10.07.2009

Großbritannien: Seezungen-Fischerei in Hastings komplett zertifiziert

Die Schlepp- und Kiemennetzfischerei auf Seezunge (Solea solea), die vom englischen Ärmelkanal-Hafen Hastings ausgeht, ist vom Marine Stewardship Council (MSC) erfolgreich zertifiziert worden. Nachdem schon 2005 Hastings’ Fischerei auf die ‚Dover sole’ mit sogenannten ‚trammel nets’, dreiwandigen Kiemennetzen, vom MSC als nachhaltig eingestuft worden war, dürfen jetzt alle Seezungen, die von Hastings’ Fischern gefangen werden, das blaue Label tragen. „Unter dem Gesichtspunkt der Rückverfolgbarkeit wird es damit leichter“, kommentiert Stephen Potter, Fischereibeauftragter des Stadtrates. Ein weiterer Pluspunkt: während die Trammel net-Fischerei nur von kleinen Booten unter zehn Metern Länge betrieben wird, sind jetzt auch größere Fangschiffe zertifiziert, die selbst bei rauherer See fischen können. Die Schlepp- und Kiemennetzfischerei auf die ‚Dover Sole’ läuft zunächst von Februar/März bis Mitte Juni und wird dann kurzfristig unterbrochen, weil Wanderungen der Seespinne in den folgenden Wochen gegen den Einsatz von Kiemennetzen sprechen. Anschließend läuft die Saison noch von Juli bis Ende November. Die jetzt zertifizierte Fischerei wird von 29 Booten (2008) betrieben, die jährlich 137 t anlanden, aus der Trammel net-Fischerei stammen weitere 72 t. Derzeit werden die meisten Seezungen nach Frankreich exportiert, sie sollen jedoch verstärkt in Großbritannien vermarktet werden, kündigte Potter an.
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10.07.2009

Großbritannien: Mini Cooper fahren Werbung für Fisch-Marke

Young‘s Seafood, größter Fischproduzent in Großbritannien, stattet fünf neue Außendienstmitarbeiter mit einer Flotte von Mini Coopern aus, die Werbung für seine „Love Fish“-Kampagne fahren. Die Marke „Love Fish“ hatte Young‘s im Oktober letzten Jahres im Rahmen eines Relaunchs geschaffen. Das Verkaufsteam besucht von diesem Monat an regelmäßig 800 Schlüsselkunden von Young‘s in ganz England, informiert sie über Young‘s-Produkte, Promotions und Fernseh-Kampagnen. Auch bei der Präsentation und Verfügbarkeit der Artikel in den Märkten leisten die mobilen Mitarbeiter Hilfestellung. „Das neue Verkaufsteam und die Autos sind für Young‘s eine zentrale Investition und ein spannender neuer Ansatz, um die Kommunikation mit dem Verbraucher und das Verständnis für die Marke zu stärken“, sagte Verkaufsdirektor Steve Baker. Da die ‚Love Fish’-Minis ständig entweder auf der Straße sind oder auf Supermarkt-Parkplätzen stehen, hätten schon die auffälligen Autos an sich eine große Werbewirkung. Im Jahr werden die fünf Mini Cooper schätzungsweise rund 240.000 Kilometer zurücklegen. Young‘s mit Hauptsitz im Ostküstenhafen Grimsby ist mit einem Jahresumsatz von rund 300 Mio. € die führende Seafood-Marke in Großbritannien.
09.07.2009

Bremerhaven/Cuxhaven: 3,45 Prozent Lohnerhöhung in der Fischindustrie

Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat für die rund 1.700 tarifgebundenen Beschäftigten der Fischindustrie in Bremerhaven und Cuxhaven eine monatliche Lohn- und Gehaltserhöhung von 50,- € vereinbart, heißt es in einer Mitteilung des NGG-Landesbezirks Nord. Auszubildende erhalten 15,- €. Das entspreche einer Erhöhung von 3,45 % für die Mehrheit der Produktionsbeschäftigten. Die Erhöhung tritt ab dem 1. August 2009 in Kraft und hat eine Laufzeit bis zum 30. April 2010. „Vor dem Hintergrund einer niedrigen Inflation haben wir vor allem für die unteren Lohngruppen eine gute Erhöhung erreicht. Das Ergebnis kann sich in der heutigen Zeit sehen lassen!“ sagt Silke Kettner, Verhandlungsführerin auf Seiten der Gewerkschaft.
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09.07.2009

Chile: „Haarsträubende Mengen Antibiotika“

Norwegische Lachszüchter setzen in ihren chilenischen Farmen 5.000 mal soviel Antibiotika je Tonne Lachs ein wie in ihren Zuchten im heimischen Norwegen. Das teilte der Züchter Marine Harvest offen in seinem Rechenschaftsbericht für 2008 mit, aus dem die norwegische Tageszeitung Dagbladet zitiert. Während in Norwegen im vergangenen Jahr nur 0,07 Gramm Antibiotika auf 1.000 kg produzierten Fisch verabreicht wurden, lag der Verbrauch bei Marine Harvest Chile bei 560 Gramm je Tonne. Marine Harvest-Pressesprecher Jorgen Christiansen gab zu, dass schon viel früher ein Umlenken hätten erfolgen müssen. Im vergangenen Jahr habe man Impfstoffe eingesetzt und den Einsatz von Antibiotika reduziert. „Das sind haarsträubende Zahlen“, kommentierte Karoline Andaur, Meeresexpertin beim WWF in Oslo, die schon seit langem versucht hatte, diese Informationen von den Fischproduzenten zu erhalten.
09.07.2009

Niederlande und Vietnam arbeiten an Öko-Projekt

Die Regierungen der Niederlande und Vietnams entwickeln gemeinsam für das asiatische Land eine nationale Strategie, um Wasser für die Nahrungsmittel-Produktion und für Ökosysteme nachhaltig zu nutzen. Gestern kehrte Hollands Ministerin für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelsicherheit, Gerda Verburg, von einer viertätigen Reise nach Vietnam zurück. Dort hatte die Ministerin unter anderem Pangasius-Zuchten in der Provinz Ben Tre im Mekong-Delta besucht. Seit vergangenem Jahr unterstützen die Holländer vietnamesische Untersuchungen, welche Auswirkungen die Fischzucht auf die Umwelt hat. Die Qualität von Pangasius war in den vergangenen Monaten in mehreren Ländern in Zweifel gezogen worden. In Italien erschienen um die Jahreswende Medienberichte, die behaupteten, der Fisch werde in verschmutzter Umwelt produziert. Russland und Ägypten hatten die Pangasius-Einfuhr zeitweilig aus Hygienegründen verboten, nach dem Besuch von Behördenvertretern vor Ort in Vietnam und Produktuntersuchungen jedoch wieder zugelassen. In Ho Chi Minh-Stadt traf sich Verburg mit Fischereibeamten, um die Themen Lebensmittelsicherheit sowie nachhaltige Thunfisch-Aquakultur zu diskutieren. Die Niederlande sind einer der führenden europäischen Importeure von Lebensmitteln aus Vietnam.
09.07.2009

Großbritannien: Connie Brown betreibt Fish & Chips-Shop seit 1928

Im August wird die Britin Connie Brown 102 Jahre alt. Dennoch arbeitet sie noch täglich acht Stunden in ihrem Fish & Chips-Shops im walisischen Pembroke, den sie 1928 gemeinsam mit ihrem 1964 verstorbenen Mann eröffnete, meldet der Nachrichtensender BBC. Gewöhnlich beginnt die 101-Jährige morgens um 9:00 Uhr und filetiert eine Stunde lang Fisch, bevor sie eine Stunde nach Hause geht. Von 11:00 bis 14:30 Uhr brät und kocht sie für ihre Kunden, dann folgt eine weitere Pause. Dann arbeitet sie erneut von 16:00 Uhr bis Geschäftsschluss – sechs Tage die Woche. Ihr 73 Jahre alter Sohn und dessen 66-jährige Frau greifen ihr unter die Arme. „Ich arbeite sehr gerne und werde das auch so lange tun, bis ich nicht mehr arbeiten kann“, kündigt Connie Brown an. Auch an ihrem 100. Geburtstag vor zwei Jahren stand die Jubilarin hinter der Theke und spendierte Wein und Kuchen – zu den Fish & Chips. Als Brown den Laden eröffnete, kostete eine Portion des britischen Nationalgerichts eineinhalb damalige Pence, schreibt die Tageszeitung Die Welt. Mittlerweile sind es 2,85 Pfund (3,30 €) – ein im Landesvergleich günstiger Preis.
08.07.2009

Norwegen steigert Exporterlös um 16 Prozent

Der Wert norwegischer Fisch- und Seafood-Exporte lag in der ersten Hälfte dieses Jahres mit 2,3 Mrd. € beachtliche 321 Mio. € oder 16 Prozent über dem Ausfuhrwert im Vorjahreszeitraum. Das geht aus aktuellen Zahlen des Norwegischen Seafood-Exportrates (NSEC) hervor, meldet das Portal IntraFish. Das Wachstum sei insbesondere auf die Exportzuwächse bei Atlantischem Lachs, Meerforelle sowie Hering und Makrele zurückzuführen, teilte NSEC-Geschäftsführer Terje Martinussen mit. „Während andere Produktionssektoren in Norwegen rückläufig sind, stellt die Seafood-Industrie weiterhin Rekorde auf“, kommentierte er. Dabei hätten allerdings die Kabeljau-Exporte nicht Schritt gehalten, ebenso wie die Ausfuhren von Salzfisch, die den geringsten Wert der letzten 20 Jahre verzeichneten. Einen Schub bescherte der hohe Preis für ganzen Frischlachs von durchschnittlich 3,50 €/kg (1. Halbjahr 2008: 2,80 €/kg). Außerdem stiegen die Volumina bei Lachs auf 367.000 t (1. Halbjahr 2008: 343.000 t). Der Zuwachs bei Hering und Makrele ist sowohl ein Mengen- als auch ein Preis-Plus.
08.07.2009

Seychellen: Frankreich setzt Soldaten auf Thunfisch-Fangschiffen ein

Die vor Somalia stationierten französischen Soldaten werden demnächst auf französischen Fischerbooten eingesetzt, meldet die Nachrichtenagentur AFP. Etwa 60 Marinesoldaten sollen während der Fangsaison von Ende Juli bis Ende Oktober rund ein Dutzend Boote beim Thunfischfang vor Piraten schützen, teilte der französische Generalstab mit. Französische Fischer, die vor den Seychellen im Indischen Ozean fischen, hätten Schutz angefordert. Der Einsatz habe nichts mit der EU-Mission Atalanta zu tun, an der auch die Bundeswehr mit mehreren hundert Soldaten teilnimmt. Im September hatten Seeräuber rund 800 Kilometer vor der Küste Somalias ein französisches Fangschiff mit einer Rakete angegriffen.
07.07.2009

EU-Kommission: Aquakultur jetzt in der EU-Bio-Verordnung

Die EU-Kommission hat am 29. Juni nach langer Diskussion die Durchführungsbestimmungen für die ökologische Aquakultur zur neuen EU-Bio-Verordnung verabschiedet. Damit gibt es erstmals eine europaweite gesetzliche Regelung für Biofisch und -meeresfrüchte. Erste Kritik äußerte umgehend der Öko-Verband Naturland, der bereits vor zwölf Jahren Richtlinien für die ökologische Aquakultur entwickelt hatte und am Prozess in Brüssel neben anderen Verbänden maßgeblich beteiligt war. „Naturland begrüßt diese Maßnahme der EU, um die ökologische Fischzucht voranzutreiben. Die neue Regelung ist jedoch nur der kleinste gemeinsame Nenner, wichtige Punkte wurden zu schwach definiert“, betonte Hans Hohenester, Öko-Bauer und Präsidiumsvorsitzender von Naturland. In weiten Bereichen stelle die Aquakultur-Verordnung einen Kompromiss mit Positionen der konventionellen Industrie dar. Insbesondere die meisten Besatzdichten seien zu hoch angesetzt. Bei Forellen betragen sie mehr als das Doppelte, bei Shrimps fast das Dreifache der Naturland-Richtlinien. Außerdem erlaubt die EU-VO kritische Chemikalien, unter anderem zur Imprägnierung von Netzgehegen und zur Konservierung bei der Verarbeitung. Viele Anforderungen seien zu vage gehalten, etwa zum Transport von lebenden Tieren.
07.07.2009

Hamburg: Fischen für die Klimaforschung

Der Elbfischer Walter Zeeck und sein Sohn Claus arbeiten neuerdings auch im Dienste der Wissenschaft. Im Rahmen eines Forschungsprojektes, das von der TuTech in Hamburg-Harburg koordiniert wird, haben Wissenschaftler ihren Kutter „Ostetal“ gechartert, um auf der Elbe an elf Stationen zwischen Hamburg und Cuxhaven sechs Tage im Monat mit engmaschigen Netzen zu fischen, schreibt das Hamburger Abendblatt. Das Team um den Privatdozenten Dr. Ralf Thiel, Leiter der Abteilung Fischkunde im Zoologischen Museum der Uni Hamburg, misst und wiegt den Fang und registriert die Artenvielfalt. Außerdem werden Parameter wie Sauerstoff- und Salzgehalt des Wassers, Temperatur, Tiefe und Strömungsgeschwindigkeit erfasst. Insgesamt 75 Millionen Euro werden für die einzelnen Forschungsgebiete des Projektes „Klimzug Nord“ zur Verfügung gestellt, das sich mit Anpassungsstrategien an den Klimawandel in der Metropolregion Hamburg beschäftigt.
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