22.07.2008

Aus dem Sommerloch: Kanadier wollen 100 Jahre alten Hummer freikaufen

Hummerliebende Kanadier versuchen derzeit einen Fischhändler in der Provinz New Brunswick im Osten des Landes zu überzeugen, einen großen Hummer frei zu lassen, der mehr als 100 Jahre alt sein könnte. Das zehn Kilogramm schwere Männchen, das den Namen ‚Big Dee-Dee’ erhalten hat, wurde Anfang Juli in der Bay of Fundy gefangen und wird momentan in einem Fischladen in Shediac zur Schau gestellt, schreibt Fish Information & Services (FIS). Geschäftsinhaber Denis Breau will das Tier in den kommenden Wochen versteigern. Eine Frau aus Vancouver hat jetzt eine massive Kampagne gestartet, den Hummer zu retten, unterstützt vom Tierschutzbund Vancouver und der Tierrechtsorganisation PETA. „Er wird in einen Topf mit kochendem Wasser geworfen und das ist schmerzhaft. Das tut weh“, erklärte Laurah-Leah Shaw gegenüber dem Fernsehsender CBC. Täglich sollen mehr als 1.000 Touristen den Laden besuchen, um den Riesenhummer zu sehen. Die eine Hälfte spreche sich für eine große Party aus, auf der der Hummer gegessen werden soll, die andere Hälfte plädiere für seine Freiheit. Das höchste Kaufgebot für ‚Big Dee-Dee’ hat derzeit eine Frau aus Ontario abgegeben: 3.500,- CAD, etwa 2.196,- Euro – um ihn frei zu lassen. Fischereibeamte müssen vorher allerdings noch dokumentieren, dass der Hummer seuchenfrei ist.
22.07.2008

Verbesserte MSC-Bewertungsmethodik: „Einfacher, schneller, zuverlässiger“

Nach zweijähriger wissenschaftlicher Arbeit hat der Marine Stewardship Council (MSC) heute seine neue Bewertungsmethodik für Fischereien vorgestellt, mit der Qualität und Beständigkeit bei den Fischerei-Bewertungen verbessert werden sollen, ohne dass damit die Messlatte gehoben oder gesenkt werde. Die neue Methodologie wird die bestehende Zertifizierungsmethodik ergänzen. Während in der Vergangenheit unabhängige Zertifizierer für jede einzelne Fischerei einen ‚Bewertungsbaum’ erstellt habe, stellt die neue Methodik jetzt einen standardisierten Baum für die Bewertung zur Verfügung, der als Basis bei sämtlichen neuen Fischerei-Zertifizierungen dienen wird und schon ab Juli zum Einsatz kommen kann. Der neue ‚assessment tree’ beinhaltet 31 Bewertungsindikatoren und Benotungsleitlinien. „Der neue standardisierte Bewertungsbaum liefert die operative Interpretation des MSC-Standards“, erklärt Dan Hoggarth, MSC-Direktor für Fischerei-Bewertungen. „Das ist die wichtigste Veränderung im MSC-Programm seit Ende der 1990er Jahre“, meint Chris Ninnes, stellvertretender MSC-Direktor und verantwortlich für das Projekt. Wichtig für die Wirtschaft: die Zertifizierungsdauer soll sich durch die Neugestaltung verkürzen.
Länderreport Länderreport
21.07.2008

Spanien: Europäische Fischereiaufsichtsagentur nimmt Arbeit auf

Die Europäische Fischereiaufsichtsagentur (EUFA/CFCA) hat am 19. Juli an ihrem neuen offiziellen Sitz in der nordspanischen Hafenstadt Vigo die Arbeit aufgenommen, meldet das Hamburger Abendblatt. Die Behörde soll die Anstrengungen der EU-Mitgliedsstaaten im Kampf gegen Schwarzfischer koordinieren, sagte EU-Fischereikommissar Joe Borg bei der Eröffnung. Um die Wirkung zu verstärken, seien höhere Strafen nötig und mehr Kapazität für Kontrollen. „Hohe Strafen verhindern zumindest Wiederholungen“, sagte CFCA-Chef Harm Koster. „Irgendwann werden sich die Fischbestände nicht mehr erholen können“, warnte CFCA-Verwaltungschef Marcelo Vasconcelos. Derzeit arbeiten 41 Experten aus 15 Ländern in der 2007 gegründeten Agentur. In Spanien ist beispielsweise die Fregatte ‚Tarifa’ 140 Tage im Jahr auf See, um in Begleitung von zwei Inspekteuren des Fischereiministeriums in Madrid mit modernster Technik die Meere zu überwachen. So beobachtet begleitend ein Helikopter die Fangschiffe aus der Luft mit drei Kameras.
21.07.2008

Spanien: Erster Katamaran für junge Austern und Venusmuscheln

In Spanien wird erstmals ein Katamaran genutzt, um die von Brutanstalten gelieferte Austern- und Venusmuschelsaat vorzustrecken, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der in der nordwestspanischen Hafenstadt Corgo (O Grove) vorgestellte Katamaran ‚Pemeia’ gehört dem Zuchtunternehmen Recursos Marinos Grovenses (Remagro). Die Muschelsaat befindet sich an Bord in Fässern, die von Meerwasser durchströmt werden. Fatima Linares Cuerpo, Generaldirektorin für Fischerei-Innovation und -Entwicklung bei der Regionalregierung von Galizien, begrüßte das Mastsystem als eine Ergänzung der Brutanstalten in Camariñas oder O Viñedo, die die Saat produzieren. Der Katamaran werde in der natürlichen Umgebung quantitativ wie auch qualitativ gute Besatzmuscheln liefern, da die Wachstumsparameter wie Temperatur, Salzgehalt, Sauerstoff und Strömung optimal seien. Außerdem gewähre der Katamaran jederzeitigen Zugang zu der Saat, unabhängig vom Wetter. Remagro will auf der ‚Pemeia’ jährlich rund 180 Millionen Stück Venusmuschel- und Austernbrut produzieren.
TK-Report TK-Report
21.07.2008

Norwegen: Mindestimportpreis für Lachs ist gestern gefallen

Gestern wurde der Mindestimportpreis für norwegischen Lachs aufgehoben, meldet die Zeitung IntraFish. Fast zwei Jahrzehnte sei die Einfuhrbeschränkung der Europäischen Union in der einen oder anderen Form in Kraft gewesen, in ihrer letzten Variante seit dem Jahre 2006. Im Januar dieses Jahres hatte die Welthandelsorganisation (WTO) entschieden, dass diese Antidumpingmaßnahme im Konflikt mit dem Freihandel stehe. Egil Ove Sundheim, Marketingleiter des Norwegischen Seafood-Exportrates (NSEC), begrüßte den Fall als „großen Sieg für norwegischen Lachs“. Allerdings sei der gesamte Prozess bis zur Abschaffung des MIP für Norwegen, für seine Lachs-Exporteure, aber auch für die EU-Kommission extrem kostspielig und zeitraubend gewesen. Nach dem Ende des Mindestimportpreises will der NSEC in diesem Jahr noch 7,5 Mio. € in das Marketing für Norwegerlachs investieren. 70 Prozent der norwegischen Jahresproduktion von etwa 750.000 t werden in die EU exportiert, zwei von drei in der Gemeinschaft konsumierten Lachsen kommen aus norwegischer Zucht.
18.07.2008

Vietnam: Pangasius-Exporte stiegen dieses Jahr um 35 Prozent

Vietnam hat bis Mitte dieses Jahres 260.000 t Pangasius (Tra und Basa) im Wert von 385,3 Mio. € exportiert und liegt damit 35% über den Werten des Vorjahreszeitraums, teilt die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Exporteure (VASEP) mit. Bis Ende des Jahres rechnet die Exportbranche mit einer Gesamtmenge von mehr als 500.000 t für über 758 Mio. €, sagte VASEP-Vertreter Nguyen Huu Dung. Verarbeitet wird Pangasius vor allem in den Provinzen Can Tho und An Giang, die bei einer täglichen Kapazität von 1.200 bis 1.800 t etwa 70 bis 80% der Rohware schneiden.
18.07.2008

Island: Anlandungen brechen um 21 Prozent ein

Die isländischen Fischfänge lagen in den vergangenen zehn Monaten – bis Stichtag 30. Juni – mehr als 21 Prozent unter den Fangergebnissen des entsprechenden Vorjahreszeitraums, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish: statt 1,2 Mio. t wurden nur noch 958.000 t gefangen. Die größten Einbrüche sind zu verzeichnen bei den Grundfischarten (-50.000 t), bei Blauem Wittling (-64.000 t) und bei Lodde (-158.000 t). Einen leichten Mengenanstieg gibt es beim Hering.
17.07.2008

Schottland: Heringsfischerei jetzt MSC-zertifiziert

Die schottische Heringsfischerei in der Nordsee ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, teilt die Organisation mit. Damit dürfen in Zukunft mehr als 50.000 Tonnen Hering das blaue Logo tragen. Die Heringsfischerei ist die erste schottische Schwarmfischerei, die das Zertifizierungsverfahren erfolgreich durchlaufen hat. Sechs Verarbeiter besitzen bereits eine Produktketten-Zertifizierung des MSC (CoC-Zertifizierung), so dass in Kürze Heringe und Heringsprodukte unter MSC-Label ausgeliefert werden können. Schottlands Makrelenfischerei befindet sich noch in dem entsprechenden Verfahren.
17.07.2008

Spanien: Marine Aquakultur produzierte 2007 mehr als 40.000 Tonnen

Spaniens marine Aquakultur hat ihre Produktionsmenge im vergangenen Jahr um 10,6% auf 40.260 t Fisch erhöht. Der Sektor setzte 216,3 Mio. € um, im Durchschnitt sämtlicher Fischarten sind das 5,37 €/kg Rundgewicht, teilt die Spanische Produzentenvereinigung Marine Aquakultur (APROMAR) mit. Die wichtigsten Zuchtfische sind Goldbrasse (Sparus aurata), Wolfsbarsch (Dicentrarchus labrax) und Steinbutt (Psetta maxima), einige andere Spezies, darunter Adlerfisch und Aal, haben eine untergeordnete Bedeutung. Von den 47.000 bis 50.000 t Goldbrasse und Wolfsbarsch, die in Spanien 2007 verzehrt wurden, stammte etwas mehr als die Hälfte (57%) aus heimischer Produktion. Diese belief sich auf 32.800 t, wovon wiederum 5.000 t exportiert wurden. Aus Griechenland, der Türkei und Frankreich kauften die Spanier 17.500 bis 20.500 t Dorade und Wolfsbarsch. Die Steinbutt-Zucht will in diesem Jahr 7.500 t Fisch ernten, 25% mehr als die 6.080 t im Wert von 58,5 Mio. €, die 2007 abgefischt wurden. In der Meeresaquakultur waren in Spanien im vergangenen Jahr 2.287 Menschen beschäftigt, 22,7% mehr als ein Jahr zuvor. 1.990 davon sind Vollzeitkräfte.
16.07.2008

Irland: Fischwirtschaft expandiert auf dem heimischen Markt

Die Umsätze der irischen Fischwirtschaft sind im vergangenen Jahr um 5% auf 754 Mio. € gestiegen. Das Wachstum sei allerdings ausschließlich der Expansion auf dem irischen Binnenmarkt zu verdanken, wo die Umsätze um 9% zugelegt hätten, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Die Nachfrage der Iren nach Seafood sei groß, meint Autor Karl-Erik Stromsta, doch angesichts eines Pro-Kopf-Verzehrs von nur 16,7 kg – der Durchschnittsverzehr in Europa liegt bei 22 kg pro Kopf – gäbe es noch Wachstumspotential. Vor allem bestünden bei den Fischarten noch Diversifizierungsmöglichkeiten: Lachs und Kabeljau machen 54% des Frischfischmarktes aus, gefolgt von Garnelen, Schellfisch und Makrele, die die Top 5 bilden. 29% des Umsatzes werde mit Weißfisch gemacht, wobei hiervon wiederum fast die Hälfte Kabeljau sei. Große Hoffnungen werden in Irlands Aquakultur gesetzt, die von derzeit rund 70.000 t Jahresproduktionsmenge auf mehr als 110.000 t im Jahre 2016 erweitert werden soll, plant Irlands Seafood-Marketing-Organisation BIM.
Fischmagazin
Fischmagazin
Fischmagazin Newsletter
jetzt kostenlos anmelden

Für den Versand unserer Newsletter nutzen wir rapidmail. Mit Ihrer Anmeldung stimmen Sie zu, dass die eingegebenen Daten an rapidmail übermittelt werden. Beachten Sie bitte deren AGB und Datenschutzbestimmungen.


Kontakt
  • Kontakt Redaktion
  • Kontakt Anzeigen
  • Kontakt Leserservice

Verlag