In einer Lachsfarm des isländischen Züchters Arnarlax in den Westfjorden ist Mitte Februar ein Meeresgehege mit rund 500 t Lachsen gesunken, meldet die Iceland Review. Als die Fische mit Wellbooten in ein anderes Gehege im Tálknafjör∂ur umgesetzt wurden, registrierte Arnarlax eine erhebliche Sterblichkeit: insgesamt verendeten rund 53.000 Lachse mit einem Durchschnittsgewicht von jeweils 3 kg, in toto fast 160 t, offenbar durch Stress während der Umsetzung, bedingt auch durch die niedrigen Temperaturen. Das entspreche etwa der Zahl an Lachsen, die in einem Jahr in Islands Flüssen gefischt werden, kommentierte die Isländische Fischereivereinigung.
Der Marine Stewardship Council (MSC) könnte eventuell schon in einem Jahr soziale Aspekte in sein Programm integrieren, die dann ab Februar 2020 auch für Fischereien im Bestand verpflichtend würden, schreibt IntraFish. Im Jahre 2016 hatte der MSC-Vorstand beschlossen, soziale Aspekte mit zu berücksichtigen, und hatte ein Beratungsverfahren angestoßen, dessen Ergebnisse jetzt veröffentlicht wurden. Dabei konzentriere sich der MSC zunächst auf besonders problematische Arbeitsbedingungen und wolle mit Zwangsarbeit und Kinderarbeit beginnen, erklärt Nicolas Guichoux, der beim MSC für das Marketing weltweit zuständig ist. Doch das Thema Arbeitsbedingungen sei insgesamt noch ein recht neues, so dass ein weltweit anerkannter Sozialstandard für Fischereien bislang noch nicht existiere.
Aramark hat sich vom Zeitgeistthema Pilgern inspirieren lassen und nimmt die Gäste seiner Betriebsrestaurants vom 5. bis 16. März mit täglich wechselnden Gerichten mit auf eine Reise durch ingesamt vier Länder - Deutschland, Schweiz, Frankreich und Spanien - entlang des Jakobswegs zur spanischen Stadt Santiago de Compostela. Die Ökotrophologin Ulrike Mößner und Aramark-Produktentwickler Robert-Michael Zetsche haben für den zehntätigen Aktionszeitraum regionale Spezialitäten aus ingesamt zehn Etappen wie Frankfurt, Bern, Le Puy-en-Velay oder Pamplona nach traditionellen Rezepten ausgewählt. "Weil man nach einer langen Wanderung ordentlich Hunger hat, servieren wir hauptsächlich deftige, bodenständige Gerichte", sagt Robert-Michael Zetsche. Auch See und Meer liefern Zutaten: Frankfurt am Main steuert Kassler mit Flusskrebsen und Gemüse bei und Pamplona steht Pate für Kabeljau mit Spitzpaprika und Schwenkkartoffeln. Die Kampagne wird von einem umfassenden Marketingkonzept begleitet. Die Gäste werden über eine interaktive Fotochallenge auf Facebook oder einen Making-of-Film zum Highlight einbezogen. In den Betriebsrestaurants gibt es neben Standdisplays, Plakaten und Tischaufstellern ein Pilger-Booklet mit Tipps, Rezepten und einem Pilger-Quiz.
Zwei Männer aus Frankfurt sind vom Frankfurter Landgericht wegen versuchten Fischdiebstahls aus einem Teich bei Eppstein (Main-Taunus-Kreis) zu Geldstrafen von 1.800,- und 3.000,- Euro verurteilt worden, meldet die Frankfurter Neue Presse. Die Strafkammer hatte es als erwiesen angesehen, dass die Männer in der Nacht zum 5. Mai 2017 gemeinsam mit zwei Unbekannten in eine Teichanlage zwischen Eppstein und Vockenhausen eingedrungen waren, um mittels eines Stellnetzes Fische zu stehlen. Sechs Tiere waren dabei verendet, am Zaun war ein Schaden in Höhe von 2.600,- Euro entstanden. Da Kameras, die das Gelände sicherten, in der Nacht Alarm ausgelöst hatten, konnten die Diebe mit Hilfe des Teichbesitzers und seiner Lebensgefährtin noch in der Nacht von der Polizei festgenommen werden. Bei einer ersten Verhandlung vor dem Amtsgericht Königstein hatte die Richterin die Männer freigesprochen mit dem Argument, dass ihnen keine Mittäterschaft, sondern nur Beihilfe nachzuweisen sei. Doch die Staatsanwaltschaft ging in Berufung, das Landgericht hob das Urteil auf. Der Teichbesitzer begrüßte das Urteil. Immer wieder würden private Teiche geleert und Einfriedungen zerstört, doch meist könne den Tätern nichts nachgewiesen werden.
Europäische Heringsfischer und -verarbeiter befürchten, dass der Marine Stewardship Council (MSC) dem atlanto-skandischen Hering im Nordostatlantik die MSC-Zertifizierung aberkennen könnte, schreibt das Portal IntraFish. Der Bestand, einer der wichtigsten für die Heringsbranche, umfasst vier zertifizierte Fischereien: die Fischerei auf den norwegischen Frühjahrslaicher, die norwegische und isländische Schleppnetz- und Ringwadenfischerei auf den Hering, die Ringwaden- Schleppnetzfischerei von DPPO, PFA, SPFPO und KFO sowie die atlanto-skandische Heringsfischerei der Färingischen Schwarmfisch-Organisation. Alle werden in der zweiten April-Hälfte 2018 von ihren ursprünglichen Zertifizierern individuell und unabhängig auditiert. Die einzelnen Berichte werden für eine einheitliche Einschätzung der aktuellen Bestandssituation zusammengeführt. Sollte sich dabei herausstellen, dass die MSC-Standards nicht erfüllt sind, verlieren alle Fischereien ihren MSC-Status, erklärt Ines Biedermann, Commercial Managerin des MSC in Deutschland.
Die Fachmesse fish international 2018 ist am Dienstag mit einem erneuten Besucherplus in der Messe Bremen zu Ende gegangen. Insgesamt sahen sich 12.203 Besucher in der Messehalle 5 um (2016: 11.732). Seit Sonntag hatten sich bei der 16. Auflage der Fischmesse unter anderem Fischverarbeiter und -händler, Gemeinschaftsverpfleger, Gastronomen und Lebensmittelhändler getroffen. Mit 312 Ausstellern verzeichnete die Messe einen Zuwachs um 15 Prozent (2016: 273).
Der langjährige geschäftsführende Gesellschafter von Deutsche See, Egbert Miebach, ist am Montag nach schwerer Krankheit im Alter von 60 Jahren gestorben. Der Unternehmer hatte die Bremerhavener Fischmanufaktur in den letzten 20 Jahren "maßgeblich geprägt, innovative Ansätze und Ideen eingebracht und erfolgreich umgesetzt", heißt es in einer Mitteilung aus der Seestadt. Miebach hatte die Deutsche See gemeinsam mit seinem Freund und Weggefährten Dr. Peter Dill und dem Bremer Unternehmer Andreas Jacobs zum 1. Oktober 1998 von der Beteiligungsgesellschaft Apax gekauft. Gemeinsam mit Peter Dill baute er Deutsche See zum führenden Fischunternehmen in Deutschland auf. Meilensteine seines Schaffens waren die konsequente Ausrichtung des Unternehmens auf Fisch, Qualität und Frische, die Neubauten vieler Niederlassungen, die Übernahmen der Firmen Seefisch und Beeck Feinkost sowie die Verleihung des Deutschen Nachhaltigkeitspreises im Jahre 2010.
Die irische Räucherei The Burren Smokehouse (Lisdoonvarna/County Clare) ist am Mittwoch in Dublin mit Irlands Nachhaltigkeitspreis "Green Seafood Business of the Year" ausgezeichnet worden, meldet IntraFish. Die für ihren hochwertigen Bio-Räucherlachs und geräucherte Makrelenprodukte bekannte Räucherei habe ihren Energieverbrauch um 29 Prozent senken können, teilte Inhaberin Birgitta Hedin-Curtin mit. Lebensmittel- und Restabfall wurden um 19% verringert. Der von der irischen Seefischereibehörde BIM geförderte Preis zeichnet Seafood-Unternehmen aus, die herausragend sind im Hinblick auf nachhaltige Geschäftspraktiken.
Gleich zwei Unternehmen haben in den letzten Wochen angekündigt, im US-Bundesstaat Maine große landgestützte Lachsfarmen zu errichten, meldet IntraFish. Ende Januar wurden Pläne der norwegischen Nordic Aquafarms bekannt, dort in mehreren Ausbaustufen eine Lachsfarm für die Produktion von letztendlich 33.000 t Lachs im Jahr zu bauen. Kostenpunkt: rund 4 Mrd. NOK oder 410,5 Mio. Euro. Mit dieser Kapazität wäre das Projekt die weltweit zweitgrößte Farm, die Lachs an Land bis zur Marktreife abwachsen lässt - nach dem Komplex von Atlantic Sapphire im US-Bundesstaat Miami/USA, der im Endausbau insgesamt 90.000 t produzieren soll. Jetzt hat das in Bucksport/Maine ansässige Unternehmen Whole Oceans angekündigt, in einer ehemaligen Papiermühle in Belfast/Maine für 250 Mio. USD (etwa 203,4 Mio. Euro) eine Kreislaufanlage für die Produktion von eta 20.000 t Atlantischen Lachs im Jahr zu bauen. IntraFish zitiert ein Unternehmens-Statement, wonach dessen gesamte Produktion für die kommenden zehn Jahre schon verkauft sei.
Die russische Fischerei auf die Kamtschatka-Krabbe (Paralithodes camtschaticus) ist als erste Königskrabben-Fischerei weltweit vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, meldet IntraFish. Die Bewertung wurde von dem unabhängigen Zertifizierer Acoura Marine durchgeführt. Die auch als Alaska-Königskrabbe bekannte Spezies lebt natürlicherweise im Ochotskischen und Japanischen Meer, im Beringmeer sowie im nördlichen Pazifischen Ozean. Ihr Körper (Carapax) wird bis zu 28 cm groß mit einer Spannweite der Beine von bis zu 1,80 Meter. Zwischen 1961 und 1969 wurde die Red King Crab von russischen Wissenschaftlern auch in der Barentssee angesiedelt, wo sie jetzt auf dem südlichen Schelf von Nordnorwegen im Westen bis zur russischen Insel Kolgujew im Osten vorkommt.