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03.01.2012

Makrelenfischereien droht Suspendierung des MSC-Zertifikats

Den MSC-zertifizierten Makrelenfischereien im Nordost-Atlantik wurde mitgeteilt, dass ihre MSC-Zertifikate am 30. März 2012 suspendiert werden, sofern die bestehenden Probleme bis dahin nicht gelöst werden konnten. Der Marine Stewardship Council (MSC) reagierte damit auf einen signifikanten Anstieg der Makrelenfänge durch Küstenstaaten, deren Makrelenfischereien nicht MSC-zertifiziert sind. Schon im Juli 2010 hatten die zertifizierten Fischereien die Auflage erhalten, die Makrelenfangmengen im Nordost-Atlantik wieder an international anerkannte Managementregelungen anzupassen. Diese Auflage erstreckt sich auch auf die Fangmengen der nicht zertifizierten Fischereien. „Die zertifizierten Fischereien haben sich im Rahmen von Verhandlungen nach besten Kräften bemüht“, konstatierte Nicolas Guichoux, MSC-Direktor Europa. Auch wenn manch einer es als ungerecht empfinden möge, dass die Zertifikate infolge von Handlungen Dritter aufgehoben werden, müsse die Ertragsfähigkeit der gesamten Makrelenfischerei gewährleistet sein. Im Übrigen bedeute eine Suspendierung nicht Aberkennung des Zertifikats. Das Zertifikat könne wieder „instandgesetzt werden, sobald die gestellten Bedingungen erfüllt sind, ohne dass die Fischerei erneut voll bewertet werden muss“.
03.01.2012

USA: Maine schließt Scallop-Fischerei

Die Behörden des US-Bundesstaates Maine haben die dortige Scallop-Fischerei kurz nach Saisonbeginn am 17. Dezember aus Gründen des Bestandsschutzes schon wieder geschlossen, weil die Fischer schlechte Fänge, geringen Fleischgehalt und große Mengen untermaßiger Muscheln melden, schreibt Fish Information & Services (FIS). Die Fischerei auf sea scallops wird in Maine seit den 1880er Jahren betrieben. Die Fangmengen sind jedoch nach früheren Rekordergebnissen von bis zu 3,8 Mio. Pounds (1.725 Tonnen) im Wert von 15 Mio. USD (11,6 Mio. Euro) auf 195.000 Pounds oder 88,5 Tonnen (Verkaufswert: 1,6 Mio. USD/1,2 Mio. Euro) im vergangenen Jahr zurückgegangen.
Länderreport Länderreport
02.01.2012

Japan: Kugelfisch-Koch serviert wissentlich giftige Fugu-Innereien

Nach der schweren Erkrankung eines Gastes hat der Koch eines Zwei-Sterne-Restaurants in Tokio seine Lizenz zum Zubereiten von Kugelfisch, dem berühmt-berüchtigten Fugu, verloren, schreibt das Schweizer Langenthaler Tagblatt. Takeshi Yasuge, Besitzer des Lokals „Fugu Fukuji“, servierte wissentlich die giftige Leber des Fisches. Damit habe sich Yasuge strafbar gemacht, obgleich die 35-jährige Kundin ausdrücklich die Leber des Kugelfischs gewünscht hatte, teilte das Gesundheitsamt der japanischen Hauptstadt mit. Dem Spitzenkoch drohe neben dem Lizenzentzug auch eine Geld- oder Haftstrafe. Die Frau musste nach dem Verzehr Mitte November wegen rasender Kopfschmerzen und tauben Lippen ins Krankenhaus gebracht werden. Fugu ist eine Spezialität in Japan. Da jedoch seine Haut und Innereien hochgiftig sind, benötigen Köche eine spezielle Zubereitungslizenz. Außerdem sind sie verpflichtet, keine Innereien zuzubereiten, auch wenn leichtsinnige Freunde des Kugelfischs dies gelegentlich verlangen. Yasuges Restaurant, im „Michelin Tokio 2012“ mit zwei Sternen aufgeführt, darf die Auszeichnung trotz des Vorfalls voraussichtlich behalten.
30.12.2011

Sylt: 25 Jahre Dittmeyer s Austern-Compagnie

Deutschlands einzige Austernzucht, die Dittmeyer s Austern-Compagnie, besteht seit 25 Jahren. Vertreter der Industrie- und Handelskammer aus Nordfriesland und Flensburg überreichten Geschäftsführerin Bine Pöhner anlässlich des Jubiläums am 22. Dezember in List/Sylt eine Ehrenurkunde. Die Austern-Compagnie, 1986 von Clemens Dittmeyer, dem Sohn des bekannten Orangensaft-Fabrikanten gegründet, knüpft an die Tradition der Austernfischerei im schleswig-holsteinischen Watt an. Während allerdings Austernfischer bis ins 20. Jahrhundert die Europäischen Austern (Ostrea edulis) mit Streicheisen fischten, kultivieren Bine Pöhner und Betriebsleiter Christoffer Bohlig heute, unterstützt von mehreren Fischern, in der Blidsel-Bucht östlich von Sylt Pazifische Felsenaustern (Crassostrea gigas), deren Saat aus Irland und Großbritannien importiert wird.
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30.12.2011

Nigeria: Fischerei leidet unter Dieselpreisen und Piraterie

Hohe Betriebskosten und Piratenüberfälle gefährden die Fischerei in Nigeria, dem mit Abstand bevölkerungsreichsten Land Afrikas, meldet die Zeitung The Nation. Die Nigerianische Vereinigung der Trawler-Eigner (NITOA) habe in einem an die Regierung des Landes gerichteten Memorandum davor gewarnt, dass die gesamte Fischerei gefährdet sei. Die Branche erwirtschafte jährlich fast 240 Mio. Euro. Doch für 85 Prozent der Fangaktivitäten werde Schiffsdiesel benötigt, der den größten Teil der Betriebskosten ausmache, klagte NITOA-Präsident Joseph Overo. Ein Fangschiff verbrauche bei einer 45-tägigen Fangfahrt Treibstoff für rund 48.000 Euro, erklärte Overo und schlug vor, die Regierung solle den Reedern erlauben, den Schiffsdiesel direkt von den großen Gesellschaften zu kaufen oder ihn zu subventionieren – schließlich erhielten Landwirte auch subventionierten Dünger.
30.12.2011

Dänemark: Thorfisk wird zu Norway Seafoods

Thorfisk, einer der größten dänischen Frischfisch-Produzenten (Umsatz 2010: 65 Mio. Euro), firmiert ab dem 1. Januar 2012 als Norway Seafoods A/S, teilt Geschäftsführer Frode Mikkelsen mit. Schon seit 1996 ist der gut 60 Jahre alte Traditionsbetrieb Thorfisk mit Hauptsitz im jütländischen Grenaa Teil der Norway Seafoods-Gruppe. Mit etwa 280 Beschäftigten können in drei dänischen Thorfisk-Fabriken rund 5.850 t Fisch produziert werden, davon 2.100 t in Grenaa, 2.150 t in Nordhavnen und 1.600 t in Hvide Sande. Der Schwerpunkt liegt auf wertgesteigerten MAP-Produkten, die unter der starken Marke Thorfisk einen großen Marktanteil in Dänemark besitzen. Die Muttergesellschaft Norway Seafoods (Umsatz 2010: 312 Mio. Euro) hält mit neun Verarbeitungsbetrieben in Norwegen nach eigenen Angaben einen Anteil von mehr als 50 Prozent an der Filetierkapazität des Landes. Eine weitere Tochtergesellschaft ist die französische Viviers de France, eines der führenden französischen Seafood-Unternehmen (Umsatz 2010: 87 Mio. Euro), das vor allem Weißfisch, Lachs und Forellen handelt und verarbeitet sowie sechs Fischfarmen betreibt.
29.12.2011

Vietnam: Exporte für 4,6 Mrd. Euro übertreffen Erwartungen

Mit Seafood-Exporten im Wert von 4,6 Mrd. Euro - ein Plus von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr - hat Vietnam 2011 seine eigene Zielprognose von 4,4 Mrd. Euro noch übertroffen, meldet die Vereinigung Vietnamesischer Seafood-Exporteure und -Produzenten (VASEP). Insgesamt produzierte das asiatische Land 5,2 Mio. t Fisch und Seafood und damit 1,4 Prozent mehr als 2010. 2011 sei das erste Jahr gewesen, in dem man die bis 2020 formulierte Entwicklungsstrategie für den Seafood-Sektor umgesetzt habe. Für 2012 sehen die Pläne eine Fang- und Erntemenge von 5,35 Mio. t und Exportumsätze in Höhe von 5 Mrd. Euro vor. Bis 2020 soll der Ausfuhrwert auf 7,7 Mrd. Euro steigen. Ziel der VASEP sei es, Vietnam in einen der weltweit größten Seafood-Händler zu transformieren. Allerdings stehe die Industrie vor großen Herausforderungen: es gebe zu wenig Rohmaterial, gleichzeitig strebe man nach einem hohen Grad an Produktqualität, Lebensmittelhygiene und -sicherheit und will Exportmärkte erschließen. Aufgrund der ernsten Rohwaren-Engpässe waren die heimischen Produzenten 2011 bereits gezwungen, rund 380 Mio. Euro für Importe auszugeben.
29.12.2011

Bad Liebenzell: Erste Bio-Fischzucht in Baden-Württemberg

Sonja und Dieter Arndt haben ihre Fischzucht in Bad Liebenzell erfolgreich nach den Bio-Richtlinien von Naturland zertifizieren lassen, schreibt der Schwarzwälder Bote. Die Forellenzucht Arndt sei damit die erste Bio-Fischzucht in Baden Württemberg. Die Züchter setzen seit jeher auf eine naturnahe Haltung und Verarbeitung ihrer Forellen und Saiblinge. „Der Aufwand ist immens und die Produktion - rein quantitativ gesehen - niedriger“, erläutert Dieter Arndt. Dennoch sei man mit der Umstellung zufrieden. Die Bio-Haltung schlage sich in der Qualität nieder, das wiederum mache sich in der Nachfrage bei Hotels und Gaststätten bemerkbar. „Die Köche achten heute auf so `was: Wenn der Fisch Spuren von Bisswunden aufweist oder verkümmerte Rücken- und Schwanzflossen hat, ist klar, dass er viel zu dicht stand“, sagt Sonja Arndt. Außerdem habe der Bio-Fisch eine feste Konsistenz und sei dennoch saftig. Jeder Fisch werde einzeln mit Meersalz eingerieben und anschließend über Erlenspänen geräuchert: „Das geht nur, wenn der Fisch sich bewegen konnte und ein entsprechend festes Fleisch hat.“ Inzwischen zählen auch Reformhäuser und Bio-Märkte zu den Kunden der Forellenzucht Arndt, zu der auch ein Fischgeschäft am Ort gehört. Für 2012 hofft das Ehepaar deutschlandweit Biomärkte mit Fisch aus Bad Liebenzell zu beliefern.
29.12.2011

Mexiko: Fadenhering beginnt MSC-Bewertung

Für die mexikanische Fischerei auf den Fadenhering (Ophistonema spp.), auch Karibik-Sild genannt, hat die zuständige Fischereibehörde, die Camara Nacional de la Industria Pesquera, Delagacion Sonora, den Antrag auf Zertifizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) gestellt. Die Fischerei im zu Mexiko gehörenden Golf von Kalifornien, gemanaged vom Instituto Nacional de Pesca (INAPESCA), wird zusammen mit der vom MSC schon zertifizierten Fischerei auf die Pazifische Sardine betrieben. Im FAO-Fanggebiet 77 operieren 36 Ringwadenfänger, die in der Saison 2009/2010 eine Quote von 85.116 t Fadenhering besaßen. Rund 80 Prozent der Fänge werden zu Fischmehl reduziert, das in der Regel im Tierfutter eingesetzt wird. Die übrigen 20 Prozent der Fänge werden zu Konserven verarbeitet. Insgesamt landet die Fischerei 360.000 t Schwarmfische an, wovon in der letzten Saison 256.409 t Pazifische Sardinen waren.
29.12.2011

2012 bringt neue Vorgaben zur Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit

2012 bringt für die Bedientheke eine Reihe von Änderungen. Während die Pflichtangabe zum Zeitpunkt des Fanges (bei Fischereierzeugnissen) beziehungsweise zum Zeitpunkt der Entnahme (bei Aquakulturerzeugnissen) wie ein Damoklesschwert über der Frischfischtheke hängt, sind drei neue Vorgaben zur Kennzeichnung und Rückverfolgbarkeit bereits beschlossen und müssen ab Januar 2012 umgesetzt werden.
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