22.06.2010

Kanada: Hummer besitzt jetzt MSC-Zertifikat

Die Fischerei auf Hummer (Homarus americanus) vor der kanadischen Ostküste hat Anfang Juni die Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC) erfolgreich bestanden. Antragsteller war die Clearwater Seafoods Ltd. Partnerships (CSLP), die acht Lizenzen für die ganzjährige Hummerfischerei besitzt. Clearwater fischt mit zwei Schiffen jährlich eine Quote von 720 t. Die Fangmenge ist seit 1985 unverändert. Forschungsergebnisse zeigen, dass der Bestand seitdem stabil ist mit einem hohen Anteil fortpflanzungsfähiger Weibchen, um das Reproduktionspotential aufrecht zu erhalten. Beim Management durch das Department of Fisheries and Oceans (DFO) sind jährliche TACs und eine Mindestlänge des Panzers Bestandteile des Integrierten Managementplans. Gefischt wird im Hummer-Fanggebiet 41, das sich von der Georges Bank bis zum St. Lorenz-Golf vor Cape Breton erstreckt sowie 50 Seemeilen vor die Küste. Die Hummer werden lebend angelandet und entweder lebend verkauft oder für die Weiterverarbeitung zu roh gefrosteten Hummern in Schale oder Hummerfleisch. Gut 95 Prozent der Fänge werden exportiert, etwa 75 Prozent in die USA, der Rest überwiegend nach Europa und Japan.
Länderreport Länderreport
21.06.2010

Alaska: Sieben Plattfisch-Arten dürfen MSC-Label tragen

Sieben unterschiedliche Plattfisch-Spezies, die in Alaska gefischt werden, dürfen jetzt das Label des Marine Stewardship Councils (MSC) tragen. Im Herbst 2007 hatte die Best Use Coalition (BUC), eine Dachorganisation für 23 Fang- und Verarbeitungsunternehmen, den Antrag gestellt, die Fischereien im Golf von Alaska (GOA) sowie im Beringmeer und um die Aleuten-Inseln (BSAI) nach den MSC-Kriterien gutes Management, Nachhaltigkeit und Auswirkungen auf die Umwelt zu untersuchen. Zertifiziert worden sind zum einen fünf Arten, die im BSAI-Gebiet mit Schleppnetzen gefangen werden: Raue Kliesche (Pleuronectes asper), auch als Pazifische Kliesche (Limanda aspera) bekannt, Heilbuttscholle (Hippoglossoides elassodon), Alaska-Heilbutt (Atheresthes stomias), Alaska-Scholle (Pleuronectes quadrituberculatus) und Pazifische Scholle (Lepidopsetta polyxystra). Im Golf von Alaska werden fünf Arten getrawlt: Heilbuttscholle (Hippoglossoides elassodon), Alaska-Heilbutt (Atheresthes stomias), Amerikanische Scholle (Glyptocephalus zachirus) sowie Pazifische Scholle (Lepidopsetta polyxystra und Lepidopsetta bilineata). Die Fangmenge aller Fischereien liegt zwischen 200.000 und 250.000 t pro Jahr. Aufgrund konservativer Management-Praktiken entspreche dies nur 20 bis 25 Prozent der von Wissenschaftlern empfohlenen Höchstfangmenge, hebt der MSC hervor.
21.06.2010

Norwegen: Pionier der Kabeljau-Zucht ist insolvent

Die norwegische Kabeljauzucht-Gruppe Lofitorsk hat am 17. Juni Insolvenz angemeldet, schreibt das Portal IntraFish. Lofitorsk ist die Muttergesellschaft von Lofilab, Produzent von Kabeljau-Setzlingen auf den Lofoten, und von Storfjord Torsk, Kabeljaufarmer in Storfjord (Region Troms). Im vergangenen Jahr hatte die Gruppe erfolglos versucht, frisches Kapital zu akquirieren, erklärt Vorsitzender Steinar Eliassen. Lofitorsk hatte vor allem mit biologischen Problemen zu kämpfen, mit Krankheiten und schwankender Satzfisch-Produktion. Deshalb musste der Züchter wiederholt in seine Juvenilen-Produktion investieren, ohne einen Return of Investment zu erzielen. Außerdem kämpfte Lofitorsk mit wiederholt vorkommenden Escapes. Auch das für Auftreten von sogenanntem „Monster-Kabeljau“ in dem Fjord - deformierten Fischen - wurde Storfjord Torsk verantwortlich gemacht. Die Gruppe ist einer der ältesten Kabeljauzüchter Norwegens: schon 1989 wurde mit der Juvenilen-Produktion begonnen und seit 1994 wurde ein eigener Brutbesatz aufgebaut.
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21.06.2010

Schweiz: Konkurseröffnung über Melander-Fischfarm rechtskräftig

Der Konkurs über Hans Raabs Melander-Fischfarm im schweizerischen Oberriet SG ist zum zweiten Mal eröffnet worden und damit jetzt rechtskräftig, schreibt die Tageszeitung Zürcher Unterländer. Gegen eine erste Eröffnung hatte der deutsche Unternehmer Raab zunächst prozessiert. Hans Raab sieht sich mit Forderungen in Höhe von mehreren hunderttausend Schweizer Franken konfrontiert, die insbesondere am Bau der Anlage beteiligte Firmen fordern. Fritz Buchschacher, der das Verfahren führt, erklärte, möglichweise werde die Fischfarm in Oberriet zur Befriedigung der Gläubiger verwertet.
18.06.2010

Kanada: Shrimp-Arbeiter erhalten 10,76 € die Stunde

Ein drohender Streik bei dem führenden kanadischen Garnelen-Produzenten Ocean Choice International (OCI) konnte Mitte Mai abgewendet werden, meldet IntraFish. Die Gewerkschaft Fish Food and Allied Workers (FFAW) und OCI einigten sich auf eine Erhöhung der Stundenlöhne auf zunächst 13,25 $ (= 10,76 €) rückwirkend ab 1. Januar 2010 und eine Anhebung um weitere 0,25 $ (= 0,20 €) auf 13,40 € (= 10,93 €) zum 1. Januar 2011. Der Kontrakt betrifft die Beschäftigten in sechs OCI-Betrieben, die das Seafood-Unternehmen 2007 von Fishery Products International (FPI) übernommen hatte. Anfang Mai hatten 93 Prozent der Belegschaft für einen Streik votiert.
18.06.2010

Werbung: Deutsche See-Werbespot vertritt Deutschland in Cannes

Bei dem diesjährigen Nachwuchswettbewerb der Kommunikationsindustrie sollte das Tiefkühlsortiment „Deutsche See Gourmet“ beworben werden. Der Wettbewerb „Die Klappe“ dokumentiert seit 30 Jahren „die Kreativ-Entwicklung der deutschsprachigen Bewegtbildkommunikation“, heißt es in einer Mitteilung des Berufsverbandes „Kommunikationsverband“. Für 2010 waren junge Regisseure in Agenturen und an Hochschulen aufgefordert, das erste volltransparente Fischprodukt zu bewerben, das in Aufmachung und Anmutung Frischfisch am nächsten kommt und eine Alternative für Frischfisch-Genießer ohne Zeit darstellen soll. Die Aufgabenstellung: „Was macht dieses Produkt so besonderes? You get what you see! Keine Verpackung, die etwas völlig anderes zum Vorschein bringt als man erwartet hatte oder auf der Vorderseite als Foto gesehen hat. Keine Enttäuschung!“ Zielgruppe sind Verbraucher, die selbst kochen oder in der Mikrowelle Fertiggerichte aufwärmen. Sieger sind Annika Richter und Caroline Ellert von der Hamburger Werbeagentur Lukas Lindemann Rosinski. Die Nachwuchskreativen werden Deutschland in der Kategorie Film beim Cannes-Lions an der Cote d Azur Ende Juni repräsentieren.
18.06.2010

Großbritannien: Seafood Company schließt Filetierung in Hull

Die britische The Seafood Company will ihren Filetierbetrieb in Hull schließen und an ihren Hauptsitz Grimsby verlegen, berichtet der Grimsby Telegraph. Geschäftsführer Pete Ward begründete die Entscheidung mit gestiegenem Wettbewerbsdruck bei gekühlten Convenience-Produkten insbesondere im Weißfisch-Bereich. 98 Prozent des in Hull geschnittenen Fischs würden im gut 50 km südlich gelegenen Grimsby weiter veredelt werden. Die Kosten für Transport, eine Brücken-Maut über den Hull River sowie notwendige Investitionen in den Standort Hull sollen vermieden werden. Den 41 Beschäftigten dort wurde angeboten, nach Grimsby zu wechseln. The Seafood Company ist ein führender Frischfisch-Lieferant für den britischen LEH. Sie ist Teil der Findus-Gruppe (450,8 Mio. € Jahrsumsatz, mehr als 2.000 Mitarbeiter) und als solche ein Schwesterunternehmen von Young’s.
18.06.2010

Antarktis: Ein Teil der Krill-Fischerei erhält MSC-Zertifikat

Die Krill-Fischerei der norwegischen Aker BioMarine ist vom Marine Stewardship Council (MSC) nach einer rigorosen unabhängigen Überprüfung als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Damit dürfen jetzt Krill-Produkte aus der Aker BioMarine-Fischerei - aber auch nur diese - das blau-weiße MSC-Label tragen. Während vor drei Jahrzehnten einige Meeresforscher noch prognostizierten, die antarktische Leuchtkrebsart könne die Welternährungsprobleme beseitigen, werden die Krill-Bestände heute als durchaus sensibel eingestuft. Sowohl der Klimawandel als auch zu hoher fischereilicher Druck könnten die Ressource gefährden. Gegenwärtig wird allerdings weniger als ein Prozent der jüngst auf 37 Millionen Tonnen geschätzten Krill-Biomasse durch die Fischerei entnommen. Aker BioMarine fischt jährlich 40.000 bis 50.000 t Krill von einer Gesamtquote, die bei etwa 3,5 Mio. t liegt. Einschließlich anderer Boote, die den Krebs befischen, wurden 2007/08 rund 150.000 t Krill angelandet, was 4,3 Prozent der TAC entspräche.
17.06.2010

Fernsehtipp: Neue Serie über Hummerfischer vor der US-Küste

Der Fernsehsender DMAX startet zum 1. Juli eine neue Serie zum Arbeitsalltag von Fischern. Die achtteilige Doku-Soap „Fang des Lebens - Die Hummer-Flotte“ dokumentiert die Fangaktivitäten von Hummerfischern vor der Küste des US-Bundesstaates Rhode Island. Von dem Fischerdorf Point Judith laufen Kapitän Grant Moore und seine Mannschaft mit der „Direction“ aus, um mehrere hundert Kilometer vor der Küste Hummer zu fangen. Vier weitere Fangschiffe und ihre Besatzungen sind Protagonisten dieser reißerischen Dokumentation. Der Sender DMAX (Eigenwerbung: „Fernsehen für die tollsten Menschen der Welt. Männer.“) kündigt den Mehrteiler mit folgenden Worten an: „Weder Stürme noch meterhohe Wellen können sie davon abhalten, den Kampf mit dem Meer aufzunehmen. Jedes Jahr im November, wenn der Winter über Neuengland hereinbricht, bereitet sich eine Handvoll unerschrockener Männer im Fischerdorf Point Judith […] darauf vor, dem Ozean einen wertvollen Schatz abzujagen: den Hummer.“
17.06.2010

Australien: Garnelenfischerei im Spencer-Golf startet MSC-Zertifizierung

Für die Garnelenfischerei im südaustralischen Spencer-Golf hat die Fischer-Vereinigung (SGWCPFA) einen Antrag auf Zertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) gestellt. Falls erfolgreich, würden die australischen Shrimps aufgrund des MSC-Zertifikats erstmals weltweit vermarktet werden. Die Bewertung erstreckt sich auf 37 Fangschiffe der Vereinigung, die eine Lizenz für die Fischerei auf Penaeus Melicertus latisulcatus in dem großen Meeresarm besitzen. Der WWF unterstützt die Zertifizierung als Co-Antragsteller. Die Schleppnetzfischerei auf Garnelen wird im Spencer-Golf seit 1967 betrieben und begann schon ein Jahr später mit einer Beschränkung in Form von Lizenzen. Die Fischerei arbeitet auf der Grundlage eines sehr vorsichtigen Managementplans, der die Fangmenge auf insgesamt rund 2.000 t jährlich begrenzt. Die fischereiliche Aktivität ist auf sechs Monate im Jahr und nur 14 Nächte im Monat beschränkt. Gefischt werden ausschließlich größere Garnelen und diese auch nur in einem kleinen Fanggebiet, das nicht einmal 15 Prozent der Golf-Fläche ausmacht. Die Bewertung der Fischerei erfolgt durch den unabhängigen Zertifizierer Moody Marine.
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