Er wollte den Österreichern eine "bewusste Auseinandersetzung" mit Lebensmitteln näherbringen - jetzt musste Alexander Quester Insolvenz anmelden. Über das Vermögen der Questers Feines GmbH im österreichischen St. Sebastian wurde am 5. September 2017 ein Konkursverfahren eröffnet. Die im Jahre 2006 von dem früheren Bauunternehmer Quester gegründete Biofischzucht im Mariazellerland notierte in den letzten Jahren jährliche Umsätze von 2,19 und 2,76 Mio. Euro. Im Wirtschaftsjahr 2015/16 konnten noch geringfügige Gewinne erzielt werden, doch die noch nicht vorliegende Bilanz 2016/17 werde erhebliche Verluste ausweisen, teilt der Kreditschutzverband KSV1870 mit. Quester belieferte hauptsächlich den Rewe-Konzern (u.a. Merkur) und die Handelskette Spar, heißt es von Seiten des Alpenländischen Kreditorenverbandes (AKV).
Die Stellnetzfischer auf Hering (Clupea harengus) an der Küste von Mecklenburg-Vorpommern lassen ihre Fischerei nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) bewerten. Während die Schleppnetzfischerei auf den Frühjahrslaicher in der westlichen Ostsee (Fangmenge: 12.519 t) schon seit dem Jahre 2015 eine MSC-Zertifizierung besitzt, ist dies noch nicht der Fall bei jener Fischerei, die mit Kiemennetzen, Stellnetzen und Reusen arbeitet. Der Zeitplan für das Verfahren sieht nach einem offiziellen Start am 15. August 2017 und einem Besuch der Auditoren vor Ort vom 19. September bis zum 21. Oktober 2017 vor, dass das Verfahren im Sommer 2018 abgeschlossen ist.
Mehr als 11.000 Lachse sind aus einer Zucht der Scottish Salmon Company (SSC) in der schottischen Region Argyll und Bute entkommen, schreibt IntraFish. Die Fische sollen in den Flüssen vor Ort rund um die Farm bei Geasgill nahe Ulva verschwunden sein. Bislang konnten nur 250 wieder gefischt werden. Entdeckt worden sei die "Flucht" der Lachse bei einer Routinearbeit. Die Höhe der entstandenen Kosten für die Scottish Salmon Company ist unbekannt, aber bei einem vergleichbaren Vorfall im Jahre 2015 sei der Schaden auf 240.000 GBP beziffert worden, rund 272.000 Euro.
Für die russische Fischerei auf Zander (Sander lucioperca) und Barsch (Perca fluviatilis) im Peipussee (FAO-Fanggebiet 05) hat am 8. September 2017 offiziell ein Bewertungsverfahren nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) begonnen. Co-Auftraggeber sind die vier Unternehmen Gdvosky fishing plant CJSC (Ust'e/Russland), Revanch fishing company LLC (Yukhonovschina/Russland), Bernard Wolf SA (Chevroux/Schweiz) und GRiKO JV LLC (Ust'e/Russland). Auf dem See aktive Fischer könnten das MSC-Label ebenfalls nutzen, sofern sie ihre Fänge an eines der genannten Unternehmen verkaufen. Die Fischerei auf dem Peipussee wird von einer estnisch-russischen Fischereikommission gemanaged, die die Fangquoten jährlich gemeinschaftlich festlegt. Für das Jahr 2016 lag die Gesamt-TAC für beide Fischarten bei 3.714,3 Tonnen, wovon rund 1.925 Tonnen auf die russische Seite entfielen. Das Zertifizierungsverfahren, das in den Händen von Marine certification LLC liegt, wird voraussichtlich zehn Monate dauern und könnte, falls erfolgreich, im Juni 2018 mit der Übergabe des MSC-Zertifikats abgeschlossen werden.
Algen werden im spanischen Galicien schon seit mehr als 35 Jahren für die menschliche Ernährung verwendet. Doch das junge Unternehmen Conservas Mar de Ardora, gegründet von zwei Meeresbiologen, nimmt jetzt für sich in Anspruch, die Algen erstmals auf nachhaltige Weise zu nutzen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der im Seehafen Ortigueira (A Coruña) an der Nordwestspitze Spaniens ansässige Hersteller produziert aus Braunalgen (Wakame), Grünalgen (Codium) und Seetang (Kombu) zehn Variationen getrockneter Produkte und Konserven, die direkt gegessen werden können oder gebraten in Salaten, Canapés, Füllungen, Pasteten, Suppen und Brühen, in Frischkäse, mit Reis oder in Eintöpfen eingesetzt werden. Der Konservenhersteller gewährleiste die nachhaltige Produktion durch Kontrolle, Überwachung und Biomonitoring, um die natürlichen Bestände und die Ökosysteme zu erhalten. Die Algen werden von Hand in Meerwasser gewaschen und gereinigt, und zwar "vorsichtig und unter Vermeidung mechanischer Methoden, um die Zelltextur und osmotische Prozesse nicht zu zerstören", teilt der Produzent mit. Die Produkte tragen das Biosiegel der galicischen Kontrollstelle "Consello Regulador da Agricultura ecoloxica" (CRAEGA).
Die EU-Fangquote für den Seehecht soll in der kommenden Fangsaison 2018 auf 115.335 Tonnen festgelegt werden. Diese aktuell ausgesprochene Empfehlung von Wissenschaftlern des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) liegt 6,5 Prozent unter dem Vorschlag des letzten Jahres und 4 Prozent niedriger als die tatsächlich festgelegte Quote für 2017, schreibt IntraFish. Erstmals seit 2012 schlagen damit die Experten eine Reduzierung der Seehecht-TAC vor. Für die Seehechtfischerei im Nordosten der Biskaya und im Atlantik vor Spaniens Küste soll die Quote sogar um 18,6 Prozent auf 8.561 Tonnen gesenkt werden.
Unbekannte haben aus einer Fischzuchtanlage im Eyachtal in Neuenbürg (Enzkreis/Baden-Württemberg) am vergangenen Wochenende rund 500 Forellen gestohlen, meldet das Portal Regio-News. In Nacht zum Sonntag gelangten die Täter über einen niedergedrückten Stacheldrahtzaun auf das Gelände der Fischzucht Zordel und entwendeten die Tiere im Wert von mehreren tausend Euro. Zeugen oder Hinweisgeber werden gebeten, sich unter der Tel.-Nr. 0 70 82 - 7 91 20 mit dem Polizeirevier Neuenbürg in Verbindung zu setzen.
Mehr als 1,17 Mio. Tonnen Fisch und Meeresfrüchte weltweit dürfen inzwischen das grün-weiße Ökolabel des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) tragen. Das teilte die Organisation aktuell mit (Stand: September 2017). Gemessen an der Menge an zertifiziertem Fisch nimmt Lachs mit 584.339 Tonnen, produziert in 209 zertifizierten Farmen, den ersten Rang ein. Das entspreche 34 Prozent der weltweiten Lachserzeugung. Es folgt Pangasius mit 42 Farmen, in denen 207.009 Tonnen Fisch produziert werden (Anteil an der Weltproduktion: 19 Prozent). Rang 3 unter den zertifizierten Arten belegt Tilapia mit 40 Farmen und einer Produktionsmenge von 147.920 Tonnen (Anteil: 4 Prozent). An ASC-zertifizierten Shrimps werden derzeit 125.765 Tonnen in 101 zertifizierten Farmen gezüchtet (Anteil: 38 Prozent). Weitere 188 Farmen für unterschiedliche Arten befinden sich derzeit im Bewertungsverfahren nach den ASC-Standards. Insgesamt sind inzwischen 9.443 Produkte in 65 Ländern ASC-zertifiziert.
Die britische Co-op, eine der größten Supermarktketten des United Kingdom, hat eine "Scottish Salmon Farming Group" ins Leben gerufen, um damit das eigene Bekenntnis zu Fisch aus verantwortungsbewusster Produktion zu stärken. Die neue "Schottische Lachszucht-Gruppe" soll Beteiligte über die gesamte Lieferkette vereinen, darunter wichtige Lieferanten und der langjährige Produktionspartner Farne Salmon and Trout, schreibt IntraFish. Dadurch will die Co-op stärker strategisch ausgerichtete, langfristig angelegte Beziehungen zu ihren schottischen Lieferanten ermöglichen, die einen Fokus auf Erfolgsmethoden und -verfahren legen, um den neuen Lachszuchtstandard zu unterfüttern. In diesem Zusammenhang will die Gruppe in Forschungsarbeit investieren, um die Industrie für die Zukunft gut aufzustellen. Außerdem soll die Zusammenarbeit mit schottischen Gemeinden vor Ort, auf dem Festland und auf den Inseln, wo Zuchtlachs gefarmt wird, ausgebaut werden. Aisla Jones, Managerin Nachhaltigkeit Fisch bei der Co-op, sieht aktuell den richtigen Zeitpunkt für die neue Gruppe, da der Lachsabsatz der Co-op im Vorjahresvergleich um 22 Prozent gestiegen sei.
Die Lachsfischer in der Bristol Bay (Alaska) haben in diesem Jahr 39,8 Mio. Lachse gefangen und damit 214,6 Mio. USD (= 180,1 Mio. Euro) ab Boot erlöst, meldet das Portal IntraFish. Der Fangwert sei nahezu doppelt so hoch wie der Durchschnittswert der vergangenen 20 Jahre, der bei 108,9 Mio. USD (= 91,4 Mio. Euro) lag, teilte Alaskas Behörde für Fisch und Wild (ADF&G) mit. Nach Menge und Wert sei es die zweitbeste Fangsaison der letzten zwei Jahrzehnte. Das Gros der Fänge, nämlich 95 Prozent, waren Sockeye, die unter den Arten auch den höchsten Durchschnittspreis erzielten mit 1,02 USD/Pound (= 1,89 Euro/kg). Die Zahl von 37,7 Mio. Sockeyes, die die Berufsfischer fingen, lag 37 Prozent über der Prognose von 27,5 Mio. Fischen und 63 Prozent höher als der 20 Jahres-Durchschnitt. Das durchschnittliche Gewicht der Sockeye-Wildlachse war mit 5,5 Pound (= 2,497 kg) niedriger als das Durchschnittsgewicht der letzten 20 Jahre, das 5,9 Pounds (= 2,679 kg) betrug