsprechend war die Belegschaft von 200 im Februar auf derzeit 110 Beschäftigte reduziert worden. Grund für die Schwierigkeiten seien zu schnell gestiegene Preise für Kabeljau, zitiert IntraFish eine "Quelle". Jetzt sei Vesvela "gezwungen, einen Investor zu suchen" oder nach Alternativen zu schauen, um die Fabrik am Laufen zu halten.