16.02.2009

Studie: Wale fressen Fischern keinen Fisch weg

Wale fressen so viel Fisch, dass die Netze der einheimischen Fischer leer bleiben - diese insbesondere von Walfangnationen aufgestellte Behauptung hat eine Studie amerikanischer und deutscher Wissenschaftler widerlegt, schreibt The Financial Times Deutschland (FTD). Bisherige Studien japanischer Forscher hatten die Wale als Ursache für Fangrückgänge dargestellt. Die Japaner hatten die Mageninhalte getöteter Tiere untersucht und die Ergebnisse auf einen geschätzten Walbestand hochgerechnet. „Diese Berechnung ist zu grob, um eine wirkliche Aussage treffen zu können“, sagte Kristin Kaschner, Co-Autorin der Studie. „Die Annahme, dass in einem Ökosystem eine einzige Ebene verändert werden kann, indem man in eine andere eingreift, ist falsch,“ urteilte die Walexpertin. Selbst wenn in den tropischen Küstengewässern keine Wale vorkämen, stiegen die Bestände der kommerziell genutzten Fische nicht an. Die Wissenschaftler folgerten aus ihren Beobachtungen, dass die Fischbestände sogar zunehmen könnten, wenn Wale in dem Gewässer vorkommen. Denn sie würden Fische fressen, die mit wirtschaftlich interessanten Arten um Nahrung konkurrieren. Die detaillierten Ergebnisse sollen auf der jährlichen Konferenz der Internationalen Walfangkommission (IWC) vorgestellt werden, deren nächste im Juni stattfindet.
13.02.2009

Cermaq: 17 Millionen € Verlust durch Lachs-Krankheiten

Der norwegische Aquakultur-Konzern Cermaq hat allein für das 4. Quartal 2008 ein Minus von 17 Mio. € gemeldet, das durch Seuchen-Probleme sowohl in Chile als auch in Norwegen entstanden sei, meldet das Portal IntraFish. Während Cermaq im letzten Vierteljahr 2007 noch Gewinne in Höhe von 6,8 Mio. € erwirtschaftet hatte, verursachten ein Jahr später die Lachszuchten der chilenischen Cermaq Tochter Mainstream aufgrund der Lachsseuche ISA zusätzliche Kosten in Höhe von 17,9 Mio. €. In Chile waren allein im 4. Quartal 79 neue ISA-Fälle aufgetreten, wovon 11 Mainestream-Farmen betrafen. Fischkrankheiten in der norwegischen Finnmark addierten hierzu ein weiteres Minus von 2,7 Mio. €. Die Zuchten in Kanada und in der norwegischen Region Nordland hätten sich jedoch erwartungsgemäß entwickelt und auch der zu Cermaq gehörende Fischfutterproduzent Ewos habe schwarze Zahlen geschrieben, so dass der Umsatz im 4. Quartal 2008 mit 340 Mio. € erheblich höher lag als im 4. Quartal 2007 mit 250 Mio. €. Die vorläufige Bilanz für das gesamte Jahr 2008 weist jedoch ebenfalls Verluste von 6,7 Mio. € aus, während 2007 noch mit 54,7 Mio. € Gewinn abgeschlossen worden war.
12.02.2009

Frankreich: Erste Fischerei startet MSC-Verfahren

Die Ringwadenfischerei auf Sardinen im Süden der französischen Bretagne ist in die Hauptphase einer Bewertung nach den Kriterien des Marine Stewardship Council (MSC) eingestiegen. Es ist die erste Fischerei in Frankreich, die sich am MSC-Programm beteiligt. Die Ringwadenfischerei wird im Golf von Biskaya von bretonischen und baskischen Fischern betrieben. Den Antrag auf Zertifizierung hat die Vereinigung der Ringwadenfischer in der Bretagne gestellt, in der 18 aktive Fangschiffe von bis zu 17 Metern Länge zusammengeschlossen sind. 98% der im Süden der Bretagne gefangenen Sardinen werden in den Häfen von Concarneau, Saint Guénolé und Douarnenez angelandet und mehrheitlich über die Auktion verkauft. Didier Le Gloanec, Präsident der Vereinigung, erklärte, dass die Sardinenfischerei keinem Quotensystem unterliege, aber im Rahmen eines freiwilligen Lizenzsystems verwaltet werde, um die Zahl der Fangschiffe und der Tage auf See zu kontrollieren. In Frankreich werden die Sardinen sowohl frisch vermarktet als auch zu Konserven verarbeitet. Edouard Le Bart, MSC-Vertreter in Frankreich hofft, dass sich jetzt weitere französische Fischereien dem MSC-Programm anschließen werden.
Länderreport Länderreport
12.02.2009

Neuseeland: Aquakultur profitiert vom „grünen Image“

Neuseeland konnte die Exporterlöse für seine Aquakultur-Erzeugnisse im vergangenen Jahr um 17% auf 108,5 Mio. € steigern, schreibt Fish Information & Services (FIS). Der Industrieverband Aquaculture New Zealand führe das Plus darauf zurück, dass der Qualität der heimischen Muscheln und Fische zunehmend mehr Wertschätzung entgegengebracht werde, heißt es in einem Bericht des NZ Herald. Denn die Ernte der neuseeländischen Züchter lag 2008 unter den Erträgen des Vorjahres. So exportierte Neuseeland neun Prozent weniger Grünschalmuscheln, erlöste jedoch für die 33.300 t insgesamt 82,9 Mio. € – gegenüber 70,9 Mio. € im Jahre 2007. Die Ausfuhren Pazifischer Austern gingen um 320 t zurück, der Ausfuhrerlös stieg jedoch um zwei Prozent auf 6,9 Mio. €. Neuseelands Lachsexporte stiegen sowohl nach Menge (+7%) als auch nach Wert (+22%) auf 17,9 Mio. €. Mike Burrell, Geschäftsführer von Aquaculture New Zealand, sprach von den bisher höchsten Exporteinnahmen. Bis 2025 wolle die Branche die Umsätze auf mehr als 400 Mio. € steigern. Der Industrie sei jedoch bewusst, dass die Expansion nachhaltig und umweltschonend erfolgen müsse.
11.02.2009

EU: Neues Thunfisch-Abkommen mit den Seychellen

Drei Wochen lang ruhte der Thunfischfang im Seegebiet um die Seychellen, jetzt haben sich die Europäische Union und der Inselstaat auf ein neues Fischereiabkommen geeinigt, schreibt Fish Information & Services (FIS). „Die Europäische Kommission wird für die Fangaktivitäten von 40 Schiffen in unseren Gewässern im kommenden Jahr Lizenzgebühren in Höhe von neun Millionen Euro zahlen“, teilte Veronique Herminie mit, Staatssekretärin im Ministerium für Naturschätze der Seychellen, heißt es unter Berufung auf die Nachrichtenagentur Reuters. Zusätzlich werde die EU 1,7 Mio. € für eine Überschreitung der vereinbarten Fangmenge in den Jahren 2006 und 2007 entrichten. Die Insel-Republik im Indischen Ozean hatte zunächst zehn Prozent vom Marktwert der Ressource gefordert, gibt sich jetzt aber mit drei bis fünf Prozent zufrieden. Frankreich wie auch Spanien haben ihre Ringwadenfänger im Hafen der Hauptstadt Victoria liegen, wo jährlich gut 350.000 t Thun angelandet werden. Die EU-Thunfischflotte hatte in den vergangenen zwei Jahren weniger gefangen – Ursachen sind die Bestandssituation und Einschränkungen durch die Piraterie vor der Küste Somalias. Für die Seychellen ist die Thunfisch-Industrie die wichtigste Branche nach dem Tourismus-Sektor. Dort arbeitet ein Fünftel aller Beschäftigten. Victoria ist auch Sitz von Indian Ocean Tuna, mit einer Jahresproduktion von 240 Millionen Dosen einer der weltgrößten Produzenten von Thunfisch-Konserven.
TK-Report TK-Report
11.02.2009

Jubiläum: Das Iglo-Fischstäbchen wird 50

Im Jahre 1959 hat Iglo erstmals fangfrisch gefrorene Fischfilets in Stäbchenform geschnitten und sie mit knuspriger Panade umhüllt – geboren war ein Klassiker der Kinderernährung. Von März bis Juni dieses Jahres lädt der Tiefkühlkost-Produzent zur „Käpt’n iglo’s Happy Birthday Fischstäbchen“-Tour ein. In einer interaktiven Wanderausstellung lernen Kinder nicht nur, wie der Fisch in die Stäbchen kommt, sondern auch Spannendes über gesunde Ernährung und nachhaltigen Fischfang, verspricht Iglo. Weitere Höhepunkte der Werbetour sind ein Zungenbrecher-Wettbewerb sowie Schatzsuchen und Piratenpartys mit Käpt’n Iglo. Stationen der Tour sind das Labyrinth Kindermuseum in Berlin (21.03. bis 01.04.2009), das KL!CK-Kindermuseum in Hamburg (05. bis 22.04.2009), der ‚Turm der Sinne’ in Nürnberg (25.04. bis 10.05.2009) und das Ravensburger Spieleland (01. bis 14.06.2009). Da auch Sport und Bewegung für eine gesunde Entwicklung unverzichtbar sind, unterstützt Iglo im Geburtstagsjahr das neue Förderprojekt der Deutschen Olympischen Gesellschaft (DOG). Neben Spendenaktionen für Kinder-Einrichtungen erhalten die Mittagstische der Arche-Einrichtungen in Berlin, Hamburg und München jeweils eine Jahresration Fischstäbchen.
10.02.2009

Letzter deutscher Hochseetrawler in ausländischer Hand

Die „Atlantic Peace“, der letzte deutsche Hochseetrawler, ist an die niederländische Fischreederei Parlevliet & van der Plas verkauft worden, schreibt die niederländische Fischereizeitung Visserij Nieuws. Schon vor Weihnachten wurde der 57 Meter lange Fabriktrawler „BX 786“ an die zur Parlevliet-Gruppe gehörende Doggerbank abgegeben. Der bisherige Miteigentümer Kapitän Klaus Hartmann, Geschäftsführer der Betreibergesellschaft Ocean Food Beteiligungs GmbH, hat die Geschäftsführung an die Niederländer Dirk-Jan Parlevliet und Mark Parlevliet und den Rostocker Dr. Uwe Richter abgegeben. Die 1987 von der norwegischen Werft Sterkoder, Kristiansand, gebaute „Atlantic Peace“ (3.300 PS, 23 Mann Besatzung) fischt vor allem auf Grundfischarten wie Kabeljau, Schellfisch und Rotbarsch. Bei guten Fangergebnissen können in drei Schichten täglich aus 60 t Rohware rund 20 t Filet geschnitten werden. Im Tiefkühlraum des Schiffs ist Platz für 600 t Filet, das international gehandelt wird.
09.02.2009

Spanien: „Spanische Flotte keine Bedrohung für Haie“

Spanische Fischer sind keine Bedrohung für die Haibestände, meint die Spanische Fischerei-Genossenschaft CEPESCA. Die Umweltschutzorganisation Oceana hatte den Fischern des Landes vorgeworfen, 95% der aus EU ausgeführten Haifischflossen zu handeln, schreibt Fish Information & Services (FIS). Spaniens Flotte hatte 2007 insgesamt 60.000 t Hai gefangen. 90% davon waren jedoch Mako- und Blauhaie, deren Bestände nicht von Überfischung bedroht seien, sagte CEPESCA-Generalsekretär Javier Garat. Die Vereinigung unterstützt den jüngst veröffentlichten EU-Aktionsplan zum Schutz der Haie, hält ihn jedoch in mehreren Punkten für verbesserungswürdig.
09.02.2009

Spanien: Frosten von Zuchtfisch auf dem Prüfstand

Die spanische Vereinigung der Seefisch-Züchter APROMAR kämpft dafür, Zuchtfische von der Tiefkühl-Pflicht auszunehmen – mit guten Aussichten auf Erfolg, meldet Fish Information & Services (FIS). Der Hintergrund: seit 2006 müssen in Spanien Fischprodukte, die dem Konsumenten roh oder nur leicht gegart serviert werden, zuvor bei einer Temperatur von -20 ºC oder niedriger für die Dauer von mindestens 24 Stunden gefrostet gewesen sein. Damit sei gewährleistet, dass der im Fisch eventuell vorhandene Fischbandwurm Anisakis simplex, der beim Menschen Anisakiasis verursachen kann, abgetötet wird. Die Vorschrift hatte vor drei Jahren in Spanien eine heftige Kontroverse entfacht und sich angeblich negativ auf den Pro-Kopf-Konsum von Fisch im Lande ausgewirkt. Auf Drängen von APROMAR und der Europäischen Föderation der Aquakultur-Produzenten (FEAP) hatte die EU-Kommission das Wissenschaftliche Komittee der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EBL) mit einer Untersuchung beauftragt. Erste Ergebnisse deuten darauf hin, dass Anisakis in Zuchtfischen wie Lachs, Wolfsbarsch und Dorade, Steinbutt und Forelle nicht vorkomme. APROMAR gehe deshalb davon aus, dass die EU-Gesundheitsbehörden innerhalb der kommenden Monate die aktuellen Vorschriften ändern und Zuchtfisch von der generellen Pflicht zur Frostung ausnehmen werden.
09.02.2009

Norwegen: Werbekampagne für den Kabeljau

Regierung und Fischwirtschaft in Norwegen investieren zusätzliche 2,3 Mio. € in eine europaweite Promotion für den Kabeljau, meldet das Portal IntraFish. Seit sich Einkäufer verstärkt preiswerten Alternativen zuwenden, ist die Nachfrage nach Kabeljau gesunken, die Preise sind unter Druck. „Da wir jetzt in die für die Fischerei wichtigste Fangzeit des Jahres eintreten, steigern wir unsere Marketing-Anstrengungen, um die Nachfrage anzukurbeln“, kündigte Terje Martinussen, Geschäftsführer des Norwegischen Seafood-Exportrates (NSEC), an. Die zusätzlichen Ausgaben entsprechen einer Erhöhung des allein für Weißfisch bestehenden Werbebudgets von 4,6 Mio. € um 50%. Die Marketing-Initiative des NSEC werde zum einen norwegischen Klippfisch in Portugal bewerben – u.a. im Rahmen von Fernsehwerbung –, zum anderen soll frischer und gefrorener norwegischer Weißfisch in Norwegen selbst, außerdem in Schweden, Frankreich, Spanien und anderswo promoted werden. In der kommenden Woche wird in den wichtigsten europäischen Märkten eine Kampagne für den Skrei, den norwegischen Winterkabeljau beginnen.
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