26.09.2008

IFR Capital: Heiner Kamps verdreifacht Ergebnis

Das Investment-Unternehmen IFR Capital unter Führung von Heiner Kamps konnte Umsatz und Gewinn in den ersten sechs Monaten erheblich steigern, heißt es in einer IFRC-Mitteilung. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2007 von 5,0 Mio. € auf 15,5 Mio. € auf der Basis eines Umsatzes von 374 Mio. € (2007: 164,3 Mio. €). Bis Jahresende erwartet Heiner Kamps unter Berücksichtigung der Saisonalität des Geschäfts ein Betriebsergebnis von 52 Mio. € bei Umsätzen von 763 Mio. €. Zur IFR Capital gehören Nordsee, Homann, die Bäckerei Bastian’s und Hamker Lebensmittel. Das EBITDA der Nordsee in Deutschland und Österreich verbesserte sich um 2 Mio. € von 6,6 Mio. € auf 8,6 Mio. €. Nordsee expandiert in den Mittleren Osten und nach Osteuropa. Zuletzt wurden Filialen in den Hauptstädten Budapest, Bukarest und Prag eröffnet, im November soll ein Geschäft in Dubai folgen, in naher Zukunft solle der türkische Markt angegangen werden. Die Abteilung Homann/Hamker notierte bei Verkäufen von 209 Mio. € ein EBITDA von 6,8 Mio. €. Um die Marke Homann zu stärken, wurden 5 Mio. € in eine Werbekampagne im deutschen Fernsehen investiert.
Länderreport Länderreport
26.09.2008

Grönland: Garnelen-Bestände brechen offensichtlich weg

Die Tiefseegarnelen-Bestände um Grönland brechen offenbar weg. Damit verliert die zu Dänemark gehörende autonome Region eine wesentliche Quelle ihres Wohlstandes, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Fischerei insgesamt mache noch 90% der grönländischen Exporte aus und davon wiederum erwirtschaften Garnelen mehr als 50% der Ausfuhrerlöse. Doch die Fangmengen gingen von 150.536 t im Jahre 2005 auf 139.500 t im vergangenen Jahr zurück. „Wir konnten unsere Quote nicht ausfischen“, klagt ein Fischer. Die Ursache des Rückgangs sei unklar, sagt Helle Siegstad, Biologe am grönländischen Institut für natürliche Ressourcen (INR). Grund könne eine Kombination aus globaler Erwärmung und der Rückkehr des Kabeljaus in grönländische Gewässer sein. Siegstad empfiehlt eine Senkung der Fangquote auf 110.000 t: „Andernfalls könnten die Bestände in vier bis fünf Jahren auf 40.000 t einbrechen.“ Mancher Grönländer hofft, dass die wachsenden Kabeljaubestände die Einbußen bei der Garnelenfischerei wettmachen können. Doch Außen- und Finanzministerin Aleqa Hammond warnt davor, den Kabeljau schon jetzt intensiv zu befischen. In den kommenden fünf bis zehn Jahren werde es nicht genug Kabeljau geben, um die möglichen Verluste bei der Shrimp-Fischerei zu kompensieren, sagte sie und wandte sich gegen eine Regierungsentscheidung, die Kabeljau-TAC von derzeit null auf 15.000 t zu heben.
26.09.2008

Fernsehtipp: „Auf Nordkurs in den Sturm: Knochenjob Hochseefischer“

Am Montag, den 29. September, um 22:55 Uhr wird auf Sat. 1 eine Dokumentation über eine Fangreise des Hochseekutters „Susanne“ ausgestrahlt, kündigen die Cuxhavener Nachrichten an. Sechs Schiffe dieser Art gibt es heute noch in Cuxhaven, vor rund 20 Jahren waren es mehr als 70. Die „Susanne“, 36 Meter lang, sechs Mann Besatzung, fängt unter Kapitän Manfred Rahr in dem Dreieck zwischen Norwegen, den Shetland-Inseln und den Färöer-Inseln Seelachs. Die Arbeit an Bord ist riskant: der Beruf des Hochseefischers gilt als einer der gefährlichsten überhaupt. (im Bild: das Schwesterschiff „Bianca“)
TK-Report TK-Report
23.09.2008

Nordostatlantik: Fischereimanagement und Umweltschutz arbeiten zusammen

Im Nordostatlantik werden Fischereimanagement und Umweltschützer in Zukunft kooperieren. Die Nordostatlantische Fischereikommission (NEAFC) und die für den Schutz und die Erhaltung derselben Meeresregion zuständige OSPAR-Kommission haben eine Vereinbarung für ihre Zusammenarbeit unterzeichnet, heißt es in einer gemeinsamen Presseerklärung. Bisher hatte der Eindruck entstehen können, dass beide Organisationen unterschiedliche Ziele verfolgen. Tatsächlich gehe es sowohl NEAFC und OSPAR darum, das Leben im Meer zwischen Nordpol und Azoren zu bewahren. Beide Kommissionen haben freien Informationsfluss vereinbart und wollen zukünftig auch andere menschliche Aktivitäten beleuchten, die die Meeresumwelt beeinflussen. Die Zusammenarbeit soll das Wissen beider Seiten um die Fischbestände und andere Meerespopulationen stärken. Kjartan Hoydal, NEAFC-Sekretär, und Prof. David Johnson, Geschäftsführer der OSPAR-Kommission, lobten die Absichtserklärung als „bedeutsamen Moment“.
22.09.2008

Vietnam verschärft Kontrollen der Pangasius-Produzenten

Vietnams Regierung will mit strengeren Kontrollen der heimischen Pangasius-Produzenten auf wiederholte Beschwerden aus den Exportländern reagieren, kündigte der stellvertretende Landwirtschaftsminister Luong Le Phuong an. „Wir waren bei der Gewährung von Exportlizenzen gelegentlich etwa zu lasch“, zitiert Fish Information & Services (FIS) Phuong auf einer Konferenz, die Vietnams Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Verarbeiter (VASEP) organisiert hatte. Einige Exporteure hätten Zertifizierungen beantragt, ohne Proben zu liefern, andere hätten durch Bestechung eine Ausfuhrgenehmigung erhalten. Jetzt soll es Zertifikate nur geben, wenn Inspektoren zuvor Proben direkt in der Fabrik gezogen haben. Außerdem sollen Betriebe unangekündigt kontrolliert werden.
22.09.2008

Norwegen: Schneekrabbe erobert die Barentssee

Mitte der 1990er Jahre fing ein Trawler in der Barentssee zum ersten Mal eine Schneekrabbe (Chionoecetes opilio), 2004 registrierten erstmals Wissenschaftler die Krabbe. Nun sind bei einer Fahrt des norwegischen Forschungsschiffes ‚G.O. Sars’ soviele Exemplare des auch als Eismeer-Krabbe bekannten Krustentieres notiert worden, dass Fish Information & Services (FIS) schon von einer ‚Invasion’ spricht. Bei einem Hol zählten die Forscher 28 der im Schnitt fast 400 g wiegenden Tiere. Die Schneekrabbe war bisher im Westatlantik zwischen Grönland, Neufundland und dem Golf von Maine sowie im Nordpazifik von der Westküste Alaskas bis Nordsibirien und im Süden über die Beringstraße bei den Aleuten, um Kamchatka sowie im Ochotskischen Meer um Japan und Korea heimisch. Sie lebt in Tiefen von 20 bis 1.200 m, vor allem zwischen 70 und 280 m. Befischt wird die Eismeer-Krabbe fast ausschließlich von Kanada, für das die FAO Fangzahlen von 95.115 t (1999) angibt. St. Pierre und Miquelon landeten weitere 589 t an. Vermarktet werden ausschließlich männliche Tiere – ein Verfahren, dessen Auswirkungen auf die Bestände noch nicht erforscht sind.
22.09.2008

Kanada: Cooke kauft chilenischen Lachszüchter

Die kanadische Cooke Aquaculture hat den chilenischen Lachszüchter Salmones Cupquelan S.A. (Jahresproduktion: 30.000 t, Umsatz: ca. 65 Mio. €) gekauft und rangiere jetzt mit einer Produktion von insgesamt 80.000 t unter den weltweit führenden Spielern der Branche, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Cooke beschäftige an der kanadischen Atlantik-Küste und im US-Bundesstaat Maine bisher 1.400 Mitarbeiter und setze jährlich 188 Mio. € um. Mit einer „aggressiven Wachstums- und Aquisitionsstrategie“ konzentrierten sich die Kanadier auf vertikale Integration („vom Ei bis zum Teller“), schreibt IntraFish.
19.09.2008

US-Studie plädiert für individuelle übertragbare Fangquoten

Die Überfischung der Meere könne eventuell verhindert werden, wenn jeder Fischer einen prozentualen Anteil an der Fangquote erhalte. Zu dieser Überzeugung gelangen US-Wissenschaftler in einer jüngst im Magazin ‚Science’ veröffentlichten Studie. Christopher Costello von der University of California in Santa Barbara und seine Kollegen hatten Fangstatistiken von 1950 bis 2003 von über 11.000 Fischpopulationen untersucht. Insgesamt 121 dieser Bestände wurden von Fischern mit Anteilsscheinen bewirtschaftet. Dabei erhält der einzelne Fischer oder die Kooperative das Recht auf einen prozentualen Anteil der Gesamtfangquote und kann diese Anteilsscheine auch handeln. Der Gedanke: die Fischer haben damit ein finanzielles Interesse an langfristig gesunden Beständen und gehen behutsamer mit der Ressource um.
19.09.2008

Seychellen: Thunfischfang unter dem Schutz der Marine

Nachdem am vergangenen Wochenende ein französischer Thunfischfänger vor der somalischen Küste von Piraten mit Granaten beschossen worden war, sind europäische Fangschiffe jetzt unter dem Schutz von Marineschiffen auf Fangfahrt ausgelaufen. Piraten hatten am Sonntag versucht, den 85 Meter langen Thunfänger „Drennec“ zu entern, seien jedoch wegen des hohen Seeganges gescheitert, berichtete der Kapitän dem Nachrichtensender France Info. Daraufhin hätten die Piraten Granaten abgefeuert. Eine traf die Reling, die andere fiel an Bord, ohne zu detonieren. Schon am vorangegangenen Donnerstag war im selben Seegebiet das spanische Fangschiff „Plaja Anzora“ attackiert worden. Die 40 französischen und spanischen Fangschiffe mit insgesamt 2.000 Mann Besatzung brachten sich daraufhin im Hafen Mahé auf den Seychellen in Sicherheit. Jetzt hat die spanische Regierung einen Seefernaufklärer vom Typ P-3C „Orion“ und ein Kontingent von 90 Soldaten zum Schutz der Fischer abgestellt. Die Operation sei zunächst auf drei Monate terminiert, erklärte Spaniens Verteidigungsministerin Carmen Chacon.
19.09.2008

Brüssel: Backhaus konferiert mit Borg über Hering und Dorsch

Eine Annäherung beim Dorsch-Projekt und Verständnis für die Quotenproblematik beim Hering erzielte Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus in einem zweistündigen Gespräch mit EU-Fischereikommissar Joe Borg in Brüssel. „Der Fischereikommissar zeigte sich für das Dorschprojekt aufgeschlossen, erwartet aber eine Anpassung bei Anlagengröße, Besatzmenge und wissenschaftlichem Begleitprogramm“, berichtete Minister Dr. Backhaus. Hauptbestandteil ist die Errichtung einer Dorscherbrütungsanlage, um künftig jährlich bis zu vier Millionen Setzlinge von rund fünf Gramm Gewicht für den Besatz der Mecklenburger Buch zu erzeugen. Das Projekt soll bei einer Laufzeit bis wenigstens 2015 von EU und Land mit bis zu 36 Mio. Euro finanziert werden. Die vorgeschlagene Fangquoten-Kürzung beim Hering in der westlichen Ostsee von 63% erklärte Joe Borg damit, dass der dortige Heringsbestand mittlerweile als „vom Aussterben bedroht“ eingestuft worden sei. „Nicht Überfischung ist hier das Hauptproblem, sondern die völlig unzureichende natürliche Rekrutierung des Bestandes.“ Borg zeigte sich aufgeschlossen für den deutschen Vorschlag, für den Hering der westlichen Ostsee einen mehrjährigen Bewirtschaftungsplan aufzustellen, wie es einen solchen bereits für den Dorsch gibt.
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