Vietnam hat im ersten Quartal 2013 im Vergleich zum Vorjahresquartal auf Basis Wert 8 Prozent weniger Seafood exportiert, meldet das Portal IntraFish. Verantwortlich für den Rückgang auf 918,9 Mio. Euro sind insbesondere Pangasius und Shrimps. In der wichtigen Garnelenzucht-Region Ca Mau beeinträchtigen Mangel an Kapital und Besatzmaterial die Produktion. Eine Versalzung der Teiche als Folge heißer Witterung führe zu Verlusten und könnte auch diesjährige Erbrütung verzögern. Der Pangasius-Preis liege bei niedrigen 2,- Euro/Kilo und habe das US-Wirtschaftsministerium dazu bewegt, den Einfuhrzoll zu erhöhen.
Die dänische Polar Seafood Group hat das Jahr 2012 mit einem Gewinn vor Steuern von 27,2 Mio. Euro abgeschlossen, meldet IntraFish. Der Nettogewinn belief sich auf 20,3 Mio. Euro auf Basis eines Umsatzes von 268,3 Mio. Euro - damit liege die Umsatzrentabilität bei 7,8 Prozent. Dieser Wert sei einer der höchsten im dänischen Königreich, teilte Vorstandsvorsitzender Henrik Leth mit. Effizienz und Kostenkontrolle, aber auch die Expansion in Schlüsselbereichen - insbesondere im pelagischen Sektor - sollen die Entwicklung vorantreiben. 2012 hatte Polar Seafood das Fischereiunternehmen East-Greenland Codfish gekauft und gegenwärtig werde der Kauf eines weiteren Schwarmfischfängers vorbereitet. In Moskau hat Polar Seafood einen 4.500 Quadratmeter-Betrieb mit Kühlhaus und Verpackung errichtet. "Russland war für uns sehr gut", bewertet Leth diese Investition. Auch in China und Japan, den anderen zwei wichtigen Märkten für Kaltwassergarnelen, habe man 2012 profitiert. Für 2013 allerdings rechnet Henrik Leth mit einem schwächeren Ergebnis - angesichts um 20 Prozent geringerer Fangquoten für Garnelen und einem Abflauen des Marktes. Polar Seafood besitzt Produktionsbetriebe und Verkaufsabteilungen in Großbritannien, Dänemark, Norwegen, Schweden, Italien, Rumänien und Russland.
Großbritanniens Fischer klagen über sinkende Preise für mehrere Nordseefische. Ursache seien erheblich gestiegene Anlandemengen, schreibt das Portal IntraFish. So lägen die Fangmengen für Nordsee-Kabeljau 18 Prozent höher als zur gleichen Zeit 2012. Die Fangmengen bei Schellfisch und Seelachs seien gegenüber dem Vorjahreszeitraum sogar um 45 bzw. 47 Prozent gestiegen, beim Wittling seien es immerhin 11 Prozent, sagt der Vorsitzende der Scottish Fishermen's Organization (SFO), Iain MacSween. Gleichzeitig liefere Norwegen mehr Weißfisch. NSC-Direktor Johan Kvalhelm hatte jüngst in den 'Fishing News' betont, dass Norwegen Großbritannien "mit 382 Millionen Fischmahlzeiten" beliefern wolle. "Angesichts ihrer Rohwarenbasis können die Norweger mit niedrigeren Preisen ihre Marktdominanz behaupten", klagt MacSween und befürchtet: "Wenn wir unsere eigenen Quoten zu früh ausfischen, präsentieren wir ihnen den Markt auf dem Silbertablett."
Schon seit Juni 2011 ist die anglo-französische Hummerfischerei in der Bucht von Granville vom Marine Stewardship Council (MSC) zertifiziert. Seit neuestem erkennt dies der Kunde an einem Gummiband mit MSC-Label, das jeder einzelne Hummer um seinen Scheren erhält. Damit trage erstmals ein Seafood-Produkt, das lebend verkauft wird, vom Zeitpunkt des Fangs bis zum Endverbraucher ein MSC-Logo, schreibt der MSC. Die Europäischen Hummer (Homarus gammarus) werden in der Bucht von Granville von rund 100 Fischern aus der Normandie und von der englischen Kanalinsel Jersey mit Körben gefischt. Zusammen fangen die acht bis zwölf Meter langen Boote, jeweils besetzt mit ein bis drei Mann Besatzung, insgesamt rund 370 Tonnen Hummer im Jahr. Das Fanggebiet erstreckt sich von der Granville Bay bis zur Halbinsel Cotentin im Norden. Fanglizenzen, eine feste Mindestgröße, Quoten und Markierungsvorschriften für die Fallen regeln die Fischerei. Die Spezifikationen des Fachverbandes 'Normandie Fraîcheur Mer' (NMF) garantieren außerdem, dass die Cotentin- und Jersey-Hummer "100%ig extra frisch" sind. Die wissenschaftliche Überwachung der Fischerei erfolgt von französischer Seite durch das Meeresforschungsinstitut IFREMER in Zusammenarbeit mit dem Meereszentrum SMEL und einem regionalen Fischerei-Kommittee der Basse-Normandie (CRPM-BN), in Jersey ist das 'Fisheries and Marine Resources Environment and Planning Department' zuständig.
Die deutsche Supermarktkette Kaufland unterstützt Küstenfischer im westafrikanischen Gambia mit 100.000,- Euro, um deren Fischerei auf Rotzungen nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) zertifizieren zu lassen. In Gambia gehen gut 500 Fischer in 250 Kanus im östlichen Zentralatlantik und auf dem Fluss Gambia auf Rotzungen-Fang. Mit einwandigen Bodenstellnetzen fischen sie jährlich etwa 1.100 Tonnen. Kaufland hatte die Rotzungen-Zertifizierung schon im Rahmen einer vierwöchigen Aktion im Oktober 2011 unterstützt. Damals sollten von jedem verkauften Kilo Frischfisch, der das MSC-Label trug, 0,50 Euro an die afrikanische Fischerei gespendet werden. Mit Plakaten, Flyern, Infosäulen, Wimpeln und Produktkennzeichnungen wurden die Kunden auf MSC-zertifizierten Fisch hingewiesen. Kaufland besitzt Fisch-Bedientheken in mehr als 100 Filialen. Über sämtliche Produktkategorien (Frischfisch, Tiefkühlkost, Konserven, Feinkost) hat die Kette bis zu 400 Artikel mit MSC-Siegel im Angebot. In Deutschland ist Kaufland die erste Supermarktkette, die die MSC-Zertifizierung von Fischereien in dieser Form leistet, in Großbritannien beteiligen sich schon Morrisons, die Coop (UK) sowie Marks & Spencer und Sainsbury's an Förderprojekten. Der angekündigte Kaufland-Scheck soll offiziell am Dienstag, den 23. April, auf der European Seafood Exposition (ESE) in Brüssel feierlich überreicht werden, kündigt der MSC an (Halle 6, Stand 853).
In Chile ist erstmals seit zwei Jahren wieder das Virus der Lachsseuche ISA in zwei Farmen entdeckt worden, schreibt das Portal IntraFish unter Berufung auf chilenische Medien. Die erste Meldung kam aus einer Lachszucht von Los Fjordos in der Gegend von Aysen (Region XI), die zu der Inselgruppe Melinka südlich von Chiloé gehört. Nachdem der Züchter die 20.000 Lachse in dem betroffenen Gehege geschlachtet hat, erwägt Chiles Fischerei- und Aquakulturbehörde Sernapesca, vorsichtshalber sämtliche 930.000 Tiere in der gesamten Anlage zu ernten. Wenige Tage später hat auch der Lachsfarmer Multiexport das ISA-Virus in einer Farm für Königslachse ebenfalls in der Region XI identifiziert. Die 24.700 Fische mit einem Gesamtgewicht von 77 t werden umgehend geschlachtet.
Die spanische Fischereigruppe Pescanova ist offenbar ein Opfer der gegenwärtigen Wirtschaftskrise des Landes. Anfang April meldete das in Galicien ansässige Großunternehmen Insolvenz an, schreibt das Portal IntraFish. Auch ein letzter mehr als 13-stündiger Verhandlungsmarathon mit den Gläubigern - unter ihnen Spaniens Großbanken Sabadell, Caixabank, Popular, Santander, BBVA und Bankia - hatte am 4. April zu keiner Einigung geführt. Das Ausmaß der Verschuldung ist unklar und bewegt sich zwischen offiziell angegebenen 1,5 Mrd. Euro und möglicherweise mehr als 3,2 Mrd. Euro. Angesichts derartig hoher Gläubigerforderungen verspricht auch ein Verkauf von Anlagevermögen keine Lösung - dessen Wert beläuft sich nach Angaben von Fish Information & Services (FIS) auf 2.278 Mio. Euro. Die Perspektive für das multinationale Fischereiunternehmen bewertet FIS aufgrund "fehlender Transparenz, schlechter Unternehmensführung und Uneinigkeit" als "entmutigend". In einem nächsten Schritt soll Pescanovas Finanzbericht 2012 von Wirtschaftsprüfern durchgesehen werden. Pescanova beschäftigt nach Angaben der Presseagentur Reuters weltweit rund 10.000 Menschen, darunter etwa 1.500 in Galicien.
Namibias Fischindustrie ist nervös. Die Branche leide unter sinkenden Fangquoten, steigenden Dieselpreisen und der Finanzkrise in Europa., schreibt das Portal IntraFish. Weitere Unsicherheit schaffe jetzt die Insolvenz der großen spanischen Fischerei-Gruppe Pescanova. Denn über ihre Tochter NovaNam kontrollierten die Spanier mindestens 20 Prozent der 170.000 Tonnen-Quote (2012) für Namibias Kap-Seehecht. Derzeit wird spekuliert, wer die Produktion in Walvis Bay übernehmen könnte. Der Betrieb laufe gegenwärtig normal, meint der Präsident der Seehecht-Vereinigung, Matti Amukwa.
Die in Lake Park (Florida/USA) ansässige Day Boat Seafood hat für die im Nordatlantik mit pelagischen Langleinen und Handleinen betriebene Fischerei auf den Schwertfisch (Xiphias gladius) eine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Schon im Dezember 2011 hatte Day Boat Seafood für den Schwertfisch-Fang im südöstlichen Teil des Nordostatlantiks ein MSC-Zertifikat und damit die Bescheinigung bekommen, dass er gemäß den MSC-Kriterien nachhaltig und gut gemanaged sei. Die ganzjährig betriebene Fischerei, deren Verwaltung sich am US-amerikanischen Magnuson-Stevens Act, weiteren US-Vorschriften und den Regeln der ICCAT orientiert, landete 2010 rund 2.700 t an und damit weniger, als die entsprechende TAC der ICCAT erlaubt. Da die Fischerei seit einem Jahrzehnt ihre Quote nicht ausfischt, gelang der Wiederaufbau des Bestandes, 2009 bestätigt von der US-amerikanischen Wetter- und Ozeanographiebehörde NOAA.
Royal Greenland weitet seine Produktion in Cuxhaven aus. Zum 1. Mai wird Grönlands führender Seafood-Produzent die Betriebsräume des ehemaligen Krabbenschälzentrums pachten, schreiben die Cuxhavener Nachrichten. Was genau dort verarbeitet wird, werde in Kürze im dänischen Aalborg entschieden, teilte Betriebsleiter Helgi Helgason mit. Voraussichtlich werden für die neue Produktionslinie in der Neufelder Straße 37-41, deren Räume seit zwei Jahren leer stehen, 30 bis 40 Mitarbeiter benötigt. Royal Greenland verarbeitet in Cuxhaven bereits in der ehemaligen Heringshalle seit drei Jahren Seehasenrogen, den 'Deutschen Kaviar'.