Nach neunmonatiger Bauzeit hat das Aquarium des Leibniz-Instituts für Meereswissenschaften (IFM-GEOMAR) in Kiel am vergangenen Mittwoch wieder eröffnet, meldet das Hamburger Abendblatt. Das 1972 gebaute Aquarium wurde mit Mitteln des Landes Schleswig-Holstein in Höhe von 530.000 € sowie Spenden finanziert, sagte der wissenschaftliche Leiter Uwe Waller. Dorsche, Heringe, Rochen und Krebse hätten neue Becken bekommen, in denen sie in natürlich gestalteten Lebensräumen beobachtet werden könnten. Vor allem kleine Besucher profitierten von den Baumaßnahmen: sie können die Tiere durch Unterwasserfenster in Augenhöhe betrachten.
Die Behörden in Niedersachsen haben zwei Forellenzuchtbetriebe im Landkreis Osnabrück gesperrt, nachdem das Institut für Fische und Fischereierzeugnisse in Cuxhaven in zwei Forellen-Proben ein Abbauprodukt des Tierarzneimittels Malachitgrün gefunden hatte. Dies schreibt das Hamburger Abendblatt. Das gegen Parasiten und Pilzbefall eingesetzte Mittel darf bei Fischen, die für den Verzehr bestimmt sind, nicht verwendet werden. Insgesamt waren Proben von 34 Betrieben u.a. auf Rückstände von Antibiotika und wachstumsfördernde Substanzen geprüft worden. Bis auf die erwähnten – schon im Januar und März gesperrten- – Betriebe gab es keine weiteren Beanstandungen.
Schottlands Miesmuschel-Farmer leiden seit etwa drei Jahren zunehmend unter dem Auftreten zweier Muschelspezies, die sich mit der gezüchteten Mytilus edulis mischen, kommerziell aber bei weitem nicht so interessant sind, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Die Miesmuschelproduktion ist in Schottland in den letzten zwei Jahrzehnten erheblich expandiert: von 262 t im Jahre 1986 auf mehr als 4.200 t Erntegewicht im vergangenen Jahr. Seit 2005 haben größere Produzenten jedoch wachsende Probleme mit ihren Beständen. „Sie finden Muscheln mit ungewöhnlicher Form und dünner Schale“, schildert Ian Davies vom Fischereilichen Forschungsdienst (Fisheries Research Service). Die Muscheln zerbrechen in den Sortiermaschinen und überleben den Transport nicht. Die neuen Arten wurden als Mytilus trossulus und Mytilus galloprovincialis identifiziert. „Für einige Produzenten ist das katastrophal, denn durch die brüchigen Schalen leidet die Fleischqualität“, erklärt Davies. Unklar ist, wie diese Spezies nach Schottland gelangt sind: M. trossulus kommt normalerweise in der Ostsee vor, während M. galloprovincialis vor allem im Mittelmeerraum gezüchtet wird. Entweder die Tiere haben ihren natürlichen Lebensraum bedingt durch klimatischen Wandel ausgeweitet oder sie sind an Schiffsböden eingeschleppt worden. Die Industrie untersucht nun, wie die Produktion zugunsten von M. edulis geändert werden kann – indem sie die von den verschiedenen Arten bevorzugten Wassertiefen und Salzgehalte erforscht.
Der norwegische Kabeljau-Farmer SpoNFish hat den Fischverarbeiter Brodrene Hveding für 1 Mio. € übernommen. Brodrene Hveding mit Sitz in Tysfjord ist Norwegens größter Produzent von Lutefisk, einem traditionellen luftgetrockneten Weißfisch, der in einer Lauge aus Birkenasche oder Ätznatron gewässert wird. Der Produzent setzt mit 14 Beschäftigten jährlich 3,3 Mio. € um. SPoNFish, Kirkenes, ist einer von Norwegens führenden Kabeljau-Züchtern, der insgesamt 27 Farmlizenzen in den nordnorwegischen Regionen Finnmark und Nordland hält. Die Gruppe, die 25 Mitarbeiter hat, meldete für 2007 einen Umsatz von 1,2 Mio. €.
Die europäische Aquakultur hat im vergangenen Jahr Fisch und Seafood im Wert von 3,5 Mrd. € (1. Handelsstufe) produziert, teilt die Föderation der Europäischen Aquakultur-Produzenten (FEAP) mit. Die Mitglieder der Vereinigung ernteten zusammen 1,4 Mio. t Fisch, wobei die Hälfte dieser Menge bei einem Anteil von 68% am Gesamtwert aus Norwegen stammte. Die FEAP veranstaltete Ende Mai anlässlich ihres 40-jährigen Bestehens eine viertägige Konferenz auf den Kanarischen Inseln, zu der die Vereinigung der spanischen Fischzüchter Apromar eingeladen hatte, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish.
In der Bucht von Biskaya soll innerhalb der kommenden vier Jahre eine Erbrütungsfarm für Kabeljau entstehen, meldet Fish Information & Services (FIS). Der Fischverarbeiter und -händler La Bacaladera SAU und die Stiftung ‚Sea and Food Industry Research Foundation’ (AZTI-TECNALIA) unterzeichneten ein entsprechendes Übereinkommen. In diesem Rahmen sollen vorbereitend das Fischereimanagement für Kabeljau und die Verarbeitung des Fischs in Grönland studiert und zwei Betriebe auf der Insel, in Qassimiut und in Narsarmijit, evaluiert werden.
Schwedens Supermarktketten haben ihre Fisch-Einkaufspolitik in den vergangenen zwei Monaten offensichtlich erheblich geändert, seit die Umweltschutzorganisation Greenpeace im März auch in dem skandinavischen Land ein Ranking der LEH-Filialisten nach dem Kriterium nachhaltige Seafood-Beschaffung erstellt hatte. Sechs von sieben Ketten hätten den Verkauf von Arten, die auf Greenpeace’s Roter Liste stehen, eingestellt, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. So habe die BergendahlsGruppen, Eigentümer der City Gross-Supermärkte, sämtliche Warmwassergarnelen ausgelistet. Auch ICA, die Vi-Gruppe und Axfood, Eigner von Hemkop und Willy’s, sollen ihre Einkaufspolitik auf Nachhaltigkeit umgestellt haben. Der Tabellen-Letzte Netto hatte angekündigt, in fünf Jahren nur noch MSC-zertifizierten Fisch handeln zu wollen. Die COOP Schweden hat den Schwenk bisher noch nicht vollzogen, wolle jedoch im September folgen. Greenpeace-Meeresexperte Staffan Danielsson sagte, nach Mitteilung mehrerer Supermarktketten sei das Interesse an nachhaltig gefischten Meeresprodukten noch nie so groß gewesen wie derzeit.
Die Grieg Seafood-Tochter Hjaltland hat auf den Shetland-Inseln den Lachszüchter Collarfirth Salmon übernommen und damit drei Lachsfarm-Lizenzen gekauft, meldet Fish Information & Services (FIS). Hjaltlands Produktionskapazität erhöht sich um 2.100 t auf 21.000 t. Gemeinsam mit den Schwesterunternehmen Lerwick Fish Traders und Shetland Products kontrolliert das Unternehmen Produktion und Vermarktung von mehr als einem Drittel der shetländischen Lachszucht.
Vom 2. bis 6. Juni tagt in Bremen der Unterausschuss Fischhandel der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO). Die internationale Fischereitagung, deren Organisation die MGH Messe- und Ausstellungsgesellschaft Hansa GmbH übernommen hat, findet seit 1996 regelmäßig in Bremen statt. In diesem Jahr kommen Vertreter aus 79 UNO-Mitgliedsstaaten und von Nichtregierungsorganisationen ins Park Hotel, um Themen wie verantwortungsvollen Fischhandel, Marktzugangsvoraussetzungen oder die Vereinheitlichung von Fangdokumentationssystemen zu diskutieren. Die FAO hat sich zum Ziel gesetzt, die weltwirtschaftliche Entwicklung zu fördern und weltweit zu einem höheren Lebensstandard, zur besseren Ernährung und zur Überwindung von Hunger und Unterernährung beizutragen. Zu diesem Zweck erhebt und analysiert sie Daten und verbreitet Informationen zu Ernährung, Land- und Forstwirtschaft und Fischerei. Darüber hinaus definiert sie internationale Standards und trägt zur Gestaltung internationaler Übereinkommen und Vereinbarungen bei.
Die ersten Heringsanlandungen für die Matjes-Produktion haben bei den niederländischen Verarbeitern Nervosität aufkommen lassen: die ersten Heringe sind größer als die gewünschte Sortierung von sieben Fischen je Kilogramm. Sie können verwendet werden, seien aber nicht perfekt, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Heringe des ersten Fangs für die Matjes-Verarbeitung wogen im Schnitt 190g, die Tonne wurde für 571,- € verkauft, teilt die Auktion Norges Sildesalgslag mit.