Noch im Jahre 2011 wollen die Eigner der weltweit größten Störfarm in Abu Dhabi den ersten Kaviar ernten, kündigt das Portal IntraFish an. Seit März lässt der Investor, die arabische Bin Salem-Gruppe, sukzessive 140 Tonnen lebende Störe aus Deutschland in die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) transportieren - teils auf dem See-, teils auf dem Luftwege. Mehrere tausend Kilometer müssen die 130.000 Störe zurücklegen. Das Gros der Fische werde in Spezialbehältern bei einer Wassertemperatur von 10 bis 15 Grad Celsius von einem europäischen Seehafen in die Freihandelszone Jebel Ali in Dubai (VAE) verschifft, wöchentlich eine Ladung. Die Fingerlinge sowie größere, Kaviar tragende Störweibchen werden von der Fluggesellschaft Etihad Airways in speziellen Kunststoff-Containern eingeflogen. Eine erste Ladung von 22 Stören flog Etihad Crystal Cargo von Frankfurt Hahn nach Abu Dhabi. Dabei wurde ein Großraumflugzeug vom Typ Airbus A330-200 mit modernster Temperaturkontrolle eingesetzt.
Der Störzüchter AquaOrbis in Jessen (Sachsen-Anhalt) scheint kurz vor der Verschmelzung mit seinem Technologielieferanten United Food Technologies (UFT) zu stehen, schrieb die Mitteldeutsche Zeitung Anfang April. Diese Offerte habe AquaOrbis-Geschäftsführer Peter Gründken den Aktionären auf einer Informationsveranstaltung Mitte März unterbreitet. Die Fusion würde dem Unternehmen „die nötige finanzielle Sicherheit für die Zukunft bieten“. Gründken betonte jedoch: „Mit dem Stand von heute sind wir nicht insolvent, wir haben Substanz.“ Einige der 680 Aktionäre, von denen 80 zu der Veranstaltung gekommen waren, scheinen jedoch verunsichert und befürchten, die AquaOrbis AG stehe „kurz vor der Insolvenz“. Christoph Hartung, United Food-Hauptaktionär und Vorsitzender des Aufsichtsrats, hatte jedoch drei Tage vor der Aktionärsversammlung erklärt, eine Übernahme der Produktionsstandorte sei nicht geplant. AquaOrbis liefert gegenwärtig den Erstbesatz für jene riesige Störzucht in Abu Dhabi, die Ende 2010 von UFT an den Investor übergeben worden war. Die Aufzucht dieser Fische hatte die Eigenproduktion in Jessen eingeschränkt. Die Anlage in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist achtmal so groß wie jene in Jessen.
Wer regelmäßig fetten Seefisch isst, vor allem Lachs und Sardinen, bleibt selbst bei Übergewicht vor Herzproblemen und Diabetes geschützt. Dafür sprechen neue Forschungsergebnisse aus den USA, schreibt der Diabetes-Ratgeber. Die Yup’ik-Inuit in Alaska haben ähnliche Gewichtsprobleme wie die übrigen US-Amerikaner: Rund 70 Prozent sind übergewichtig oder fettleibig (adipös). Trotzdem ist die Diabetesrate bei den Eskimos deutlich niedriger. Nur 3,3 Prozent von ihnen sind daran erkrankt, im Gegensatz zu 7,7 Prozent der übrigen amerikanischen Bevölkerung.
Der Fischhändler Thomas Hahn (48) hat sein Fischgeschäft im brandenburgischen Linum (Landkreis Ostprignitz-Ruppin) am 1. April nach vierjähriger Pause wieder eröffnet, schreibt die Märkische Allgemeine. Der gelernte Landmaschinentechniker hatte 1994 mit dem Fischhandel begonnen und besaß zeitweilig neben seinem Geschäft in Linum noch Läden in Berlin, Fehrbellin und Lindow. Doch der Stress sei ihm zuviel geworden. Sein Grundstück hatte er für die Zeit seiner Abwesenheit an eine Berlinerin verpachtet, die den Fischhandel in der Nauenerstraße 92 in ein Edelrestaurant verwandeln wollte - offenbar ohne Erfolg. Thomas Hahn verkauft von Mittwoch bis Sonntag täglich zwischen 11:00 und 18:00 Uhr und hat 13 Fischsorten im Angebot. Forellen, Aale und Saiblinge bezieht er von Fischern aus der Region, Zander, Hechte und Barsche stammen aus der Ostsee, weitere Arten werden weltweit bezogen. Zweimal die Woche räuchert der Händler im eigenen Ofen. Thomas Hahn schwört dabei auf Erlenholz: „Das gibt den Fischen so eine schöne goldene Farbe.“
Drogenfahnder in Equador haben in einer Sendung Thunfisch-Loins, die vom Pazifikhafen Guayaquil ins spanische Valencia exportiert werden sollte, 800 Kilogramm Kokain entdeckt, meldet das Portal Fish Information & Services (FIS). Der Leiter der Drogeneinheit, Freddy Ramos, schätzt den Gesamtwert auf 32 Mio. USD, da die illegale Droge in Europa für rund 40.000 USD/kg gehandelt werde. Der Fisch im Container gehört dem Fischhandelsunternehmen Pescado Fresco del Mar (Pefrescomar) aus Manta (Equador). „Aufgrund der Art und Weise, wie die Droge versteckt war, nehmen wir an, dass das in der Fabrik, in der der Thunfisch verpackt wurde, geschehen ist,“ erklärte Ramos. Staatsanwalt und Polizei haben ein Lagerhaus des Unternehmens in Manta und ein Apartment des Pefrescomar-Geschäftsführers Servando Cacabelo durchsucht. Er selbst sowie Pefrescomar-Vorstand Francisco Cacabelos Lois, ein Spanier, und die Exportleiterin Ana Maria Delgado de la A seien flüchtig. Auch in Spanien wurden die Ermittlungen aufgenommen, meldete der Fernsehsender Ecuavisa aus Equador.
Auch Russland hat Ende letzter Woche die Einfuhr bestimmter Produkte aus Japan vorläufig untersagt, meldet das Portal Fish Information & Services (FIS). Japan hatte in der vergangenen Woche erstmals Grenzwerte für die radioaktive Belastung von Seafood festgesetzt, nachdem in den Gewässern vor der Präfektur Fukushima hochgradig belastete Fische gefangen worden waren. Russland hat eine Liste von 242 japanischen Fischverarbeitern erstellt, deren Produkte bis auf weiteres nicht eingeführt werden dürfen. Auch Indien, Großbritannien, China, Singapur und Hongkong haben Einfuhrverbote für bestimmte japanische Lebensmittel erlassen. Die Europäische Union als solche will in den kommenden Tagen über strengere Grenzwerte für die radioaktive Belastung japanischer Lebensmittelimporte entscheiden.
Der Bonner Fischhändler Stefan Stuch hat im Herzen von Bad Honnef, 18 Kilometer südlich der früheren Bundeshauptstadt, eine weitere Filiale eröffnet, teilte er FischMagazin mit. In der Kirchstraße 9 betreibt Stuch ein Fischfachgeschäft mit angeschlossenem kleinen Restaurant, das innen 24 Plätze und weitere Außenplätze besitzt. „Wir haben die ehemalige Amtsfischerstube gepachtet – ein historisches, denkmalgeschütztes Gebäude von 1756,“ schreibt Stefan Stuch. Die Symbiose von moderner, energiesparender Technik und Ausstattung innen und der Erhalt der äußeren Schönheit des Gebäudes stoßen bei den neuen Kunden auf positive Resonanz. Zur Eröffnung am 23. März habe man ein Drei-Gänge-Benefizmenü zugunsten der Japanhilfe ausgerichtet. In der Karwoche soll darüber hinaus im WDR-Fernsehen ein Beitrag über das Fischgeschäft Stuch ausgestrahlt werden. TV-Redaktion und Kamerateam wollen Stefan Stuch am 16. und 17. April zur sonntäglichen Fischauktion in Bremerhaven begleiten. Den genauen Sendetermin werden wir an dieser Stelle bekanntgeben.
Gegen einen Fischimporteur im US-Bundesstaat Florida sind wegen falscher Deklarierung von Lachs und Shrimps umfassende Sanktionen verhängt worden, meldet das Portal IntraFish. Der Präsident des Fischunternehmens Shifco, Mark Platt (52) aus Boca Raton, ist zu sechs Monaten Hausarrest mit Tragen einer elektronischen Fußfessel sowie Beschränkungen in seiner Berufsausübung verurteilt worden, wobei die Strafe allerdings auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurde. Außerdem muss er eine Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 1.135,- Euro zahlen, 100 Sozialstunden ableisten und einen Artikel über sein Fehlverhalten schreiben. Darüber hinaus muss er sich an Schulungsmaßnahmen für die Seafood-Industrie beteiligen, die sich mit Vorschriften zur Fisch-Etikettierung, u.a. dem sogenannten Lacey Act, beschäftigten. Gegen ein weiteres Unternehmen, die Northern Fisheries aus Rhode Island, wurde eine Geldstrafe von 2.480,- Euro verhängt. Unter Führung von Platt hatten die beiden Unternehmen zum einen rund eine Million Pfund Shrimps - circa 454 t mit einem geschätzten LEH-Verkaufswert zwischen 177.000 und 709.000 Euro - aus Südostasien und Polynesien als Ware aus Panama, Equador und Honduras deklariert. Außerdem hatten die Beschuldigten im Januar und Februar 2010 gut 1.500 Pound (681 kg) Ketalachsfilets aus China als „Product of Russia“ umetikettiert, weil letztere in den USA bessere Preise erzielen.
Die ökologischen Folgen eines Großbrandes haben ein Fischzucht-Projekt im alten Elbhafen von Tangermünde (Landkreis Stendal/Sachsen-Anhalt) verschoben oder sogar zerschlagen. Der Fischzüchter Ingo Schmidt, Inhaber des Fischparadies’ in Demker (Tangerhütte), wollte 3,8 Mio. Euro investieren, um im „Meyerschen Hafen“ Forellen zu züchten. Anfang März brannten in einem Gewerbegebiet bei Tangermünde sechs große Lagerhallen ab, belastetes Löschwasser floss in die Elbe. „Der Großbrand in der Arneburger Straße hat sein Millionen-Projekt auf unbestimmte Zeit verschoben“, schreibt jetzt die Volksstimme.
Ein Teil der dänischen Schollenfischerei in der Nordsee ist am 24. März vom Marine Stewardship Council (MSC) als gut gemanaged und nachhaltig zertifiziert worden, teilt der MSC mit. Nun dürfen 2.500 t - rund ein Drittel der dänischen Fangquote für Nordsee-Scholle - das blauweiße Label für eine ökologisch verträgliche Fischerei tragen. Die zertifizierte Fischerei wird von fast 300 Fangschiffen betrieben, die mit Waden und Stellnetzen fischen. Das MSC-Zertifikat war auch für ein drittes Fanggerät, das Schleppnetz, beantragt worden. Die Trawlfischerei auf die Scholle wird jedoch noch von einem unabhängigen Juror geprüft, nachdem Anspruchsberechtigte, sogenannte Stakeholder, Widerspruch gegen die Zertifizierung dieser Fischerei erhoben hatten. Die Scholle ist insbesondere in Dänemark, Schweden und in Norddeutschland gefragt. Das Gros der Fänge wird als ganzer frischer Fisch in Nordeuropa oder als TK-Filet im übrigen Europa verkauft. Kurt Madsen, Präsident der antragstellenden Dänischen Fischer-Produzentorganisation (DFPO) begrüßte die Zertifizierung, denn: „Die Scholle war für die dänischen Nordseefischer der ‚Brot und Butterfisch’, soweit wir zurück denken können - und ist es für die Mehrzahl der Boote noch heute, egal ob für große oder kleine.“