09.12.2013

Kriminalität: Volkssport Fischdiebstahl

Schlichtweg falsch ist der einleitende Satz eines bayerischen Kollegen zu einem Forellendiebstahl in St. Wolfgang. "Mit einem alles andere als alltäglichen Diebstahl befasst sich die Dorfener Polizei. Es geht um das Entwenden lebender Tiere", notierte der Merkur Online Ende September 2013. Denn Fischdiebstähle im größeren Maßstab nehmen bundesweit offenbar zu. Ein Blick auf die Internet-Portale regionaler Zeitungen und Radiosender zeigt alleine in den letzten drei Monaten und nur in Teichwirtschaften mehr als ein Dutzend Fälle, bei denen jeweils mehrere hundert, im Einzelfall weit über 1.000 Speisefische gestohlen wurden. Zum Verlust der Ware Fisch im Wert von 500,- bis 5.000,- Euro kamen in fast allen Fällen verursachte Sachschäden: beschädigte Zäune, gestohlenes Werkzeug, entwendete Transportmittel. In vielen Fällen benutzten die Täter Fahrzeuge zum Abtransport, selten werden die Straftaten wie im hessischen Laubach von Kameras dokumentiert. Auch Küsten- und Binnenfischer in Schleswig-Holstein und Brandenburg beklagen einen Anstieg dieser Form der Kriminalität. "Gefühlt nimmt das eher zu", meinte Lorenz Marckwardt, der Vorsitzendes des Landesfischereiverbandes Schleswig-Holstein.
Länderreport Länderreport
09.12.2013

Argentinien: Rekordanlandungen von Rotgarnelen

Die Fangmengen der Argentinischen Rotgarnele (Pleoticus muelleri) haben in den ersten zehn Monaten 2013 mit 91.078 t eine Rekordhöhe erreicht, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Verweis auf Statistiken des Untersekretariats für Fischerei. Zum Vergleich: 2011 waren in argentinischen Häfen 82.895 t dieser Garnelenart angelandet worden, 2012 waren es 79.926 t. Das Nationale Institut für Fischereiforschung und -entwicklung (Inidep) führt die guten Ergebnisse auf ein angemessenes Fischereimanagement zurück. Der Durchschnittspreis lag bis Oktober mit 6.524 USD/t gut 6,1% höher als im Vergleichszeitraum 2012. Hauptmarkt war weiterhin Spanien mit 28.434 t, gefolgt von Japan mit 10.154 t.
09.12.2013

Niederlande: Heiploeg legt Berufung gegen Kartell-Urteil ein

Der holländische Garnelenhändler Heiploeg hat beschlossen, gegen die Ende November verhängte Geldbuße der EU-Kommission Berufung einzulegen, teilt das Unternehmen mit. Die EU-Kommission hatte gegen vier Händler von Nordseegarnelen wegen Kartellbildung sowie Preis- und Mengenabsprachen Strafen von insgesamt 28,7 Mio. Euro ausgesprochen. Unter den betroffenen Firmen - neben Heiploeg auch Klaas Puul, Kok Seafood und Stührk - erhielt Heiploeg mit 27,08 Mio. Euro die weitaus höchste Sanktion zugemessen. Die Heiploeg-Gruppe wolle außerdem Schadensersatzansprüche gegen die Verantwortlichen prüfen. Während des laufenden Berufungsverfahren werde es keine weiteren Informationen geben. Antoine Colombani, Sprecherin der EU-Kommission, wies darauf hin, dass die Berufung zwar zulässig sei, jedoch keine aufschiebende Wirkung für die zu leistenden Zahlungen habe, die innerhalb von drei Monaten fällig sind.
TK-Report TK-Report
05.12.2013

Chile: ISA-Ausbruch bestätigt

In einer Lachsfarm des chilenischen Züchters Southern Cross Seafood, einem Tochterunternehmen von Salmones Humboldt, ist der Virus der Infektiösen Salmanämie (ISA) nachgewiesen worden, schreibt Fish Information & Services (FIS) unter Verweis auf Informationen des Nationalen Fischerei- und Aquakultur-Dienstes (Sernapesca). Der betroffene Lachsfarm-Komplex Arbolito liegt in der Provinz Aysén nahe der Stadt Melinka. Nach Angaben von Sernapesca-Direktor Juan Luis Ansoleaga wurden sämtliche Maßnahmen getroffen, die das ISA-Überwachungs- und Kontroll-Programm vorsieht. Der Lachs in dem positiv auf die Seuche getesteten Gehege werde innerhalb von 24 Stunden getötet.
05.12.2013

Indien: Preise für Black Tiger-Garnelen wieder gesunken

Die Preise für Black Tiger-Garnelen aus dem ostindischen Bundesstaat Odisha waren Ende November wieder gut 15 Prozent niedriger als einen Monat zuvor, meldet der Business Standard. "Aufgrund schwacher Nachfrage am internationalen Markt sind die Kilopreise für Shrimps auf 530 INR (6,28 Euro) gefallen", teilte der Präsident des Verbandes der Garnelenzüchter von Odisha, Manoranjan Panda, mit. Noch Ende Oktober hatten die Shrimps 630 INR/kg (7,46 Euro/kg) gekostet - rund 200 Prozent mehr als im Jahr 2012. Ursache waren Lieferengpässe, nachdem der Zyklon Phailin und folgende Überschwemmungen etwa 2.000 Hektar Garnelenteiche mit einer Produktionsmenge von 3.000 t beschädigt hatten.
04.12.2013

Eismeergarnelen: Sinkende Mengen, steigende Preise

Die Bestände der Kaltwassergarnele (Pandalus borealis) gehen derzeit weltweit zurück. Das bestätigte Michaela Aschan, Professorin für Fischereibiologie an der Norwegischen Hochschule für Fischereiwissenschaften in Tromsø, auf dem Internationalen Coldwater Prawn Forum Ende November in London, schreibt IntraFish. So sollen die Bestände im Nordatlantik von zuletzt insgesamt rund 283.000 t (2013) auf 247.000 t im Jahre 2014 sinken. Besonders betroffen ist dabei Norwegen, denn die Fänge in der Barentssee, für die eine Quote von 60.000 t besteht, dürften eher bei 10.000 t liegen, prognostiziert die Biologin. Aktuelle Statistiken des Norwegischen Seafood-Rats (NSC) weisen für Norwegens Shrimp-Exporte seit Jahresbeginn einen Einbruch um fast 70 Prozent auf Basis Menge und Wert aus: Zwischen Januar und Oktober 2013 exportierte Norwegen 2.698 t im Wert von 18 Mio. Euro, derweil im selben Zeitraum 2012 noch 8.831 t für 57,5 Mio. Euro ausgeführt worden waren. Da die Preise für norwegische Ware erheblich über jenen für Eismeergarnelen aus Kanada liegen, habe Norwegen schon den traditionell wichtigen britischen Markt verloren, sagt Kristin Steen, Verkaufsleiterin bei Norway Prawns (Tromsø).
04.12.2013

Holland: Matjes-Saison 2014 beginnt am 12. Juni

Die kommende Heringssaison startet in Holland am Donnerstag, den 12. Juni 2014. Das haben der holländische Heringsgroßhandel und Fischfachhandel gestern mitgeteilt. Der Termin liegt eine Woche später als in den vergangenen Jahren, als die Saison in der ersten Juni-Woche begann. "Wir haben jetzt einen sicheren Puffer geschaffen. 2013 hatten wir in der ersten Juni-Woche einen mageren Hering, der für die Verarbeitung zum Matjes, zum 'Hollandse Nieuwe' nicht geeignet war, so dass wir den Saisonbeginn um zwei Wochen verschieben mussten. Das wollen wir 2014 vermeiden", begründet Nico de Jong, der Präsident des Heringsgroßhandelsverbandes, die Entscheidung. Dass sich der Saisonstart erneut verzögere sei unwahrscheinlich: "Das ist in den letzten 25 Jahren nur zweimal passiert." Die Heringssaison beginnt traditionell mit der Versteigerung des ersten Fasses mit holländischem Matjes. Der Erlös soll 2014 der Stiftung 'Bio Vakantieoord' gespendet werden, die behinderten Kindern und deren Familien Erholungsurlaub in eigenen Freizeitparks ermöglicht. Kontakt: www.visbureau.nl.
04.12.2013

Olympiade 2016: ASC- und MSC-Fisch für das komplette Catering

Bei den Olympischen Spielen 2016 im brasilianischen Rio de Janeiro sollen Fisch und Meeresfrüchte, die im Catering eingesetzt werden, sämtlich aus zertifiziert nachhaltiger Produktion stammen. Ein entsprechendes 'Memorandum of Understanding' (MoU) unterzeichnete das Rio 2016 Organisationskomitee (OK) gestern mit dem Marine Stewardship Council (MSC) und dem Aquaculture Stewardship Council (ASC). Angesichts von mehr als 14 Millionen Mahlzeiten, die innerhalb von 27 Tagen an Athleten, Offizielle, Presse und in den Restaurants auf dem Olympia-Gelände serviert werden, sei das Catering "für jede Gastgeber-Stadt eine Herausforderung" und wird als "die weltweit größte Catering-Operation in Friedenszeiten" beschrieben. Die Absichtserklärung sieht vor, dass die Produkte überwiegend aus regionalen Zuchten und aus brasilianischer Küstenfischerei stammen sollen. Damit soll gewährleistet sein, dass das Catering nicht nur einen Schub für die Lebensmittelindustrie vor Ort bedeute, sondern diese auch über die Spiele hinaus nachhaltig auf einen höheren Standard bringe, erklärte Julie Duffus, die im OK für den Aspekt Nachhaltigkeit zuständig ist.
03.12.2013

Irland/Niederlande: P&P-Trawler wegen 50 Kilo Stöcker aufgebracht

Der holländische Frostfabriktrawler 'Annelies Ilena' wurde am 22. November von der irischen Marine aufgebracht, weil die Fischereikontrolle illegales Highgrading vermutete. Das zur niederländischen Parlevliet & Van der Plas-Gruppe gehörende 144 Meter lange Fangschiff hatte 200 Kilometer nordwestlich von Tory Island Stöcker für den afrikanischen Markt gefischt, als es einer regulären Kontrolle unterzogen wurde. Dabei fanden die Inspektoren der SFPA an Bord 50 Kilo Pferdemakrele, bei denen es sich ihrer Ansicht nach um Discard handelte. Kapitän und Schiffseigner wiesen den Vorwurf zurück. Dennoch wurde die 'Annelies Ilena' in den irischen Hafen Killybegs (Grafschaft Donegal) gezwungen. Der irische Staat forderte eine Kaution in Höhe von 5,9 Mio. Euro. Gegen diese Entscheidung legte P&P-Direktor Diek Parlevliet erfolgreich Berufung ein, so dass der Betrag auf 250.000 Euro reduziert wurde. Parlevliet bezeichnete den Vorwurf als unbegründet und die Reaktion angesichts eines Fischwertes von wenigen Dutzend Euro als unverhältnismäßig, heißt es in einer P&P-Pressemitteilung: "Das ist so, als wenn wir im Auto angehalten werden, weil wir mit 50,00005 km/h durch eine geschlossene Ortschaft gefahren sind." Hinsichtlich eines für den 10. Dezember anberaumten Termins vor dem Berufungsgericht von Donegal sei man zuversichtlich. Die 'Annelies Ilena' war bis vor einigen Jahren unter dem Namen 'Atlantic Dawn' für eine irische Reederei gefahren. Am 26. November konnte sie ihre Fangfahrt vor Westirland fortsetzen.
02.12.2013

Norwegen: Lachspreise wieder gestiegen

Die Preise für frischen Norwegerlachs sind in der vergangenen Woche wieder erheblich gestiegen, meldet IntraFish unter Verweis auf Informanten aus der Industrie. Demnach lag der Preis für Lachse von mehr als drei Kilo zwischen 44,- und 46,- NOK/kg oder 5,30 und 5,50 Euro/kg. Grund für den Preissprung am Spotmarkt sei die Kombination von rauem Wetter und der zum Weihnachtsfest steigenden Nachfrage. Europas Lachs verarbeitende Industrie ist von der anhaltenden Hochpreisphase besonders betroffen. "Die Produzenten haben allmählich kein Geld mehr, die Kreditlinien sind erschöpft. Ich befürchte, am Ende dieser Periode ist in der Industrie einiges zerschlagen", sagte bedauernd einer der Exporteure, ohne dass er Lösungsmöglichkeiten sehe. Auf einem Seafood-Seminar der Analysten von Nordea Markets vergangene Woche in Oslo gab der Norwegische Seafood-Verband (FHL) Prognosen für 2014 ab. Demnach werde die Erntemenge bei Lachs im kommenden Jahr nur um 2 Prozent steigen. Nordea und Kontali hatten für 2014 noch ein Plus von 4 bis 5 Prozent vorhergesagt. Angesichts fehlenden Wachstums in Chile und anhaltend stabiler Nachfrage müsse daher für die kommenden zwölf Monate mit noch höheren Preisen als erwartet gerechnet werden.
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