15.11.2011

Österreich: Salzburger Landwirte interessiert an Fischzucht

Rund zwei Dutzend Landwirte im österreichischen Bundesland Salzburg interessieren sich ernsthaft für die Fischzucht, meldet der österreichische Rundfunk. Das teilte Agrarlandesrat Sepp Eisl (ÖVP) mit. Er habe ein Projekt initiiert, um mehr heimischen Fisch zu produzieren und den Bauern ein Zusatzeinkommen zu verschaffen. Hintergrund: die Landwirte klagen über immer geringere Einkommen, die Gewässer in Salzburg haben eine gute Qualität und derzeit müssen 96 Prozent des in Österreich konsumierten Fischs importiert werden. „Es haben bereits 20 bis 25 Wasserrechtsverhandlungen stattgefunden. Wir sehen, da ist Bewegung drin“, sagt Eisl. Voraussetzung sei neben Fischteichen mit guter Wasserqualität eine gute Ausbildung, betont die Geschäftsführerin des Landesfischereiverbandes Daniela Latzer: „Grundsätzlich muss jeder Fischereibewirtschafter die gesetzliche Fischerprüfung für das Bundesland Salzburg und die berufsfachliche Qualifikation in Form des Fischereifacharbeiters oder Fischereimeisters absolvieren.“ Die Ausbildung dauere drei Jahre und koste rund 4.000,- Euro. Sepp Eisl hofft, dass es schon in fünf Jahren im Land Salzburg 20 Betriebe gibt, die dann rund zehn Tonnen Fisch produzieren könnten - genug, um die gehobene Gastronomie zu beliefern. Zum Vergleich: durchschnittlich werden im Bundesland Salzburg pro Jahr zwischen 1.400 und 1.700 Tonnen Fisch gefangen, von denen rund 80 Prozent als Speisefisch verwertet werden.
Länderreport Länderreport
14.11.2011

Broschüre zum Ökolandbau berücksichtigt erstmals Aquakultur

Das nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerium hat seine Broschüre mit umfassenden Erläuterungen und sämtlichen Gesetzestexten der „EU-Verordnung Ökologischer Landbau“ vollständig überarbeitet, aktualisiert und in neuer, inzwischen dritter Auflage veröffentlicht. Ein vollständig neues Kapitel widmet sich auf zehn Seiten der ökologischen Aquakultur, die nach den ergänzten EU-Regelungen hohe gesetzliche Standards zu Tier-, Gewässer- und Verbraucherschutz einhalten muss. Die 290 Seiten starke Publikation kann im Internet als pdf-Datei heruntergeladen werden: www.umwelt.nrw.de/landwirtschaft/pdf/broschuere_eu-verordnung_oekolandbau.pdf
14.11.2011

Polen: Morpol hat neuen Finanzdirektor

Der neue Finanzdirektor der weltgrößten Lachsräucherei Morpol heißt Mariusz Redaszka, teilt das Unternehmen mit. Redaszka besitze 15 Jahre Erfahrung im Finanzmanagement. Seit 2005 war der studierte Betriebsökonom Finanzdirektor beim polnischen Wodka-Produzenten Wyborowa, einer Tochter der französischen Pernod Ricard-Gruppe. Dort habe er geholfen, „den Umsatz der Gruppe in den sechs Jahren seiner Mitarbeit zu verdoppeln und war entscheidend daran beteiligt, Marken wie Wyborowa und Ballantines in Polen zu Marktführern aufzubauen“, heißt es im Morpol-Schreiben. Der bisherige Morpol-CFO Steven Rafferty werde Mariusz Redaszka noch bis Januar 2012 begleiten, um dann die Geschäftsführung der amerikanischen Tochter des norwegischen Fischfutter-Produzenten Skretting zu übernehmen.
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14.11.2011

Argentinien: Schlechte Aussichten für Shrimps

In diesem Jahr haben Argentiniens Fangschiffe bis zum 7. November 75.169 Tonnen Garnelen angelandet - gut 15 Prozent mehr als die 60.510 Tonnen in den ersten zehn Monaten 2010. Doch aktuelle Forschungsergebnisse der Fischereibehörden aus den Provinzen Chubut und Santa Cruz deuten an, dass sich die Fangsituation verschlechtern wird: aktuell seien die Fänge schlecht und die Garnelen vergleichsweise klein, schreibt Fish Information & Services (FIS) unter Verweis auf einen Bericht in der Revista Puerto. Insgesamt hatten sich 16 Frosttrawler und drei Hochseefrischfischfänger aus den beiden Provinzen an der Bestandsaufnahme beteiligt.
11.11.2011

Deutschland: Zweite deutsche Ostseefischerei erhält MSC-Zertifikat

Die Fischereiorganisation Küstenfischer Nord eG Heiligenhafen hat für ihren Dorschfang in der östlichen Ostsee das MSC-Zertifikat für nachhaltige Fischerei erhalten. 14 Monate haben der unabhängige Zertifizierer Food Certification International und ein wissenschaftliches Expertenteam die Fischerei geprüft. „Mit Erfolg!“, freut sich Ulrich Elsner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Genossenschaft. Ab sofort dürfen die Betriebe ihren Dorsch mit dem blauen MSC-Siegel kennzeichnen. In diesem Jahr landeten die 17 Kutter insgesamt 1.554 Tonnen Dorsch aus der östlichen Ostsee an, etwa 40 Prozent der gesamtdeutschen Ostseedorschquote. Ein großer Teil wird im Heimathafen Heiligenhafen auf Lkw verladen und in Frankreich auf einer Auktion versteigert. Der Rest wird regional verkauft und im Restaurant der Genossenschaft serviert. Der Dorschbestand in der östlichen Ostsee stand 2004/2005 kurz vor dem Zusammenbruch. Seitdem melden Wissenschaftler eine Versechsfachung des Bestandes.
11.11.2011

Morpol: Nachfrage nach Lachs zieht wieder an

Der polnische Lachsproduzent Morpol meldet für das dritte Quartal ein gutes Betriebsergebnis bedingt durch die gesunkenen Rohwarenpreise, notiere allerdings letztlich Nettoverluste aufgrund hoher Finanzierungskosten, Einkommenssteuern und Nettoverluste bei aufgegebenen Tätigkeitsbereichen, meldet IntraFish. Das EBIT von 14,8 Mio. Euro lag im dritten Quartal erheblich über dem Vergleichsquartal 2010 mit nur 25.900 Euro. Über das Gesamtsortiment bescherte III/2011 einen Umsatzrückgang, während die Abverkäufe der Hauptkategorie kalt geräuchter Lachs jedoch stabil blieben und Spezialitäten sogar einen starken Zuwachs verbuchten. Geschäftsführer Jerzy Malek rechnet mit einer weiteren Verbesserung der Ergebnisse: „Wir erwarten, dass mit sinkenden Preisen im LEH die Nachfrage wieder anzieht. Gestiegene Verarbeitungsmargen bescheren uns für 2012 eine bessere Ausgangssituation als das im Vorjahr der Fall war.“ Morpols Betriebsgewinn für das dritte Quartal belief sich auf 103,4 Mio. Euro, fast elf Prozent höher als im Vorjahresquartal.
11.11.2011

Equador: Shrimp-Industrie wächst um 19 Prozent

Equadors Shrimp-Exporteure werden dieses Jahr voraussichtlich mit Rekordumsätzen in Höhe von rund 700 Mio. Euro abschließen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das sind fast 20 Prozent mehr als die Exporterlöse 2010 von 590 Mio. Euro. Equador profitiere von Preisstabilität und Seuchenfreiheit im Lande, begründet der Direktor der Nationalen Aquakultur-Kammer (CNA), Yahira Piedrahita, den Aufschwung. Denn in anderen Shrimp-Produktionsländern - wie Vietnam, Mexiko, Indien und Thailand - haben ernste Gesundheitsprobleme zu ökonomischen Konsequenzen geführt. Diese Rückschläge haben das Angebot auf den internationalen Märkten verringert und die Nachfrage in Equador angekurbelt, schreibt die Zeitung El Ciudadano. Piedrahita verwies auch auf das semi-intensive Produktionssystem in seinem Lande, bei dem der Qualität mehr Gewicht beigemessen werde als der Produktionsmenge. Insgesamt werden in dem lateinamerikanischen Land auf 175.000 Hektar Garnelen gezüchtet. Direkt oder indirekt bietet die Branche 200.000 Arbeitsplätze.
11.11.2011

Island: Duty-free-Shop listet Walfleisch aus

Ein Duty-free-Shop am isländischen Flughafen Keflavik hat nach internationalem Druck den Verkauf von Walfleisch gestoppt. „Es war eines unserer gefragtesten Produkte“, zitiert die Icelandic Review den Geschäftsführer der Lebensmittelkette „10-11“, Arni Petur Jonsson. Allerdings dementierte er, dass er mit der Auslistung auf Maßnahmen des britischen Außenministeriums reagiere. Das Ministerium hatte darauf hingewiesen, dass der Import von Walfleisch Geldstrafen in Höhe von bis zu 5.000,- GBP (5.868,- Euro) oder Gefängnisstrafen nach sich ziehen könne. Man habe von Reisebüros auch aus anderen EU-Ländern Hinweise erhalten, dass Käufer von isländischem Walfleisch behördliche Schwierigkeiten bekommen hätten. Außerdem sei wiederholt erklärt worden, dass Island aufgrund des Walfangs nicht als Reiseziel in Frage käme.
10.11.2011

Schweiz: Veterinäramt räumt erneut Melander-Fischzucht

Im schweizerischen Oberriet (Kanton St. Gallen) haben Behördenmitarbeiter die umstrittene Melander-Fischzucht des deutschen Industriellen Hans Raab (70) erneut und jetzt offenbar endgültig geräumt, schreibt die Basler Zeitung. Mitarbeiter des Veterinärdienstes und Fachleute des Amtes für Natur, Jagd und Fischerei transportierten heute mehrere adulte Exemplare des Welsfisches und einige hunderte Brutfische ab. In einer Anlage des Kantons sollen die Fische tierschutzgerecht getötet werden. Die Haltung der Fische sei illegal gewesen, heißt es in einer Mitteilung der Staatskanzlei in St. Gallen. Seit Mitte August 2011 durfte die Zuchtanlage in Oberriet nicht mehr mit Fischen besetzt werden. Im Zentrum des Konflikts zwischen den Schweizer Behörden und dem Züchter stand Raabs Tötungsmethode der Melander: vor dem Schlachten wurden die Fische, die bei 27 Grad gehalten werden, auf 10 Grad heruntergekühlt, lebend in einer Trommel mit Scherbeneis entschleimt und anschließend getötet. Das Schweizer Tierschutzgesetz verlange jedoch eine Betäubung der Tiere. Die Behörden hatten Hans Raab am 4. November eine am gestrigen Mittwoch abgelaufene Frist gesetzt, die Fische zu entfernen. Raab habe angekündigt, mit seinen Anwälten den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anzurufen.
09.11.2011

Chile: Mitsubishi kauft Lachsfarm

Eine Tochter des japanischen Seafood-Unternehmens Mitsubishi - Southern Cross Seafoods - kauft das chilenische Aquakultur-Unternehmen Salmones Humboldt, meldet das Portal IntraFish. Verkäufer ist die Familie Lecaros Menendez, Eigner der Humboldt-Mutter Coloso, die für ihre Anteile an Salmones und deren Tochterfirmen umgerechnet 47,05 Mio. Euro erhält. Außerdem übernimmt Southern Cross Schulden in Höhe von 42,71 Mio. Euro. Denn Salmones Humboldt gehöre zu jenen chilenischen Lachsfarmern, die von der Infektiösen Salmanämie (ISA) besonders hart getroffen worden waren, schreibt die Zeitung La Tercera. Der Kauf sei eine der wichtigsten Transaktionen in Chiles Lachs-Sektor seit der ISA-Krise. Salmones besitzt in Region 10 drei Farmkomplexe, davon zwei mit Atlantischem Lachs und einen mit Forelle. Southern Cross war erst im Januar 2010 als Joint-Venture der Mitsubishi Corp., der 80 Prozent gehören, und Primar gegründet worden. Primar-Inhaber Eduardo Kipreos war ehemals Direktor des Lachsproduzenten Ventisquero. Mitsubishi wiederum gilt mit einem Seafood-Umsatz von geschätzten 1,6 Mrd. USD (1,16 Mrd. Euro) jährlich als Schwergewicht der Branche. Sie ist Eigner der britischen Princes-Gruppe und ist einer der weltgrößten Händler von Rotem Thun.
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