Peru hat seine Exporte von Scallops im vergangenen Jahr nahezu verdoppelt: die Ausfuhren stiegen um 88,9 Prozent auf einen Wert von 117,8 Mio. USD (86,3 Mio. Euro), schreibt die Nachrichtenagentur Andina. Der Anstieg ist vor allem auf gestiegene Nachfrage im Nachbarland Chile zurückzuführen, das fast zehnmal soviel kaufte (+947,3 Prozent). Doch auch die Menge, die nach Übersee verschifft wurde, stieg um 33,7 Prozent auf 12.300 Tonnen. In Europa importierten insbesondere die Niederlande mehr (+145,9 Prozent), Spanien (+66,1 Prozent), Belgien (+44,3 Prozent) und Frankreich (+30,6 Prozent). Die USA steigerten ihre Einfuhr um 34,5 Prozent. Angesichts der großen internationalen Nachfrage nach peruanischen Kammmuscheln haben alleine 2010 fünfzehn Unternehmen in Peru neu begonnen Kammmuscheln zu handeln, so dass jetzt 49 peruanische Firmen Scallops verkaufen. Die führenden Exporteure waren im vergangenen Jahr Corporación Refrigerados Iny (Anteil am Gesamtexport: 21 Prozent), Seafrost (15,4 Prozent), Inversiones Prisco (10,2 Prozent), Acuacultura y Pesca (9,9 Prozent) und die Nemo Corporation (5,8 Prozent).
Die Kaisergranat-Fischerei im schottischen Loch Torridon hat ihre MSC-Zertifizierung verloren, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Sämtlicher Nephrops, der dort nach dem 11. Januar 2011 gefangen wurde, darf nicht mehr das blauweiße Label für nachhaltige Fischerei tragen. Der unabhängige Zertifizierer Moody Marine begründete seine Entscheidung damit, dass der Auftraggeber, die Torridon Nephrops Management Group (TNMG), derzeit keine ausreichende Verwaltung der Fischerei betreibe. Die Kaisergranat-Fischerei, die im Jahr etwa 120 t anlandet, war 2003 erstmals und 2008 erneut vom MSC zertifiziert worden. Schon 2009 hatte Moody Marine auf eine problematische Zunahme der Fangboote hingewiesen. Inzwischen hätten Sportfischer (creel-fishing boats) den fischereilichen Druck bedenklich erhöht. Außerdem hätte über die Hälfte der Boote den freiwilligen Management Plan und Verhaltenskodex nicht unterzeichnet. Claire Pescod, beim MSC zuständig für die Ansprache des Fischerei-Sektors in Großbritannien, bedauerte die „unglückliche Situation“, zumal der MSC das Engagement der TNMG anerkenne. Solange aber kein geeignetes Instrumentarium vorhanden sei, um die fischereiliche Sterblichkeit im Bestand zu begrenzen, sei die MSC-Zertifizierung auszusetzen.
Zwei Fischer aus dem dänischen Ostküstenhafen Grenaa sind bei einer Schiffskollision im Kattegat ertrunken, schreibt Der Nordschleswiger. Nach Polizeiangaben stieß ihr Fischkutter am 18. Januar kurz vor Mitternacht mit einem 65 Meter langen Frachter aus Schweden, der Vinga, zusammen, zwölf Seemeilen nordöstlich der Insel Hjelm. Der Fischer (72) und sein Sohn (43) mussten ins Wasser springen. Erst 40 Minuten später entdeckte ein Rettungshubschrauber der Luftwaffe den Sohn, nach 80 Minuten den Vater. Stark unterkühlt und bewusstlos wurden sie in Krankenhäuser geflogen, wo jedoch beide starben.
Die International Fish Farming Technology GmbH (IFFT) aus Bergisch Gladbach hat am 12. Januar Insolvenz anmelden müssen. Die Zahlungsunfähigkeit sei durch das Projekt der Meeresfischzucht Völklingen (MFV) in Fürstenhausen verursacht worden, zitiert die Saarbrücker Zeitung den IFFT-Geschäftsführer Friedrich Esser: „Es sind noch größere Summen offen.“ Das bestreitet allerdings MFV-Geschäftsführer Jochen Dahm. Die MFV habe strittige Rechnungsbeträge nicht direkt an die IFFT, sondern über ein Notar-Ander-Konto beglichen. Etwa 500.000 Euro für nicht Geliefertes halte man derzeit zurück, bis die Situation bei der IFFT geklärt sei. Die IFFT ist Mitgesellschafterin bei der MFV mit 10,1 Prozent der Anteile, die Anteilsmehrheit gehört der MFV als Tochtergesellschaft der Völklinger Stadtwerke. Im November 2010 hatten beide die Bau-Kooperation aufgekündigt.
Der Lachszüchter Marine Harvest Scotland hat diesen Monat erstmals schottischen Zuchtlachs nach China verschifft, meldet das Portal IntraFish. „Das ist ein historischer Augenblick für schottischen Farmlachs,“ kommentierte Madeleine Easson, Kundenbetreuerin bei Marine Harvest Scotland. Der Markt für frischen Atlantischen Lachs im „Reich der Mitte“ ist in den vergangenen zehn Jahren kontinuierlich gewachsen und wird auf jährlich 10.000 t geschätzt. Entsprechend rechnet der Lachsproduzent damit, das die Lieferung den Beginn einer langjährigen Geschäftsverbindung markiert. In China wird Fisch traditionell höher geschätzt als Schwein und Geflügel. Der Pro-Kopf-Konsum ist entsprechend hoch: im Durchschnitt lag er für das gesamte Land zuletzt bei 26,1 kg Fanggewicht (2005). In kaufkraftstarken Regionen wie der Sonderverwaltungszone Hongkong wird mehr als doppelt soviel Fisch und Seafood gegessen. FAO-Zahlen nenen schon für die Jahre 1999 bis 2001 eine Durchschnittsmenge von 58 kg. Damit isst der Hongkong-Chinese fast soviel wie der Japaner (1999-2001: 66,1 kg) und wird im Fernen Osten nur noch von Malaysia (1999-2001: 60 kg) und den Malediven (1999-2001: 187,3 kg) übertroffen.
Zum ersten Weltfischbrötchentag am 14. Mai 2011 ruft der Ostsee-Holstein-Tourismus e.V. (OHT) alle Fischbuden- und Kioskbesitzer an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste auf. Aber auch die Konsumenten bindet OHT-Vorsitzender Volker Owerien in die Aktion ein. Zum einen soll es am 14. Mai entlang der Küste und im Binnenland zahlreiche Veranstaltungen für Gäste und Einheimische geben. Darüber hinaus ruft der Verein zu Wettbewerben auf: Wo gibt es die originellste Fischbrötchenbude, den witzigsten Verkäufer oder das leckerste Brötchen? Auf der Ostsee Schleswig-Holstein Facebook-Seite können die Teilnehmer sich eintragen. Unter allen Einträgen verlost der OHT zwei Eintrittskarten für das Finale des Wettbewerbs um das Ostseegericht 2011 im Travemünder Hotel Maritim. Außerdem werden die Tipps im Urlaubsportal der Ostsee-Schleswig-Holstein vorgestellt. Da der Tag global als Welt-Fischbrötchentag angelegt ist, interessiert sich der Veranstalter auch für Fotos und Geschichten aus anderen Erdteilen. Wer seine Freunde mit einem Fischbrötchen beispielsweise am Hafen von Auckland auf Neuseeland fotografiert hat, kann das Bild per E-Mail an internet@ostsee-sh.de senden.
Die dänische Heringsfabrik Pelagic Skagen, eine der größten Europas, hat am 13. Januar Insolvenz angemeldet, schreibt das Portal IntraFish. Die Insolvenzverwalter prüfen derzeit Investitionsmöglichkeiten, um den Betrieb im nordjütländischen Fischereihafen Skagen zu erhalten, heißt es in dänischen Medienberichten. Im August vergangenen Jahres hatte Pelagic Skagen nach Verlusten in Höhe von acht Mio. Euro neues Kapital gesucht. Das Ende kam jetzt Anfang Januar, nachdem die Gesellschafter der Heringsfabrik, darunter sechs Fischfangunternehmen, ein neues Angebot potentieller Investoren abgelehnt hatten. Die Produktion laufe momentan noch, da weiterhin Heringsrohware zur Verarbeitung vorhanden ist. Pelagic Skagen entstand im Jahre 2006 aus einem Zusammenschluss der örtlichen Heringsverarbeiter P. Anthonisen und Havfisk. Die Tageskapazität der modernen Fabrik liegt bei 1.500 Tonnen Rohware täglich, die zu frischen Filets oder marinierter Ware verarbeitet werden. Jährlich sollten rund 60.000 Tonnen geschnitten werden. Von den insgesamt 70 Mitarbeitern sind 55 in der Produktion beschäftigt.
Die Culmarex-Gruppe, einer der größten spanischen Züchter von Wolfsbarsch und Dorade, bietet die beiden Fischarten als erster Produzent des Landes auch in Bio-Qualität an, schreibt das Portal IntraFish. Im Dezember stellte das Unternehmen seine Marke „Ecologica Culmarex“ vor, unter der die Bio-Doraden und -Wolfsbarsche auf dem heimischen Markt und in anderen EU-Mitgliedsstaaten verkauft werden. Die Fische werden nach den seit Juli 2010 geltenden EU-Biorichtlinien gezüchtet. Culmarex steht zum Verkauf, seit die Muttergesellschaft Marine Farms von dem polnischen Lachsproduzenten Morpol übernommen wurde.
Eine schlechte Fangsaison für peruanische Sardellen könnte die Preise für Fischmehl auf ein Niveau treiben, das eventuell über den Preisrekorden des Jahres 2007 liegen wird, prognostiziert der Geschäftsführer von Fischfutter-Produzent Skretting, Viggo Halseth. „Weil die Sardellen-Fischerei vor Peru eingestellt wurde, konnten nur 650.000 bis 700.000 t gefischt werden bei einer Gesamtquote von mehr als 2 Mio. t“, erklärte Halseth gegenüber IntraFish. Dank stabiler Fänge im Nordatlantik werde es jedoch hinreichend Rohware geben. Dennoch kündigte der Produzent an: „Es wird teuer. Sie können sicher sein, dass der Preisrekord aus dem Jahre 2007 von 1.471 Euro je Tonne übersprungen wird.“ Schlechte Sardellenfänge vor Peru beeinflussen umgehend die Fischmehl-Produktion und damit auch die Preise für Lachsfutter. Allerdings hat sich dieser Einfluss abgeschwächt, seit der Fischmehlanteil im Futter zurückgegangen ist. „Bei einem Anteil von 15 Prozent Fischmehl im Futter führt ein Preisanstieg von 0,25 Euro/kg Fischmehl zu einem Plus von 0,04 Euro/kg Futter,“ kalkuliert Halseth.
Auf der Grünen Woche wird das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern seine Länderhalle am morgigen Dienstag unter das Motto „Fischland Mecklenburg-Vorpommern“ stellen, teilt das Landwirtschaftsministerium in Schwerin mit. So steht etwa im Dehoga-Kochstudio gebratenes Maränenfilet auf einem Kartoffel-Selleriepüree gereicht an einer Gemüsenage und frittiertem Ruccola auf der Karte. Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus möchte an diesem Tag um 13:00 Uhr mit Unterstützung des Landkreises Rügen und der Euro-Baltic Fischverarbeitung aus Saßnitz-Neu Mukran „Das längste Fischbrötchen auf der Grünen Woche 2011“ zubereiten. Dafür sollen neben rund 250 Stück Matjes 15 bis 18 laufende Meter Baguette-Brot, fünf bis acht Kilogramm geschnittene Zwiebelringe sowie 15 Köpfe Eisbergsalat verarbeitet werden. Das „Fischbrötchen“ können sich anschließend die Besucher der Länderhalle schmecken lassen.