Der Kabeljau-Bestand vor Island ist offensichtlich so gut wie seit 14 Jahren nicht mehr. Dafür spricht der sogenannte „Kabeljau-Index“: er sei im Herbst diesen Jahres 20 Prozent höher gewesen als im Herbst 2009, teilt das Isländische Meeresforschungsinstitut mit. Der gemessene Index sei außerdem der höchste, der seit Einführung der Kennziffer im Jahre 1996 notiert worden ist. Während dieser Zuwachs Prognosen entspreche, zeigten sich die Wissenschafler erstaunt darüber, dass auch die durchschnittliche Größe des Kabeljaus zugenommen habe, schreibt das Morgunbladid. „Die Fische in den einzelnen Durchschnittsgewichtskategorien wachsen. Sie waren in den vergangenen Jahren klein, scheinen jetzt aber an Gewicht zuzulegen,“ teilt Institutsdirektor Johann Sigurjonsson mit. „Das sind exzellente Nachrichten“, kommentierte auch Fischereiminister Jon Bjarnason. Auf Nachfrage sagte er, dass damit zukünftig auch eine Anhebung der Fangquote denkbar sei. Fridrik J. Arngrimsson, Geschäftsführer der Föderation der Fischfangschiffseigner (LIU), forderte gleich eine Aufstockung der aktuellen Quote von 160.000 t Kabeljau.
Das Kartellamt hat die Übernahme des Feinkostherstellers Weser Feinkost in Syke durch die Homann-Gruppe (HK Food AG) ohne Auflagen genehmigt, teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit. Über 80 Festangestellte sowie zahlreiche Leih- und Werkvertragsarbeitnehmer fürchten jetzt um ihre Arbeitsplätze, sagt Christian Wechselbaum, zuständiger Gewerkschaftssekretär der Region Bremen-Weser-Elbe. Die NGG erwarte verbindliche Zusagen zum Standort und den Arbeitsplätzen sowie hohe Abfindungen im Falle von Kündigungen.
Der dänische Weißfisch-Verarbeiter A. Espersen hat einen seiner langjährigen norwegischen Lieferanten nahezu hälftig übernommen, schreibt das Portal IntraFish. Im Rahmen „einer generationsbedingten Übergabe“ hat Espersen 49 Prozent von Scanfish Norway gekauft, einem in Hammerfest ansässigen Fischfang- und Fischhandelsunternehmen, spezialisiert auf Kabeljau, Seelachs und Schellfisch. A. Espersen mit Hauptsitz auf Bornholm besitzt Produktionsbetriebe in Dänemark, Polen, Litauen, Vietnam und China. Mit 1.200 Beschäftigten werden 2010 voraussichtlich 215 Mio. Euro umgesetzt.
Im vergangenen Jahr importierte die Europäische Union erstmals mehr Pangasius als Alaska-Seelachs. Das schreibt die Weißfisch-Studie 2010 (Finfish Study 2010), die gemeinsam von der AIPCE, der EU-Vereinigung der Fischverarbeiter und -händler, und der CEP, der EU-Föderation der nationalen Fischimporteurs- und Fischexporteurs-Organisationen, publiziert wurde. 2009 hatte die EU insgesamt 726.000 Tonnen Pangasius (WFE = Ganzer Fisch-Äquivalent) importiert, ein Plus von 29.000 Tonnen gegenüber den 697.000 Tonnen des Jahres 2008. Damit hat die Gemeinschaft mehr als die Hälfte der vietnamesischen Pangasius-Exporte aufgenommen: 2009 hat das Produktionsland 607.000 Tonnen Filet (mit Schutzglasur) ausgeführt, was 1,39 Mio. Tonnen WFE entspricht. 224.000 Tonnen Filet (= 726.000 Tonnen WFE) gingen in die EU. Die Alaska-Seelachs-Einfuhren gingen hingegen von 907.000 Tonnen (WFE) auf 720.000 Tonnen zurück. Grund für den Rückgang um mehr als 20 Prozent war eine Kombination aus reduzierter Fangquote im Beringmeer und einem starken US-Dollar. Entsprechend heißt es in der Studie: „Pangasius aus vietnamesischer Aquakultur hat sich als überaus wertvolle neue Quelle erwiesen, um den Markt auszuweiten und einen gegenwärtigen Rückgang bei der Ressource Alaska-Seelachs zu kompensieren.“ Die Pangasius-Importe im ersten Halbjahr 2010 deuten allerdings darauf hin, dass die Einfuhrmenge in diesem Jahr etwas geringer sein wird als im Vorjahr 2009.
Der Münchener Feinkosthandel Dallmayr mache im Dezember 25 Prozent seines Jahresumsatzes, schreibt die Abendzeitung. Alleine am Vormittag des Heiligen Abends würden in der Dienerstraße 14/15 gut 150 Hummer verkauft - dabei sind Fisch und Seafood nur ein Sortimentsbereich des im Jahre 1700 gegründeten Traditionshauses. „Am 23. Dezember strömen etwa 35.000 Menschen hier durch“, schätzt Christian Bär, der den Laden leitet. „Weihnachten ist ein Geschäft für Klassiker“, sagt Küchenchef Heribert Hanrieder. Die Lachssoße muss jedes Jahr gleich schmecken. In den 33 Jahren, die er bei Dallmayr ist, sei auch die Nachfrage nach Shrimps- und Waldorf-Salat gleich geblieben. Viele Münchner haben schon eine Dreiviertelstunde vor der Tür gestanden, wenn das Geschäft um 9:30 Uhr öffnet.
Die neuseeländische Lachsräucherei New Zealand King Salmon hat ihre Produktion optimiert und damit einen zunächst über ein Jahr laufenden Liefervertrag der Schweizer Supermarktkette Migros erhalten, schreibt IntraFish. Die in Nelson (Distrikt Marlborough) ansässige Räucherei verwendet bei der Verarbeitung des Königslachses Manuka, erklärte Geschäftsführer Grant Rosewarne. Details gebe er jedoch nicht preis. Der Räucherwildlachs hat ein MHD von zwölf Tagen ab Auslieferung. Bei der führenden LEH-Kette der Schweiz wird der „Saumon Royal“ als Flaggschiff geführt. Preis des Neuseeland-Räucherlachses: 9,90 CHF (= 7,83 Euro)/100g.
Norwegens Lachszüchter haben im November fast doppelt soviele Junglachse in die Seegehege gesetzt wie im Vorjahresmonat, meldet IntraFish. Aktuelle Zahlen der Norwegischen Seafood-Föderation (FHL Havbruk) notieren 18,3 Millionen Smolts - das sind 98 Prozent mehr als die 9,2 Millionen im November 2009. Jon Arne Grottum, technischer FHL-Direktor für Statistik und Markt, zeigte sich derart erstaunt, dass er betonte: „Wir wissen nicht, ob die Produzenten uns falsche Zahlen geliefert haben, aber dafür gibt es sicherlich keinerlei Hinweis.“ Eine vernünftige Erklärung für diese ungewöhnliche Aufstockung habe er nicht. Insgesamt seien in diesem Jahr 263,6 Millionen Lachse in die Seekäfige gesetzt worden, ein moderater Anstieg um 13 Prozent gegenüber der Vorjahreszahl von 234 Millionen.
Die US-amerikanische Marriott International hat als offenbar erste weltweit vertretene Hotelkette ein Programm für nachhaltigen Seafood-Einkauf etabliert, schreibt USA Today. Ab Januar sollen in den Full Service-Hotels des Konzerns mindestens 50 Prozent der Fisch- und Seafood-Gerichte aus zertifiziert nachhaltigen, verantwortungsbewusst gemanagten Fischereien und Fischfarmen stammen, sagte Brad Nelson, stellvertretender oberster Küchenchef des Unternehmens. Zwei Jahre habe ein Team das Programm „Future Fish“ entwickelt. Nelson: „Wir haben unseren Lieferanten gesagt: Das ist unser Ansatz. Wir wollen, dass unser Fisch überwiegend aus nachhaltigen Quellen stammt. Wir geben Dir ein paar Jahre Zeit dafür zu sorgen, dass es 100 Prozent sind.“ Erste spürbare Veränderungen in den Marriott-Hotels: fast alle servieren keinen Roten Thun mehr, die meisten kaufen keinen Zuchtlachs, sondern Wildlachs, und auch Atlantischer Kabeljau wurde überwiegend ausgelistet. Zur Marriott International gehören unter anderem Hotels unter den Namen Renaissance, Marriott, JW Marriott sowie die Ritz-Carlton Hotels. Weltweit setzte der Konzern mit knapp 3.300 Hotels und Appartment-Anlagen rund 8,3 Mrd. USD (2009) um.
Die MSC-Zertifizierung der Alaska-Pollack-Fischerei im Beringmeer und um die Aleuten (BSAI) ist um weitere fünf Jahre verlängert worden, meldet das Portal IntraFish. Nachdem Anfang 2010 schon die Pollack-Fischerei im Golf von Alaska eine MSC-Rezertifizierung erhalten hatte, darf die gesamte Fangquote für 2011 von 1,27 Mio. Tonnen das blauweiße Label für Nachhaltigkeit und gutes fischereiliches Management tragen. Die Fischerei hat eine extrem geringe Beifangrate - 99,5 Prozent der Fänge werden angelandet - und sämtliche Fangfahrten werden von Beobachtern begleitet.
Die Convenience Food Systems (CFS) ist von der GEA Group AG übernommen worden, teilt CFS mit. Die GEA Group ist einer der größten Systemanbieter für die Erzeugung von Nahrungsmitteln und Energie mit einem Konzernumsatz von etwa 4,4 Mrd. Euro (2009) und weltweit mehr als 20.000 Mitarbeitern (Stand: 30.09.2010). CFS gilt als einer der am breitesten aufgestellten Hersteller von Prozesstechnik zur sekundären Lebensmittelverarbeitung und -verpackung insbesondere von Fleisch, Fisch und Käse mit einem für 2010 erwarteten Umsatz von rund 400 Mio. Euro.