Somalische Piraten haben am 28. Dezember ein unter mosambikanischer Flagge fahrendes Fischereischiff entführt, das allerdings anteilig von Spaniern bereedert wird, schreibt Fish Information & Services (FIS). Drei Tage vor Jahresende wurde die ‚Vega 5’, ein 24 Meter langer Langleinenfänger, vor der Küste Mosambiks gekapert, etwa 100 Seemeilen südlich jener Meeresregion, deren Schutz die EU-Mission Atalanta gewährleisten soll. Kapitän und Bootsmann der Vega sind Galicier, die übrige Besatzung setzt sich aus 19 Mosambikanern und drei Indonesiern zusammen. Das Schiff gehört der Efripel Lda, an der die Regierung Mosambiks Anteile besitzt, wird aber betrieben von Pescamar, einem Joint-Venture, an dem wiederum der spanische Konzern Pescanova beteiligt ist. Am 31. Dezember entdeckte ein Flugzeug von Pescanova die Vega, an der eines jener schnellen Motorboote vertäut war, wie sie die Piraten benutzen, mit Kurs auf Somalia. Spaniens Regierung erklärte, der Fall erinnere an jenen des kenianischen Langleinenfängers „Sakoba“, dessen Eigner ebenfalls ein Spanier war. In der letzten Dezember-Woche griffen Piraten außerdem ein taiwanesisches Fischereischiff 120 Seemeilen östlich von Madagaskar an, zwei weitere Schiffe wurden am 27. Dezember und am 1. Januar gekapert. Derzeit sollen insgesamt 28 Schiffe mit 654 Seeleuten in der Gewalt von Kriminellen sein.
Fisch und Seafood im Wert von rund 2 Mrd. Euro exportierte Indonesien im vergangenen Jahr, schreibt das Portal IntraFish. Der Exportwert lag damit unter den prognostizierten 2,2 Mrd. Euro, sagte Fischereiminister Fadel Muhammad auf einer Neujahrs-Pressekonferenz in Jakarta und nannte Gründe. So blieb die Shrimp-Produktion aufgrund einer Viruserkrankung mit 350.000 t hinter den erwarteten 410.000 t zurück. Wetterveränderungen und neue Verordnungen der Einfuhrländer hätten ebenfalls auf den Ausfuhrwert gedrückt. In diesem Jahr sollen Fischereiprodukte für 2,4 Mrd. Euro exportiert werden.
Bei der alljährlichen Neujahrs-Auktion auf dem weltgrößten Fischmarkt Tsukiji in Tokio wurde ein Roter Thun für den Rekordpreis von 297.000 Euro verkauft. Fischer hatten den Bluefin tuna (Thunnus thynnus) vor Japans nördlicher Hauptinsel Hokkaido gefangen. Das Tier, das japanischen Medienberichten zufolge 342 Kilogramm wiegt, wird über einen Großhändler an Spitzen-Sushi-Restaurants in Tokio und Hongkong geliefert. Der Auktionspreis ist offensichtlich der höchste jemals erzielte. Das gilt auch für den Kilopreis von rund 816 Euro. Der bislang teuerste Thun war ein Exemplar von 202 Kilogramm, das vor zehn Jahren, Anfang Januar 2001, für 184.000 Euro (766 Euro/kg) versteigert worden war.
Nicht nur in Deutschland, auch im Nachbarland Holland steigt der Fischverzehr von Jahr zu Jahr, schreibt das Nederlands Visbureau. Im Berechnungszeitraum Oktober 2009 bis September 2010 sei die Menge des häuslichen Verzehrs um vier Prozent von 57.000 Tonnen im Vorjahreszeitraum auf jetzt 59.000 Tonnen gestiegen. Das geht aus Zahlen der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) hervor. Das Mengenwachstum sei vor allem auf die besonders gute Miesmuschelsaison zurückzuführen, die im Juli 2010 begann. Ein großes Angebot und ein attraktiver Kilopreis förderten die Nachfrage beim holländischen Konsumenten. In 91,8 Prozent aller niederländischen Haushalte komme regelmäßig Fisch auf den Tisch, und zwar im Schnitt einmal alle drei Wochen. Davon werde fast die Hälfte frisch gekauft, wobei insbesondere Muscheln, Hering, Kabeljau, Räucherlachs und geräucherte Makrele eine positive Entwicklung zeigten. Auch der Konsum von Fischkonserven und -präserven stieg um fünf Prozent, wobei insbesondere Heringsmarinaden im Glas gefragt seien.
Der norwegische Kabeljauzüchter Seamatech hat finanzielle Unterstützung aus der Lachsbranche erhalten. Arnafjord Settefisk, Produzent von Lachs- und Forellen-Setzlingen, hat für 244.000 Euro einen Anteil von sieben Prozent an Seamatech erworben, schreibt das Portal IntraFish. „Nachdem wir in den vergangenen Jahren Geld verloren haben, mussten wir jetzt unsere Koffer wieder auffüllen“, begründet Geschäftsführer Ole Bakke die Finanzhilfe. Im vergangenen Jahr generierte Seamatech 321.000 Euro Umsatz, 2011 sollen es schon fast 1,3 Mio. Euro sein. Seamatech besitzt sechs Lizenzen für die Kabeljau-Zucht. Das Produktionswachstum ist moderat: 2008 wurden 12 Tonnen geerntet, 2009 schon 150 Tonnen und im vergangenen Jahr 250 Tonnen. Ziel für 2011: 400 Tonnen. „Wir sind jetzt optimistisch“, sagt Bakke und verweist auf eine bessere Wachstumsrate und einen günstigeren FCR-Wert: „Innerhalb von 14 bis 15 Monaten wachsen unsere Fische nun auf 3,5 Kilogramm ab.“ Die 2010 eingesetzten 100.000 Setzlinge stammten in dritter Generation von dem Smolt-Produzenten Havlandet, dessen Fischqualität Fortschritte mache. Auch hinsichtlich der Kabeljaupreise, die schon im zweiten Halbjahr 2010 gut gewesen seien, ist Ole Bakke zuversichtlich, da weniger Zucht-Kabeljau am Markt sei.
Vietnams Vereinigung der Seafood-Exporteure und –Verarbeiter (VASEP) erwartet, dass die Pangasius-Ausfuhren in diesem Jahr noch stärker unter Druck geraten als 2010. Demnach rechnet die Branche mit einer Exportmenge von 900.000 t (Basis Fanggewicht) - ein Rückgang von 40 Prozent - sowie einem Absacken der Ausfuhrerlöse auf nur noch 749 Mio. Euro, schreibt das Portal IntraFish. Noch bis Mai 2011 könne es zu Rohwarenknappheit kommen. Obgleich der Preis inzwischen auf 0,84 bis 0,88 Euro/kg gestiegen sei, zeigten sich die Landwirte aufgrund steigender Futtermittelpreise und eines hohen Kreditzinsniveaus noch immer zögerlich, Pangasius zu züchten. Anfang Januar hatten VASEP und Handel deshalb vereinbart, den Mindestexportpreis für den Fisch auf 1,53 bis 2,24 Euro/kg festzusetzen.
Im holsteinischen Rendsburg will der Edekaner Hauschildt seinen erst vor zwei Jahren eröffneten Markt am Bahnhof um 1.100 Quadratmeter erweitern. Mit dann 2.600 Quadratmetern wäre es der größte von sieben Edeka-Märkten im Großraum Rendsburg, schreibt die Schleswig-Holsteinische Landeszeitung. „Wir wollen uns voll auf frische Lebensmittel konzentrieren und noch mehr Obst und Gemüse anbieten“, kündigt Inhaber Marco Hauschildt (33) an. Im Eingangsbereich soll außerdem ein „qualifiziertes Fischgeschäft“ mit Bistro-Charakter entstehen. Derzeit beschäftigt Hauschildt 76 Mitarbeiter, weitere 20 bis 25 Arbeitsplätze sollen neu geschaffen werden. Mit dem Bau werde in Abhängigkeit vom Wetter zwischen Februar und April begonnen. Am anderen Ende der Parkfläche, die von 130 auf 240 Stellplätze wachsen soll, werde ein Aldi-Markt entstehen.
In Köthen (Anhalt) hat im Oktober ein neues Fischgeschäft eröffnet, schreibt die Mitteldeutsche Zeitung (MZ). Inhaber von „Fischhaus-Rosenkranz“ ist der Dipl. Fischereiingenieur Reik Rosenkranz (36). In der 28.000 Einwohner-Stadt gab es schon seit geraumer Zeit kein Fischfachgeschäft mehr. Rosenkranz war nach einem Studium an der Berliner Humboldt-Universität zunächst Fischerei-Betriebsleiter in Cottbus und hatte seit 2003 in Köthen als Berater im Landesfischereiverband Sachsen-Anhalt gearbeitet. Dann kaufte er am Rande Köthens ein Grundstück, zu dem auch ein zwei Hektar großer Teich gehört. Die dort extensiv gehaltenen Karpfen, Hechte und Schleie sind ein Teil des Fischs, der im neuen Fischhaus vermarktet wird. Auch lebende Forellen und Störe werden gehältert. In drei Öfen räuchert Reik Rosenkranz. Auch mit Eigenkreationen profiliert sich der Fischladen. Die Heringsrolle lässt sich in Scheiben schneiden und braten, ohne dass die Spezialität dabei zerfällt. Aus kalt geräuchertem Karpfen wird Karpfen-Schinken hergestellt. Karpfen ist übrigens der Lieblingsfisch des aus der Lausitz stammenden Fischhändlers. Entsprechend gab es bei Familie Rosenkranz zu Weihnachten „Karpfen blau“ – den essen die Söhne Karl (8) und Florian (6) und Mutter Julia, die als Allgemeinmedizinerin arbeitet. Das Geschäft der Fischhandlung nimmt allmählich Fahrt auf: inzwischen beschäftigt Reik Rosenkranz schon zwei Verkäuferinnen.
Carrefour, führende französische Supermarktkette, hat in ihren Filialen Sushi-Theken eingeführt, schreibt das Portal IntraFish. An den Frischetheken innerhalb der Märkte wird eine kleine Sushi-Auswahl angeboten. Carrefour reagiere damit auf das anhaltende Wachstum bei dem Trendprodukt: alleine 2010 soll die Zahl der Sushi-Restaurants in Frankreich um 30 Prozent gestiegen sein, sagt Johan Kvalheim vom Norwegischen Seafood-Exportrat (NSEC). Kvalheim sieht die Sushi-Welle in Frankreich erst anrollen. Triebkraft sei vor allem Marco Polo, größter Sushi-Produzent in Zentraleuropa. Marco Polo besitzt eine Kapazität von einer Million Stück Sushi täglich, teilte schon 2009 Marketingdirektor Guilhem du Repaire mit. 2009 war diese Kapazität erst zur Hälfte ausgelastet. Marco Polo ist im französischen und deutschen Lebensmitteleinzelhandel Marktführer für vorverpacktes Sushi unter seiner Marke Yedo und unter Handelsmarken. 2008 lag der Umsatz bei 35 Mio. Euro. Im selben Jahr hatten die Franzosen den deutschen Hersteller Wakame Foods in Kerpen zu 51 Prozent übernommen.
Das Krabbenschälzentrum in Cuxhaven zeigt sich über negative Medienberichte überrascht, schrieben kurz vor Weihnachten die Cuxhavener Nachrichten. Es sei absoluter Unsinn, dass seine Firma die Zahlung von Löhnen eingestellt habe, zitiert die Zeitung Geschäftsführer Gregor Kucharewicz. Die derzeit elf Beschäftigten bekämen selbstverständlich ihr Geld. Die Gewerkschaft NGG habe die Tatsachen verdreht und falsch dargestellt (siehe FischMagazin-Meldung vom 17.12.2010). Vom 23. Dezember bis in die erste Januar-Woche werde aufgrund von Betriebsferien nicht gearbeitet. Derzeit würden wegen des Winterwetters ohnehin keine Krabben gefischt.