25.03.2011

Japan: Institut erwartet hierzulande keine Gefahr durch kontaminierten Fisch

Der Unglücksreaktor im japanischen Fukushima hält die Welt weiter in Atem. Während die Ingenieure vor Ort die Anlage Stück für Stück sichern, laufen erste Messungen auch aus dem marinen Bereich ein, heißt es in einer Mitteilung des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI). So hat das japanische Forschungsministerium (MEXT) am 24. März Aktivitäts-Messwerte veröffentlicht, die am Vortag mit einem Forschungsschiff gewonnen wurden. Demnach befinden sich 30 Kilometer vor der Küste des Unglückreaktors im Mittel 42 Becquerel (Bq) Iod-131 und 16 Bq Cäsium-137 in einem Liter Meerwasser. Die entsprechenden Grenzwerte für Meerwasser werden von den japanischen Behörden mit 40 Bq I-131 und 90 Bq Cs-137 pro Liter Meerwasser angegeben. Der Betreiber der Anlage führt täglich Messungen im Meerwasser unmittelbar am Auslauf der Kühlkreisläufe der Reaktoranlage durch. Dort sind zuletzt, ebenfalls am 23. März, 5900 Bq I-131 und 250 Bq Cs-137 gemessen worden.
Länderreport Länderreport
25.03.2011

Kanada: Clearwater beantragt MSC-Zertifikat für Venusmuschel-Fischerei

Clearwater Seafoods hat für seine Venusmuschelfischerei vor den Grand Banks die Zertfizierung nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) beantragt, meldet der MSC. Gefischt werden die ‚surf clams’ auf der atlantischen Banquereau Bank östlich von Nova Scotia und auf der Grand Bank südöstlich von Neufundland. Dort werden unter dem Management der Kanadischen Behörde für Fischerei und Meere (DFO) seit 1986 Venusmuscheln gefischt, wobei Clearwater das einzige lizensierte Fischereiunternehmen ist. Für die Ernte der Muscheln werden hydraulische Dredges eingesetzt, die von großen Schiffen geschleppt werden. Dabei setzt die Dredge Meerwasser ein, mit dem die Schalentiere unter Druck angehoben und in einen Auffangbehälter gespült werden, aus dem kleinere Venusmuscheln wieder herausfallen. Jährlich werden auf diese Weise etwa 24.000 t gefischt, das meiste auf der Banquereau Bank. Ohne Schale und iqf-seegefrostet wird das Muschelfleisch in die USA sowie nach Japan und China verkauft. Clearwater sei derzeit an vier Fischereien beteiligt, die vom MSC zertifiziert sind, teilte Kerry Coughlin mit, Regionaldirektorin des MSC für Amerika.
24.03.2011

Niederlande: Albert Heijn startet MSC-Kampagne

Die führende Supermarktkette in den Niederlanden, die zur Royal Ahold-Gruppe gehörende Albert Heijn, startet eine große Werbekampagne für seine MSC-Fisch-Range, schreibt das Portal IntraFish. Im Rahmen der Aktion bietet Albert Heijn eine Fischrange von 24 Produkten unter seiner Eigenmarke „puur & eerlijk“, die sämtlich das MSC-Logo tragen, mit einem Rabatt von 25 Prozent. „Wir bei Albert Heijn tun unser Bestmögliches, um nachhaltige
TK-Report TK-Report
24.03.2011

Vietnam: Skretting liefert Pangasius-Futter für ASC-Anforderungen

Der vietnamesische Fischfutter-Produzent Tomboy Aquafeed hat ein Futter für Pangasius entwickelt, das den vom Aquaculture Stewardship Council (ASC) gesetzten Standards entspreche, schreibt das Portal IntraFish. Ab April werde das Futter erhältlich sein, kündigte Laurent Genet an, Nutreco-Regionalmanager für Vietnam. Tomboy war im vergangenen Jahr von dem Aquafutter-Produzenten Skretting übernommen worden, der wiederum Teil der niederländischen Nutreco-Gruppe ist. Genet schätzt, dass bis Ende 2011 rund 10.000 t von dem neuen Futter zur Verfügung stehen.
24.03.2011

Produzent „Tsunami Sushi“ benennt sich um

Der nach eigenen Angaben umsatzstärkste deutsche Sushi-Produzent „Tsunami Sushi Bars“ hat sich angesichts der Naturkatastrophe in Japan umbenannt, meldet die Presseagentur dpa. „Wenn Sie die E-Mails lesen, die wir bekommen haben, was da alles an Beschimpfungen drinsteht, da glauben Sie, wir wären schuld an der Katastrophe“, zitiert die Bild-Zeitung Geschäftsführer Tim Hörnemann. Bei einem Notartermin vor rund einer Woche sei deshalb der Name des Unternehmens in „Natsu Asian Foods“ umgeändert worden. „Natsu“ ist japanisch und bedeutet „Sommer“.
23.03.2011

Reaktorunglück in Japan: Folgen für das Ökosystem Meer

Während sich die Lage am japanischen Unglückskraftwerk in Fukushima auf weiterhin kritischem Niveau zusehends stabilisiert, werden erste Messwerte für radioaktive Stoffe in Umweltproben bekannt. Für den Bereich der Meeresumwelt liegt zurzeit erst eine Pressemitteilung aus Japan bezüglich Grenzwertüberschreitungen im Meerwasser vor; es gibt noch keine offiziellen Messdaten der japanischen Behörden. Nach der Pressemeldung soll im Meer etwa 100 Meter vor dem Kraftwerk die Aktivität von Iod-131 den japanischen Grenzwert um das 126-Fache übersteigen; die Aktivitäten von Cäsium-134 und Cäsium-137 liegen demnach 25-fach bzw. 16,5-fach über dem Grenzwert. Leider wird nicht angegeben, wie hoch der Grenzwert ist oder welcher Grenzwert zur Anwendung gekommen ist. Aus diesem Grund gehen die Wissenschaftler des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) von den Grenzwerten für Lebensmittel aus. Diese liegen in Japan bei 2000 Becquerel (Bq) pro Kilogramm für Iod-131 und bei 500 Bq pro Kilogramm für radioaktive Cäsium-Isotope.
22.03.2011

Peru: Tsunami-Schäden treiben Scallops-Preise in die Höhe

Der Tsunami, der am 11. März insbesondere Japan schwer getroffen hatte, hat Scallops-Farmen dort und bei anderen Anrainern des Pazifischen Ozeans ernsthaft beschädigt, schreibt das Portal IntraFish. Händler erwarten für die zweite Jahreshälfte 2011 einen Preisanstieg von 15 bis 20 Prozent. Japan ist mit einer Produktionsmenge von jährlich mehr als einer halben Million Tonnen (2009: 565.600 t) der bei weitem größte Scallop-Produzent. Die dortige Produktion hatte schon in diesem Winter unter zu hohen Wassertemperaturen gelitten, die die Mortalität der Muscheln in Aomori und der Funka Bay in die Höhe getrieben hatten. Infolge des Seebebens von vor eineinhalb Wochen könnte Japan 20 bis 30 Prozent seiner Jahresproduktion einbüßen - das wären etwa 110.000 bis 170.000 t.
22.03.2011

Cuxhaven: Neues Museum „Windstärke 10“ wird auch Fischerei darstellen

Das Museumsprojekt im Cuxhavener Fischereihafen, das bislang den Arbeitstitel „Maritime Lebenswelten“ trug, soll zur Saison 2013 unter dem Namen „Windstärke 10“ eröffnet werden, melden die Cuxhavener Nachrichten (CN). Insbesondere anhand von Zeitzeugen-Interviews und Exponaten sollen Geschichten von Menschen vorgestellt werden, die mit der See gelebt haben. Auch die Themenbereiche „Große Hochseefischerei und Fischverarbeitung“ und „Fischerei aktuell“ werden präsentiert, außerdem „Schiffe in Not“ und „Schiffsuntergang aktuell“. „Windstärke 10“ wird das bisherige Fischereimuseum und das Wrackmuseum zusammenführen. Die aus den 1930er Jahren stammenden früheren Fischhallen in der Ohlroggestraße sollen durch eine hohe transparente Ausstellungshalle miteinander verbunden werden. Auf einer Gesamtfläche von 4.000 Quadratmetern sollen neben 1.800 Quadratmetern reiner Ausstellungsfläche weitere Räume für Veranstaltungen und museumpädagogische Angebote, Büros und ein Archiv entstehen. „Wir arbeiten an einer Ausstellung, die für alle Altersgruppen attraktiv ist“, sagte Museumsleiterin Dr. Jenny Sarrazin.
18.03.2011

Dänemark: WWF widerspricht Schollen-Zertifizierung

Der World Wildlife Fund (WWF) hat gegen die anstehende Zertifizierung der dänischen Grundschleppnetzfischerei auf Nordsee-Scholle durch den Marine Stewardship Council (MSC) formal Einspruch erhoben, schreibt das Portal IntraFish. Die Umweltschutzorganisation begründet ihre Einrede mit den negativen Ökosystemauswirkungen, die die demersalen Schleppnetze hätten: „Die Methode der Grundschleppnetzfischerei kann erhebliche und irreparable Schäden am Ökosystem des Meeresbodens und an den dortigen Lebewesen verursachen, so dass die ökologische Nachhaltigkeit dieser Fangmethode zweifelhaft ist.“ Der WWF vertrete jedoch den Standpunkt, dass auch Grundschleppnetze unter eingeschränkten Bedingungen über bestimmten Bodenarten in einigen Meeresregionen als nachhaltig eingestuft werden könnten, „bei einem akzeptablen Grad an Ökosystemeinfluss“.
17.03.2011

Reaktorunfall: Fischwirtschaft intensiviert Eigenkontrollen

Zum aktuellen Zeitpunkt ist eine Gefährdung der Verbraucher in Deutschland durch Fisch aus Japan oder dem Pazifischen Ozean ausgeschlossen, erklärt der Bundesverband Fisch in einer Presseaussendung. „Fischereierzeugnisse aus dem Pazifik, die zur Zeit in Deutschland auf dem Markt sind, können unbedenklich verzehrt werden, da die Fische weit vor dem Unfall gefangen wurden,“ schreibt Dr. Matthias Keller, Geschäftsführer des Bundesverbandes der deutschen Fischindustrie und des Fischgroßhandels.
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