Tradex Foods, kanadischer Händler hochwertiger Seafood-Produkte, unterzieht sämtliche Artikel seiner Marke ‚Sindbad’, die in China hergestellt werden, seit dem 1. Dezember DNA-Tests, meldet das Portal IntraFish. Damit solle gewährleistet werden, dass die China-Ware korrekt etikettiert sei. Schon im Ursprung ziehen die Qualitätskontrolleure von Tradex Foods aus jeder Charge Proben, die von Wissenschaftlern des Labors ACGT im US-Bundesstaat Illinois anhand von DNA-Sequenztests auf ihre Identität hin geprüft werden.
Schon im vierten Jahr in Folge dezimiert ein Herpesvirus die Austernbestände entlang der gesamten 5.500 Kilometer langen französischen Westküste, meldet Fish Information & Services (FIS). Die diesjährigen milden Temperaturen verschärften die Situation. 2010 hatte die Ernte mit 80.000 Tonnen etwa 38 Prozent unter dem Ergebnis von 2009 mit 130.000 Tonnen gelegen, 2011 liege die Produktionsmenge etwa auf Vorjahresniveau, sagte Goulven Brest, Präsident des Muschelzüchterverbandes (CNC). Besonders beängstigend sei die Sterblichkeit in der Bucht von Arcachon, die rund 70 Prozent der französischen Austernsaat produziere. Dort habe das Französische Meeresforschungsinstitut IFREMER 2011 eine Mortalität unter den Jungaustern von 70 bis 80 Prozent registriert. Die Preise im Pariser Einzelhandel seien von 12,- bis 14,- Euro für ein Dutzend Austern im Jahre 2010 auf 14,- bis 17,- Euro 2011 gestiegen - mehr sei nicht möglich, meint Brest, denn dann werde die Nachfrage einbrechen. Die Handelssaison beschränke sich daher inzwischen auf die Monate Dezember und Januar, während sie früher von September bis Mai lief. Etwas Positives habe die Bestandsverringerung jedoch: die Austern hätten einen höheren Fleischgehalt und seien schöner, da die Züchter den einzelnen Austern mehr Pflege angedeihen lassen können.
China hat in diesem Jahr 16.000 t Krill gefangen - achtmal mehr als im vergangenen Jahr (2010: 2.000 t). Das Land wolle in die Riege der wichtigen Krill-Fangnationen aufsteigen, schreibt das Portal IntraFish. Die diesjährige Krill-Fangsaison im Südpolarmeer habe die zweitgrößte Fangmenge beschert, seit die Fischerei Anfang der 1990er Jahre ernsthaft begann. Insgesamt wurden 2011 fast 180.000 t gefischt, 30.000 t weniger als die Rekordfänge des Jahres 2010 von 211.000 t. Größter Akteur ist dabei Norwegen, das mit drei Fangschiffen in diesem Jahr 103.000 t fing (2010: 120.000 t). Vor China folgen Südkorea und Japan. Die Chinesen seien dabei die Einzigen, die die nahrhaften Krebstiere für den direkten menschlichen Verzehr einsetzen. Die übrigen Länder verarbeiten den Krill zu Mehl und Öl, die wiederum in der Produktion von Fischfutter, Nahrungsergänzungsmitteln, Kosmetika oder in der Entwicklung von Medikamenten Verwendung finden. Wie groß die Krill-Bestände im Südpolarmeer tatsächlich sind, ist unklar. Wissenschaftler halten einen Bestand von 5 bis 6 Mio. t für möglich. Aufgrund der bestehenden Unsicherheit ist die gegenwärtige Fangquote vorsichtshalber auf 620.000 t begrenzt.
Heute, einen Tag vor Heiligabend, essen die Isländer wieder ein traditionelles Fischgericht, dem Angehörige anderer Nationen skeptisch gegenüber stehen: ‚kaest skata’ - vergorener Rochen. „Wenn Du heute in der Stadt bist, wird dir diese Tradition nicht entgehen, denn der Ammoniak-Geruch dieses fermentierten Fischs, der aus Restaurants der Innenstadt zieht, haut dich fast um“, schreibt die Journalistin Eyglo Svala Arnardsdottir in der Icelandic Review, und betont gleichzeitig: „Der Geruch ist wirklich schlimm, aber - wie bei stinkendem Käse - der Geschmack ist hervorragend, wenn auch gewöhnungsbedürftig.“ Die Fischdelikatesse wird mit gekochten Kartoffeln, Steckrüben und hamsatolg - geschmolzenem Schaffett - serviert.
In den Häfen der südamerikanischen Fischfang-Nation Peru wurde in den ersten zehn Monaten 2011 erheblich mehr Fisch angelandet als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, meldet Fish Information & Services (FIS). Ein besonders hoher Zuwachs gegenüber den ersten zehn Monaten 2010 wurde im Bereich des Industriefischs gemeldet, der nur indirekt dem menschlichen Konsum dient: die Anlandemenge stieg hier um 61,8 Prozent von 2,9 Mio. Tonnen auf 4,7 Mio. Tonnen. Aber auch die übrigen Industriesektoren notierten gestiegene Fangmengen, heißt es in einem aktuellen Statistischen Mitteilungsblatt des Ministeriums für Produktion (Produce): für die Fisch-Konservenindustrie gab es 90,3 Prozent mehr Rohware, für die Tiefkühl-Fischproduzenten 42,7 Prozent mehr und für den Frischesektor ein Plus 25,4 Prozent.
Thai Union Frozen Products, Thailands größter Produzent und Exporteur von TK-Seafood, hat angekündigt, den Wettbewerber Pakfood übernehmen zu wollen, meldet das Portal IntraFish. Davon verspreche sich Thai Union einen effizienteren Rohwareneinkauf, ein optimiertes Management seiner Verarbeitungskapazitäten und vereintes Marketing für die Expansion im Binnenmarkt und in Übersee, erklärte Präsident Thiraphong Chansiri. Pakfood konzentriert sich vor allem auf TK-Shrimps, pasteurisiertes Krebsfleisch sowie gefrorene und gekühlte Fertiggerichte. Der Wert des in Thailand börsennotierten Seafood-Produzenten und -Exporteurs werde auf 35,8 Mio. Euro geschätzt. Für die ersten neun Monate 2011 notierte Pakfood Umsätze in Höhe von 121,6 Mio. Euro mit einem EBITDA von 6,6 Mio. Euro. Der Gesamtwert der Aktiva belaufe sich auf fast 80,6 Mio. Euro. Die Kosten der Übernahme werden auf weniger als 15 Prozent der Thai Union-Aktiva geschätzt. Voraussichtlich werde die Fusion im zweiten Quartal 2012 erfolgen. Gemeinsam verarbeiten Thai Union und Pakfood beinahe 20 Prozent der thailändischen Shrimp-Produktion.
Belastetes Fischfutter hat im Volta-Stausee im afrikanischen Ghana tausende Tilapien getötet, die dort gefarmt werden, meldet das Portal IntraFish. In der letzten November-Woche waren rund 30 Züchter im Südosten des Landes betroffen. Nachdem die Farmer das Futter abgesetzt hatten, sank die Sterblichkeit in den Teichen. Der Futtermittel-Hersteller, ein ghanaisches Tochterunternehmen des führenden israelischen Fischfutter-Produzenten Raanan Fish Feed (Oshrat bei Haifa), hat inzwischen die Ursache gefunden. Einige Chargen von 4,5 bis 6,0 Millimeter großen Pellets waren mit Fischöl ghanaischer Provenienz ummantelt, das Toxine enthielt, die die Leber schädigen. Normalerweise bekomme man Fischöl aus Europa, erklärte Jacques Magnée, Commercial Director der Raanan-Fabrik, doch da es bei einer Schiffsladung Verzögerungen gegeben habe, war man erstmals auf Fischöl aus Ghana ausgewichen. Inzwischen sei die Rohwaren-Eingangskontrolle verschärft worden. Die Farmer hatten für ihre Fische Entschädigungszahlungen in Höhe des Marktpreises und Ersatz für das Futter erhalten. Der Direktor einer Farm, Tony Fiakpui, lobte den offenen und ehrlichen Umgang von Raanan mit dem Vorfall. In Israel produziert Raanan Fish Feed ein breites Spektrum an Fischfutter, darunter auch Biofutter, sowohl für den heimischen Markt wie auch für den Export - vor allem nach Westafrika, Vietnam, Griechenland und Kroatien. Jährlich werden rund 20.000 Tonnen hergestellt.
Ein Feuer hat die Gebäude der Konservenfabrik „Conservas Lago Paganini“ im spanischen Cangas de Morrazo (Pontevedra/Galicien) zerstört, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Berufung auf spanische Zeitungen. Offensichtlich war ein Kurzschluss in einem Büro Ursache für den Brand, der auch ein Schiff des Produzenten zerstörte. Die Konservenfabrik nördlich von Vigo verarbeitet mit rund 100 überwiegend weiblichen Beschäftigten Schwarmfische (Sardinen, Pilchard, Makrelen und Hornhecht) und Muscheln.
Die Lachszuchtgehege in Norwegen dürfen langfristig nicht mehr als 200.000 Fische je Käfig enthalten, schreibt das Portal IntraFish. Mit dieser Maßnahme will Norwegens Regierung den Umfang so genannter „escapes“ (Fluchten von Fischen) beschränken. Lachsproduzenten haben ein Jahr Zeit – bis zum 1. Januar 2013 – , die neue Vorschrift umzusetzen, erklärte die norwegische Fischereiministerin Lisbeth Berg-Hansen. Auf Antrag könne die Frist bis zum 1. Januar 2014 verlängert werden. Die Vorschrift ist Teil einer Regierungsstrategie, die marine Industrie des Landes ökologisch nachhaltig zu modifizieren. Sie verstärkt ‚Nytek’, einen Standard, den Norwegen 2004 eingeführt hatte, um die technischen Anforderungen, Routinen und Kontrollsysteme in Lachszuchten zu regeln, sagte Ministerin Berg-Hansen.
Schleswig-Holsteins Muschelfischer dürfen zukünftig keine Saatmuscheln für ihre Miesmuschelbänke im nordfriesischen Wattenmeer importieren. Mit dieser Entscheidung reagierte das Oberverwaltungsgericht (OVG) in Schleswig auf eine Klage des Naturschutzverbandes Schutzstation Wattenmeer, meldet die Umweltorganisation WWF. Hintergrund des OVG-Urteils ist der vor einigen Jahren begonnene Import von Besatzmuscheln insbesondere aus Großbritannien und Irland, um den fehlenden Miesmuschelnachwuchs vor der schleswig-holsteinischen Westküste auszugleichen. Umweltschützer befürchten, dass durch den Import auch fremde Arten, die an ihnen haften oder als Parasiten in ihnen leben, eingeführt werden. „Auch die eingeführten Miesmuscheln selber sind nicht identisch mit den wilden Miesmuscheln im Wattenmeer, sondern an andere Standorte angepasst“, schreibt der WWF. Die Importgenehmigung sei lediglich nach Fischereireicht erfolgt, ohne zu berücksichtigen, dass das Nationalparkgesetz das Aussetzen standortfremder Tiere verbiete. Peter Ewaldsen, Vorsitzender der schleswig-holsteinischen Erzeugergemeinschaft der Muschelfischer, befürchtet, dass bei Verzicht auf die Importsaat die Ernten schon in zwei Jahren ausfallen könnten. „Ohne Saat kann keine Ernte gemacht werden“, zitiert der NDR den Muschelfischer. Das Kieler Umweltministerium will das Urteil erst kommentieren, wenn die noch ausstehende Urteilsbegründung vorliege. (bm)