09.11.2011

Brasilien: Süßwasser-Produzent forciert Export

Mar e Terra, brasilianischer Verarbeiter von heimischen Süßwasserfischen, will seine Exoten weltweit exportieren. Zunächst habe man „eine gute Partnerschaft mit Whole Foods aufgebaut“, verweist Geschäftsführer Jorge Souza auf erste Kontakte zu der US-amerikanischen, weltweit größten Biosupermarktkette. Mar e Terra verarbeitet vor allem die vier Fischarten Pintado, einen Tigerwels (1.300 t/Jahr), Arapaima oder Paiche (150 t) sowie Tambaqui und Pacu (zusammen rund 600 t). Mit „Tambaqui-Rippchen“ von Mar e Terra hatte der französische Importeur Halieutis schon auf der diesjährigen Brüsseler Seafood-Messe (ESE) einen Seafood Prix d Elite gewonnen. Nachdem der Produzent seine Exporte 2008 wie viele andere brasilianische Unternehmen auch zunächst gestoppt hatte, weil die Währung des Landes, der Real, überbewertet war, wolle man angesichts der leichten Besserung die Ausfuhr jetzt wieder aufnehmen. „Die Nachfrage nach tropischen Süßwasserfischen wie dem Tambaqui oder dem Arapaima außerhalb von Brasilien sind groß“, sagte Souza. Derzeit werde ein erster Container für Halieutis vorbereitet und auch mit Japan stehe man in Verhandlungen. 2016 wolle man über 40 Mio. Euro umsetzen - das wären fünfmal soviel wie 2011 und fast neunmal soviel wie 2010.
Länderreport Länderreport
09.11.2011

Australien: Erste Garnelenfischerei im Südost-Pazifik erhält MSC-Zertifikat

Die australische Fischerei auf die Königsgarnelen (Penaeus latisulcatus), auch Königs-Geißelgarnelen genannt, im Spencer-Golf ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Es ist damit die erste Garnelenfischerei nicht nur in Australien, sondern in der gesamtem asiatischen Pazifikregion, die das blauweiße Ökolabel tragen darf. Die Fischerei wird auf etwa 15 Prozent der Fläche des Spencer-Golfs betrieben, dem westlichen von zwei großen Meeresarmen, die in die Südküste des Bundesstaates South Australia hineinreichen. Dort fangen 39 Schiffe, zusammengeschlossen in der Spencer Gulf and West Coast Prawn Fisherman’s Association (SGWCPFA), mit Scherbrett-Hosennetzen im Jahr rund 2.000 Tonnen Königsgarnelen (2006/07: 2.024 t, 2007/08: 2.028 t). Die Garnelen werden überwiegend in Australien und Amerika, aber auch in Teilen Südostasiens (Singapur) und in der Europäischen Union vermarktet. Garnelenfischer Jack Davies wertete die Zertifizierung als Belohnung für ein Management, das schon seit mehr als 40 Jahren betrieben werde.
08.11.2011

Chile: Lachsexporte fast auf Rekordniveau

Die Lachsexporte aus Chile könnten in diesem Jahr ein historisches Hoch erreichen, meldet Fish Information & Services (FIS). Dafür sprechen die Ausfuhrerlöse der ersten neun Monate 2011, die mit 1.495,74 Mio. Euro schon leicht über dem Gesamtwert für das Jahr 2010 von 1.495,66 Mio. Euro lagen. Der bislang höchste Ausfuhrwert wurde 2008 erzielt, als Lachs im Wert von 1.737,89 Mio. Euro exportiert worden war, heißt es in einem aktuellen Bericht von InfoTrade, in dem prognostiziert wird: „Wenn der diesjährige Trend auch in den letzten drei Monaten anhält, könnte 2011 mit einem ähnlichen Betrag abschließen.“ Führender Lachs-Exporteur des Landes ist weiterhin die AquaChile-Gruppe, zu der neben dem gleichnamigen Produzenten auch Salmones Chiloé, Salmones Maullin und Aguas Claras gehören, mit Verkäufen im Wert von umgerechnet 150,8 Mio. Euro - ein Plus von 36,5 Prozent gegenüber den ersten neun Monaten 2010. Im Schnitt erhielten Chiles Lachsexporteure für ihr Produkt je nach Markt einen Kilopreis von 5,72 Euro - ein Plus von 14,7 Prozent gegenüber dem Durchschnittspreis des Vorjahreszeitraums von 4,99 Euro/Kilo.
TK-Report TK-Report
08.11.2011

Protest: Krabbenfischer bieten 50 Kutter zum Verkauf

Mit einer spektakulären Verkaufsaktion machen Schleswig-Holsteins Krabbenfischer auf ihre anhaltend problematische Wirtschaftssituation aufmerksam. In der Oktober-Ausgabe vom ‚Fischerblatt’, dem Verbandsorgan der Kutter- und Küstenfischerei, bieten 50 Krabbenfischer ihre Fischkutter zum Verkauf. Durchgehender Hinweis bei allen Anzeigen: „Noch in der Fischerei tätig“. Mit der kollektiven Aktion protestieren die Fischer gegen die anhaltend niedrigen Preise für Nordseekrabben: statt der benötigten 3,00 Euro erhalten sie momentan nur zwischen 1,30 und 1,50 Euro je Kilo. Nach Streikaktionen im Frühjahr diesen Jahres hatten die Großhändler den Preis zwischenzeitlich auf fast 3,00 Euro angehoben, im September war er jedoch wieder eingebrochen. Als wichtigstes Mittel gegen die Misere sieht die Politik einen Zusammenschluss der derzeit acht deutschen Erzeugerorganisationen zu einer einzigen. „Der Schlüssel für die Lösung dieses Problems liegt aber bei den Fischern selbst“, meint Schleswig-Holsteins Landwirtschaftsministerin Dr. Juliane Rumpf.
06.11.2011

Brandenburg: Erfolgreicher Schlag gegen Fischdiebe

Seit Monaten wurden die Fischer auf zwei Brandenburger Seen, dem Netzener und dem Rietzer See, bestohlen, die Schäden gehen in die Tausende. Jetzt ist der Wasserschutzpolizei ein Schlag gegen die Fischdiebe gelungen, schreibt die Märkische Allgemeine. Anfang November wurden zwei Männer aus Kloster Lehnin und Brandenburg festgenommen, die aus Reusen des Fischers Thomas Völkel Aale gestohlen hatten. Leugnen half den Kriminellen nichts: alle Aale waren mit Farbmarkierungen präpariert. Außerdem waren die Fischdiebe während ihres Raubzuges von Fischereiaufsehern und Spezialkameras observiert worden. Vor Gericht werde sich herausstellen, ob die beiden für weitere Diebstähle verantwortlich sind. Den Festnahmen ging eine sechstägige Observierung voraus. Derartige Straftaten seien im Bereich der Fischereigenossenschaft Havel kein Einzelfall, sagte der Genossenschaftsvorsitzende Ronald Menzel. Angesichts einer Gewässerfläche der FG von 7.755 Hektar werden Diebe selten auf frischer Tat ertappt. Menzel vermutet hinter den Dieben eine Auftragsmafia, die mit gestohlenen Aalen und Zander Geld verdient.
04.11.2011

Bremen: SlowFisch-Messe bietet Regionales und Besonderes

Die SlowFisch-Genussmesse hat heute in den Bremer Messehallen eröffnet und wird noch bis Sonntag, den 6. November, vor allem regionale und besondere Erzeugnisse in den Mittelpunkt rücken. Zum vierten Mal veranstaltet die Messe Bremen in Zusammenarbeit mit der Vereinigung SlowFood Deutschland die Publikumsmesse, um verantwortungsbewusste Fischerei und Landwirtschaft, artgerechte Viehzucht, den Erhalt des traditionellen Lebensmittelhandwerks und die Bewahrung regionaler Geschmacksvielfalt zu fördern. Mehr als 120 Aussteller aus Norddeutschland, aber auch dem Bundesgebiet und dem europäischen Ausland präsentieren ihre Produkte. Im SlowFisch-Bistro steht die Küche Mecklenburg-Vorpommerns im Zentrum, darunter Ostseeschnäpel, Müritzhecht, Maränen und Ostsee-Wildlachs. Im Eintrittspreis von 8,- Euro (6,- Euro ermäßigt) ist auch der Beusch der zeitgleich stattfindenden Messen Reise-Lust und Caravan Bremen enthalten. Weitere Informationen sind erhältlich unter www.slowfisch-bremen.de.
04.11.2011

Norwegen: Niedriger Lachspreis treibt Grieg ins Minus

Grieg Seafood, einer der größeren norwegischen Lachszüchter, meldet für das dritte Quartal 2011 rote Zahlen. Der Grund: niedrigen Lachspreisen stünden hohe Produktionskosten gegenüber, schreibt das Portal IntraFish. Für das jüngst abgeschlossene Quartal notierte Grieg ein EBITDA von minus 0,25 Euro/kg Lachs, während ein Jahr zuvor noch ein Plus von 0,93 Euro/kg erwirtschaftet worden war. Das Quartalsergebnis der Gruppe vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei minus 4 Mio. Euro, während es im 3. Quartal 2010 noch 13,5 Mio. Euro betragen hatte. Entsprechend habe man sich einen kurzfristigen Kredit in Höhe von 25,7 Mio. Euro gesichert. Die Erntemenge der Grieg Seafood-Gruppe, die in Norwegen Farmen in Rogaland und in der Finnmark besitzt sowie auf den britischen Shetland-Inseln und in Kanada, hat im 3. Quartal mit 15.663 Tonnen 7,3 Prozent mehr geerntet als im Vorjahreszeitraum. Da jedoch nur ein kleiner Teil der Grieg-Produktion über Kontrakte verkauft wurde, musste der Züchter vor allem auf dem derzeit unter Preisdruck stehenden Spotmarkt verkaufen. Gleichzeitig seien die Lachse vergleichsweise klein gewesen, insbesondere auf den Shetlands, so dass die Produktionskosten entsprechend höher waren. Das Jahr 2011 will Grieg mit einer Erntemenge von 63.300 Tonnen abschließen, 2012 sollen es 69.000 Tonnen werden.
04.11.2011

Spanien: Lumar liefert Super Frozen-Thun an die Edeka

Der spanische Exporteur Lumar Natural Seafood hat mit der Edeka einen Liefervertrag über Super Frozen-Thunfisch für eine Million Euro abgeschlossen, meldet das Portal IntraFish. Der Abschluss sei ein weiterer Schritt im Rahmen der Internationalisierungsstrategie von Lumar, erklärte Geschäftsführer Javier Martinez gegenüber spanischen Medien. Lumar, ansässig im nordwestspanischen Hafen Pobra do Caraminal (Galicien), beliefert den Lebensmittelhandel, Großverbraucher und die Industrie. 70 Prozent seiner Produktion werden nach Westeuropa, und hier insbesondere nach Deutschland, Frankreich und Italien, sowie in die USA verkauft. Doch auch mit Osteuropa wird gehandelt: jüngst wurde ein Kontrakt ebenfalls über Thunfisch mit Biedronka geschlossen, der mit mehr als 1.700 Filialen größten polnischen Supermarktkette, und ebenfalls vor kurzem hat Lumar von Seiten des Spanischen Ministeriums für Umwelt und Fischerei die Exporterlaubnis für Russland erhalten. Seit Juli ist Lumar an der spanischen Börse Mercado Alternativo Bursátil (MAB) notiert, einem Aktienhandelsplatz für „small caps“, das heißt börsliche Nebenwerte.
02.11.2011

Aquakultur Deutschland: Immer mehr Kreislaufanlagen

Die Zahl der Kreislaufanlagen in der deutschen Aquakultur ist 2009 um vier auf zuletzt 34 Betriebe gestiegen. Frau Dr. Birgit Schmidt-Puckhaber, Expertin für Aquakultur bei der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG), gab aktuell einen Überblick zum Stand der Recirc-Aquakultur hierzulande. Eingeladen hatte Dr. Otto Horst, Leiter der Abteilung Veterinärwesen beim Bezirksamt Altona, im Rahmen einer Fortbildungsveranstaltung.
02.11.2011

Spanien: Schwimmen im Thunfisch-Gehege

Ein spanischer Thunfisch-Mastbetrieb will Touristen den Besuch seiner Farmen ermöglichen und die Besucher im Sommer auch unter den Fischen schwimmen lassen, meldet Fish Information & Services (FIS). Das kündigte der Präsident der Balfego-Gruppe, Manuel Balfego, gegenüber der spanischen Nachrichtenagentur Europa Press an. Die Gruppe ist auf Fang, Mast und Vermarktung von Rotem Thun spezialisiert. Balfego habe schon eine Million Euro in einen Katamaran investiert, der bis zu 60 Passagiere aufnehmen kann. Die Besuche sollen „Transparenz hinsichtlich der Verfahren, die bei der Fischzucht eingesetzt werden, schaffen“, begründete der Präsident die Initiative. Damit solle insbesondere der Kritik von Umweltschutz-Organisationen am Thunfisch-Farming entgegengewirkt werden. In der Vergangenheit hatte das Unternehmen schon Fahrten für Gastronomen und Spitzenköche organisiert, damit diese die Herkunft ihrer Produkte kennenlernen. Unterstützt von der Stadt L’ Ametlla de Mar will der Farmer monatlich etwa 7.000 Besucher auf die „Thun-Tour“ mitnehmen und verspricht sich damit außerdem Einnahmen von monatlich rund 350.000 Euro. Balfego besitzt vier der sechs Fangschiffe, die in Spanien Roten Thun fangen. Im vergangenen Jahr setzte die Gruppe 28 Mio. Euro um, für 2011 werde ein Umsatz in gleicher Höhe erwartet.
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