Hummerfischer im US-Bundesstaat Maine lassen ihre Fischerei im Golf von Maine nach den Nachhaltigkeitsstandards des Marine Stewardship Councils (MSC) bewerten, schreibt IntraFish. Antragsteller ist die 'Vereinigung nachhaltig zertifizierter Hummer in Maine' (Maine Certified Sustainable Lobster Association - MCSLA), die als Non-Profit-Organisation von sieben Unternehmen gegründet wurde: Cozy Harbor Seafood, Craig's All Natural, East Coast Seafood, Garbo Lobster Co., Inland Seafood, Mazzetta Company und Orion Seafood International. Außerdem gehörten inzwischen Maine Coast Lobster, Eastern Traders/Barry Group und die Cape Bald Packers zur MCSLA, weitere 33 Firmen haben die Mitgliedschaft beantragt. Der Zertifizierungsprozess hatte schon im September 2014 begonnen und soll im Oktober diesen Jahres abgeschlossen sein. Dann könnten Betriebe mit einer Produktkettenzertifizierung auch Hummer, der bis zu sechs Monate vor Verleihung des Fischerei-Zertifikats gefangen wurde, mit dem blau-weißen MSC-Label verkaufen. Die saisonal überwiegend in der zweiten Jahreshälfte vor der Küste von Maine im Nordwestatlantik (FAO-Gebiet 21) betriebene Fischerei beschäftigt 400 Berufsfischer, die 2014 insgesamt 120 Mio. Pounds (54.480 t) im Wert von 428,8 Mio. Euro anlandeten.
Die peruanische AcuaPesca-Gruppe ist die erste Muschelfarm weltweit, die ihren Kunden Scallops anbieten kann, die eine Zertifizierung des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) tragen. AcuaPesca wurde im Jahre 1989 von dem jetzigen Eigner Carlos Goldin in Casma gegründet und züchtete damals auf einer Fläche von 5 ha Scallops in Bodenkultur. Schon im Folgejahr stellte der Züchter auf Langleinen um, baute eine Brutanstalt und einen Frostbetrieb, um mit einer integrierten Produktion Rückverfolgbarkeit und Premium-Qualität gewährleisten zu können. Zum 25-jährigen Betriebsjubiläum 2014 unterhielt AcuaPesca auf einer Fläche von insgesamt 1.000 ha in Casma und Nonura (Piura) 2.400 Langleinen, zwei Hatcheries und einen Frostbetrieb mit einer Kapazität von 2.000 Tonnen Scallop-Fleisch. Die Verarbeitung ist nach HACCP, IFS, BRC, ISO 9001 und BASC zertifiziert, die Zucht trug bislang ein Zertifikat von Friend of the Sea (FoS). Im laufenden Jahr 2015 baut AcuaPesca eine dritte Brutanstalt am Strand von Guaynuna, die eine Ausweitung der Kapazität auf 2.500 Tonnen Scallop-Fleisch im Jahre 2016 und 3.000 Tonnen 2017 gewährleisten soll. Beliefert werden Kunden in Frankreich, Italien, den USA, Großbritannien, Australien, Neuseeland, Chile und weiteren Ländern.
Der vietnamesische Garnelenproduzent Camau Frozen Seafood Processing Import-Export Corp. (CAMIMEX) hat im vergangenen Jahr 800 t Bio-Shrimps exportiert, etwa 8 % der Gesamtproduktion von rund 10.000 t Vannamei-, Tiger- und Pink-Shrimp, schreibt IntraFish. Nicht zuletzt im Zusammenhang mit der EMS-Seuche sei die Nachfrage nach Bio-Garnelen gestiegen, teilt der CAMIMEX-Vorsitzende Bui Si Tuan mit. Deshalb solle die Produktion in den von Naturland zertifizierten Biozuchten verdoppelt werden. CAMIMEX setze auf ein nachhaltiges Wachstum der Biozucht, denn insbesondere die Farmer müssten zu dem Verzicht auf Antibiotika, Dünger und Chemikalien erzogen werden.
Gut vier Monate nach Insolvenzanmeldung hat der Hamburger Fischgroß- und -einzelhandel Karsten Hagenah einen neuen Eigner. Christoph Kroschke (62), Chef und Gründer der Kroschke-Gruppe, hat das 1892 in Altona gegründete Traditionsgeschäft gerettet, denn "Heuschrecken wollten die insolvente Firma übernehmen und angeblich zerschlagen", schreibt die Bild-Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe. Der Ahrensburger Kroschke hat mit Autodienstleistungen wie dem Verkauf von Nummerschildern ein Unternehmen mit inzwischen 500 Standorten, 1.750 Beschäftigten und einem Jahresumsatz von 120 Mio. Euro aufgebaut. "Ich will Hagenah in meine maritime Firmen-Welt eingliedern, zu der auch schon der Hamburger Yachtausrüster A. W. Niemeyer gehört", zitiert die Zeitung den Unternehmer. Im Jahre 2002 hatte er den Bootsausrüster in die Gruppe integriert. Fischhandel, Gastronomie und privater Verkauf bei Hagenah sollen als 'Fisch Hagenah GmbH' unter der Geschäftsführung von Christoph Kroschke und der Prokuristin Nicole Kolanda erhalten bleiben und sogar ausgebaut werden. Zuletzt war die Belegschaft des Fischhandels von ehemals 145 vor der Insolvenz auf 93 reduziert worden. Kroschkes Idee: "Wer segelt, mag auch Fisch." Zum kommenden Wochenende liefert er ein Beispiel für "Crossmarketing": am 20. und 21. März erhalten alle Abonnenten des Hamburger Abendsblatts 10 Prozent Rabatt sowohl auf das Fischsortiment von Hagenah wie auch auf das Bootszubehör von Niemeyer, deren Niederlassung direkt neben dem Fischgroßhandel liegt.
Im Südwesten Schleswig-Holsteins soll im Rahmen der Entwicklung des ländlichen Raumes ein "Fischwirtschaftsgebiet Dithmarschen" entstehen, schreibt die Norddeutsche Rundschau. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Konzeptes der "Aktivregionen". Im Land zwischen den Meeren gibt es 21 dieser "Ideenschmieden der ländlichen Räume", die die Regionen attraktiv und zukunftsfähig gestalten sollen. In Dithmarschen sollen die Fischerei- und Fischverarbeitungsstandorte Büsum, Friedrichskoog, Marne und Wöhrden zusammenarbeiten. Einen wichtigen Aspekt stelle "die enge Verzahnung von Fischerei und Tourismus sowie von Fischerei sowie Stadt- und Hafenentwicklung dar", erklärt die Vorsitzende der Aktivregion, Telsche Ott. Für das Fischwirtschaftsgebiet wurden vier strategische Ziele formuliert: der Ausbau der touristischen Vermarktung der Fischerei, die Entwicklung von Erlebnishäfen in Büsum und Friedrichskoog, die nachhaltige Sicherung von Arbeitsplätzen in Fischerei und Tourismus sowie die Intensivierung bestehender und der Aufbau neuer Netzwerke von Fischerei, Gastronomie und Tourismus.
Die zu Bakkafrost gehörende Lachszucht Gotuvik ist die erste Farm auf den Färöer Inseln, die nach den Standards des Aquaculture Stewardship Councils (ASC) zertifiziert ist. "Für die Wettbewerbsfähigkeit von Bakkafrost ist es entscheidend, dass wir den strengsten internationalen Standards entsprechen und uns immer wieder neue, herausfordernde Ziele stecken", betonte Bakkafrost-Geschäftsführer Regin Jacobsen. Jetzt arbeite der Züchter daran, für weitere Zuchten das ASC-Zertifikat zu erhalten. Die gesamte Produktkette von Bakkafrost besitzt schon eine GlobalGAP-Zertifizierung und die Verarbeitungsbetriebe sind nach BRC, IFS und ebenfalls nach ASC zertifiziert, schreibt das Portal IntraFish.
Das Landgericht im dänischen Viborg, das Vestre Landsret, hat Mitte Februar ein früheres Urteil gegen den ehemaligen Direktor der Lachsräucherei Select Salmon in Esbjerg bestätigt, schreibt die Tageszeitung 'Der Nordschleswiger'. Das Gericht in Esbjerg hatte Brian Thygesen zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 150.000 DKK, rund 20.100 Euro, verurteilt, weil er wiederholt trotz behördlicher Verwarnungen mit Listerien belastete Fischprodukte in den Handel gebracht hatte. Obwohl Select Salmon im Sommer 2011 von der Lebensmittelkontrollbehörde die Auflage erhalten hatte, seine Fischprodukte vor dem Versand auf Listerien zu kontrollieren, lieferte die Räucherei zwei Wochen später 177 kg mit Listerien behaftete Ware an Kunden in der dänischen Hauptstadt Kopenhagen. Brian Thygesen lebt heute nach Angaben der Dänischen Handelskammer in Lettland. Ein Unternehmen, das seit Herbst 2013 in den früheren Räumen von Select Salmon in der Vesterhavsgade 145 auch vor allem Räucherlachs produzierte, hat im letzten Jahr ebenfalls Insolvenz angemeldet.
Brasilien hat sich in den vergangenen fünf Jahren zu einem wichtigen Markt für Lachs insbesondere aus Chile entwickelt. Das bestätigten unisono Experten im Rahmen des North Atlantic Seafood Forums (NASF) vergangene Woche im norwegischen Bergen, schreibt IntraFish. Brasilien kaufe derzeit schätzungsweise 15 bis 20 Prozent des in Chile produzierten Atlantischen Lachses. Exportierte Chile 2011 nur 37.000 t nach Brasilien, stieg die Ausfuhrmenge über 60.000 t (2012) und 72.000 t (2013) auf zuletzt 84.000 t (2014), was 100.000 t WFE bzw. Lebendfischgewicht entspreche. Wert der Exporte: 562,7 Mio. Euro (2014). Den größten Zuwachs erfuhr binnen Jahresfrist die Kategorie Frischlachs mit +20 Prozent. Wertgesteigerte Lachsprodukte (VAP), deren Anteil 2011 bei nur 7 Prozent oder 3.300 t lag, machten vergangenes Jahr 25,7 Prozent oder 21.600 t aus. Dabei habe Brasiliens LEH noch Potential. Daher finanziere der chilenische Industrieverband SalmonChile Marketingkampagnen insbesondere in Sao Paulo und Rio de Janeiro mit Fokus auf die Marke 'Salmon de Chile'.
Der Lebensmittelunternehmer Heiner Kamps hat Ende vergangener Woche einen Minderheitsanteil an der Fischrestaurantkette Nordsee vom Milch-Industriellen Theo Müller zurückgekauft, schreibt heute das Handelsblatt. „Es gibt genug zu tun bei Nordsee. Wir treiben den Umbau voran – und die Früchte davon werden wir ernten“, erklärte Kamps gegenüber der Wirtschaftszeitung. Bis Ende 2014 war er Chef der Müller-Gruppe. Nordsee ist nach eigenen Angaben an 389 Standorten insbesondere in Deutschland und Österreich vertreten. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete die Kette 356,6 Mio. Euro Umsatz.
Die Fischerei auf den Fadenhering oder Karibik-Sild (Opisthonema libertate, Opisthonema bulleri, Opisthonema medirastre) im zu Mexiko gehörenden südlichen Golf von Kalifornien lässt sich nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) bewerten. Die Prüfung der vor der Küste der mexikanischen Bundesstaaten Sinaloa und Nayarit betriebenen Fischerei wird von dem unabhängigen Zertifizierer SCS Global Services durchgeführt. Zehn Monate im Jahr fischt eine Flotte von sieben Ringwadenfängern auf den Fadenhering, der vor allem zu Fischmehl und Fischöl verarbeitet wird. Diese Produkte wiederum werden in mehr als 20 Ländern weltweit - in Amerika, Europa und Asien - vermarktet, wobei China Hauptmarkt ist. 2013 landete die Fischerei 68.602 t an. Der Antragsteller für die MSC-Zertifizierung ist Maz Sardina S.A. de C.V., zu der die sieben lizensierten Schiffe gehören. Überwacht und verwaltet wird die Fischerei, die 37 Prozent des mexikanischen Fadenherings fängt, von den drei Regierungsorganisationen SAGARPA, CONAPESCA und INAPESCA. Mit der Zertifizierung reagiere man auf die wachsende Nachfrage der Kundschaft nach rückverfolgbaren, nachhaltigen Produkten, begründete Armando Coppel Azcona, Generaldirektor von Maz Sardina, die Teilnahme am MSC-Verfahren.