31.08.2010

Dänemark/Schweden: Greenpeace dokumentiert illegale Fischerei

Greenpeace Schweden besitzt offensichtlich Videodokumente und elektronische Datenaufzeichnungen, die die illegale Fischerei dänischer Boote im Kattegat belegen, schreibt Fish Information & Services (FIS). Das zumindest behaupten die Umweltschützer in einem offenen Brief an die Tageszeitung Göteborgs-Posten (G-P). Die Fischerei erfolgte in einem Teil des Kattegats, den Schweden und Dänemark vom 1. Januar 2009 an als Schutzgebiet ausgewiesen hatten, um die Kabeljaubestände der Region zu schützen. Greenpeace installierte heimlich Überwachungselektronik auf sechs kleineren Fischerbooten aus dem nordseeländischen Hafen Gilleleje, die keine 15 Meter messen und deshalb nicht mit den von der EU geforderten satellitengestützten Überwachungssystemen (VMS) ausgerüstet sein müssen. Fünf der sechs Schiffe hätten sich in den Schutzgebieten aufgehalten, drei seien bei illegaler Fischerei gefilmt worden und zwei seien mit geringer Geschwindigkeit so systematisch herumgefahren, dass dies auf Schleppnetzfischerei hinweist.
Länderreport Länderreport
31.08.2010

Mobiler Fischhandel mit Vollsortiment: Heringssalat und Himbeer-Joghurt

Nicht nur Fischprodukte, sondern auch Gemüsekonserven und Molkereiprodukte führt die Fischhändlerin Cornelia Müller in ihrem Wagen. Die Märkische Oderzeitung porträtierte Ende August die Inhaberin des Fischhandels Müller, die seit 18 Jahren im Raum Oderberg nahe der deutsch-polnischen Grenze Klingeltouren fährt. Neben losem Frisch- und Räucherfisch verkauft die gelernte Molkereifacharbeiterin auch Lebensmittel, die nicht dem Fischsortiment zuzurechnen sind. Im strukturschwachen Osten Brandenburgs profitiert Cornelia Müller vom Niedergang der kleinen Lebensmittelgeschäfte. Von Dienstag bis Donnerstag ist sie zwischen Bernau, Oderberg und anderen Orten des Oderbruchs unterwegs – und zwar nicht nur von Ort zu Ort, sondern teilweise auch von Tür zu Tür. Wer den Weg zum Markt nicht auf sich nehmen möchte, den besuche sie persönlich, schreibt die Zeitung. In Oderberg kaufen bei einem Stopp 20 bis 30 Kunden.
30.08.2010

Österreicher essen weniger Fisch, mehr Fleisch

Der Konsum von Fisch hat sich in Österreich im vergangenen Jahr von 7,8 Kilo auf 7,5 Kilo pro Kopf verringert. Das teilt Statistik Austria heute mit, schreibt die Tageszeitung Der Standard aus Wien. Der Verzehr von Fleisch stieg hingegen von 98,4 Kilo auf rund 100 Kilo. Insgesamt standen den Österreichern im Jahre 2009 gut 62.700 Tonnen Fisch zur Verfügung, wovon 3.000 Tonnen im eigenen Land produziert wurden. Das Agraraußenhandelsvolumen Österreichs ging im Vorjahr in toto von 16,5 Mrd. Euro (2008) auf zuletzt 15,3 Mrd. Euro (2009) zurück.
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30.08.2010

Schottland: Lachssterben nach Medikamentenbehandlung

Der Lachszüchter Marine Farms hat die Ernte auf allen Farmen von Hoganess Salmon gestoppt, nachdem etwa 6.000 Fische im Rahmen einer Medikamentenbehandlung verendet waren, schreibt das Portal IntraFish. Die Lachse an der Westküste der Shetland-Inseln waren routinemäßig mit einem Mittel gegen Lachsläuse behandelt worden. Wie es zu den Todesfällen kommen konnte, ist bislang unklar. Die Marine Farms-Tochter Lakeland Group kooperiert mit der Schottischen Umweltschutzbehörde (SEPA), der Tierschutzorganisation Scottish SPCA, der Lebensmittelbehörde (FSA) und örtlichen Veterinären, um die Ursache zu identifizieren. In jedem Fall solle garantiert werden, dass kein Lachs aus den betroffenen Zuchten in die Nahrungskette gelangt. Experten haben bislang festgestellt, dass offensichtlich nicht zugelassene Anti-Läusemittel verwendet worden sind. „Die Möglichkeit, dass Inhaltsstoffe falsch eingesetzt worden sind, deutet darauf hin, dass unternehmensinterne Systeme versagt haben. Wir werden uns so schnell wie möglich darum kümmern“, teilte das Unternehmen mit.
27.08.2010

Iglo: 3,5 Prozent Umsatzzuwachs im ersten Halbjahr 2010

Der Tiefkühlproduzent Iglo verzeichnete im ersten Halbjahr 2010 ein Umsatzwachstum von 3,5 Prozent gegenüber 2009. Damit habe sich Iglo besser entwickelt als der deutsche Gesamtmarkt für Tiefkühlkost. Dort ging der Umsatz im Vergleich zu 2009 um 1,5 Prozent zurück, heißt es in einer Pressemitteilung. Der Umsatzgewinn ist zum Teil auf die Einführung eines TK-Geflügelsortiments zum Jahresanfang zurückzuführen. Doch auch in den etablierten Sortimenten habe sich der Tiefkühlspezialist positiv entwickelt. Bei TK-Fisch besitze Iglo einen Marken-Marktanteil von 20 Prozent, bei TK-Gemüse 34 Prozent. Der Klassiker Iglo-Fischstäbchen, im Handel seit 1959, sei mit einem Marken-Marktanteil von 54 Prozent Marktführer. Auch die hochwertigen Lachs-Filetstäbchen, die „vor allem von genuss- und lifestyleorientierten Verbrauchern gekauft“ werden, gehörten zu Wachstumstreibern.
26.08.2010

Norwegen/Belize: Marine Farms verkauft Cobia-Zucht

Die norwegische Fischzucht-Gruppe Marine Farms trennt sich von ihrer Offiziersbarsch-Farm in Belize, meldet das Portal IntraFish. Die Norweger züchten den Cobia (Rachycentron canadum) in Vietnam und Belize. Beide Farmen zusammen hätten im zweiten Quartal 2010 vor Zinsen und Steuern (EBIT) Verluste von 5,8 Mio. € beschert. Insgesamt meldete Marine Farms jedoch für das zweite Quartal einen Umsatz, der mit 37,5 Mio. € beachtliche 35 Prozent über dem Vorjahresergebnis liege. Das EBITDA der Gruppe war mit 7,1 Mio. € gegenüber dem Vorjahresquartal 42 Prozent höher, das EBIT betrug 5,4 Mio. € im Vergleich zu 3,4 Mio. € in II/2009. „Die Verbesserung resultierte vor allem aus den historisch hohen Preisen und gestiegenen Mengen bei Lachs in Großbritannien sowie höheren Preisen für Wolfsbarsch und Dorade in Spanien“, teilte Marine Farms mit. Zu der Gruppe gehören die schottische Lachsfarm Lakeland und die spanische Farm Culmarex. Lakeland erzielte bei Lachs ein EBIT von 1,80 €/kg, ein Plus von 14,4 Prozent. Das EBIT bei Bream und Bass war weiterhin negativ mit -0,21 €/kg gegenüber -0,91 €/kg im zweiten Quartal 2009, das Verkaufsvolumen stieg bei den beiden mediterranen Fischen jedoch um 60 Prozent.
24.08.2010

Aigner warnt vor niedrigen Heringsbeständen in der Ostsee

Immer weniger Heringe: Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) will sich angesichts eines dramatischen Schwundes von Heringen für einen besseren Schutz einsetzen. „Das größte Problem sehen wir beim Heringsbestand in der westlichen Ostsee“, sagte Aigner am Montag beim Besuch des Instituts für Ostseefischerei in Rostock. Das Niveau sei das niedrigste, das jemals festgestellt worden sei. Deutschland will nach Aigners Worten mit der EU-Kommission, betroffenen Bundesländern und Fischereiverbänden nach Lösungen suchen, um die schwierige Lage für die Fischer in den nächsten zwei Jahren zu überbrücken.
24.08.2010

Norwegen verkauft für ein Drittel mehr Lachs

Norwegen hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres seine Lachsexporte auf der Basis Menge um 16 Prozent und auf Basis Wert sogar um fast 31 Prozent steigern können, meldet das Portal IntraFish anhand neuester Zahlen des Norwegischen Seafood Exportrates (NSEC). Exportierte das Land im ersten Halbjahr 2009 insgesamt 366.402 t im Wert von 1,34 Mrd. Euro, so waren es in den ersten sechs Monaten 2010 schon 426.004 t für 1,75 Mrd. Euro. Die EU-Länder kauften 7,6 Prozent mehr Lachs, die USA führten sogar 79,2 Prozent mehr Norweger-Lachs ein. Weltweit ist die Erntemenge bei Atlantischen Lachs in diesem Zeitraum um 3,7 Prozent zurückgegangen, während die Preise auf dem Spotmarkt Rekordhöhen erreichten. Die Käufer flüchten daher zunehmend in Kontrakte. Die Leroy Seafood Group gab bekannt, im zweiten Quartal 2010 habe man mehr als die Hälfte über Kontrakt verkauft. Dabei handele es sich offensichtlich um eine Tendenz, die schon Anfang des Jahres begann. Auch Wettbewerber Cermaq teilte mit, erstmals in der Unternehmensgeschichte sei „ein relevanter Teil der Produktion“ über Kontrakte verkauft worden.
23.08.2010

Mecklenburg-Vorpommern: Rügen Fisch baut Räucherei für 14 Mio. Euro

Die Rügen Fisch AG hat heute den Grundstein für den Bau einer neuen Kalt- und Heißräucherei gelegt, meldet das Landwirtschaftsministerium von Mecklenburg-Vorpommern. Am Standort Bentwisch (Landkreis Bad Doberan) überreichte Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 3,4 Mio. Euro an Landes- und EU-Mitteln aus dem Europäischen Fischereifonds. Die Gesamtinvestition beträgt 14 Mio. Euro. Nach Produktionsbeginn Ende 2011 will Rügen Fisch dort jährlich 3.500 t Räucherware produzieren. Mit dem Bau rundet der Produzent seine Angebotspalette im Bereich Fischkonserven, Fischmarinaden und Räucherwaren ab.
20.08.2010

Schottland/Polen: Morpol kauft schottischen Lachszüchter

Morpol, weltgrößter Lachsverarbeiter, expandiert erstmals im Bereich Primärproduktion: die Polen kaufen mit Wirkung vom 25. August Mainstream Scotland, die britische Tochter des norwegischen Lachszüchters Cermaq, schreibt das Portal IntraFish. Die im polnischen Ustka ansässige Lachsräucherei übernimmt Mainstream für 45,5 Mio. € zu 100 Prozent. „Wir wollen die Akquisition als Plattform für eine Marktdurchdringung in Großbritannien und Frankreich nutzen“, erklärte Morpol-Geschäftsführer Jerzy Malek. Die schottische Produktion decke 10 Prozent des Rohwarenbedarfs von Morpol ab. Mainstream produziert auf dem schottischen Festland sowie auf den Orkney- und Shetland-Inseln. Für dieses Jahr wird eine Erntemenge von 6.500 t Atlantischem Lachs erwartet. 2009 hatte Mainstream Scotland einen Jahresumsatz von 25,6 Mio. €, in diesem Jahr sollen es 29,9 Mio. € werden. Das Ergebnis hat sich über die vergangenen Jahre verbessert und lag im zweiten Quartal 2010 bei einem EBIT von 1,10 €/kg. Verkäufer Cermaq ist ein internationales Seafood-Unternehmen mit Aktivitäten in den Bereich Fischzucht, Produktion von Salmonidenfutter und Aquakultur-Forschung. Im vergangenen Jahr generierte die Gruppe einen Umsatz von 1,137 Mrd. €. Ende Juni hatte Cermaq 2.540 Beschäftigte.
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