28.11.2008

MSC: Zertifizierung für kanadischen Kohlenfisch gestartet

Ende November ist die Fischerei auf Kohlenfisch (Anoplopoma fimbria), auch bekannt als Sablefish oder Black Cod, in die Hauptphase einer Zertifizierung nach den Kriterien des MSC eingetreten. Antragsteller ist die Wild Canadian Sabelfish Ltd., die sämtliche kanadischen Lizenzhalter für die kommerzielle Fischerei der Spezies repräsentiert. Rund 83% des Produktes werden nach Japan exportiert, weitere 12% in die USA, nach Europa und China und die verbleibenden 5% werden im heimischen Kanada veredelt, das heißt geräuchert sowie filetiert oder gesteaked verkauft. Zwei Fangarten werden zertifiziert: mit koreanischen Fallen an der Langleine und mit Langleinenhaken. Auf zwei andere Fischereien des Kohlenfischs – eine kommunale Fischerei der First Nations, der Ureinwohner Kanadas sowie eine Grundfischerei – erstreckt sich das Zertifizierungsverfahren gegenwärtig nicht. Die Gesamtquote für den kanadischen Sablefish lag in der Fangsaison 2007/2008 bei 3.300 t. Die von dem unabhängigen Zertifizierer Moody Marine durchgeführte Prüfung soll in zwölf Monaten abgeschlossen sein.
Länderreport Länderreport
28.11.2008

Pazifischer Heilbutt: Kürzung der Quote um 11,8 Prozent empfohlen

Die Internationale Kommission für die Bewirtschaftung des Pazifischen Heilbutts (IPHC) hat am Dienstag eine Kürzung der Fangquote für das kommende Jahr von 11,8% empfohlen, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Die IPHC schlägt für 2009 für die Gewässer vor Alaska und vor der Küste von British Columbia eine Quote von insgesamt 54,01 Mio. lbs. (118.965 t) vor, während die TAC für 2008 noch bei 60,4 Mio. lbs. (133.040 t) gelegen hatte. Auf die beiden Fangregionen bezogen, würde das eine Reduzierung vor Alaska um 5% von 43,97 Mio. lbs. (96.850 t) auf 41,72 Mio. lbs. (91.894 t) bedeuten. Für British Columbia sehen die Empfehlungen eine Senkung um 33% vor, und zwar nur noch 12,29 Mio. lbs. (27.070 t) gegenüber 16,43 Mio. lbs. (36.189 t) in der Saison 2008. Vertreter der IPHC werden auf ihrem Jahrestreffen vom 13. bis 16. Januar 2009 im kanadischen Vancouver über die Quotenfestlegung entscheiden.
28.11.2008

Aufgeschnappt: „Der Fisch des Führers“

Eine ‚Kochshow der besonderen’ Art erwähnt die Berliner ‚Tageszeitung’ in einem Artikel ihrer heutigen Ausgabe, der ‚die Hitler-Neuigkeiten aus den vergangenen vier Wochen’ vorstellt. Der belgische Fernsehkoch Jeroen Meus wollte in seiner Koch-Show ‚Plat préféré’ des flämischen Fernsehsenders VRT am 28. Oktober die Lieblingsgerichte verschiedener Prominenter zubereiten, schreibt Autorin Svenja Berg. Freddy Mercurys sollte dabei sein, ebenso wie das von Salvador Dalí, Maria Callas – und die Lieblingsspeise von Adolf Hitler. Doch die Forelle in Buttersauce wurde nach Protesten der jüdischen Gemeinde in Belgien nicht vor laufenden Kameras zubereitet – geschehen sollte dies übrigens in Hitlers Residenz „Adlernest“ in Berchtesgaden. Dort wollte der 30jährige Koch laut einer Ankündigung des Senders das „Gericht eines grauenvollen Mannes“ kochen. Die Zeitschrift De Standaard fragte zynisch, wann nun das Lieblingsessen des Kinderschänders Marc Dutroux auf den Tisch käme.
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28.11.2008

Russland: „Bis 2012 drei Viertel des Fischs aus heimischer Produktion“

Russland will den Anteil heimischer Fischerzeugnisse am Inlandskonsum in den kommenden fünf Jahren von derzeit rund 67,6% auf dann 75,8% erhöhen, schreibt die norwegische Zeitung IntraFish. Die russische Regierung prognostiziert, dass die eigenen Fänge bis 2012 um 23% steigen werden. Im kommenden Jahr solle ein Fünf-Jahres-Plan veröffentlicht werden, der darlegen soll, wie die Effizienz der heimischen Fischwirtschaft gesteigert und die Potentiale der Fischerei entwickelt werden können. So solle die Zahl der Besatzfische in russischen Binnengewässern um 9% gesteigert und die Fisch-Umschlagsmenge in den Seehäfen um 70% erhöht werden. Hierfür müssen einerseits Einrichtungen für die Reproduktion der Fische ausgebaut, die Forschungs- und Entwicklungszentren für Aquakultur und Marikultur entwickelt, außerdem Fischverarbeitungsbetriebe modernisiert und die Infrastruktur der Häfen ausgebaut werden.
28.11.2008

Fulda: Sushi-Bar ‚Little Tokyo’

Im osthessischen Fulda hat im November die Sushi-Bar ‚Little Tokyo’ eröffnet – nach Angaben des Fulda-Infos das einzige Sushi-Restaurant im Umkreis von rund 100 Kilometern. Das Restaurant am Gemüsemarkt 12 ist das zweite der Inhaberin Van Doan. Gemeinsam mit ihrem Ehemann betreibt die 30jährige gebürtige Vietnamesin schon eine Sushi-Bar in Kassel. In den großzügigen, im modernen japanischen Stil eingerichteten Räumlichkeiten wird es neben Sushi auch die japanische Grill-Spezialität Teppanyaki und leichte Wok-Gerichte geben. Ein Take-Away-Service, der 10% Rabatt auf die Kartenpreise gewährt, Catering und Sushi-Kurse werden ebenfalls angeboten.
28.11.2008

Neuseeland: Preise für Hoki und Muscheln unter Druck

Während es um die Fangmengen und die Bestandssituation beim neuseeländischen Hoki derzeit gut bestellt ist, leiden die Preise für den Fisch unter der internationalen Finanzkrise, schreibt die neuseeländische Tageszeitung The Dominion Post. Ursachen seien die Schwäche des Australischen Dollars – Australien ist Hauptmarkt für Seafood aus Neuseeland – sowie mangelnde Nachfrage der ebenfalls wichtigen Exportländer Japan und USA. Auch der Muschelpreis sei unter Druck. „Wir verkaufen Muscheln für 2,33 €/kg, aber gerade hat ein Kunde angerufen: ‚Wenn Du mir irgendetwas im Januar schicken willst, dann nur für 2,16 € oder lass’ es bleiben’ “, zitierte ein Industrievertreter eine repräsentative Stimme.
28.11.2008

Aquaponik in Berlin: Fisch- und Tomatenproduktion ohne Emissionen

In Berlin stellten Wissenschaftler ein Aquaponik-System vor, bei dem nahezu emissionsfrei Tomaten und Fisch gemeinsam in einem Gewächshaus gezüchtet werden, teilt der Forschungsverbund Berlin mit. Im Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) in Berlin-Friedrichshagen ernteten Wissenschaftler jetzt fast 600 kg Tomaten und 150 kg Tilapia. Damit habe sich die Idee einer kombinierten Fisch- und Tomatenzucht, das so genannte Aquaponik-System, als praxistauglich erwiesen. Die Leiter der Abteilung Binnenfischerei, Prof. Dr. Werner Kloas und Stellvertreter Dr. Bernhard Rennert, hatten das Projekt schon im IGB-Jahresbericht 2007 vorgestellt.
27.11.2008

Großbritannien: Erster Wolfsbarsch aus walisischer Zucht

Eine Wolfsbarsch-Zucht im britischen Wales bringt momentan den regionalen Markt mit einem tagesfrischen Produkt in Unruhe, schreibt die norwegische Zeitung IntraFisch. Der in Kreislaufanlagen im walisischen Anglesey gezüchtete Edelfisch sei am Tage des Abfischens beim Kunden und damit bis zu fünf Tage eher als Wolfsbarsche aus mediterranen Farmen in Griechenland oder der Türkei. „Derzeit ernten wir rund eine Tonne pro Woche, doch im kommenden Frühjahr sollen es schon fünf Tonnen sein und schließlich 20 Tonnen wöchentlich“, kündigte Robert Smith an, Geschäftsführer des Züchters Selonda UK, einer Tochter des griechischen Aquakultur-Unternehmens. Die von International Aqua-Tech für 17 Mio. € gebaute Farm mit eigener Brutanstalt sei für eine Kapazität von 1.000 t pro Jahr angelegt. Mit dem „rotkiemigen Wolfsbarsch“ – so die Beschreibung eines ob der Frische beeindruckten Großhändlers – wende sich Selonda an das Premium-Segment des britischen Marktes für Dorade und Wolfsbarsch, einem der weltweit am schnellsten wachsenden Märkte für die beiden Arten. Derzeit werde der Fisch nur ganz, unausgenommen auf Eis verkauft, um dem Kunden die Qualität zu zeigen. Wenn sich das Bewusstsein für dieses Plus etabliert habe, wolle Selonda auch ausgenommenen Fisch und Filets anbieten, kündigte Smith an.
27.11.2008

MSC-Kuratorium wählt Norweger als neues Mitglied

Der Treuhandrat des Marine Stewardship Councils (MSC) hat den Norweger Knut Vartdal als neues Mitglied ins Kuratorium der Organisation gewählt. Vartdal hatte sich zuvor schon als Mitglied des 30-köpfigen Interessengruppenrats des MSC engagiert. Der 68-jährige blickt auf mehrere Jahrzehnte lange Erfahrung und Expertise in der norwegischen Fischindustrie zurück. Neun Jahre lang arbeitete er als Unterstaatssekretär im Fischereiministerium und als Generaldirektor für Fischerei. Fast drei Jahrzehnte war er Geschäftsführer der Vartdal Fiskeriselskap, einem der führenden Fischfangunternehmen in Norwegen. Seit Oktober diesen Jahres sitzt er im Aufsichtsrat von Vartdal Seafood AS. Die Wahl des Norwegers spiegelt die beachtliche Bedeutung, die der MSC in jüngster Zeit in dem Land erhalten hat. „Etwa 70% der norwegischen Export-Fischerei nehmen inzwischen am MSC-Programm teil“, teilte MSC-Vorstandsvorsitzender Rupert Howes mit. Zusammen landeten diese fast 1,7 Millionen Tonnen Fisch im Wert von schätzungsweise 1,5 Milliarden € an.
26.11.2008

Saudi-Arabien: 300 Mio. USD für Fischzucht in küstennahen Wüsten

Der führende saudi-arabische Garnelenzüchter National Prawn Company (NPC) will eine Anschubfinanzierung in Höhe von 300 Mio. USD (232 Mio. €) für große Fischfarmen in Saudi-Arabien sowie weiteren Ländern der Region leisten, schreibt Fish Information & Services (FIS). Derzeit forcieren zahlreiche Investoren in der Golfregion Aquakultur-Projekte, da die Bedenken hinsichtlich der zukünftigen Lebensmittelversorgung wachsen, heißt es in einem Bericht von Emirates Business. NPC will Kingfish (Gotteslachs), Cobia (Offiziersbarsch), Barramundi, Mahi Mahi und Milchfisch züchten, und zwar auf ungenutzten küstennahen Wüstenstreifen. „Wir planen die Fischzucht in mehreren Mitgliedsstaaten des Golf-Kooperationsrates (GCC). Dabei blicken wir auch auf afrikanische Länder, die Wüsten in Küstennähe besitzen“, sagte NPC-Geschäftsführer Peter Fraser. NPC ist mit einer Jahresproduktion von 15.000 t Zuchtgarnelen einer der weltweit größten integrierten Produzenten in diesem Segment. Die Fläche der Shrimpfarmen von derzeit 50 Quadratkilometern solle in den kommenden zwei Jahren verdoppelt werden, die Belegschaft von derzeit 3.000 auf dann 5.000 Mitarbeiter ausgebaut und die Produktionskapazität auf 50.000 t pro Jahr erhöht werden. Derzeit exportiere NPC seine Garnelen in 30 europäische Länder, sagte Fraser. Eigner des Zuchtunternehmens sind die saudi-arabischen Konzerne Al Rahji, Al Balla und Al Subaiei.
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