Im badischen Neuenburg erprobt das Unternehmen EBF ein solares Aquaponik-Gewächshaus, das Gemüse, Kräuter und Fisch ausschließlich mit Hilfe von Solarenergie produzieren soll, schreibt das südhessische Echo Online (Darmstadt). Initiator ist der Physiker und Energieeffizienzberater Franz Schreier, der in Neuenburg am Rhein für 550.000 Euro ein 200 Quadratmeter großes Hightech-Gewächshaus gebaut hat. Der Energiedienstleister Badenova (Freiburg) hat das Pilotprojekt aus seinem Innovationsfonds mit 168.000 Euro gefördert, schreibt Echo. Im Gewächshaus wachsen Salat, Basilikum und Tomaten, außerdem werden derzeit Störe, demnächst Zander gezüchtet. Die Beleuchtung erfolgt über Schwefel-Plasmalampen, deren Lichtspektrum an die Bedürfnisse der Pflanzen besser angepasst sei als das von LED-Leuchten. Die benötigte Energie erzeugen Solarpanels, und zwar eventuell mehr als die Aquaponikanlage verbraucht. Die regionale Vermarktung der Produkte vor allem an die Gastronomie soll unter der von Schreier eingetragenen Marke "ownfoods" erfolgen, schreibt die Badische Zeitung. Wenn im Jahre 2022 die baden-württembergische Landesgartenschau nach Neuenburg kommt, sollen dort drei weitere Solargewächshäuser stehen und die Fortentwicklung der Aquaponik-Technik verdeutlichen.
Im dritten Jahr in Folge führt der Marine Stewardship Council (MSC) wieder eine Aktionswoche für Außer-Haus-Anbieter durch. Vom 6. bis 12. Juni 2015 können Gastronomen und Gemeinschaftsverpfleger mit fairen und nachhaltigen Angeboten aus der Fischerei bei ihren Tischgästen punkten. Während der Aktionswoche solle jeden Tag ein Gericht mit MSC-zertifiziertem Fisch angeboten werden, empfiehlt der MSC. Ebenso informativ wie unterhaltsam soll die Aktionswoche werden, die 2013 erstmals unter dem Motto "Schwarz auf Weiß - Wahrhaftiges aus der Welt der nachhaltigen Fischerei" durchgeführt wurde. Die gleichnamige achtseitige Zeitung will "ohne erhobenen Zeigefinger und wissenschaftliches Fachchinesisch" Wissenswertes rund um das MSC-Programm vermitteln, über Fischarten und Fangmethoden. Interviews mit Fischern, Seemannsweisheiten und ein Meerjungfrauen-Horoskop lockern die Fakten auf. Als visuelle Unterstützung stellt der MSC eine mehrteilige Posterserie für den Gästebereich, Tischaufsteller, Aufkleber für die Kleidung der Mitarbeiter und kleine Give-aways für die Gäste zur Verfügung. MSC-Bilddateien machen eine Slideshow für das Haus-TV möglich. An der kostenfreien MSC-Aktionswoche können alle MSC-zertifizierten Foodservice-Standorte mit gültiger Lizenzvereinbarung teilnehmen. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.msc.org/schwarzaufweiss.
Das Fischfachgeschäft Schälte im nordrhein-westfälischen Haan (Kreis Mettmann) ist am 30. März durch einen Brand schwer beschädigt worden, schreibt die örtliche Presse. Auslöser war der Brand einer Fritteuse, bei dem Inhaber Patrich Schälte leichte Brandverletzungen erlitt. Der Brand wiederum wurde durch einen technischen Defekt am Thermostat des Gerätes ausgelöst, zitiert das Wochenblatt "Hallo Haan" Brandexperten vom Kommissariat 11 in Mettmann. Durch den Brand, aber auch durch Rauch und Ruß entstand in den Geschäftsräumen (Neuer Markt 56) ein Gesamtsachschaden, den Patrick Schälte im Gespräch mit FischMagazin auf bis zu 150.000.- Euro schätzte. Die Brüder Patrick und Stephan Schälte, die das Geschäft neben dem Hauptsitz in Solingen und einer Filiale in Hilden betreiben, müssen die Räumlichkeiten in Haan jetzt komplett sanieren - obwohl die letzte Umbaumaßnahme noch nicht lange zurückliege. Um den Verkauf trotz des Unglücks weiterzuführen, wurde vor dem Geschäft ein Verkaufswagen von Borco-Höhns aufgestellt, aus dessen 4,50 Meter-Theke seit Gründonnerstag wieder Kunden bedient werden. "Wir können fast das gesamte Sortiment anbieten. Bei gutem Wetter grillen wir sogar", berichtet Schälte, obgleich der Imbissbereich derzeit quasi weggefallen sei. Spätestens Ende Juni soll Fisch Schälte in Haan wieder eröffnet werden.
Mehrere jener Wildlachs-Verarbeiter in Alaska, die sich lange Zeit gegen eine Verwendung des MSC-Labels gesträubt hatten, haben sich jetzt mit dem Marine Stewardship Council (MSC) geeinigt, schreibt das Portal IntraFish. Ihre Entscheidung, sich der Klienten-Gruppe, der 2014 gegründeten Alaska Salmon Processors Association (ASPA), anzuschließen, hängt auch mit den aktuellen Fischereiprognosen zusammen: Alaska erwartet für die kommende Saison beachtliche Sockeye- und Pink-Fänge. Angesichts noch vorhandener Lagerbestände werden Alaskas Verarbeiter weltweit nach Absatzmärkten suchen müssen. Zu den Produzenten, die sich jetzt dem MSC-Programm anschließen, gehören mit Trident Seafoods, Ocean Beauty, Peter Pan und Icicle Seafoods führende Unternehmen, mit dabei sind außerdem Alaska General Seafoods, Kwikpak Fisheries, Leader Creek Fisheries, North Pacific Seafoods, Triad Fisheries und Yukon Gold. Die Gruppe hat weitere interessierte Lachsverarbeiter aufgefordert, sich zu denselben Konditionen an dem Kosten teilenden Projekt zu beteiligen. Die Betriebe werden weiterhin auch das Responsible Fisheries Management (RFM)-Zertifizierungsprogramm des Alaska Seafood Marketing Institutes (ASMI) unterstützen.
Metro Cash & Carry Deutschland und das Schwesterunternehmen C+C Schaper haben am 2. April vorsorglich das Tiefkühlprodukt "Horeca Select Seeteufelfilet 170-230g" (1 kg) mit den Mindesthaltbarkeitsdaten 28.10.2015 und 12.01.2016 zurückgerufen. "Proben haben ergeben, dass in dem Produkt auch Bestandteile einer anderen Fischart enthalten sein könnten", heißt es in der Pressemitteilung der Metro. Das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz spricht von "stachliger Kugelfisch", der statt des Lophius americanus in den Beuteln enthalten sein könnte. Metro und Schaper haben alle betroffenen Bestände der Ware aus dem Verkauf genommen. Betroffene Kunden wurden parallel telefonisch oder per Post informiert. Die Metro Cash & Carry Deutschland betreibt mit ihren beiden Marken Metro Cash & Carry und C+C Schaper mit mehr als 15.000 Mitarbeitern 107 Cash & Carry-Märkte in Deutschland.
Mit dem Aussetzen von fast 300.000 Glasaalen bei Geesthacht nahe Hamburg soll der Fischbestand in der Elbe stabilisiert werden, schreibt das Hamburger Abendblatt. Zum zehnten Mal haben am Donnerstag Sport- und Berufsfischer sowie Vertreter der niedersächsischen Landwirtschaftskammer zwischen Schnackenburg (Landkreis Lüchow-Dannenberg) und Geesthacht Jungaale ausgesetzt, und zwar fast 300.000. Die Tiere wachsen in diesen Gewässerbereichen in natürlicher Umgebung auf und könnten nach sechs bis zehn Jahren als erwachsene Tiere die Elbe verlassen, um in ihr Laichgebiet im Atlantik zu wandern. Vorteil der Elbe sind die wenigen Hindernisse: nur die Staustufe bei Geesthacht müssen die Aale bei ihrer Wanderung zurück ins Meer überwinden. Die Kosten der Aktion belaufen sich auf 43.000 Euro. Etwa 60 Prozent hiervor werden von der EU und dem Land Niedersachsen getragen, gut 40 Prozent übernehmen Fischer, Angler und Fischereirechtsinhaber. Sie sind in der Gemeinschaftsinitiative Elbefischerei zusammengeschlossen. Ähnliche Aktionen laufen auch in anderen Elbanrainerländern, so dass insgesamt rund drei Millionen Jungaale ausgesetzt werden.
Zwei große dänische und schwedische Fischereien auf Schwarmfisch haben Ende März mit einer Bewertung nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) begonnen, und zwar durch den unabhängigen Zertifizierer MRAG Americas. Geprüft werden die Fischereien auf Sandaal (Ammodytes marinus), Sprotte (Sprattus sprattus sprattus), Stintdorsch (Trisopterus esmarkii) und den im Frühjahr laichenden Hering in der westlichen Ostsee, die von Fischern der Dänischen Schwarmfisch-Produzentenorganisation (DPPO) und der Dänischen Fischer-Produzentenorganisation (DFPO) betrieben werden. Die letztgenannte Heringsfischerei ist ein Joint-Venture von DPPO, DFPO und der Schwedischen Pelagischen Föderation der Produzentenorganisationen (SPFPO), die in Nordsee, Kattegat, Skagerrak und der westlichen Ostsee operieren. Zur Zertifizierung steht eine Gesamtfangmenge von 500.000 Tonnen Fisch. "Im Erfolgsfall können wir dem Markt Fischöl und Fischmehl aus nachhaltiger Quelle anbieten", sagt DPPO-Vertreter Claus Sparrevohn. Während der Hering vor allem in Dänemark und Skandinavien verkauft wird, werden Sandaal, Sprotte und Stintdorsch zu Fischöl für die Aquakultur und Fischmehl verarbeitet.
Der derzeit unter dem Namen CiG Larsen Danish Seafood firmierende Fischverarbeiter wird demnächst wieder Larsen Danish Seafood heißen. Das teilte der Kieler Rechtsanwalt Wilhelm Salim Khan Durani mit, der gestern den Verkauf des deutsch-dänischen Industriebetriebes an das färingische Fischereiunternehmen Christian í Grótinum (CiG) endgültig vollzogen hat. Neuer Geschäftsführer der CiG Larsen Danish Seafood GmbH in Harrislee und der CiG Larsen Danish Seafood (Leegina) GmbH in Bremerhaven wird Bogi Rasmussen. "Die Standorte in Harrislee und Bremerhaven bleiben bestehen und der überwiegende Teil der 300 Arbeitsplätze wird erhalten", betonte erneut Durani, der für die Kieler Sozietät Cornelius + Krage die Insolvenz des Fischproduzenten verwaltet hatte. "Wir sind nun in der gesamten Wertschöpfungskette tätig - vom Fischfang über die Verarbeitung bis zum Vertrieb der Produkte", hob Rasmussen hervor. Insgesamt 10 Mio. Euro will CiG in den nächsten Jahren in Larsen investieren. Zunächst sollen für 2,5 Mio. Euro im Werk in Harrislee eine Wasseraufbereitungsanlage installiert und Maßnahmen zur Vermeidung von Geruchsemissionen ergriffen werden.
Die Fischfänge im Bodensee waren auch im vergangenen Jahr wieder rückläufig. Insgesamt landeten die 110 Berufsfischer, davon 36 in Baden, im Jahre 2014 noch 470 Tonnen an, und zwar vor allem Felchen, den Brotfisch der Bodenseefischer, schreibt der Südkurier (Konstanz). Die badischen Fischer fingen rund 49 Tonnen Blaufelchen und 46 Tonnen Gangfelchen - im Mittel der vergangenen zehn Jahre sei das ein Minus von 40 Prozent. Von derartigen Ergebnissen könne keiner der Fischer mehr leben, klagten diese auf der Hauptversammlung des Verbandes Badischer Berufsfischer in Haltnau.
Die dänische Oyster Boat, seit Februar eine 51%ige Tochtergesellschaft von Jeka Fish, beginnt nach einer vierjährigen Versuchsphase mit der kommerziellen Zucht von Europäischen Austern, schreiben die Undercurrent News. Oyster Boat-Geschäftsführer Laurits Bernitt betreibt seit vier Jahren versuchsweise eine Zucht für die Ostrea edulis am Nissum Fjord gut 25 Kilometer südlich von Lemvig, der nur durch eine schmale Nehrung von der Nordsee getrennt ist. Das Wasser in der Region habe einen hohen Salzgehalt. Der Fjord mit einer Wasserfläche von 7.000 Hektar soll seit 1986 frei sein von den infektiösen Muschelkrankheiten Bonamia ostreae und Marteilia refringens. In einem ersten Drei-Jahres-Zeitraum solle Oyster Boat bis zum Jahre 2018 eine jährliche Erntemenge von zunächst 30 Tonnen erreichen und einen Umsatz von 200.000 USD erwirtschaften. In den folgenden drei Jahren solle die Produktion auf 136 Tonnen steigen und mit ihr der Umsatz auf rund 1 Mio. USD. Reizvoll und möglich erscheint diese Entwicklung angesichts gestiegener Preise für die Europäische Auster: für 2007 notierte die Welternährungsorganisation FAO noch 4,30 USD/kg, 2011 schon 9,- USD/kg.