Sushi-Klassiker wie Lachs, Garnele oder Thunfisch sucht man im neuen Wiener Restaurant Pirata vergeblich. Denn in dem neuen Lokal im Wiener Stadtteil Neubau (7. Gemeindebezirk) wollen Alexander Lengyel und seine Partnerin Julia Krawczyk ausschließlich Reisballen oder Reisrollen mit Gemüse und Obst anbieten – veganes Sushi. Für ihre Nigiris, Makis und Uramakis setzen die Neugastronomen – er ist Kommunikationswissenschaftler, sie Slawistin – auf Radicchio (eine Zichoriensart), Feldsalat, Papaya, Yacón – eine aus Südamerika stammende Knollenpflanze - und Mango. Doch Lengyel betont: „Eine Mango hat natürlich ihre eigene Süße, aber durch den säuerlich-salzigen Reis schmecken die Sushi keinesfalls nur süß. Die Papaya würzen wir beispielsweise mit Chili, den weißen Rettich legen wir in Zitrone und Gewürzen ein.“ Der 35-Jährige ist in Sao Paulo/Brasilien aufgewachsen, wo seine Halbgeschwister 14 Sushi-Restaurants betreiben. In Sao Paulo und Umgebung leben eine halbe Million emigrierter Japaner, berichtet Lengyel und hebt hervor: „Dort gibt es in jedem Sushi-Lokal Kombinationen wie Avocado und Mango, die es hier überhaupt nicht gibt.“ Nach einer Ideen-Suche in Amsterdam und Berlin entschied sich das Paar, das Lokal zu eröffnen. Dabei konzentriert es sich auf das Take-away-Geschäft zur Mittagszeit, hat aber auch eine Handvoll Sitzplätze. Ab Februar soll eine Zustellservice per Fahrrad für vier benachbarte Wiener Gemeindebezirke angeboten werden.
Der Norwegische Seafood-Exportrat (NSC) will 100 britische Fish & Chips-Läden in einem Netzwerk unter dem Namen 'Union Norge' zusammenschließen, teilt das Portal IntraFish mit. Das Netzwerk solle „Chippies“ auszeichnen, die qualitativ hochwertigen, nachhaltig gefischten Kabeljau und Schellfisch von Frozen-at-Sea-(FAS)-Schiffen aus Norwegen verarbeiten. Für die Union Norge-Mitglieder soll eine umfassende Marketing-Kampagne organisiert werden. Die Pläne für die landesweite Aktion stellte der NSC auf seiner „Frozen-At-Sea 2015“-Konferenz diesen Montag in London vor. Den britischen Fish & Chips-Kunden soll mit dem Union Norge-Logo ein Markenzeichen an die Hand gegeben werden, das für Qualität und Umweltbewusstsein stehe.
Anhaltendes Wachstum zwingt die schottische Tochtergesellschaft des norwegischen Lachsproduzenten Marine Harvest zu einem Umzug in neue Räumlichkeiten. In dem neuen Gebäude im Gewerbegebiet Glen Nevis in Fort William werden in Zukunft 46 Beschäftigte arbeiten, derzeit sind es 38. Das neue Verwaltungsgebäude ist Teil eines Investitionsprogramm von 80 Mio. GBP oder 104,4 Mio. Euro, mit dem Marine Harvest auf die wachsende Nachfrage nach schottischem Zuchtlachs reagiert.
Die Bürger der Europäischen Union haben im Jahre 2013 zusammen 14,2 Mio. Tonnen Fisch und Meeresfrüchte konsumiert - 1,7 Prozent mehr als im Vorjahr (2013: 13,7 Mio. t). Die Angabe stammt aus der neuen „Finfish Study 2014“, die die Europäische Vereinigung der Fischindustrie (AIPCE-CEP) diesen Montag anlässlich eines Treffens mit EU-Fischereikommissar Karmenu Vella vorstellte, schreibt das Portal IntraFish. Dabei ging der Importanteil bei Fisch und Meeresfrüchten 2013 leicht auf 63 % (2012: 64 %) oder 8,9 Mio. Tonnen zurück. Nachdem der Pro-Kopf-Konsum im Jahre 2012 um 1 kg (WFE - Weißfisch-Äquivalent) gesunken war, stieg er 2013 um 0,6 kg WFE auf 24,4 kg im europäischen Durchschnitt.
Hochwertige Fischspezialitäten für den Außer-Haus-Verzehr möchte der österreichische Fischhändler und Gastronom Oliver Chmelarz („Ocean Fish“) seinen Landsleuten schmackhaft machen. Maritime Spezialitäten, die er seit 20 Jahren als Fischhändler aus Südostasien, Sri Lanka und von den Malediven importiert, will der gelernte Koch Chmelarz ab März im Wiener Servitenviertel zweimal die Woche als „Streetfood“ anbieten, kündigt das in Österreichs Hauptstadt erscheinende Wirtschaftsblatt an. In eine offene Schauküche, untergebracht in einem Klein-Lkw, hat er 80.000 Euro für Kühlung, Küche, Heizung und eine italienische Kaffeemaschine investiert. Gereicht werden sollen aus der mobilen Küche Cones und Wraps mit Tatar von Lachs und Thunfisch, Austern und gratinierten Jakobsmuscheln mit Honig. Auf der Speisekarte stehen außerdem Miesmuscheln, panierte Calamari und – je nach Angebot – Fischteller. Unterstützt wird Oliver Chmelarz von dem Vietnamesen Linh Do Ngoc, Küchenchef im Fusion-Restaurant Umami in der Wiener Lerchenfelder Straße. Erste Erfolge hatte Chmelar bei einem Testlauf 2014 in Kärnten - so auf dem Uni-Spezialitätenmarkt in Klagenfurt und am Millstätter See. Im Sommer diesen Jahres will er seine exotischen Speisen auch in Zell am See offerieren.
Marine Harvest (MH) hat angekündigt, seine Lachszuchten und Verarbeitungsbetriebe in Chile mit jenen des Produzenten Aquachile zusammenlegen zu wollen, teilt das Portal IntraFish mit. Nach Abschluss der Fusion, die im dritten Quartal 2015 abgeschlossen sein soll, werde der schon jetzt global größte Lachsproduzent zusätzlich 42,8 Prozent von Aquachile halten - das im übrigen weiterhin an der Börse von Santiago de Chile gelistet bleiben soll. Die Eigner-Familien Fischer und Puchi werden in Zukunft jeweils 18,9 Prozent der Aquachile-Anteile besitzen. Marine Harvest soll darüberhinaus die Möglichkeit bekommen, zwischen dem 15. Juni 2016 und dem 15. Juni 2017 seine Anteile auf insgesamt 55 Prozent zu erhöhen und damit die Kontrolle über Aquachile zu übernehmen. MH-Finanzdirektor Ivan Vindheim geht davon, dass Marine Harvest sich nicht mit den 42,8 Prozent begnügen werde.
Das französische Fischerei-Unternehmen La Scapêche hat Mitte Januar mit einem Bewertungsverfahren seiner Fischerei auf Blauleng (Molva dipterygia), Grenadierfisch (Coryphaenoides rupestris) und Schwarzen Degenfisch (Aphanopus carbo) nach dem Standard des Marine Stewardship Councils (MSC) begonnen. Dabei lässt das zur Les Mousquetaires-Gruppe gehörende Unternehmen die Fischerei von neun seiner Trawler prüfen, die vom bretonischen Hafen Lorient aus im nordöstlichen Atlantik bis westlich von Schottland, Irland und der Keltischen See operieren. La Scapêche hält das Gros der französischen Fangquoten für die drei genannten Fische in EU-Gewässern, wobei die Fänge überwiegend auf dem heimischen Markt verkauft werden. In der Vergangenheit hatte La Scapêche schon MSC-Zertifizierungen für mit der Ringwade gefischte Sardine erhalten (August 2010), für Seelachs (Januar 2011) und für Schwarzen Seehecht vom Kerguelen-Archipel (August 2013).
Der Verkauf von Fisch aus Island in die USA ist in den vergangenen Jahren stetig gestiegen – trotz der Aufrufe von Naturschutzorganisationen, isländische Meereserzeugnisse zu boykottieren, schreibt die Iceland Review. Die USA seien für Island der größte Importeur von Schellfisch und Zuchtfischen, teilte Hlynur Gu∂jónsson, Islands Konsul und Wirtschaftsrepräsentant in New York, vergangene Woche auf einer Konferenz von Promote Iceland mit. Fast 60 % der Lachse und 40 % der Saiblinge würden dorthin exportiert. Marktschwankungen seien eher auf die allgemeine wirtschaftliche Lage in den USA zurückzuführen, die sich derzeit jedoch stabilisiere.
Die Europäische Union hat gestern das im Oktober vergangenen Jahres angekündigte Einfuhrverbot für Fischereiprodukte aus Sri Lanka in Kraft gesetzt. Mit der Handelsmaßnahme reagiert die EU auf Versäumnisse des Inselstaates bei der Bekämpfung der illegalen, nicht deklarierten und nicht reglementierten (IUU) Fischerei, auch Piratenfischerei genannt. Das Importverbot könnte Waren im Wert von jährlich rund 74 Mio. Euro betreffen. 2013 erreichten aus Sri Lanka 7.400 t Fisch die Gemeinschaft. Betroffen sind vor allem Importeure von Schwertfisch und Thun, insbesondere Gelbflossen-Thun aus dem Indischen Ozean.
Die indischen Exporte von Vannamei-Garnelen steigen fast exponentiell. Dabei war in Indien erst 2009 versuchsweise mit der Zucht von Vannamei-Shrimp begonnen worden. Wurden im Finanzjahr 2013 noch 91.171 t exportiert, waren es 2014 schon 175.071 t, schreibt The New Indian Express. Für 2015 erwartet A. J. Tharakan, Präsident der Vereinigung der Seafood-Exporteure von Indien, Exporte von 250.000 t bei einer Produktion von 375.000 t. Der Wert der indischen Seafood-Exporte stieg auf 4,2 Mrd. Euro, soll im laufenden Jahr auf 5,1 Mrd. Euro wachsen und – so die Ziele der Industrie – bis zum Jahre 2020 auf 8,5 Mrd. Euro. Wachstumsmotor waren Zuchtgarnelen, die einen Exportanteil von 47 % hatten. Insgesamt exportierte das Land Garnelen für 2,7 Mrd. Euro, wovon fast 2 Mrd. Euro mit Farmgarnelen und 764,7 Mio. Euro mit Wildfängen erwirtschaftet wurden. Während die Vannamei-Produktion extrem steigt, fiel die Erzeugermenge bei Black Tiger-Shrimps binnen Jahresfrist von 61.177 t auf 34.133 t – ein Minus von 46 %.