Die großen Mengen Kabeljau am Markt und damit einhergehender Preisdruck wirken sich erheblich auf die Pangasius-Preise aus. Mit Kilopreisen zwischen 1,80 Euro und 2,00 Euro koste Pangasius derzeit 10 bis 20 Prozent weniger als in den vergangenen Jahren, schreibt das Portal IntraFish unter Berufung auf zwei EU-Händler. Neben preiswertem Kabeljau könnten die Käufer auch auf mehrere Weißfisch- und Plattfischarten - etwa Rotbarsch, Alaska-Seelachs, Scholle oder Pazifische Scholle - ausweichen, deren Preise gefallen oder unter Druck seien, meint Frans Zeeman, Einkaufsleiter bei der Seafood Connection. Herman Kroes, Geschäftsführer bei All-Fish, macht auch den schrumpfenden Markt für Pangasius für den Preisverfall verantwortlich. Allerdings gilt die rückläufige Nachfrage nicht für alle Märkte. Für Portugal, Großbritannien, Osteuropa und Brasilien registriert Frans Zeemann steigende Nachfrage und selbst die Niederlande bleiben - zumindest im LEH - ein starker Markt für den Wels aus Vietnam. "Pangasius wird in den Supermärkten zehnmal soviel verkauft wie Kabeljau", bestätigt Harry Hoogendoorn, Geschäftsführer des TK-Seafoodlieferanten Queens. Kroes ist außerdem optimistisch, dass Pangasius höherer Qualität auch bessere Preise erzielen könne. Schließlich habe der Verbraucher, als All-Fish vor 13 Jahren in den Pangasius-Handel einstieg, auch noch Preise von über 5,- Euro/kg gezahlt.
Das Bremerhavener Fischgeschäft Stockfisch hat zum 31. Mai aufgegeben, meldet die Nordsee-Zeitung (NZ). Als Johann Stockfisch das 1949 in Geestemünde gegründete Geschäft Ende der 50er Jahre in die Bürgermeister-Smidt-Straße 111 verlegte, war die "Bürger" eine gute Lage, berichtet Enkel Frank Stockfisch, der das Geschäft vor 13 Jahren übernommen hatte. Noch in den 70er Jahren standen bei seinem Vater Uwe fünf Verkäufer hinter den Tresen. Die in der Auktion ersteigerte Ware wurde nicht nur im Laden verkauft, sondern auch in der Region an Restaurants geliefert, ja selbst bundesweit verkauft. Mit der Umwandlung der Straße in eine Fußgängerzone wurde das Geschäft in der Nr. 111 vom Kundenstrom abgekoppelt - der autofreie Bereich endete ein paar hundert Meter weiter. Zuletzt "verirrte" sich kaum noch Laufkundschaft über die Fußgängerzone hinaus, nannte Tanja Stockfisch eine Ursache für den Niedergang des Geschäfts. Das "Wegsterben" der Stammkundschaft und das ausbleibende Nachrücken jüngerer Käufergruppen trug ebenfalls zum Aus bei. "Da hören wir lieber auf", sagt Frank Stockfisch - auch wenn dem 46-Jährigen die Entscheidung nicht leichtgefallen sei.
Untersuchungen in einer großen integrierten Garnelen-Farm in Malaysia konnten jetzt offenbar den Auslöser der Shrimp-Krankheit EMS feststellen, meldet das Portal IntraFish: ein Anstieg des pH-Wertes des Wassers auf 8,5 bis 8,8. Der Geschäftsführer der Farm Agrobest Sdn Bhd. in Pahang, Noriaki Akazawa, hatte in Kooperation mit der japanischen Kinki-Universität und dem dortigen nationalen Forschungsinstitut für Aquakultur die Wasserqualitätsdaten von etwa 80 betroffenen Becken seiner Farm analysiert. Agrobest züchtet in 461 mit Kunststoff ausgekleideten Teichen pazifische White Shrimps und Black Tiger-Shrimps. Anfang Januar 2011 war EMS, technisch bezeichnet als Akutes Hepatopankreatisches Nekrose-Syndrom (AHPNS), erstmals in fünf mit Postlarven besetzen Becken aufgetreten.
Die Frage, welche Faktoren den Lachspreis beeinflussen, stand im Mittelpunkt eines Seminars von Europharma, Produzent von Fischarzneimitteln. Prof. Dr. Atle Guttormsen von der Norwegischen Universität für Umwelt- und Biowissenschaften (UMB) in Ås konnte zwar keine genaue Antwort liefern, zeigte jedoch zahlreiche bekannte Einflussfaktoren auf, schreibt das Portal IntraFish. Dr. Guttormsen erklärte, dass die Nachfrage die norwegische Produktionskapazität übersteige, betonte jedoch: "Wir brauchen in Norwegen mehr Wachstum, dafür gibt es Raum - das müssen die Politiker realisieren." Angesichts absolut fehlgeschlagener Preisprognosen von Kollegen wollte er keine entsprechenden Einschätzungen abgeben, lieferte jedoch umfangreiches Zahlenmaterial. Der gegenwärtige Spotpreis für Lachs liege mit 5,40 Euro/kg (41 NOK) etwa 0,70 Euro/kg (5 NOK) über dem Preis von 4,70 Euro/kg (36 NOK) vor einem und vor zwei Jahren. Im Durchschnitt der letzten zehn Jahre habe Lachs 3,70 Euro/kg (28,21 NOK) gekostet, wobei sich die Preise zwischen 2,- Euro/kg (15,24 NOK) und 5,90 Euro/kg (44,70 NOK) bewegten. Lachspreise unterliegen also extremen Schwankungen, doch der Ökonom betonte: "Im Vergleich zum Blumenmarkt in Holland sind die Lachspreise ziemlich stabil." Das gelte übrigens auch für die wichtigste Massenware Rohöl.
Martin Müllers Biographie ist so ungewöhnlich wie seine Bewirtschaftung des österreichischen Weißensees: seine Kindheit verbrachte er am höchstgelegenen Badesee Kärntens (930 Meter über dem Meeresspiegel) und studierte später in Wien Ökologie mit den Schwerpunkten Limnologie, Fischökologie und Fischbiologie - mit dem Ziel, den 11,6 Kilometer langen See mit einem eigenen Fischereibetrieb zu bewirtschaften. "Ich versuche den See ganzheitlich zu begreifen und zu bewirtschaften. Das ist nicht immer leicht, denn für einen Angler bedeutet ein guter Fischbestand oft etwas anderes als für einen Biologen oder Berufsfischer", erklärt Müller in der Tageszeitung 'Der Standard'. Seine Diplomarbeit schrieb er 2004 zur Reinanke (lat. Coregonus lavaretus - bekannt auch als Große Maräne), die er mit dem Netz befischt. Doch da er pro Saison nur bis zu zwei Tonnen Maränen fängt, züchtet er nebenbei Seeforellen und Saiblinge. "Leider sind das beides Raubfische, die nach wie vor ein Mehrfaches ihres eigenen Gewichts an Fischmehl fressen", bedauert Müller. Die Fische vermarktet er sowohl frisch wie auch veredelt, etwa kalt oder warm über Buchenholz geräuchert oder als gebeizte und mit frischem Dill gewürzte Filets, alternativ als in Apfelessig eingelegte, grätenfreie Fischhappen mit Zwiebelringen, Senfkörnern und Wacholderbeeren: www.weissenseefisch.at.
Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hat für den Kabeljau in der Barentssee für das kommende Jahr eine Fangquote von 993.000 t vorgeschlagen. Das sind 53.000 t mehr als der Vorschlag für das Jahr 2013, den die norwegisch-russische Fischereikommission allerdings bei ihrer vorjährigen Quotenfestlegung um 60.000 t überschritten hatte, schreibt das Portal IntraFish. Das letzte Mal, dass die Anlandungen beim Kabeljau die Millionen-Tonnen-Schwelle überschritten hatten, war 1974 - vor fast 40 Jahren. Für Schellfisch empfehlen die Wissenschaftler eine Reduzierung der TAC um 25 Prozent oder 50.000 t auf 150.000 t. Mit Blick auf die Schellfisch-Quote von 300.000 t noch 2011 bedeutet das eine Halbierung der Fangmenge beim Haddock innerhalb von nur zwei Jahren. Die diesjährige Seelachs-Quote von 140.000 t könne auch 2014 beibehalten werden - etwa die Hälfte dessen, was vor fünf oder sechs Jahren gefischt wurde. Auch beim Rotbarsch halten die Forscher ein "weiter so" für angemessen und schlagen eine TAC von 24.000 t vor. Die Goldbarsch-Bestände hingegen nehmen weiterhin ab: daher sollte die direkte Fischerei auf die Art weiterhin untersagt bleiben. Auch der Kabeljau vor Norwegens Küste befindet sich noch in einem Wiederaufbau-Programm.
Das Tropenhaus Frutigen im schweizerischen Kanton Bern verkauft für mehrere Monate keinen Stör an seinen Hauptabnehmer Coop, meldet die Berner Zeitung (BZ). "Zur Zeit können wir Coop nicht beliefern, weil die Nachfrage die Produktion übersteigt", bestätigt Beate Makowsky, Marketingleiterin des Tropenhauses. Die Schweizer Coop ist Investor in der kombinierten Fisch- und Obstzucht und ein wichtiger Absatzkanal. Nicht betroffen von dem Lieferengpass sei die Kaviarproduktion. Makowsky betont: "Die Comestiblesgeschäfte in der Region und die Gastronomiebetriebe in der ganzen Schweiz können wir weiterhin beliefern. Nicht betroffen sind ebenfalls unsere eigenen Restaurants." Das Tropenhaus züchtet im 18 Grad warmen Wasser aus dem Inneren des Lötschbergs Sibirische Störe. Der Kaviar wird im Restaurant in drei Qualitäten verkauft - zu Preisen zwischen umgerechnet 176,- und 263,- Euro für die 50g-Dose, das entspricht Kilopreisen zwischen 3.522,- und 5.251,- Euro. Das Störfleisch wird vielfältig serviert. Als Vorspeisen gibt es 'Störcocktail' - gebratene Störwürfel angemacht mit klassischer Cocktailsauce, garniert mit Wachtelei aus Frutigen für 17,- Euro, oder 'Tropischer Césarsalat mit geräuchertem Stör' für 19,40 Euro. Im Hauptgang werden drei Störgerichte angeboten - vom 'Im Bierteig gebackenen Störfilet' (26,70 Euro) über 'Bio Ravioli mit geräuchertem Stör' (28,30 Euro) bis zum 'Störfilet mariniert mit Tandoori' (33,20 Euro).
Als Nebenerwerb hatten Wolfgang Merkl (41) und Hans Kiemer (50) den Forellenhof im bayerischen Valley (Kreis Miesbach) langsam hochfahren wollen - jetzt hat das Hochwasser der vergangenen Tage den Besatz weggeschwemmt. Am 3. Juni riss die Mangfall gegen 15:00 Uhr ein Loch in einen Damm oberhalb der Fischzucht, schoss durch das kleine Tal Grabmühl und riss fast den gesamten Fischbestand von 25.000 Tieren mit sich, schreibt der Münchner Merkur Online. Den Schaden schätzt Merkl auf etwa 45.000 Euro. Vor zwei Jahren pachteten die Männer das Gelände und investierten seitdem viel Zeit und Geld in die Zucht. In diesem Jahr wollten sie mit dem Verkauf beginnen und einen Hofladen eröffnen. Jetzt sind ihnen vielleicht 2.000 Fische geblieben. Ein Trost: die beiden sind berufstätig und daher durch den Schaden nicht in ihrer Existenz bedroht.
Eine Überproduktion von Surimi in den letzten zwei Jahren setzt weiterhin die Preise unter Druck. "Die niedrigen Marktpreise könnten noch bis Ende 2013 anhalten, um dann in einer erneuten Phase des Nachfrageüberhangs Anfang 2014 wieder erheblich zu steigen", prognostiziert der Gründer und Präsident von Future Seafood, Pascal Guenneugues. Hintergrund sei eine gestiegene Produktion von global 140.000 t in den vergangenen zwei Jahren: so sei die Produktion von Alaska-Pollack-Surimi 2011 um 50.000 t und 2012 um weitere 20.000 t gestiegen, während gleichzeitig aus tropischen Fischarten 2011 gut 50.000 t mehr und 2012 rund 35.000 t zusätzliches Surimi hergestellt worden seien. Im 1. Quartal 2013 habe die schwache Nachfrage nach Surimi auf Basis von Tropenfisch in diesem Segment zu einem Produktionsrückgang um 30.000 t geführt. Auch im 2. Quartal sei die Produktion in Südostasien auf niedrigem Niveau geblieben, während Guenneugues die Produktionssituation bei Alaska-Pollack nach Abschluss der A-Saison Ende April als stabil bezeichnete.
Die rund 1.400 Beschäftigten in der Bremerhavener und Cuxhavener Fischwirtschaft erhalten ab dem 1. August 2013 3,25 Prozent mehr Geld. Das meldet der Sender Radio Bremen unter Berufung auf den Arbeitgeberverband Bremerhaven. In einer zweiten Tarif-Verhandlungsrunde am vergangenen Freitag einigten sich die Teilnehmer außerdem auf eine erneute Anhebung der Löhne zum 1. Juli 2014 um weitere 2,7 Prozent. Der neue Tarifvertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren. Ursprünglich hatte die Gewerkschaft ein Plus von 6,5 Prozent gefordert, dem ein Angebot der Arbeitgeberseite von einem Prozent gegenüberstand.