Auch Russland hat Ende letzter Woche die Einfuhr bestimmter Produkte aus Japan vorläufig untersagt, meldet das Portal Fish Information & Services (FIS). Japan hatte in der vergangenen Woche erstmals Grenzwerte für die radioaktive Belastung von Seafood festgesetzt, nachdem in den Gewässern vor der Präfektur Fukushima hochgradig belastete Fische gefangen worden waren. Russland hat eine Liste von 242 japanischen Fischverarbeitern erstellt, deren Produkte bis auf weiteres nicht eingeführt werden dürfen. Auch Indien, Großbritannien, China, Singapur und Hongkong haben Einfuhrverbote für bestimmte japanische Lebensmittel erlassen. Die Europäische Union als solche will in den kommenden Tagen über strengere Grenzwerte für die radioaktive Belastung japanischer Lebensmittelimporte entscheiden.
Der Bonner Fischhändler Stefan Stuch hat im Herzen von Bad Honnef, 18 Kilometer südlich der früheren Bundeshauptstadt, eine weitere Filiale eröffnet, teilte er FischMagazin mit. In der Kirchstraße 9 betreibt Stuch ein Fischfachgeschäft mit angeschlossenem kleinen Restaurant, das innen 24 Plätze und weitere Außenplätze besitzt. „Wir haben die ehemalige Amtsfischerstube gepachtet – ein historisches, denkmalgeschütztes Gebäude von 1756,“ schreibt Stefan Stuch. Die Symbiose von moderner, energiesparender Technik und Ausstattung innen und der Erhalt der äußeren Schönheit des Gebäudes stoßen bei den neuen Kunden auf positive Resonanz. Zur Eröffnung am 23. März habe man ein Drei-Gänge-Benefizmenü zugunsten der Japanhilfe ausgerichtet. In der Karwoche soll darüber hinaus im WDR-Fernsehen ein Beitrag über das Fischgeschäft Stuch ausgestrahlt werden. TV-Redaktion und Kamerateam wollen Stefan Stuch am 16. und 17. April zur sonntäglichen Fischauktion in Bremerhaven begleiten. Den genauen Sendetermin werden wir an dieser Stelle bekanntgeben.
Gegen einen Fischimporteur im US-Bundesstaat Florida sind wegen falscher Deklarierung von Lachs und Shrimps umfassende Sanktionen verhängt worden, meldet das Portal IntraFish. Der Präsident des Fischunternehmens Shifco, Mark Platt (52) aus Boca Raton, ist zu sechs Monaten Hausarrest mit Tragen einer elektronischen Fußfessel sowie Beschränkungen in seiner Berufsausübung verurteilt worden, wobei die Strafe allerdings auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Außerdem muss er eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 1.135,- Euro zahlen, 100 Sozialstunden ableisten und einen Artikel über sein Fehlverhalten schreiben. Darüber hinaus muss er sich an Schulungsmaßnahmen für die Seafood-Industrie beteiligen, die sich mit Vorschriften zur Fisch-Etikettierung, u.a. dem sogenannten Lacey Act, beschäftigten. Gegen ein weiteres Unternehmen, die Northern Fisheries aus Rhode Island, wurde eine Geldstrafe von 2.480,- Euro verhängt. Unter Führung von Platt hatten die beiden Unternehmen zum einen rund eine Million Pfund Shrimps - circa 454 t mit einem geschätzten LEH-Verkaufswert zwischen 177.000 und 709.000 Euro - aus Südostasien und Polynesien als Ware aus Panama, Equador und Honduras deklariert. Außerdem hatten die Beschuldigten im Januar und Februar 2010 gut 1.500 Pound (681 kg) Ketalachsfilets aus China als „Product of Russia“ umetikettiert, weil letztere in den USA bessere Preise erzielen.
Die ökologischen Folgen eines Großbrandes haben ein Fischzucht-Projekt im alten Elbhafen von Tangermünde (Landkreis Stendal/Sachsen-Anhalt) verschoben oder sogar zerschlagen. Der Fischzüchter Ingo Schmidt, Inhaber des Fischparadies’ in Demker (Tangerhütte), wollte 3,8 Mio. Euro investieren, um im „Meyerschen Hafen“ Forellen zu züchten. Anfang März brannten in einem Gewerbegebiet bei Tangermünde sechs große Lagerhallen ab, belastetes Löschwasser floss in die Elbe. „Der Großbrand in der Arneburger Straße hat sein Millionen-Projekt auf unbestimmte Zeit verschoben“, schreibt jetzt die Volksstimme.
Ein Teil der dänischen Schollenfischerei in der Nordsee ist am 24. März vom Marine Stewardship Council (MSC) als gut gemanaged und nachhaltig zertifiziert worden, teilt der MSC mit. Nun dürfen 2.500 t - rund ein Drittel der dänischen Fangquote für Nordsee-Scholle - das blauweiße Label für eine ökologisch verträgliche Fischerei tragen. Die zertifizierte Fischerei wird von fast 300 Fangschiffen betrieben, die mit Waden und Stellnetzen fischen. Das MSC-Zertifikat war auch für ein drittes Fanggerät, das Schleppnetz, beantragt worden. Die Trawlfischerei auf die Scholle wird jedoch noch von einem unabhängigen Juror geprüft, nachdem Anspruchsberechtigte, sogenannte Stakeholder, Widerspruch gegen die Zertifizierung dieser Fischerei erhoben hatten. Die Scholle ist insbesondere in Dänemark, Schweden und in Norddeutschland gefragt. Das Gros der Fänge wird als ganzer frischer Fisch in Nordeuropa oder als TK-Filet im übrigen Europa verkauft. Kurt Madsen, Präsident der antragstellenden Dänischen Fischer-Produzentorganisation (DFPO) begrüßte die Zertifizierung, denn: „Die Scholle war für die dänischen Nordseefischer der ‚Brot und Butterfisch’, soweit wir zurück denken können - und ist es für die Mehrzahl der Boote noch heute, egal ob für große oder kleine.“
Im niedersächsischen Bösel (Landkreis Cloppenburg) soll demnächst eine neue Indoor-Fishfarm entstehen, schreibt die Nordwest-Zeitung. Das Moorgut Kartzfehn, Marktführer in der Vermehrung von Puten, will sich auch in der Fischzucht engagieren und für 1,5 Mio. Euro eine Halle für die Kreislaufanlagen-Zucht Europäischer Welse errichten, teilt Dr. Florian Matter mit. Unklar sei jedoch noch, ob die rund 110 Meter lange Halle für die Produktion von 135 Tonnen Welsen direkt in Kartzfehn stehen werde, da dort die Entfernung zu einem Vorfluter, der die Abwasser aufnehme, relativ groß sei. Die Anlagentechnik liefert das Unternehmen Big Dutchman aus Vechta, für das die Anlage in dieser Größenordnung eine Premiere bedeute, sagt Marco Böer vom Geschäftsbereich Fisch.
Die Bremerhavener Frosta AG bilanziert für das vergangene Jahr weniger Umsatz und Gewinn. „2010 war ein Jahr der Herausforderungen“, erklärte Finanzvorstand Stephan Hinrichs auf der Bilanzpressekonferenz am vergangenen Freitag in Hamburg. Der Umsatz lag mit 393 Mio. Euro 4,4 Prozent unter dem Vorjahreswert von 411 Mio. Euro, der Gewinn vor Steuern blieb mit 14,2 Mio. Euro mehr als 18 Prozent hinter dem Ergebnis 2009 von 17,4 Mio. Euro zurück. Grund sind nach Unternehmensangaben sinkende Verkaufspreise durch massiven Wettbewerb bei Handelsmarken sowie stark gestiegene Energie- und Rohstoffpreise. „Der Preis für Weizen, die ‚Leitwährung’ unserer Branche, stieg innerhalb eines Jahres von 125 auf 250 Euro pro Tonne, der Preis für das Kilo Butter stieg von 2,80 auf 4,30 Euro,“ nennt Produktionsvorstand Jürgen Marggraf Beispiele. „Daher sind wir verpflichtet und verdammt, die Preise zu erhöhen,“ zitiert das Hamburger Abendblatt Stephan Hinrichs. Als weitere Sparmaßnahme wurde die Zahl der Mitarbeiter um fast 100 von 1.614 auf 1.520 reduziert.
Der Unglücksreaktor im japanischen Fukushima hält die Welt weiter in Atem. Während die Ingenieure vor Ort die Anlage Stück für Stück sichern, laufen erste Messungen auch aus dem marinen Bereich ein, heißt es in einer Mitteilung des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI). So hat das japanische Forschungsministerium (MEXT) am 24. März Aktivitäts-Messwerte veröffentlicht, die am Vortag mit einem Forschungsschiff gewonnen wurden. Demnach befinden sich 30 Kilometer vor der Küste des Unglückreaktors im Mittel 42 Becquerel (Bq) Iod-131 und 16 Bq Cäsium-137 in einem Liter Meerwasser. Die entsprechenden Grenzwerte für Meerwasser werden von den japanischen Behörden mit 40 Bq I-131 und 90 Bq Cs-137 pro Liter Meerwasser angegeben. Der Betreiber der Anlage führt täglich Messungen im Meerwasser unmittelbar am Auslauf der Kühlkreisläufe der Reaktoranlage durch. Dort sind zuletzt, ebenfalls am 23. März, 5900 Bq I-131 und 250 Bq Cs-137 gemessen worden.
Clearwater Seafoods hat für seine Venusmuschelfischerei vor den Grand Banks die Zertfizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) beantragt, meldet der MSC. Gefischt werden die ‚surf clams’ auf der atlantischen Banquereau Bank östlich von Nova Scotia und auf der Grand Bank südöstlich von Neufundland. Dort werden unter dem Management der Kanadischen Behörde für Fischerei und Meere (DFO) seit 1986 Venusmuscheln gefischt, wobei Clearwater das einzige lizensierte Fischereiunternehmen ist. Für die Ernte der Muscheln werden hydraulische Dredges eingesetzt, die von großen Schiffen geschleppt werden. Dabei setzt die Dredge Meerwasser ein, mit dem die Schalentiere unter Druck angehoben und in einen Auffangbehälter gespült werden, aus dem kleinere Venusmuscheln wieder herausfallen. Jährlich werden auf diese Weise etwa 24.000 t gefischt, das meiste auf der Banquereau Bank. Ohne Schale und iqf-seegefrostet wird das Muschelfleisch in die USA sowie nach Japan und China verkauft. Clearwater sei derzeit an vier Fischereien beteiligt, die vom MSC zertifiziert sind, teilte Kerry Coughlin mit, Regionaldirektorin des MSC für Amerika.
Die führende Supermarktkette in den Niederlanden, die zur Royal Ahold-Gruppe gehörende Albert Heijn, startet eine große Werbekampagne für seine MSC-Fisch-Range, schreibt das Portal IntraFish. Im Rahmen der Aktion bietet Albert Heijn eine Fischrange von 24 Produkten unter seiner Eigenmarke „puur & eerlijk“, die sämtlich das MSC-Logo tragen, mit einem Rabatt von 25 Prozent. „Wir bei Albert Heijn tun unser Bestmögliches, um nachhaltige