Früh begann in diesem Jahr die Fischerei auf den Ostseehering. Der milde Winter ohne Eis habe einen Saisonbeginn schon am 6. Januar 2015 ermöglicht, schreibt die Ostsee-Zeitung. Im Januar wurden bereits rund 800 Tonnen in der Fischverarbeitung der Parlevliet & Van der Plas-Gruppe, der Euro-Baltic-Fabrik in Sassnitz auf Rügen angelandet. Ende Januar lag die tägliche Anlandemenge bei rund 100 Tonnen. Die Preise orientieren sich bislang am Vorjahresniveau und sind damit niedriger als gewünscht. „Ostseehering galt 2014 wegen des fehlenden MSC-Siegels als in Deutschland nicht vermarktbar“, schreibt der SHZ-Verlag. Nun hoffen die Kutterfischer, dass die MSC-Zertifizierung für den Frühjahrslaicher in der westlichen Ostsee, den „Western Baltic Spring Spawning Herring“ (WBSS), in diesem Frühjahr abgeschlossen werden könne. Dann sollen die Preise für den zertifizierten Hering auf Marktniveau angehoben werden, kündigt Euro-Baltic-Werksleiter Andreas Berthold an. Dies gelte rückwirkend für sechs Monate. Höhere Preise lassen sich für Hering aus Stellnetzfischerei erzielen, sagt Michael Schütt, Geschäftsführer der Fischereigenossenschaft „Peenemündung“ Freest. Diese hatte allerdings Ende Januar trotz der milden Temperaturen noch nicht begonnen.
Das Fischgeschäft Wassel im niedersächsischen Hitzacker wird Ende 2015 schließen, schreibt die Elbe-Jeetzel-Zeitung (EJZ). Der seit 1999 von Hans-Jürgen Wassel und seiner Frau Anette betriebene Laden ist eines von zwei Fischfachgeschäften im hannoverschen Wendland - in Dannenberg gibt es Fisch & Feinkost Sabine Eschen, ansonsten verkauft der Elbfischer Köthke in Gorleben frischen Elbfisch. Seit mittlerweile 33 Jahren handeln die Wassels Fisch. „Erst 18 Jahre in Salzwedel, und nun schon seit 1999 in Hitzacker“, resümiert der gelernte Fleischer in der EJZ. Neben dem stationären Verkauf tourt Hans-Jürgen Wassel an vier Wochentagen mit seinem Auslieferwagen durch den gesamten Norden des Landkreises Lüchow-Dannenberg und entlang der B248 zwischen Dannenberg und Salzwedel. Zweimal die Woche fährt er morgens um 1:00 Uhr zum Hamburger Fischmarkt, um dort Ware einzukaufen. „Alles küchenfertig“, erzählt der 64-Jährige. Gefragt seien insbesondere Rotbarsch und Seelachs. Aber auch die große Salatauswahl und die von Anette Wassel angerichteten Fischplatten würden geschätzt. Obgleich das Ehepaar schon im Herbst das Rentenalter erreiche, wollen sie ihre Stammkundschaft noch zu den Weihnachtsfeiertagen 2015 bedienen - dann jedoch sei Schluss. Hans Wassel hofft, dass es auch künftig einen Fischladen in Hitzacker geben werde. Das Haus in der Drawehnertorstraße 16, das ihm gehört, und die Einrichtung würde er „quasi verschenken, wenn denn dafür jemand ein Fischgeschäft aufmacht“.
Außergewöhnlich gut erhaltene fossile, 150 Millionen Jahre alte Fische hat ein Forscherteam in Ettling (Bayern) dokumentiert, teilt das Jura-Museum-Eichstätt (SNSB-JME) mit. Die Fundstelle liefere zahlreiche bisher noch unbekannte Arten. „Die Plattenkalke von Ettling sind Ablagerungen eines unabhängigen Beckens innerhalb des großen Solnhofener Archipels, eines rund 150 Millionen Jahre alten tropisch warmen Flachmeeres, das von verstreuten Inseln, Schwamm- und Korallenriffen, Sandbarren und tieferen Becken geprägt war“, erläutert Dr. Martina Kölbl-Ebert, die an der Studie beteiligte Leiterin des Museums. Weltberühmt sind die Solnhofener Plattenkalke etwa durch den Urvogel Archaeopteryx.
Die Standards für Bernsteinmakrele (Seriola spp.) und Offiziersbarsch (Rachycentron canadum) sind jetzt dem Aquaculture Stewardship Council (ASC) übergeben worden und ergänzen die schon vorhandenen Standards für Tilapia, Pangasius, Lachs, Garnele, Forelle, Muscheln und Seeohr. In einem nächsten Schritt werde nun ein entsprechendes Handbuch für die Auditierungen erstellt, kündigte Bas Geerts an, ASC-Direktor für Standards. Mit diesem wiederum werden erste Pilotfarm-Auditierungen durchgeführt, voraussichtlich in Japan, Brasilien und Mexiko. Die Erfahrungen aus diesen Praxistests fließen in die endgültige Version der Standard-Handbücher ein. Dann können die Mitarbeiter der Zertifizierungsorganisationen geschult werden, überwacht durch die unabhängige Accreditation Services International. Der ASC rechnet damit, dass das Handbuch im letzten Quartal 2015 fertiggestellt sein werde. Offiziersbarsch wird derzeit in vielen Teilen Asiens und vor den Küsten der USA, Mexikos und Panamas gezüchtet. Aquakulturen für die Bernsteinmakrele gibt es vor allem in der Republik Südkorea und in Japan.
Das Fischgeschäft Engelke in Hamburg-Marmstorf wird seit dem 13. Januar 2015 unter neuen Inhabern weitergeführt, schreibt das Magazin 'Prinz Hamburg'. Wolfgang und Waltraut Engelke, die das Fischfachgeschäft im Einkaufszentrum Marmstorf (Ernst-Bergeest-Weg 55) seit 1982 geführt hatten, haben sich in den Ruhestand verabschiedet. Jetzt führt den Laden Holger Breitenfeldt mit seiner Partnerin Sabrina Picker unter dem Namen „Herr Fischer - Fischfeinkost & gute Weine“. Breitenfeldt hatte zuletzt drei Jahre lang den Bioladen „Herr von Grün“ in Hamburg-St. Pauli geführt. Der bei Walter Blum (Blums Fisch-Delikatessen) auf Sylt ausgebildete Koch und Fischfachmann setze auf Nachhaltigkeit, Nachbarschaft und den Ausbau des gewohnten Sortiments. So werde es bei „Herr Fischer“ in Zukunft neben den bekannten Fischspezialitäten neue hausgemachte Salate, weitere Feinkost und ein umfangreiches Weinangebot geben. Sabrina Picker, ausgebildete Sommelière, integriert ein rein europäisches Weinsortiment, das sich vom umliegenden Angebot abhebe. Wolfgang Engelke war es wichtig, dass die Marmstorfer auch in Zukunft im Einkaufszentrum frischen Fisch erhalten. Er selber war drei Jahrzehnte lang jeden Morgen zum Einkaufen auf den Hamburger Fischmarkt gefahren.
Russlands Lebensmittelinspekteure haben 13 Lachs verarbeitenden Betrieben in Chile vorläufig den Export nach Russland untersagt, meldet IntraFish. Die Gründe seien nicht bekannt, teilte der stellvertretende Direktor der Norwegischen Seafood-Föderation (FHL), Trond Davidsen, mit. Chile war seit Beginn des politisch motivierten, am 7. August 2014 verhängten russischen Importverbots für Waren aus der EU, den USA, Kanada, Australien und Norwegen neben den Färöer Inseln der wichtigste Lachslieferant für Russland. So importierten die Russen von August bis November 2014 aus Chile dreimal soviel Atlantischen Lachs wie im Vorjahreszeitraum - etwa 33.000 t statt 10.000 t im Vergleichszeitraum.
Erzeugnisse aus illegaler Fischerei sollen demnächst nicht mehr in die Schweiz eingeführt werden dürfen, teilt die Schweizerische Eidgenossenschaft mit. Der Bundesrat habe eine so genannte Motion angenommen - Titel: „Keine Erzeugnisse aus illegaler Fischerei auf dem Schweizer Absatzmarkt“. Noch bis zum 30. April 2015 laufe die Anhörung interessierter Kreise zu dem Entwurf der neuen Verordnung. Mit der neuen VO wolle die Schweiz eine gesetzgeberische Lücke schließen. Die Europäische Union untersagt die Einfuhr von Erzeugnissen aus illegaler, nicht gemeldeter und nicht regulierter Fischerei (IUU-Fischerei) bereits seit dem Jahre 2010.
Wolfgang Hebecker (65), bislang Betriebsleiter und Prokurist der Seelachsfabrik Larsen Leegina in Bremerhaven, ist in den Ruhestand gegangen. 54 Jahre lang hatte Hebecker geräucherte Seelachsschnitzel und -scheiben produziert. Doch gänzlich hat sich der Bremerhavener noch nicht zur Ruhe gesetzt, sondern handelt in Zukunft mit Maschinen nicht zuletzt für die Verarbeitung in der Fischindustrie.
Ein färingisches Fischereiunternehmen hat den deutsch-dänischen Fischverarbeiter Larsen Danish Seafood gekauft, schreiben die Undercurrent News. Ende vergangener Woche unterzeichnete Christian i Grotinum den Kaufvertrag mit Larsens Insolvenzverwalter, teilte Finanzdirektor Jan Petersen mit. Christian i Grotinum, der von den Färöer Inseln mit zwei Schwarmfischfängern operiert, fängt im Jahr rund 12.000 t Makrele, von denen 4.000 t in den deutschen Larsen-Fabriken verarbeitet werden. Bis zum Jahr 2016 wollen die Färinger diese Menge auf 7.000 bis 8.000 t verdoppeln, kündigte Jon Rasmussen an, der Eigner von Christian i Grotinum, und betonte: „Wir müssen einige Anpassungen vornehmen, um Larsen wieder arbeitsfähig zu machen, wir müssen die Kosten reduzieren, um das Unternehmen für uns profitabel zu machen.“ Alleine in diesem Jahr sollen etwa 10 Mio. Euro investiert werden, um Larsen wieder in die Spur zu bringen. Christian i Grotinum hält Fangquoten für Hering, Blauen Wittling, Makrele und Capelin. Mit Larsen besitzen die Färinger jetzt erstmals eine Verarbeitung an Land. Der Kauf sei Teil einer Strategie, Christian i Grotinum vertikal zu integrieren, neben der Fischerei auch die Verarbeitung zu kontrollieren.
Meeresbiologen der Lübecker Fraunhofer-Einrichtung für Marine Biotechnologie (EMB) versuchen sich an der Zucht der Meeräsche (Chelon labrosus). Ziel sei es, die Dicklippige Meeräsche für die Aquakultur zu etablieren, erklärt Dr. Liane-Magdalena Lühmann von der Arbeitsgruppe Aquakultur der EMB gegenüber dem Portal Travemünde Aktuell. Die Meeräsche ist aus Sicht der Forscher insofern ein geeigneter Kandidat, als sie vor allem Pflanzen frisst und nur wenig tierisches Protein benötigt. Dadurch kann der Fischmehl-Einsatz im Futter im Vergleich zu anderen Fischarten reduziert werden. Die Dicklippige Meeräsche aus der Ostsee habe als weiteren Vorteil, dass sie beim „Grasen“ Oberflächen abraspele und damit auch die Meerforellenkäfige frei von Bewuchs halte. Partner bei dem Versuchsprojekt ist die Fischzucht von Tassilo Jäger in der Kieler Förde, in dessen Netzgehegen bereits Meeräschen aus der Nordsee schwimmen. In Partnerschaft mit dem Coastal Research & Management (CRM) in Kiel testen die Lübecker auch, inwieweit mehrere Meeräschen-Käfige übereinander gespannt werden können. Zunächst lassen die Wissenschaftler von Ostseefischern wie Siegfried „Siggi“ Sehmel weitere Meeräschen fischen.