Ein Forschungsprojekt in Bremerhaven entwickelt ein neues Modul zur Steuerung der Wasserqualität in Aquakulturanlagen, das die Nitratwerte dynamisch regelt und damit Zeit und Kosten sparen soll. "Herkömmliche, kombinierte Technologien zur Steuerung der Wasserqualität müssen aufwendig aufeinander abgestimmt und manuell überwacht werden. Durch den Einsatz des neuen Moduls sinkt der Aufwand dafür erheblich", sagt Projektleiter Carlos Espinal vom ttz Bremerhaven. Das unabhängige Forschungsinstitut entwickelt das neue Steuermodul gemeinsam mit der SubCtech aus Kiel und dem Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung (AWI).
In Bremerhaven ist ein bundesweites Kooperationsnetzwerk "Fisch. Innovation. Technologie." (F.I.T.) gegründet worden, das technologieorientierte Unternehmen und verarbeitende Betriebe der Fischbranche in ihrer Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit stärken soll. "Fischverarbeitende Betriebe stehen derzeit vor vielen Herausforderungen. Verkürzte Produktzyklen, mehr Hygiene- und Rechtsvorschriften sowie hohe Qualitätsstandards intensivieren den Kostendruck, Energie- und Ressourceneffizienz beschäftigen die Unternehmen mehr denn je", heißt es in einer Pressemitteilung des F.I.T. Durch die kluge Verbindung unterschiedlicher Technologiebereiche, vom Ideenaustausch bis zu gemeinsamen Entwicklungs- und Vermarktungsvorhaben sollen die Mitglieder profitieren. Bearbeitete Themen seien etwa energieeffiziente Auftaumethoden, die physikalische Konservierung von Fischprodukten, innovative Verpackungskonzepte und die effiziente Rohstoffausnutzung. Die acht Gründungsmitglieder sind Deutsche See, FIMEX, Christian Goedeken jr., Helmut Stanislaus, Munz, RFT Frischetechnik, Rosoma und das ttz Bremerhaven, das die Koordination des Netzwerkes übernimmt.
Der Fischereiverein Amberg veranstaltete gemeinsam mit der Umweltwerkstatt der bayerischen Stadt eine Wanderung rund um die Weiher von Bühl und Thann zum Thema Süßwasserfische und Wildkräuter. Hans-Hermann Lier, Vorstand des Fischereivereins, und die Ammerthaler Kräuterpädagogin Edith Niebler informierten die Teilnehmer einer zweistündigen Wanderung am 30. Mai um die Oberpfälzer Weiher über Brennnesseln als Tee und "Spinat" oder Wiesenschaumkraut als Ersatz für Gartenkresse, schreibt das "Oberpfalznetz". Im Fischerzentrum Bühl wurden die gesammelten Kräuter der Gruppe noch einmal bestimmt, sortiert und verarbeitet. Dann gab es Fischpflanzerl (Fischfrikadellen), gewürzt mit Schafgarbe und Spitzwegerich, dazu Kräuterdips mit Bärlauch. "Ein Schmankerl waren ferner Fischchips aus Karpfen und Brachsen, natürlich grätenfrei", heißt es in dem Bericht. Dieses Gericht komme vor allem bei Kindern gut an und sei eine gute Möglichkeit, sie an gesunde Fischkost heranzuführen, meint Hans-Hermann Lier. Ein Teilnehmer der insgesamt vierstündigen Veranstaltung lobte: "Die Kombination von Fisch und Kraut ist einfach genial." Anfangen sollte man mit dem Sammeln von Kräutern im eigenen Garten.
Russlands Fischwirtschaft spürt offenbar die fehlende Einfuhr von Frischlachs aus Norwegen, eine Folge des seit August 2014 geltenden Importverbots für mehrere westliche Nationen. "Wenngleich das Land die Fehlmengen zum Teil mit Lachs von den Färöern und aus Chile ausgeglichen hat, ist es weit entfernt davon die Mengen zu ersetzen, die aus Norwegen kamen", schreibt das Portal IntraFish. 2014 seien die Importmengen von Lachs und Forelle gegenüber dem Jahr 2013 um 27,6% auf 146.300 t zurückgegangen, teilt die russische Statistikbehörde Rosstat mit. Im ersten Quartal 2015 habe die Einfuhr von frischem und gefrorenem Lachs mit nur 5.100 t sogar 84% niedriger gelegen als im Vergleichsquartal 2014. Russlands Fischverarbeiter bemängelten die im Vergleich zum norwegischen Frischlachs niedrigere Qualität der TK-Ware aus Chile, schreibt IntraFish, außerdem sei die Transportdauer mit 40 bis 50 Tagen - sprich sechs bis sieben Wochen - bis zum Hafen von St. Petersburg zu lang, um auf veränderte Marktwünsche schnell reagieren zu können. Eine Alternative zumindest für einen Teil des Marktbedarfs könnte die heimische Lachszucht in der Barentssee bieten, wo der Züchter Russian Aquaculture 2014 die ersten 5.000 t Lachs abfischte und bis 2018 sogar 25.000 t produzieren will. Aus Karelien kamen über 1.000 t Regenbogenforellen und Kaviar.
Der isländische Lachszüchter Laxar Fiskeldi, ein vor etwa drei Jahren gegründetes Start-up, verhandelt gegenwärtig über den Verkauf von mehr als 50 Prozent der Unternehmensanteile, schreibt IntraFish. Laxar-Vorstandsvorsitzender Einar Örn Gunnarsson bestätigte, dass der Verkauf voraussichtlich diesen Sommer abgeschlossen werde. Laxar besitzt an der Ostküste Islands eine Lizenz für die Zucht von 6.000 t Lachs und habe eine weitere 19.000 t-Lizenz beantragt. Derzeit habe Laxar jedoch keine Lachse in den Gehegen. Eine "Herausforderung" sei die Beschaffung von Smolts, sagte Gunnarsson. Deshalb habe der Farmer beschlossen, eine eigene Brutanstalt zu bauen.
Der Discounter Lidl hat in seinen dänischen Filialen Lachs der dänischen Räucherei Norlax zurückgerufen, nachdem in einem Produkt Listerien nachgewiesen worden waren, teilte das dänische Ministerium für Lebensmittel, Landwirtschaft und Fischerei am 29. Mai mit. Dabei handele es sich um geräucherten norwegischen Zuchtlachs, 100g geschnittene Scheiben (Lot L.05110015) mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum 12. Mai 2015. Norlax, die im jütländischen Outrup vor allem Räucherlachs und -forelle herstellen, hatte für 2014 wieder einen "zufriedenstellenden" Gewinn von 0,9 Mio. Euro gemeldet, nachdem die Margen 2013 bedingt durch die hohen Preise für Lachsrohware gesunken waren.
Die Exporte von Alaska-Pollack aus den USA sind in den ersten vier Monaten 2015 insgesamt vergleichsweise stabil geblieben, schreibt das Portal IntraFish unter Verweis auf aktuelle Daten des National Marine Fisheries Service (NMFS). Rückläufig war allerdings die Exportmenge von ganzem gefrorenem Alaska-Pollack, die gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf Basis Menge um 19% und auf Basis Wert sogar um fast 22% einbrach. Demgegenüber wurden 4,2% mehr Filets ausgeführt, für die jedoch insgesamt 4,0% weniger erlöst wurde. Positives ist von den Produktkategorien Rogen und Surimi zu vermelden. Der Ausfuhrerlös für AP-Rogen stieg trotz gesunkener Menge (-1,3%) um 7,8% und bei AP-Surimi wurden 0,7% mehr exportiert und 4,9% mehr umgesetzt. Größter Abnehmer für AP-Filet war Deutschland, das in den ersten vier Monaten 2015 Ware für 59,8 Mio. Euro kaufte, ein Plus von 12% oder 6,6 Mio. Euro (1-4/2014: 53,2 Mio. Euro). Alaska-Seelachs ist weiterhin der Deutschen beliebtester Fisch mit einem Anteil am Pro-Kopf-Konsum von 22,3% noch vor Lachs (17,1%) und Hering (16,2%).
Mit Hubertus von Wedel (Direktor Marketing und Non-Food-Einkauf) sowie Patrick Rudolf (Direktor Verkauf) verstärkt Deutsche See zwei wichtige Unternehmensbereiche, teilt die Bremerhavener Fischmanufaktur heute mit.
Die Eröffnung der Matjessaison 2015 ist vom 10. auf den 18. Juni verschoben worden. Das teilte heute Organisator Peter Koch-Bodes im Gespräch mit FischMagazin mit. Als Grund wurde sowohl das schlechte Wetter in den Hauptfanggebieten als auch ein nicht ausreichender Fettanteil im Heringsfilet genannt. 80% der Anlandungen sollen zur Zeit einen zu geringen Fettanteil aufweisen, um zu Matjes verarbeitet werden zu können. Die Versteigerung des ersten Fässchens Matjes in Holland, die traditionell in Scheveningen durchgeführt wird und zum Teil sehr hohe fünfstellige Eurobeträge für einen karitativen Zweck erbringt, ist ebenfalls verschoben worden und findet am 17. Juni statt.
Der polnische Heringsverarbeiter 'PPH Herring' will dem Hering mit neuen Produkten ein frisches Image verleihen, und zwar nicht nur auf dem heimischen polnischen Markt, sondern auch im Exportgeschäft. PPH Herring, gegründet 1992, produziert im niederschlesischen Cierpice im Südwesten Polens vor allem marinierte Heringsprodukte von Halbfertigprodukten bis zum Rollmops sowie Heringssalate und -aufstriche. Zu seinen Kunden zählt PPH Herring neben polnischen LEH-Filialisten führende internationale Supermarktketten wie Intermarché, Carrefour und Tesco. Um dem stagnierenden Heringsmarkt Schwung zu verleihen, habe der Heringsspezialist zunächst in neue Produktionslinien, ein neues Kühlhaus und ein Logistikzentrum investiert, beschreibt Geschäftsführerin Anna Stachniuk den Modernisierungsprozess. Jetzt werde das Sortiment um neue Heringssalate, Fertiggerichte, Fingerfood und 'Royal Atlantic Matjes' erweitert, letzterer produziert nach 'original holländischer Rezeptur'. "Wir haben viele Projekte vor. Wir wollen den polnischen Markt für Fisch und die Reputation des Herings verändern", kündigt Anna Stachniuk an. Derzeit produziere PPH Herring jährlich mehr als 3.000 t Fertigprodukte. Jetzt soll der Export ausgeweitet werden, wobei der westliche Nachbar Deutschland, aber auch Großbritannien im Fokus stehe.