Equador hat in den ersten zehn Monaten des vergangenen Jahres wesentlich mehr Seafood nach Deutschland exportiert als im Vorjahreszeitraum, insbesondere Shrimps und Thunfisch, meldet Fish Information & Services (FIS) unter Berufung auf das dortige Ministerium für ausländische Beziehungen. Von Januar bis Oktober 2008 lieferte das lateinamerikanische Land Garnelen im Wert von 2,5 Mio. USD nach Deutschland (1-10/2008: 277.000 USD). Im selben Zeitraum wurde Thunfisch im Wert von 43,5 Mio. USD exportiert (1-10/2008: 31,4 Mio. USD). Nach Angaben der Equadorianisch-Deutschen Handelskammer ist Deutschland zweitwichtigster Handelspartner Equadors innerhalb der EU und nahm im genannten Zeitraum Waren für insgesamt 247,6 Mio. € ab.
Der angeschlagene holländische Plattfisch-Produzent Baarssen Fish International ist insolvent, das Firmenkapital werde vom Insolvenzverwalter veräußert, schreibt das Portal IntraFish. Schon Anfang Dezember war bekannt geworden, dass Baarssen unter schweren Finanzproblemen leide, nachdem die Banken Kredite verweigert hatten. Nun hat das Bezirksgericht Zwolle Baarssen am 16. Dezember für bankrott erklärt, teilte der Anwalt Arnold Appelman von der Kanzlei De Haan mit. Derzeit würden Gespräche mit potentiellen Käufern für das 30 Jahre alte Familienunternehmen geführt, ein vielversprechender Interessent sei dabei, sagte Appelman. Die Schulden des Unternehmens müssten nicht übernommen werden. Um die Gläubiger zu befriedigen, würden allerdings die Vermögenswerte von Baarssen veräußert. Die Arbeitsverträge der zuletzt 130 Beschäftigten seien zum 18. Dezember gekündigt worden. Sollten allerdings die Übernahmegespräche erfolgreich verlaufen, könnten einige Arbeiter übernommen werden. Zu dem Konkurs von Baarssen habe die Kombination von mehreren Problemen geführt, erklärte der Anwalt: „Die meisten resultieren aus der internationalen Finanzkrise. Auf der einen Seite gingen die Verkäufe zurück, zum anderen stiegen die eigenen Arbeits- und Energiekosten und schließlich gab es Verschuldungsprobleme.“ Die Folgen des Konkurses für die holländische Plattfisch-Industrie könnten weitreichend sein, urteilte IntraFish.
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Der britische TK-Fischproduzent Birds Eye Iglo, seit Sommer 2006 eine Tochter von Permira, konnte seinen Umsatz in Großbritannien 2008 trotz der gegenwärtigen Wirtschaftskrise um 5% auf 593 Mio. € und den Gewinn (EBITDA) sogar um 10% steigern, meldet die Financial Times. „Die Verbraucher wechseln offensichtlich von den teureren Frischeprodukten zu TK-Lebensmitteln“, sagte Permira-Geschäftsführer Martin Glenn. Trotz des erfreulichen Jahresabschlusses 2008 brach der Wert des nicht börsennotierten Unternehmens, das 2006 für 1,3 Mrd. € verkauft worden war, in den vergangenen Monaten um geschätzte 40% ein.
Aus einer Lachszucht von Salmones Mainstream, einer Tochter der norwegischen Cermaq, sind am 31. Dezember bis zu 240.000 Atlantische Lachse entkommen, meldet Fish Information & Services (FIS). Hauptursache für den Escape seien „Wind und Wellen“, erklärte der Regionaldirektor des Nationalen Fischereidienstes (Sernapesca), Francisco Fernandez. Kurz vor Weihnachten waren schon aus einer Lachsfarm einer kanadischen Mainstream-Tochter im Clayoquot-Sund in British Columbia 2.500 Fische geflohen, als sie abgefischt werden sollten. Cermaq gilt mit einer Jahresproduktion von 120.000 t Lachs als weltweit zweitgrößter Produzent.
Heute startet das Fischereiforschungsschiff SOLEA traditionsgemäß seine erste Reise im neuen Jahr in die Nordsee. Unter dem Motto „Winterliche Verbreitung von Garnelen in der Deutschen Bucht“ geht es erst einmal für acht Tage vom Heimathafen Cuxhaven auf „Krabbenfang“ in niederländische, deutsche und voraussichtlich noch in süddänische Gewässer. Die Fischereibiologen des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) wollen mit dieser Reise die Kenntnisse über die winterliche Verbreitung der Bestände der Nordseegarnelen, im Volksmund auch Krabben oder Granat genannt, vergrößern. Mit standardisierten Fängen auf mehreren Strecken von der Küste in die Nordsee hinaus sollen die seewärtige Abnahme der Individuendichte und die Verbreitungsgrenze dokumentiert werden.
Die Lachsproduzenten auf den Färöer Inseln erleiden Einbußen durch die schwachen Währungen in den Wettbewerber-Ländern Norwegen und Schottland, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. „Wir verkaufen unsere Produkte nach Japan, Russland und Europa, wo wir mit norwegischen und schottischen Produzenten konkurrieren“, erklärte Frímund Hansen, Geschäftsführer von Vestlax. Da sowohl britisches Pfund als auch norwegische Krone seit vergangenem Sommer an Wert eingebüßt haben, verliere Vestlax derzeit 20% in Relation zu den ausländischen Exporteuren. Profite der vergangenen zwei bis drei Jahre, die in die Ausweitung der Biomasse investiert worden seien, drohen in diesem Jahr wieder verloren zu gehen. Vestlax habe 17.000 t Lachs in den Käfigen, von denen 2009 etwa 12.000 t erntereif sind.
In Schottland ist das Virus der Lachsseuche ISA, das den Zuchtsektor vor zehn Jahren schwer geschädigt hatte, erneut aufgetaucht, meldet die norwegische Zeitung IntraFish. Entdeckt wurde der Erreger in einer Farm auf den Shetland-Inseln, die am 21. Dezember abgefischt worden war, berichtet BBC News. Ein Ausbruch der Lachsseuche in den Jahren 1998 und 1999 hatte der Industrie Verluste in geschätzter Höhe von mehr als 100 Mio. € beschert und 200 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz gekostet, erinnerte Umweltminister Mike Russell. Jetzt wolle man einem Ausbreiten der Krankheit von Anfang an mit allen Mitteln entgegenwirken. „Die Ernte auf benachbarten Farmen wird unter erhöhten Sicherheitsbedingungen stattfinden und vom Fischereiforschungsdienst überwacht,“ kündigte Russell an.
Im englischen Fischereihafen Grimsby soll noch in diesem Jahr ein neuer fischwirtschaftlicher Komplex, ein ‚Seafood village’ entstehen, schreibt der Grimsby Telegraph. Insgesamt sollen 20 Einheiten mit einer Grundfläche von jeweils 185 Quadratmetern im Erdgeschoss und weiteren 120 Quadratmetern Bürofläche in einem Obergeschoss errichtet werden. Beim Bau des Fünf-Millionen-Objektes werden ökologische Aspekte berücksichtigt – wie Regenwasser-Gewinnung und Solarenergieanlagen. Pete Dalton und Gary Cadey, Betreiber der Unternehmen Ocean Bounty bzw. Garfish Export, gehören zu einem sechsköpfigen Konsortium, das das Projekt in den vergangenen fünf Jahren entwickelt hat: „Wir sind 100%ig zuversichtlich, dass wir viel Nachfrage haben werden. Schon jetzt können wir für die 20 Einheiten 24 Interessenten listen.“ Mit dem Bau des Komplexes im Osten der Docks in der Nachbarschaft des großen Yearsley-Kühlhauses könne eventuell schon im Juni begonnen werden, um zur Weihnachtssaison operativ zu sein. Parallel plant die Hafenbehörde in Grimsby eine Modernisierung des bestehenden Fischmarktes – ein Vorhaben, das mit dem Seafood Village durchaus harmoniere.
Frontcooking ist erfolgreich, wenn eine Gastgeber-Atmosphäre inszeniert wird, und für einen derartigen Auftritt genügt nicht die schlichte Einstellung von Personal, sondern es bedarf der Auswahl von „Talenten“, meint der Düsseldorfer Fischgastronom Hans Krichel. Seine Konsequenz: statt einer Stellenanzeige organisiert das von Christel Krichel geführte Unternehmen ‚Krichel Fisch’ als Auswahlverfahren für den ‚Kochkünstler’ ein ‚Casting’ auf einer Theater-Bühne, bei dem im Januar ein Theater-Profi des Düsseldorfer Stadttheaters das Können der Köche beurteilen soll. „Männer und Frauen, die gerne kochen“ und „sich jung und dynamisch“ fühlen, finden auf der Internetseite www.krichel-fisch.de einen Bewerbungsbogen. Im Rahmen dieses neuen Projektes, das Krichel „SurBrise – die frische Brise“ nennt, startet das Fischgeschäft außerdem ein neues Restaurant-Konzept: die beim Frontcooking bereiteten Gerichte kann der Kunde zu Hause nachkochen. Die vorbereiteten frischen Zutaten werden exakt in der Reihenfolge verpackt, in der sie in der heimischen Küche in die Pfanne zu geben sind. Die Gerichte zum Preis zwischen 5,50 € und 8,90 € sollen in drei Minuten verzehrfertig sein.