Der Erzeugerpreis für Nordseekrabben ist auf 1,27 Euro/kg gefallen. Mehr wollen die niederländischen Großhändler nicht zahlen, heißt es in einer Pressemitteilung der Erzeugerorganisation in Büsum. Da sich eine Fangfahrt bei derartig niedrigem Kilopreis nicht mehr rentiert, bleiben die Krabbenfischer seit einer Woche in den Häfen. „Bei diesen hohen Treibstoffpreisen müssen wir drei Euro pro Kilo bekommen, um die Kosten zu decken. Wer jetzt noch fährt, verbrennt nur sein Geld“, fasst Kapitän Andre Hamann aus Büsum die Lage zusammen.
Ein Brand beim TK-Fischproduzenten Pickenpack Hussmann & Hahn in Lüneburg hat am Montagabend erheblichen Schaden verursacht, meldet die Lüneburger Zeitung. In einer Produktionsstraße, in der unter anderem Fischstäbchen frittiert werden, waren vermutlich Ölreste in Brand geraten. „Eventuell hat ein Temperaturfühler nicht richtig gearbeitet“, mutmaßt Betriebsleiter Jörg Herkenhoff. Das Unternehmen konnte seine Produktion auf eine andere Anlage verlagern. Den Schaden schätzt Herkenhoff auf bis zu 100.000 Euro.
Der chinesische Weißfisch-Gigant Pacific Andes übernimmt möglichweise die Icelandic-Töchter Pickenpack Hussmann & Hahn Seafood (Deutschland) und Pickenpack Gelmer (Frankreich). Das zumindest vermutet das norwegische Portal IntraFish unter Berufung auf mehrere ungenannte Insider in der Fischwirtschaft. Das Deutschlandbüro der holländischen Rabobank, die schon Verarbeitungstechnik von Pickenpack finanziert habe, solle den Kauf derzeit vorbereiten. Pacific Andes-Geschäftsführer Joo Siang Ng erklärte jedoch, Investitionen in Europa seien nicht Teil seines Unternehmensplanes. Auch eine Sprecherin der Icelandic-Gruppe wollte das Gerücht nicht kommentieren. Führungskräfte in der Branche zeigten sich jedoch überzeugt, dass Pacific Andes, der die Fangflotte der China Fishery Group und der 333.000 Quadratmeter große Verarbeitungsbetrieb Hongdao im chinesischen Qingdao gehören, damit ein Beispiel vertikaler Integration liefern werde. Pacific Andes besitzt Zugriff auf große Mengen Alaska-Pollack, die beiden Pickenpack-Betriebe wiederum produzieren jährlich rund 70.000 t vor allem panierter Weißfisch-Produkte insbesondere unter Handelsmarken. Zusammen setzen die Icelandic-Fabriken fast 300 Mio. Euro pro Jahr um – fast 30 Prozent des Gesamtumsatzes der Icelandic-Gruppe von 997,45 Mio. Euro (2010). Kritische Stimmen argumentieren, dass Pacific Andes, die derzeit auch Pickenpack-Wettbewerber wie Frosta und die Birds Eye/Iglo-Gruppe beliefere, nach dem Kauf Probleme mit diesen Abnehmern bekommen könne.
Durch das Reaktorunglück in Japan gelangen radioaktive Stoffe auch ins Meer und den Nahrungskreislauf der Meeresorganismen. Bei Handel und Verbrauchern herrscht eine große Unsicherheit, ob eine Gefahr für den Menschen durch den Verzehr mariner Produkte pazifischen Ursprungs besteht? Woran kann man erkennen, in welchem Meeresgebiet der Fisch gefangen wurde? Wie wirkt sich der Verzehr kontaminierter Meerestiere auf den Menschen aus?
Die Europäische Kommission und die EU-Mitgliedstaaten haben sich auf international einheitliche, strengere Grenzwerte für die radioaktive Belastung von Lebensmitteln aus Japan verständigt. Grundlage für die nun vorgenommene Festsetzung der neuen EU-Grenzwerte waren drei aktuell geltende Regelungen: die als Konsequenz aus der Tschernobyl-Katastrophe 1986 beschlossene Schubladen-Verordnung (Euratom 3954/1987), die sogenannte Tschernobyl-Verordnung (Nr. 733/2008 - für Importe landwirtschaftlicher Erzeugnisse aus Drittstaaten, die von den Folgen der Reaktor-Katastrophe betroffen waren) sowie die geltenden Grenzwerte in Japan. Bei der Vereinheitlichung dieser drei Regelungen wurde von der EU immer der jeweils niedrigste Grenzwert angesetzt. Im Ergebnis bedeutet dies, dass die Grenzwerte für Jod, Cäsium und Plutonium deutlich abgesenkt werden. Die neuen Grenzwerte sind für alle Lebensmittel anzuwenden; auch, wenn sie über ein anderes Land nach Deutschland gelangen.
Noch im Jahre 2011 wollen die Eigner der weltweit größten Störfarm in Abu Dhabi den ersten Kaviar ernten, kündigt das Portal IntraFish an. Seit März lässt der Investor, die arabische Bin Salem-Gruppe, sukzessive 140 Tonnen lebende Störe aus Deutschland in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) transportieren - teils auf dem See-, teils auf dem Luftwege. Mehrere tausend Kilometer müssen die 130.000 Störe zurücklegen. Das Gros der Fische werde in Spezialbehältern bei einer Wassertemperatur von 10 bis 15 Grad Celsius von einem europäischen Seehafen in die Freihandelszone Jebel Ali in Dubai (VAE) verschifft, wöchentlich eine Ladung. Die Fingerlinge sowie größere, Kaviar tragende Störweibchen werden von der Fluggesellschaft Etihad Airways in speziellen Kunststoff-Containern eingeflogen. Eine erste Ladung von 22 Stören flog Etihad Crystal Cargo von Frankfurt Hahn nach Abu Dhabi. Dabei wurde ein Großraumflugzeug vom Typ Airbus A330-200 mit modernster Temperaturkontrolle eingesetzt.
Der Störzüchter AquaOrbis in Jessen (Sachsen-Anhalt) scheint kurz vor der Verschmelzung mit seinem Technologielieferanten United Food Technologies (UFT) zu stehen, schrieb die Mitteldeutsche Zeitung Anfang April. Diese Offerte habe AquaOrbis-Geschäftsführer Peter Gründken den Aktionären auf einer Informationsveranstaltung Mitte März unterbreitet. Die Fusion würde dem Unternehmen „die nötige finanzielle Sicherheit für die Zukunft bieten“. Gründken betonte jedoch: „Mit dem Stand von heute sind wir nicht insolvent, wir haben Substanz.“ Einige der 680 Aktionäre, von denen 80 zu der Veranstaltung gekommen waren, scheinen jedoch verunsichert und befürchten, die AquaOrbis AG stehe „kurz vor der Insolvenz“. Christoph Hartung, United Food-Hauptaktionär und Vorsitzender des Aufsichtsrats, hatte jedoch drei Tage vor der Aktionärsversammlung erklärt, eine Übernahme der Produktionsstandorte sei nicht geplant. AquaOrbis liefert gegenwärtig den Erstbesatz für jene riesige Störzucht in Abu Dhabi, die Ende 2010 von UFT an den Investor übergeben worden war. Die Aufzucht dieser Fische hatte die Eigenproduktion in Jessen eingeschränkt. Die Anlage in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist achtmal so groß wie jene in Jessen.
Wer regelmäßig fetten Seefisch isst, vor allem Lachs und Sardinen, bleibt selbst bei Übergewicht vor Herzproblemen und Diabetes geschützt. Dafür sprechen neue Forschungsergebnisse aus den USA, schreibt der Diabetes-Ratgeber. Die Yup’ik-Inuit in Alaska haben ähnliche Gewichtsprobleme wie die übrigen US-Amerikaner: Rund 70 Prozent sind übergewichtig oder fettleibig (adipös). Trotzdem ist die Diabetesrate bei den Eskimos deutlich niedriger. Nur 3,3 Prozent von ihnen sind daran erkrankt, im Gegensatz zu 7,7 Prozent der übrigen amerikanischen Bevölkerung.
Der Fischhändler Thomas Hahn (48) hat sein Fischgeschäft im brandenburgischen Linum (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) am 1. April nach vierjähriger Pause wieder eröffnet, schreibt die Märkische Allgemeine. Der gelernte Landmaschinentechniker hatte 1994 mit dem Fischhandel begonnen und besaß zeitweilig neben seinem Geschäft in Linum noch Läden in Berlin, Fehrbellin und Lindow. Doch der Stress sei ihm zuviel geworden. Sein Grundstück hatte er für die Zeit seiner Abwesenheit an eine Berlinerin verpachtet, die den Fischhandel in der Nauenerstraße 92 in ein Edelrestaurant verwandeln wollte - offenbar ohne Erfolg. Thomas Hahn verkauft von Mittwoch bis Sonntag täglich zwischen 11:00 und 18:00 Uhr und hat 13 Fischsorten im Angebot. Forellen, Aale und Saiblinge bezieht er von Fischern aus der Region, Zander, Hechte und Barsche stammen aus der Ostsee, weitere Arten werden weltweit bezogen. Zweimal die Woche räuchert der Händler im eigenen Ofen. Thomas Hahn schwört dabei auf Erlenholz: „Das gibt den Fischen so eine schöne goldene Farbe.“
Drogenfahnder in Equador haben in einer Sendung Thunfisch-Loins, die vom Pazifikhafen Guayaquil ins spanische Valencia exportiert werden sollte, 800 Kilogramm Kokain entdeckt, meldet das Portal Fish Information & Services (FIS). Der Leiter der Drogeneinheit, Freddy Ramos, schätzt den Gesamtwert auf 32 Mio. USD, da die illegale Droge in Europa für rund 40.000 USD/kg gehandelt werde. Der Fisch im Container gehört dem Fischhandelsunternehmen Pescado Fresco del Mar (Pefrescomar) aus Manta (Equador). „Aufgrund der Art und Weise, wie die Droge versteckt war, nehmen wir an, dass das in der Fabrik, in der der Thunfisch verpackt wurde, geschehen ist,“ erklärte Ramos. Staatsanwalt und Polizei haben ein Lagerhaus des Unternehmens in Manta und ein Apartment des Pefrescomar-Geschäftsführers Servando Cacabelo durchsucht. Er selbst sowie Pefrescomar-Vorstand Francisco Cacabelos Lois, ein Spanier, und die Exportleiterin Ana Maria Delgado de la A seien flüchtig. Auch in Spanien wurden die Ermittlungen aufgenommen, meldete der Fernsehsender Ecuavisa aus Equador.