Der dänische Seafood-Trader Kangamiut Seafood ist zum Jahresbeginn in das Geschäft mit Schwarmfisch eingestiegen, schreibt das Portal IntraFish. Hierfür habe man eigens im Januar 2015 die neue Tochter Dan Marin A/S gegründet, teilt Kangamiut-Geschäftsführer Roed Jensen mit. Dabei handelt es sich um die Firmenhülse eines früheren ebenfalls in Dronninglund ansässigen Lachstraders. Dan Marin werde ein breites Spektrum an Schwarmfischarten gefroren und vor allem rund insbesondere Märkten in Afrika und dem Mittleren Osten anbieten. Derzeit liege der Fokus auf Nigeria. Anlass für den Einstieg ins Geschäft mit Pelagischen seien Anfragen von Fangunternehmen, mit denen Kangamiut seit vielen Jahren kooperiere und die jetzt auch Schwarmfischquoten erhalten hätten, nachdem sie ehemals nur Grundfische gefangen hatten - vor allem russische Schiffseigner. Kangamiut Seafood gehört zur Kangamiut Holdings, die 2014 mit sehr guten Ergebnissen abschloss: auf Basis von 212,9 Mio. Euro Umsatz (2013: 179,5 Mio. Euro) wurde ein Nettogewinn von 4,1 Mio. Euro erwirtschaftet (2013: 3,3 Mio. Euro). Kangamiut Seafood wiederum trug hierzu mit 125,5 Mio. Euro Umsatz (2013: 102 Mio. Euro) und einem Nettoprofit von 1,9 Mio. Euro (2013: 870.506 Euro) bei.
Die Sardellenfischerei im Golf von Biscaya hat als erste europäische Fischerei auf die Anchovy eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Betrieben wird die Fischerei von den Produzentenvereinigungen Inshore Guipúzcoa (OPEGUI) und Vizcaya (Opescaya), die die Fänge der baskischen Fischer und der Fischer von San Martín de Laredo verarbeiten. Die Fischerei war in den Jahren 2005 bis 2010 geschlossen und anschließend mit einem verbesserten Management, stärker auf die Nachhaltigkeit orientierten Methoden und einem Bekenntnis zum Umweltschutz wieder aufgenommen worden. Das kommerzielle Interesse an den Sardellen aus dem Golf von Biscaya mit MSC-Zertifikat sei sowohl in Spanien als auch auf europäischer Ebene groß, teilte die Geschäftsführerin der Fischervereinigung von Guipúzcoa, Miren Garmendia, mit. Die Zertifizierung erstreckt sich auf eine Flotte von 58 Booten, die im Jahre 2013 insgesamt 7.000 Tonnen fischten, und zwar insbesondere in den Monaten März bis Juni.
Zwischen August und Dezember 2014 - seit Beginn des russischen Importembargos - sind die Makrelenexporte aus Großbritannien um 44 % gestiegen, teilt Umweltministerin Elizabeth Truss mit, schreibt IntraFish. Im Gesamtjahr 2013 hatten die Briten Makrelen im Wert von 21,8 Mio. Euro nach Russland verkauft. Alleine Nigeria importierte seit Beginn der Sanktionen bis Jahresende Makrelen für 23,1 Mio. Euro mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Ausfuhr nach China legte auf Basis Wert um fat 6,8 Mio. Euro zu und Makrelenexporte insgesamt 2014 um 39,4 Mio. Euro auf 156,4 Mio. Euro. Eine Ursache für den Erfolg sind Werbemaßnahmen der Regierung in Asien und Nigeria.
Der chilenische Lachsproduzent Los Fiordos will seine gesamte Lachszucht vom Aquaculture Stewardship Council (ASC) zertifizieren lassen, teilt der ASC mit. Eine entsprechende Vereinbarung (Memorandum of Understanding - MoU) hat die Aquakultur-Tochter des chilenischen Agrarkonzerns Agrosuper (Gesamtumsatz 2014: 1,4 Mrd. Euro) jetzt mit dem World Wildlife Fund for Nature (WWF) unterzeichnet. Zu Los Fiordos gehören mehr als 30 Lachsfarmen, die nach dem Lachsstandard des ASC geprüft werden. Im vergangenen Jahr konnte der in Puerto Montt ansässige Produzent seinen Umsatz um 41,1 Prozent auf 212 Mio. Euro steigern (2013: 149,8 Mio. Euro). Los Fiordos gehört zu der Gruppe jener 15 weltweit größten Lachsproduzenten, die sich im Sommer 2013 zusammengeschlossen hatten, um die Industrie unter Aspekten der Nachhaltigkeit zu optimieren.
Camanchaca, einer der führenden Lachszüchter in Chile, erwartet für das laufende Jahr steigende Lachspreise bedingt durch einen voraussichtlichen Nachfrageüberhang. Demnach werde 2015 weltweit 7% mehr Lachs nachgefragt, während die Produktionsmenge nur um 3% gegenüber 2014 steige, zitiert IntraFish den CEO Ricardo Garcia. Andererseits könnten der schwache Euro und der ebenfalls abgestürzte Real in Brasilien die Einkaufsmacht in wichtigen Märkten beeinträchtigen. Camanchaca notierte für 2014 auf Basis einer Produktionsmenge von 39.000 t Lachs einen Rekordumsatz von 466,8 Mio. Euro - ein Plus von 13% gegenüber dem Vorjahr (2013: 412,9 Mio. Euro).
Der luxemburgische Seafood-Import Alain Schmit ist am 21. Februar diesen Jahres bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Bei dem durch einen anderen Autofahrer verschuldeten Unfall auf der N4 bei Arlon (Luxemburg) kam auch Schmits 17-jährige Tochter Amanda ums Leben, schreibt das im belgischen Liège erscheinende Journal 'La Meuse'. Alain Schmit, der in Messancy lebte, war seit mehr als 20 Jahren im Import von Flusskrebsfleisch tätig und hatte sich zu einem anerkannten Fachmann auf diesem Gebiet entwickelt. Neben seinem eigenen Unternehmen Crawfresh, das Schmit mehr als 20 Jahre lang führte, war er viele Jahre für die Meeresfrüchteabteilung des Luxemburger Großhandels La Provencale tätig. 2013 arbeitete Alain Schmit eine Zeit lang für das Schweizer Handelshaus DKSH. FischMagazin hatte Alain Schmit in den vergangenen 15 Jahren mehrmals ins Ursprungsland China begleitet.
Seit Jahren setzt die Frosta AG bei ihrer Marke auf Transparenz und Vertrauensbildung beim Verbraucher. Diese Politik dokumentiert der Hersteller von Tiefkühlfisch und TK-Fertiggerichten jetzt mit einer architektonischen Geste am Produktionsstandort in Bremerhaven: in den kommenden Wochen soll die Außenwand der Produktionshalle am Lunedeich auf einer Länge von gut 100 Metern geöffnet und durch eine gläserne Fassade ersetzt werden. "Damit können sich die Verbraucher direkt von der Straße aus einen Eindruck von der Herstellung der neu eingeführten Fischprodukte verschaffen", heißt es in einer gestern veröffentlichten Mitteilung des Frosta-Vorstandes. Neu im Sortiment sind in diesem Jahr vier neue Geschmacksrichtungen der Ende 2013 eingeführten Frosta-Schlemmerfilets, derer acht Varianten jetzt angeboten werden. Ebenfalls neu sind die ab Mai erhältlichen "Kleinen Mahlzeiten": fünf Pfannengerichte à 375g (UVP: 2,49 Euro), darunter als Fischgericht der 'Wildlachs in Kräuterrahm mit Reis und grünem Spargel'.
Das Aquaponik-Projekt an der Rostocker Universität hat Anfang März den ersten Bauabschnitt abgeschlossen und will in diesen Tagen im so genannten Fisch-Glashaus auf dem Gelände der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät am Justus-von-Liebig-Weg mit der kombinierten Fisch- und Pflanzenzucht beginnen, schreiben die Norddeutschen Neuesten Nachrichten (NNN). "Wir verbinden kommerzielle, wirtschaftlich arbeitende Welszuchtanlagen mit der Produktion von Nutzpflanzen wie Gurken, Tomaten und Kräutern", beschreibt Prof. Dr. Harry Palm das Vorhaben. Der Münsteraner ist Inhaber des Lehrstuhls für Aquakultur und Sea-Ranching. In der fast 1.000 Quadratmeter umfassenden Anlage solle "die bestmögliche Synergie zwischen Fisch- und Pflanzenproduktion mit den geringstmöglichen Abfallstoffen" erzielt werden. Im Oktober 2015 läuft das von der EU mit EFF-Mitteln geförderte Pilotprojekt aus, doch eine dreijährige Anschlussförderung stehe bereits. Das Thema Aquaponik sei wichtig, da die Welt auf Wasser- und Proteindefizite zulaufe, erklärt Prof. Palm. Aufgrund der Dimensionierung der Anlage ließen sich die Ergebnisse der wissenschaftlichen Experimente zur ökologisch nachhaltigen Fischzucht direkt in die Wirtschaft übertragen.
Der Kieler Großhandel für den Im- und Export von Fisch und Meeresfrüchten Eduard Wiese & Ivens Kruse feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen, melden die Kieler Nachrichten (KN). Strenggenommen gilt das Jubiläum nur für eines der beiden Namen gebenden Fischhandelsunternehmen, den 1915 gegründeten Großhandel Eduard Wiese, denn Carl Ivens startete schon 1872 in Ellerbek mit Fischhandel und Räucherei. Eduard Wiese & Ivens Kruse beliefert heute mit einem breiten Sortiment Handelsketten und Einzelhändler in ganz Norddeutschland. "Wir handeln mit allem in allen Verarbeitungsformen", sagt Dirk Schrader, seit 1999 Geschäftsführer der am Kieler Seefischmarkt ansässigen Handlung. Damals übergaben Egon Wiese (89) und sein Bruder Helmut das Geschäft an den Nachfolger, der auch Vorsitzender der Fischwirtschaftlichen Vereinigung Schleswig-Holstein (FWVSH) ist. Eine wichtige Umschlagsplattform für die Kieler ist das Logistikzentrum Padborg an der deutsch-dänischen Grenze, wo Fisch aus Skandinavien, etwa den Fischauktionen in Dänemark, für West-, Ost- und Südeuropa umgeschlagen wird. Wiese & Kruse beschäftigt heute rund 20 Mitarbeiter.
Das Bremerhavener Eiswerk lässt im Fischereihafen einen Neubau errichten, der schon im Juni diesen Jahres in Betrieb genommen werden soll, schreibt das Portal "Bremerhaven.de". Zur Jahreswende wurde der Grundstein für das rund 3,5 Mio. Euro teure Projekt gelegt, das zu 40 Prozent aus Geldern des Europäischen Fischereifonds (EFF) durch die EU gefördert wird. Das neue Eiswerk wird sich an der Ecke Kühlhausstraße/Am Baggerloch befinden, etwa zwei Kilometer oder sechs Autominuten südlich des jetzigen Standortes in der Oststraße 3. Auslöser für den Neubau sind das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und die damit verbundene Stromumlage. Der Bund hatte sich geweigert, das Eiswerk als produzierenden Betrieb anzuerkennen und damit finanziell von der EEG-Umlage zu entlasten. Gegen die Einstufung als Kühlhaus habe das Eiswerk Klage vor dem Verwaltungsgericht in Frankfurt am Main eingereicht, sagt Geschäftsführerin Helga Düring.