Der färingische Fischproduzent Bakkafrost will seine Verarbeitung auf den Färöer Inseln stärker konzentrieren und plant den Bau einer Fabrik für rund 145 Mio. Euro, schreibt IntraFish. Der Betrieb solle kleinere, zu verstreut liegende Fabriken ersetzen, begründete Geschäftsführer Regin Jacobsen das Vorhaben anlässlich der Seafood Expo North America: "Wir wollen biologische Risiken vermindern, die Nachhaltigkeit verbessern, unsere Kapazität erweitern und die Qualität optimieren." Bakkafrost hatte 2013 als das erfolgreichste Jahr seiner Unternehmensgeschichte abschließen können.
Walker Seafoods Australia von der Thun- und Hornhecht-Fischerei östlich von Australien lässt die Fischereien auf Gelbflossen-Thun, Weißen Thun, Schwertfisch und Mahi Mahi nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) bewerten, meldet der MSC. Damit befindet sich weltweit erstmals eine Fischerei auf Mahi Mahi im MSC-Programm, außerdem ist es die erste australische Thunfischerei, die sich vom MSC prüfen lässt. Insgesamt beteiligen sich bislang zehn australische Fischereien. Mehr als die Hälfte der wild gefangenen Garnelen dürfen schon das blauweiße MSC-Logo tragen oder werden gegenwärtig geprüft. In Australiens Supermarktregalen und -truhen liegen etwa 250 MSC-zertifizierte Produkte, teilte der für Australien zuständige MSC-Vertreter Patrick Caleo mit.
Im Rahmen einer Veranstaltung auf der Seafood Expo North America präsentierte der Aquaculture Stewardship Council (ASC) Anfang der Woche aktuelle Zahlen. Keine sechs Wochen zuvor hatte der ASC auf der Fish International 2014 in Bremen die Fortschritte des Zertifizierungsprogramms für die Aquakultur aufgezeigt. Die neuen Daten dokumentieren erneut ein rasantes Wachstum. "In nur 20 Monaten haben wir 955 ASC-zertifizierte Produkte in 36 Ländern erreicht", teilte ASC-Geschäftsführer Chris Ninnes mit. Zum Vergleich: in Bremen war von 847 Produkten in 26 Ländern die Rede. Insgesamt seien jetzt 75 Farmen zertifiziert. Den aktuellen Ausführungen folgten mehr als 70 Teilnehmer. Weiterer Referent war Alfonso Marquez, CEO des Lachszüchters AquaChile und stellvertretender Vorsitzender der Global Salmon Initiative (GSI), die schätzungsweise 70 Prozent der weltweiten Lachszucht-Industrie repräsentiert. Melanie Agopian, Leiterin Nachhaltigkeit bei der US-Supermarktkette Loblaw, sprach über die Vermarktung von ASC-zertifiziertem Seafood. Loblaw war der erste Lebensmittelhändler in Nordamerika, der ASC-zertifizierte Produkte verkaufte. Die Kette wolle 100 Prozent ihrer Fisch- und Seafood-Produkte aus nachhaltigen Quellen beziehen.
Die Aller Aqua-Gruppe, dänischer Hersteller von Fischfuttermitteln, hat ihre Forschungs- und Entwicklungsabteilung erweitert. Unter dem Dach des Büsumer Wirtschafts- und Wissenschaftsparks mariCUBE entsteht seit Herbst vergangenen Jahres eine neue Versuchsstation der Aller Aqua Research - in direkter Nachbarschaft zum Aquakultur-Forschungsinstitut der Gesellschaft für marine Aquakultur (GMA). Die Forschungsstation besteht aus einer Reihe von geschlossenen Kreislaufsystemen, ausgerüstet von der deutschen Firma Spranger, sowie mit modernster Technik ausgestatteten Laboratorien. Das Know-how ermögliche besonders exakte Analysen von Nährstoffen und Spurenelementen wie auch die Untersuchung spezieller physiologischer und molekularer Fragestellungen, erläutert Dr. Florian Nagel, Leiter der Forschungsstelle: „Aller Aqua Research ist unsere Schnittstelle zwischen praktischer Futtermittelforschung und Futteranwendung auf der Fischfarm. Dem Kunden kann so ein optimal an seine Fische angepasstes Futtermittel angeboten werden." Nagel war zuletzt bei der GMA tätig.
Einen kleinen Wochenmarkt auf dem eigenen Bauernhof hat die Familie Seibt in Bösinghoven, einem Stadtteil von Meerbusch, ins Leben gerufen, meldet RP Online. Seit dem 6. Februar ergänzen jeden Donnerstag von 9:00 bis 18:00 Uhr ein halbes Dutzend Delikatessenhändler den Hofladen, den Heike Seibt schon 2003 eröffnet hatte. Neben der Prümtaler Mühlenbäckerei, der "Meerbuscher Orangerie" (Essig, Öl, Gartendeko), "Jan de Kaasmann" Gerjan Gringhuis, der Fleischerei Oleszynski und der Manufaktur "Pasta Anna" bietet der Fischhandel "Der Seemann" (Krefeld) Frischfisch vom Pariser Großmarkt in Rungis an. Für einen Geflügelstand werden noch Bewerber gesucht. Insbesondere bei gutem Wetter ist der Markt ein beliebtes Ziel auch für Familien, denn die Kinder freuen sich über die zahlreichen Tiere, die zum Hof gehören: vom Meerschweinchen bis zum Hängebauchschwein, vom Huhn bis zum Nandu, vom Pferd zum Alpaka. Mit der Akzeptanz des Marktes sei sie zufrieden, äußerte Heike Seibt gegenüber FischMagazin, zumal die Gemüsesaison noch nicht begonnen habe. Denn mit Beginn der Spargelsaison soll die Besucherfrequenz steigen.
Ein Stromausfall hat am vergangenen Wochenende den gesamten Fischbestand einer landgestützten Lachszucht im kanadischen Centre Burlington/Newport vernichtet, meldet The Chronicle Herald. Insgesamt verendeten 12.000 Lachse, die im April und Mai an Kunden ausgeliefert werden sollten, teilt der Geschäftsführer der Sustainable Fish Farming (Canada), Kirk Havercroft, mit. Angesichts von Kilopreisen zwischen 10,- und 12,- CAD/kg (6,40 bis 7,70 Euro/kg), die die Züchter erwarteten, belaufe sich der Gesamtschaden auf etwa 225.000 Euro. Havercroft sagte, seine Partner und er seien "erschüttert": "Wir gingen davon aus, dass wir ein extrem stabiles elektrisches System mit drei Sicherheitsstufen hatten. Wir hatten den Stromausfall aufgrund einer extrem ungewöhnlichen Folge von Ereignissen, etwas, was ich in meinen 25 Berufsjahren noch nicht erlebt habe." Ursache sei offenbar eine jüngst neu installierte Energieversorgung, die für einen geplanten Ausbau vorgesehen ist. Zwei neue elektrische Komponenten fielen in der Nacht von Freitag auf Samstag gegen 2:00 Uhr morgens für die Dauer von etwa sechs Stunden aus, legten die Pumpen und damit die Sauerstoffversorgung lahm und schalteten außerdem das Alarm- und das Backup-System aus. Daraufhin verendeten sämtliche Fische in der Farm - es wären für die Provinz Nova Scotia die ersten in einer landgestützten Farm produzierten Lachse gewesen. Versichert waren die Tiere nicht.
In Berlin soll in diesem Jahr mit dem Bau einer großen Aquaponik-Farm begonnen werden, die auf einer Fläche von 2.000 Quadratmetern jährlich 24 Tonnen Barsche und 35 Tonnen unterschiedlicher Gemüsesorten produzieren soll. Das kündigte Mit-Initiator Christian Echternacht in 'Kulturaustausch online' (IV/2013) an. Echternacht (* 1971) ist Mitbegründer von 'Efficient City Farming' (ECF), die sich mit dem Bau und der Planung von Kreislauf-Farmen im städtischen Raum beschäftigt. Mediale Aufmerksamkeit hatte ECF mit einer Containerfarm erhalten, in der auf einer unteren Ebene 120 Barsche gezüchtet wurden und ein Stockwerk höher verschiedenste Pflanzen wuchsen, deren Nährstoffkreisläufe nach dem Aquaponik-System verbunden waren. Das 32.000 Euro teure Pilotprojekt werfe jedoch keinen Gewinn ab, sagt Echternacht. Jetzt investiere ECF 1,25 Mio. Euro in eine kommerzielle Aquaponik-Farm, die als Referenzanlage für den Verkauf weiterer Farmen dienen soll. Der Fisch soll direkt an die Gastronomie und über einen Hofladen an den Endverbraucher vermarktet werden. Für den Absatz des Gemüses benötige man 350 Abonnenten, die für 15,- Euro wöchentlich eine Gemüsekiste abnehmen.
Was verdienten die führenden Lachsproduzenten im vergangenen Jahr? Das Portal IntraFish hat die Ergebnisse der börsennotierten Züchter verglichen. Fazit: das beste operative Ergebnis, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT), wurde von den Färöer Inseln gemeldet. Zwischen den einzelnen Produktionsregionen in Norwegen waren die EBIT-Unterschiede vergleichsweise gering. IntraFish betont allerdings, dass die Daten nur bedingt vergleichbar seien, da Gewinne aus Verkauf und wertsteigernder Verarbeitung in unterschiedlichem Maße eingeflossen seien. Der Marine Harvest-Ableger auf den Färöern generierte ein EBIT von 1,79 Euro/kg und Bakkafrost, die ausschließlich dort Lachszucht betreiben, meldete sogar 1,96 Euro/kg. Das schwächste Ergebnis erzielte Marine Harvest in Irland mit einem Verlust von 0,61 Euro/kg und auch in Chile lag das EBIT mit 0,28 Euro/kg im Minus. In Norwegen erwirtschafteten die meisten Produzenten im Schnitt 1,21 Euro/kg, wobei die aus den Provinzen gemeldeten Zahlen der Unternehmen vergleichsweise wenig voneinander abwichen: für die Mitte Norwegens beispielsweise meldet Salmar 1,59 Euro/kg, Lerøy Midnor nennt 1,19 Euro/kg und Marine Harvest kommt in der Region auf 1,04 Euro/kg.
Auch in Frankreich soll eine Lachszucht entstehen, die die Fische in geschlossenen Systemen an Land farmt: die französische Lachsräucherei und -verarbeitung Meralliance hat angekündigt, in der Bretagne eine landgestützte Farm zu bauen, um ihren Bedarf an "hochwertiger Rohware" wenigstens zum Teil selbst zu produzieren, schreibt das Portal IntraFish. Über ihr Tochterunternehmen Armoric investiert Meralliance 12 Mio. Euro, um im Hafen von Guilvinec (Département Finistère) auf einer Fläche von 4.000 Quadratmetern eine Farm mit einer Jahreskapazität von 800 Tonnen zu errichten, kündigt Meralliance-Geschäftsführer Gilles Charpentier an. Avisierter Betriebsbeginn: 2015. Die Räucherei wolle beim Bezug von hochwertigem Lachs für die eigenen Label Rouge-Produkte die Abhängigkeit von schottischen und norwegischen Züchtern reduzieren. Die dortigen Farmen seien inzwischen zu groß geworden, bemängelt Charpentier: "Wenn wir qualitativ hochwertige Rohware aus Schottland oder Norwegen brauchen - was bedeutet: spezielles Futter, spezielle Behandlung - benötigen wir eine Farm, die kleinere Mengen produziert." Meralliance verarbeite jährlich 3.000 bis 4.000 t Lachs für Label Rouge-Produkte. Charpentier strebe insbesondere einen höheren Anteil mariner Proteine im Fischfutter an - und wolle gleichzeitig die gegenwärtige Futterrate (FCR) von 1,3 auf 1,0 senken.
Die Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) hat zum ersten Mal ihre Unternehmensauszeichnung "Preis für langjährige Produktqualität" vergeben. Mit dieser Auszeichnung, die nachhaltiges Qualitätsstreben in den Mittelpunkt stellt, werden Unternehmen der Lebensmittelwirtschaft gewürdigt, deren Produkte seit mindestens fünf Jahren regelmäßig von der DLG getestet werden. DLG-Vizepräsident Prof. Dr. Achim Stiebing überreichte die Urkunde an die Unternehmen im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung im Vorfeld des Berliner Milchforums Ende vergangener Woche. Voraussetzung für die jährlich verliehene Auszeichnung sind fünf Teilnahmejahre in Folge mit jeweils mindestens drei Prämierungen pro Prämierungsjahr. Ab dem 5. erfolgreichen Teilnahmejahr wird der Betrieb geehrt. Nimmt ein Hersteller ein Jahr nicht teil oder erreicht er nicht die erforderliche Anzahl an Prämierungen, so verliert er seinen Anspruch auf die Auszeichnung. In der Kategorie "Convenience-Produkte (Tiefkühlkost, Fertiggerichte, Seafood und SB-Frischfleisch) finden sich zahlreiche Produzenten, die auch Fischprodukte herstellen. Alle ausgezeichneten Betriebe sind im Internet unter www.DLG.org/PLP veröffentlicht.