15.07.2008

Norwegen: Erstmals Frau an der Spitze der Generaldirektion Fischerei

Die Norwegische Generaldirektion für Fischerei wird demnächst erstmals seit ihrer Gründung vor 108 Jahren von einer Frau geleitet: Liv Holmefjord (46), seit 2004 stellvertretende Direktorin, übernimmt zum 1. Oktober die Leitung der Behörde zunächst für die kommenden sechs Jahre, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Sie tritt die Nachfolge von Peter Gullestad an, der seit 1996 als Generaldirektor amtiert. Die Generaldirektion mit Hauptsitz in Bergen verantwortet das Fischerei-Management in Norwegen. Sie unterhält an der Küste zwischen Egersund im Süden und Vadsø im Norden sieben Regionalbüros.
15.07.2008

Uganda: Biomasse des Viktoriasee-Barschs hat sich halbiert

Die Bestände des Viktoriasee-Barsches haben sich von 1,2 Mio. t in den Jahren 1999 bis 2001 auf 550.000 t in den Jahren 2005 bis 2008 mehr als halbiert, teilte auf einem Workshop in Uganda Levi Muhoozi mit, Koordinator eines Projektes zur Einführung eines Fischmanagementplanes für den Viktoriasee. Inzwischen machen kleinere Fischarten wie Mukene und Nkejje mit einem Bestand von 1,5 Mio. t mehr als 75% der Fischbiomasse des Sees aus. Ursache für den Rückgang des Barsches sei illegale Fischerei. Daher solle die Überwachung verstärkt und die Einfuhr illegalen Fanggeräts bekämpft werden.
Länderreport Länderreport
14.07.2008

Vietnam: Navico nimmt neue Produktion in Betrieb

Nam Viet JSC (Navico), einer der führenden vietnamesischen Pangasius-Verarbeiter, hat in Can Tho City eine neue Produktion (Kosten: 16,8 Mio. €) in Betrieb genommen, teilt die Vietnamesische Vereinigung der Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP) mit. Die Fabrik kann täglich bis zu 700 t Rohware verarbeiten. Navico will hier auch übermaßigen Tra und Basa schneiden. Auf Betreiben der Regierung hatte der Verarbeiter sich im Juni bereit erklärt, 40.000 t der zu großen Fische zu kaufen, um den mit steigenden Kosten bei sinkenden Marktpreisen kämpfenden Züchtern zu helfen.
14.07.2008

Mecklenburg-Vorpommern: Fischerei Dehmel in Dabel niedergebrannt

Das Gebäude der Fischerei Dehmel in Dabel (Mecklenburg-Vorpommern) ist am 1. Juli durch ein Feuer zerstört worden, meldet die Schweriner Volkszeitung. Bei dem Brand wurden Fischverarbeitung und Räucherei, Verkaufsraum und Bürogebäude in der Schillerstraße zerstört. Die Ursache des Feuers sei noch unklar. Der Fischerei- und Fischverarbeitungsbetrieb von Klaus-Dieter Dehmel beliefert Fischerei- und fischverarbeitende Betriebe sowie Restaurants und Großverbraucher in Mecklenburg-Vorpommern bis nach Berlin und Umgebung mit frischem und tiefgekühltem Fisch. Als Spezialist im Bereich Satzaal liefert Dehmel nach eigenen Angaben seit 2006 den gesamten Satzaal für das EU-Förderprogramm für Mecklenburg-Vorpommern und auch für Niedersachsen. Er bewirtschaftet in den Kreisen Parchim und Nordwestmecklenburg elf Seen mit einer Wasserfläche von mehr als 1.000 Hektar.
TK-Report TK-Report
14.07.2008

Neue Handelsbezeichnung: Asiatischer Roter Knurrhahn

Der Asiatische Rote Knurrhahn (Lepidotrigla microptera) ist als Handelsbezeichnung vorläufig festgelegt worden. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) entscheidet binnen fünf Monaten über die endgültige Aufnahme in das Verzeichnis. Der Fisch gehört zur Familie der Knurrhähne (Triglidae), die bevorzugt auf sandigem oder weichem Grund leben, in dem sie mit ihren verlängerten Flossenstrahlen nach Nahrung stochern. Seine Nahrung besteht aus kleinen Fischen, Krebstieren und Weichtieren. Der Asiatische Rote Knurrhahn wird bis zu 30 cm groß. Markant sind seine Kopfform sowie das große, breite, endständige Maul. Die Lippen sind fleischig, die Zähne auf den Kiefern und dem Gaumen bürstenartig. Die genannte Spezies kommt im nordwestlichen Pazifik vor, im Süden Japans und im Gelben Meer bis zum Südchinesischen Meer, beides Teile des Chinesischen Meeres.
11.07.2008

Island: Fischindustrie plant Einstieg in die Muschelzucht

Islands Fischereiminister Einar K. Gudfinnsson hat ein Komitee berufen, das die Perspektiven der Muschelzucht in Island ausloten soll, zitiert die Icelandic Review einen Artikel des Morgunbladid. Die Muschelproduktion könne sich auf Island ebenso wie schon in Kanada zu einer konkurrenzfähigen Industrie entwickeln. Denn während vielen europäischen Ländern schlichtweg der Platz an der Küste fehle, habe Island hinreichend Raum. Nur fehle es den heimischen Fischern an einschlägiger Erfahrung. Jetzt soll zunächst die Qualität von Muscheln in Islands Gewässern untersucht werden.
11.07.2008

EU: Neues Fischereiabkommen mit Mauretanien

Das EU-Parlament hat einem neuen Fischereiabkommen zwischen der EU-Kommission und Mauretanien zugestimmt, das eine Reduzierung der Fangmöglichkeiten für die Schiffe der Gemeinschaft vorsieht, meldet Fish Information & Services (FIS). Das neue Protokoll, das vom 1. August dieses Jahres bis zum 31. Juli 2012 in Kraft bleiben wird, erlaubt Fangschiffen aus Spanien, Italien, Portugal, Griechenland und Frankreich die Fischerei in den Gewässern des westafrikanischen Staates. Da die unter dem vorangegangenen Abkommen festgelegten Fangquoten in der Vergangenheit nicht ausgefischt worden waren, sieht die neue Vereinbarung eine Reduzierung der Gesamtfangmenge von 440.000 t auf jährlich 250.000 t vor. Dabei wird die Quote für Kopffüßler um 25% gesenkt, die Schwarmfischquote liegt je nach Art zwischen 10 und 50% niedriger und bei den kleinen pelagischen Arten ist um 43% gekürzt worden. Entsprechend geringer fallen die Kompensationszahlungen an Mauretanien aus, die von 86 Mio. € pro Jahr auf 76,25 Mio. € sinken, insgesamt 305 Mio. € über die kommenden vier Jahre. Die Entwicklungshilfe für Fischerei und Aquakultur des Landes wird hingegen von 10 Mio. € auf 16,25 Mio. € angehoben. Neu eingeführt wurde ein biologisch begründeter Fangstopp in den Monaten Mai und Juni, zusätzlich zu einem schon bisher geltenden Fangverbot im September und Oktober.
10.07.2008

Norwegen: Zuchtkabeljau offensichtlich teurer als Wildfang

Norwegische Exportstatistiken geben an, dass Kabeljau aus Aquakultur höhere Preise erziele als wild gefangener Kabeljau. Experten seien jedoch uneins, ob die Tabellen tatsächlich die Marktrealität spiegeln, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. „Die Exportstatistiken differenzieren nicht nach Qualität oder Größe. Deshalb ist ein fairer Vergleich von Zucht- und Wildkabeljau nicht möglich“, meint Ragnar Nystoyl, Geschäftsführer von Kontali Analyse. Björn-Eirik Stabell, Marketingleiter Skandinavien beim Norwegischen Seafood-Exportrat (NSEC), weist darauf hin, dass die beiden Produkte zu unterschiedlichen Jahreszeiten angeboten würden, außerdem die gefarmten Mengen noch verschwindend gering seien. Jörgen Borthen vom Norsk Sjømatsenter bestätigte, dass der Markt gegenwärtig zwischen 0,25 und 0,37 € mehr für Farmware zahle, dass die Zuchtware vor drei Jahren allerdings noch 0,37 bis 0,50 € teurer gewesen sei. Borthen nannte als Grund für den besseren Preis langfristige Vereinbarungen mit europäischen Handelsketten. Diese honorierten den Umstand, dass Zuchtkabeljau ganzjährig frisch geliefert werden könne. Henrik Vikjær Andersen, Marketingleiter des Züchters Codfarmers, wies ergänzend darauf hin, dass die Filetausbeute beim Zuchtfisch besser sei als bei Wildkabeljau.
10.07.2008

Chile: Zahl der Farmen mit Lachsseuche halbiert

Die Anzahl der Lachsfarmen in Chile, in denen die Infektiöse Salmanämie (ISA) ausgebrochen ist, hat sich inzwischen von ehemals 24 auf 12 halbiert, heißt es in einem aktuellen Bericht der Fischereibehörde SERNAPESCA, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Sieben der von der Liste gestrichenen Farmen sind im Besitz von Marine Harvest und drei gehören Mainstream, einer Cermaq-Tochter. Um von der ISA-Liste gestrichen zu werden, müssen die Zuchten vollständig desinfiziert worden sein, das heißt: alle infizierten Fische werden geerntet und getötet, die infizierten Gehege werden entfernt und es muss eine dreimonatige Bracheperiode folgen. Weitere 23 Zuchten gelten noch als ‚verdächtig’: in einem oder in mehreren Gehegen wurde Fisch positiv auf ISA getestet, ohne dass die Seuche schon ausgebrochen ist. 37 andere Farmen wurden ‚unter Quarantäne gestellt’. Dies geschieht, wenn zwar der Virus nicht nachgewiesen wurde, die Zucht aber in einer Gegend oder nahe einer anderen Farm liegt, die als infiziert gilt.
09.07.2008

Polizeikontrolle: Sushi-Transport bei 16 Grad Celsius

Polizeibeamte kontrollierten am 7. Juli einen Lebensmitteltransport im holsteinischen Bad Oldesloe. Der 42jährige Fahrer aus Lübeck war gegen 11.30 Uhr mit seinem Kleintransporter mit Kühlung auf dem Weg, um verschiedene Marktketten in den Kreisen Stormarn und Ostholstein sowie Lübeck zu beliefern. Die Ladung bestand aus Sushi, Sandwiches und zubereiteten Fisch- und Fleischsnacks. Als der Fahrer den Beamten die eingestellte Kühltemperatur zeigen sollte, bemerkte er, dass das Kühlgerät nicht funktionierte. Die Temperatur der Lebensmittel betrug relativ warme 16 Grad Celsius, obwohl die vorgeschriebene Temperatur für diese Kühlwaren nur 6 Grad betragen darf. Zudem hatte der Fahrer zwei Tiefkühlboxen mit mehreren Kilo Fisch im Transporter, deren Temperatur nur noch Null Grad statt der vorgeschriebenen minus 18 Grad anzeigte. Die Polizisten versiegelten in Absprache mit dem Veterinäramt in Bad Oldesloe das Fahrzeug und schickten den Fahrer mitsamt der Ware zurück zu seiner Firma. Dort ordnete der zuständige Veterinär die Vernichtung der gesamten Ware an. Der Fahrer wird sich wegen eines Verstoßes gegen das Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch verantworten müssen.
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