Im Frühjahr 2010 hatte Mars bereits angekündigt, bis 2020 nur noch Fisch aus nachhaltiger Fischerei einzusetzen. Jetzt sollen die ersten Katzenfutter-Produkte mit MSC-Fisch im Handel angeboten werden. Ab Februar enthalten die Produkte Whiskas „Multipack Senior mit Weissfisch in Sauce“ und der Sheba-Portionenbeutel „Zarte Streifen mit Lachs in Sauce“ ausschließlich MSC-zertifizierte Fischbestandteile, schreibt Mars Schweiz in einer Pressemitteilung. Die Umsetzung sei „eine durchaus große Herausforderung“ gewesen, betont Unternehmenssprecherin Nadine Jermann: „Jede einzelne Produktionsstätte musste hierfür eigens auditiert werden.“ Im November 2010 war das Mars-Werk im deutschen Verden als erster Produktionsstandort für Heimtiernahrung in Deutschland vom TÜV Nord nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) auditiert worden. Die Maßnahmen im Fischbereich sind ein weiterer Baustein der Nachhaltigkeitsstrategie von Mars. Bereits im April 2009 hatte sich das Familienunternehmen als erster Süßwarenhersteller global dazu verpflichtet, seinen gesamten Kakaobedarf bis zum Jahr 2020 ausschließlich aus nachhaltig zertifizierten Quellen zu beziehen.
Die Makrelenfischerei der Färöer Inseln erhält keine Zertifizierung des Marine Stewardship Councils (MSC). Zum ersten Mal in der Geschichte des MSC hat die Entscheidung eines unabhängigen Gutachters die Zertifizierung verhindert, obwohl zuvor eine unabhängige Organisation, in diesem Fall Det Norske Veritas, der Fischerei Nachhaltigkeit und gutes Management bescheinigt hatte. Gegen den Beschluss der Sachverständigen Melanie Carter vom 28. Januar ist weder Einspruch noch Berufung möglich, teilt der MSC mit. Im Sommer 2010 hatte sich Det Norske für eine Zertifizierung der Makrelenfischerei ausgesprochen, die die Färingische Schwarmfisch-Organisation (FPO) im Nordostatlantik betreibt. Kurz danach hatten die Färöer Inseln jedoch Ende Juli einseitig eine Fangquote von 85.000 t festgesetzt, obgleich es diesbezüglich Differenzen mit Schotten und Norwegern gibt, die denselben Bestand befischen. In Reaktion hierauf widersprach Marine Scotland der anstehenden MSC-Zertifizierung.
Dies diesjährige Fangquote für den Pazifischen Heilbutt vor den Küsten der USA und Kanadas ist gegenüber dem Vorjahr um 19 Prozent auf 18.636 t reduziert worden, melden die Anchorage Daily News. Nahezu 80 Prozent dieser Menge, insgesamt 14.772 t, darf Alaska fischen (2010: 18.181 t). Die Internationale Pazifische Heilbutt-Kommission, die das Fischereimanagement für beide Länder verantwortet, notierte auf ihrer jüngsten Sitzung, dass die Altersklassen extrem klein seien. Es gebe mehrere Theorien, warum die Fische so langsam wüchsen. Viel spreche dafür, dass eine große Zahl kleiner Heilbutte in Nahrungskonkurrenz zueinander stehe, außerdem fresse der Alaska-Heilbutt (arrowtooth flounder) den Meeresboden leer. Ein weiterer Faktor könnten räuberische Aktivitäten wachsender Kabeljau- und Pollackbestände sein. Die Kommission hat der Sportfischerei im Südosten des Fanggebiets eine Mindestfanggröße von 94 Zentimetern (37 inch) auferlegt, da die Freizeitfischer ihr Fanglimit seit 2004 regelmäßig überschritten hätten. Außerdem solle im Rahmen eines Projektes untersucht werden, welche Rolle Heilbutt-Beifänge in anderen Fischereien spielten.
Der norwegische Lachszüchter Marine Harvest will in seinen irischen Farmen in den Grafschaften Donegal, Mayo, Cork und Kerry in diesem Jahr zwischen 10.000 und 12.000 Tonnen Lachs für den Export ernten, schreibt das Portal IntraFish. 70 Prozent davon seien Biolachs. Gegenwärtig beschäftige Marine Harvest allein in Irland 250 Menschen und sehe Potential, Lachserzeugung und Mitarbeiterzahl innerhalb der kommenden Dekade zu verdoppeln - eine Perspektive, die Irlands Landwirtschaftsminister Brendan Smith begrüßt. Joergen Christensen, Marketingleiter bei Marine Harvest, hob jedoch hervor, dass das Wachstum im Nischenmarkt Biolachs „gesund und nachhaltig“ erfolgen müsse.
AWF Consulting und „Geschmack pur“, eine Tochter der Bizerba interactive, veranstalten zukünftig gemeinsam Schulungen und Fortbildungen für die Fisch-Bedientheke. Alexander Wever bietet unter dem Namen AWF Consulting seit 2008 Beratungsleistungen rund um das Thema Fisch und Seafood an. Im selben Jahr startete Dobbin Lange, Geschäftsführer von Geschmack pur, Schulungs- und Beratungsaktivitäten für den führenden Lebensmittelhandel im Bereich der Mitarbeiterausbildung und Sensibilisierung von Produktwissen im Rahmen der Lebensmitteltheke.
Fischwilderer haben im hessischen Bad Sooden-Allendorf, 40 Kilometer östlich von Kassel, in der Nacht zum 22. Januar aus einem Forellenteich etwa 100 Kilogramm Lachsforellen gefischt, meldet die Oberhessische Presse. Mit einem Netz holten die unbekannten Täter die Fische aus dem Teich und transportieren ihre Beute mit einer Zink- und einer Kunststoffwanne ab, die sie ebenfalls entwendeten. Der Sachschaden belaufe sich auf etwa 1.000 Euro.
Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace haben erstmals Proteste in Taiwan organisiert. Einige der Teilnehmer ketteten sich an die Ankerkette des Reefers „Lung Yuin“, um dessen Auslaufen zum Thunfischfang im Pazifischen Ozean zu verhindern, schreibt Fish Information & Services (FIS). Eine Taiwanesin wurde verhaftet, weil sie auf die Ankerkette geklettert war. Mit Transparenten, die die Aufschrift „The last tuna?“ trugen, wollte Greenpeace auf die aus ihrer Sicht bedrohliche Überfischung der Bestände von Großaugen- und Gelbflossenthun im Pazifik hinweisen, berichtet ABC Radio Australia. Greenpeace schreibt, gerade die „Lung Yuin“ sei „in der Vergangenheit wiederholt in illegale fischereiliche Aktivitäten“ verwickelt gewesen: „Reefers wie die Lung Yuin ermöglichen die Plünderung des Thunfischs in der Pazifikregion im großen Maßstab.“ Das 3.431 BRT-Schiff ist in Panama registriert.
René Voss, Pächter des Angelparadies’ Alpetal in Koppelweide (bei Wiehl/Nordrhein-Westfalen), steht nach wiederholten Fischdiebstählen offenbar am Rande des Ruins, schreibt die Kölnische Rundschau. Seit Oktober 2010 wurden dem Teichwirt aus dem Oberbergischen bei insgesamt acht Diebstählen rund 1,25 Tonnen Fisch - insbesondere Forellen - im Wert von etwa 15.000 Euro entwendet. Außerdem ließen die Täter diverses Werkzeug mitgehen. Voss vermutet, dass sich die Unbekannten gut auf dem Gelände auskennen. Sie drückten nicht nur Zäune beiseite, sondern schalteten Bewegungsmelder aus und zerstörten Schlösser an den Becken der Fischteiche. Dabei waren die Täter dreist: während René Voss in seiner Hütte am vorderen Teich Wache hielt, fischten die Diebe aus dem hintersten Teich, der von vorne nicht einsehbar ist. Am Freitag, den 21. Januar, wurden die Kriminellen gestört und ließen mehrere Angeln, eine TNT-Kiste sowie einen Rucksack mit der handschriftlichen Aufschrift „Bräutigam“ zurück. Nun hofft die Polizei, anhand dieser Gegenstände Hinweise auf die Täter zu erhalten.
In den USA werden die Preise für Fisch und Seafood in diesem Jahr voraussichtlich überdurchschnittlich anziehen. Das US-Landwirtschaftsministerium kündigt in seinem gestern veröffentlichen Verbraucherpreisindex einen Preisanstieg für Seafood von 3,5 bis 4,5 Prozent an. Zum Vergleich: Nahrungsmittel insgesamt werden 2011 um 2 bis 3 Prozent teurer, Fleisch um 2,5 bis 3,5 Prozent, prognostiziert die Behörde. Die Teuerung komme nach einer längeren Phase der Stabilität in den vergangenen Jahren, schreibt IntraFish. 2010 hatten Konsumenten für Fisch und Meereskost im Schnitt 1,1 Prozent mehr zahlen müssen.
Gerade erst haben die drei Reedereien UK Fisheries, DFFU und Doggerbank Anfang Januar eine MSC-Zertifizierung für ihre Seelachs-Fischerei erhalten, jetzt sollen zwei weitere Fischereien der Gruppe auf Nachhaltigkeit und gutes Management überprüft werden. Die Fischereien auf arktischen Kabeljau und auf Schellfisch sowie eine weitere Seelachsfischerei der UK Fisheries in der Nordostarktis sind in ein Bewertungsverfahren nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) eingestiegen. Die acht Frostfangschiffe der Gruppe fischen mit „otter trawls“, einer speziellen Form von Bodenschleppnetz. Falls erfolgreich, dürfen 18.739 t Kabeljau und 3.339 t Schellfisch aus den Fängen dieser Unternehmen das blauweiße Label des MSC tragen. Die Bewertung übernimmt als unabhängige Zertifizierungsorganisation MacAlister Elliott and Partners (MEP). Interessierte Akteure („Stakeholder“) deren 20 MEP bereits benannt hat, können Kontakt mit dem Zertifizierer aufnehmen: chrissie.sieben@macalister-elliott.com.