Kürzlich veröffentlichte Daten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sagen einen Erlösrekord der deutschen Krabbenfischer für das abgelaufene Kalenderjahr voraus, meldet der Verband der deutschen Kutter- und Küstenfischer. Demnach wurde bereits Ende Oktober 2013 der bisherige Rekorderlös aus dem Jahre 2012 übertroffen. Insgesamt erzielten die Krabbenfischer bis zum 31.10.2013 einen Erlös von ca. 53,7 Mio. €. Mengenmäßig erwarten die Krabbenfischer ein durchschnittliches Jahr. Die Krabbenfischerei hatte aufgrund des lang anhaltenden Winters in diesem Jahr einen Monat später als üblich begonnen. Die Lagerbestände waren aufgebraucht. So wurden bereits zu Beginn der Krabbenfischereisaison sehr gute Preise erzielt.
Die US-Fischerei auf die Tiefseescallop (Placopecten magellanicus) vor der Ostküste der USA ist vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden, teilt der MSC mit. Den Antrag auf MSC-Zertifizierung hatten die 14 Mitgliedsunternehmen der American Scallop Association (ASA) gestellt. Damit dürfen jetzt etwa 95 Prozent der Tiefseescallops, die vor der US-Atlantikküste von Maine im Norden bis North Carolina im Süden von lizensierten Schiffen gefischt werden, das blauweiße MSC-Label tragen. Die Fischerei auf die großen Scallops, deren Schalen oft einen Durchmesser von 10 bis 15 cm haben, wird dort seit 120 Jahren betrieben. Nach Angaben des National Marine Fisheries Service (NMFS) ist die Fischerei, die 2012 mehr als 50 Mio. Pound - über 22.700 t - anlandete, die kommerziell bedeutendste der USA. Bei Preisen ab Boot von derzeit 11,- bis 14,- USD per Pound (8,60 bis 10,40 Euro) dürfte sich der Gesamtwert auf etwa 500 Mio. Euro belaufen. Die 348 Boote setzen das so genannte New Bedford-Geschirr ein. Die wichtigsten Anlandehäfen sind New Bedford (Massachusetts) und Cape May (New Jersey). Überwiegend wird nur das Scallop-Fleisch frisch oder gefroren in der Gastronomie und im LEH in den USA und der EU verkauft.
Ein Seafood-Großhändler im US-Bundesstaat Maine und einer seiner Eigner haben sich vor einem Bundesgericht in Newark der illegalen Scallop-Fischerei für schuldig bekannt, schreibt das Portal IntraFish. Demnach haben die D.C. Air & Seafood Inc. (Winter Harbor) und deren Inhaber Christopher Byers (Maine) in den Jahren 2007 und 2008 in Kooperation mit sechs Fischern insgesamt 79.666 Pounds - etwa 36,2 Tonnen - Tiefseescallops vor der Küste von New Jersey und Cape Cod (Massachusetts) geerntet, ohne dies zu dokumentieren. Dabei gingen sie soweit, dass sie in den Booten versteckte Lagerräume für die illegal gefischten Sallops einrichteten. D.C. Air & Seafoods willigte im Rahmen des Verfahrens in die Zahlung von umgerechnet 380.625,- Euro Schadensersatz an die USA ein und akzeptierte eine Bewährungsfrist von fünf Jahren. Während dieser Zeit werde sich er Großhändler nicht am Geschäft mit Tiefseescallops beteiligen. Die sechs beteiligten Schiffseigner haben ihre Schuld ebenfalls eingestanden und warten auf ein Urteil. Der Urteilsspruch gegen Chris Byers wird im März erwartet. Ihm drohe eine Haftstrafe von bis zu fünf Jahren sowie eine Geldbuße von bis zu 182.500,- Euro.
Deutsche See produziert Sushi für den deutschen Markt jetzt in Bremerhaven. "Mit einer völlig neuen Art von Sushi" unter der eigenen Marke will die Fischmanufaktur ab Anfang 2014 ihre Kunden beliefern. Dabei kommen dem Fischvermarkter die Expertise im Frischesektor, das eigene Logistiknetz und das Bekenntnis zu filigraner Handarbeit zu Gute. Für den dänischen und skandinavischen Markt produziert der dänische Sushi-Hersteller 'Taste of Tokyo', an dem Deutsche See seit 2009 beteiligt ist, und zwar seit kurzem mit Mehrheitsanteilen. Nach Einsetzung eines neuen Managements sei die Restrukturierung des in Greve ansässigen Unternehmens jetzt abgeschlossen, teilt Deutsche See mit. Die Leitung liegt nun in Händen des Aufsichtsratsvorsitzenden Peter E. Mathies und des Geschäftsführers Thomas F. Lohse. Mathies ist als Geschäftsführer und Partner bei der dänischen Mayday Invest-Tochter Imakers tätig und war davor unter anderem Geschäftsführer bei Lindt & Sprüngli Skandinavien. Thomas Lohse ist Partner der in Kopenhagen ansässigen Milestone Competences. Im Zuge der Umstrukturierung werde "die Marke 'Taste of Tokyo' neu aufgestellt und dabei an den qualitativen Ansprüchen an Lebensmittel in Skandinavien ausgerichtet", teilt Deutsche See mit.
Im kommenden Jahr wird es voraussichtlich mehr Schollen und Makrelen geben, schreibt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV). Da die Verhandlungen mit Norwegen noch nicht abgeschlossen sind, können für die von der EU und Norwegen gemeinsam bewirtschafteten Bestände - Hering, Kabeljau, Scholle, Schellfisch, Wittling, Seelachs, Makrele und Sprotte - bislang nur vorläufige Zahlen genannt werden, die rund 70 Prozent der voraussichtlich endgültigen Quoten umfassen. Möglich ist ein Ausblick zu einzelnen Fischarten. Der Schollenbestand wächst weiter und befindet sich auf historischem Höchststand, so dass die Fischer Tiefstpreise und Absatzprobleme durch eine Überversorgung des Marktes befürchten. Der Kabeljaubestand in der Nordsee zeigt weiterhin wachsende Tendenz. Mit Blick auf das kommende Rückwurfverbot setzen sich die Fischer angesichts auch steigender absoluter Beifangzahlen für eine moderate Quotenerhöhung ein. Beim Hering stabilisieren sich die Fangmöglichkeiten auf hohem Niveau - dank einer nachhaltigen Bewirtschaftung. Deutlich gewachsen ist der Makrelenbestand, so dass Quotensteigerungen für diese Fischerei zu erwarten sind. Ihre Höhe hängt vom Ausgang der Verhandlungen im Makrelenkonflikt mit Island und den Färöer-Inseln ab.
Das kanadische Fischfang- und Fischverarbeitungsunternehmen Ocean Choice International (OCI) hat seine Verarbeitung in Fortune nach einer einjährigen Modernisierungsphase wieder eröffnet, teilt OCI mit. Das Unternehmen hält über 90 Prozent der Quote für die MSC-zertifizierte Fischerei auf Atlantische Kliesche auf der Grand Bank. Außerdem stellte OCI mit der "Ocean Breaker" ein neues Fangschiff für Plattfische und Rotbarsch in Dienst, ein weiteres Schiff für die Langleinenfischerei auf Kabeljau wurde geleast. OCI gehört mit - saisonal schwankend - 2.000 bis 3.000 Beschäftigten und einem Umsatz von 250 Mio. USD (2012) zu den größten Seafood-Produzenten Kanadas.
Die Mehrzahl der dänischen Räuchereien werde auch im kommenden Jahr ökonomisch leiden, meint Peter Bamberger, Vorsitzender des Dänischen Seafood-Verbandes. "Ich sehe einen Markt in einer Problemsituation", äußerte Bamberger gegenüber dem Portal IntraFish. Die Kombination von weiterhin hohen Lachspreisen, festen Lieferkontrakten und zu geringen Lagerbeständen sei gefährlich. Normalerweise füllten die Lachsräuchereien ihre Rohwarenlager im Herbst, kurz bevor die Preise zur Weihnachtssaison anziehen. In diesem Jahr sei dies aufgrund der schon zur Herbstzeit hohen Preise für Norwegerlachs nicht möglich gewesen: "Alle hatten gehofft, die Preise würden ein wenig sinken, denn keiner bekommt die Margen, die er verdient."
Das Kühlhaus des Rostocker Fracht- und Fischereihafens lagerte in diesem Jahr insgesamt 9.300 Tonnen Fisch ein. "Es war ein sehr gutes Jahr für uns", zitieren die Norddeutschen Neuesten Nachrichten die kaufmännische Leiterin des Kühlhauses in Marienehe, Diana Karpe. Zu mehr als 90 Prozent sei das vor zwei Jahren um einen 1.050 Quadratmeter großen Tiefkühlraum auf jetzt 9.500 Quadratmeter TK-Fläche erweiterte Haus ausgelastet gewesen. Insgesamt elf Schiffe löschten in diesem Jahr ihren Fisch in Rostock. Per Lkw wird der Frostfisch an Industriebetriebe wie Rügen Fisch sowie Großabnehmer in der Region geliefert. Als erstes Kühlhaus in Mecklenburg-Vorpommern ist es seit dem 8. November nach dem Standard IFS Logistics Version 2 zertifiziert.
Sie galt als Norwegens älteste Lachsräucherei: Sea Eagle in Askøy bei Bergen, gegründet im Jahre 1949 als Herdla Fiskemat. Zum 1. Dezember hat der in Askøy bei Bergen gelegene Traditionsbetrieb die Arbeit eingestellt, schreibt das Portal IntraFish. Sea Eagle hatte in den vergangenen Jahren finanzielle Schwierigkeiten. Das Jahr 2012 endete bei einem Umsatz von 3,9 Mio. Euro mit einem Betriebsergebnis von minus 416.000 Euro. Ein Sprecher der Gemeinde Askøy, Stig Ryland, bedauerte den Verlust: "Mit der Schließung von Sea Eagle verschwindet ein wichtiger Teil der Identität von Askøy in den historischen Archiven." Sea Eagle-Geschäftsführer Frode Kristiansen wollte keine Stellungnahme abgeben.
Der Karpfen soll in Nord- und Ostdeutschland zum Jahresende noch immer der beliebteste Fisch sein, schreibt der Nordkurier. Doch immer häufiger komme auch der Sibirische Stör (Acipenser baerii) auf den Tisch. "Der Absatz wächst langsam, aber kontinuierlich", zitiert die Zeitung den Vorsitzenden des Binnenfischereiverbandes Mecklenburg-Vorpommern, Fischerei-Ingenieur Ulrich Paetsch in Waren. Besonders die Gastronomie bestelle verstärkt den "Fisch ohne Gräten". Alleine die Fischerei Müritz-Plau verkaufe jährlich zwischen 20 und 25 Tonnen des Fischs. Am gefragtesten seien große, etwa dreieinhalb bis vier Jahre alte Störe, die in der Teichwirtschaft am Müritz-Nationalpark in Boek aufwachsen. "Wir liefern die Störe in ganz Mecklenburg-Vorpommern, aber auch bis Berlin und in mehrere Brandenburger Lokale", sagt Geschäftsführer Paetsch. Für Aufsehen hatten die Müritzfischer mit einer größeren Störlieferung ins Emirat Abu Dhabi gesorgt, außerdem waren Jungstöre für Besatzzwecke in die Mongolei geliefert worden. Während der Stör als kulinarische Spezialität hierzulande noch wenig bekannt ist, zeigt ein Blick in die letztjährige CITES-Jahresstatistik, dass dies in Russland anders ist: alleine aus Deutschland wurden 2012 fast 80 Tonnen Störfleisch dorthin exportiert.