30.09.2021

Schottland: Kritische "Dokumentarfilmer" verweigern Lachszucht-Besuch

Die Produzenten der kritischen "Dokumentation" "Eating our Way to Extinction" – zu Deutsch etwa: "Essen bis zum Aussterben" – haben sich im Vorfeld der Filmproduktion geweigert, eine Lachsfarm in Schottland zu besuchen und sich von den Züchtern informieren zu lassen. Das bemängelt Tavish Scott, Geschäftsführer der Scottish Salmon Producers Organisation (SSPO), in einem kritischen Kommentar auf dem Portal IntraFish und meint: "Wenn wir bei einem Fußball-, Rugby- oder Tennis-Spiel ausschließlich die Möglichkeit erhielten, nur das Spiel einer Mannschaft anzuschauen, würden das die meisten für absurd halten. Zu Recht kritisieren es die Menschen, wenn im Wahlkampf nur eine politische Partei mediale Aufmerksamkeit erhält. Doch es gibt selten kritische Kommentare, wenn Filmemacher in so genannten 'Dokumentationen' nur den Standpunkt des Regisseurs abbilden."

Tavish Scott hatte die Macher der "Shockumentary", die mit dem Geld einiger Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens finanziert wurde, in Großbritannien und in den USA in einigen Kinos läuft und demnächst weltweit gestreamt werden kann, bereits während der Dreharbeiten eingeladen, eine Lachsfarm in Schottland zu besuchen und den Filmemachern Rede und Antwort zu stehen. "Wir haben ihnen angeboten zu zeigen, wie wir hier mit den Herausforderungen umgehen, vor die uns die natürliche Meeresumwelt stellt." Die Züchter hätten Innovationen präsentieren können wie etwa Kameras unter Wasser und an der Wasseroberfläche, durch deren Einsatz gewährleistet werden kann, dass der Lachs die richtige Futtermenge erhält. Und es bestand das Angebot, mit Experten für Fischgesundheit und mit staatlichen Veterinären, mit Fischzüchtern und mit Vertretern von Tierschutzorganisationen zu reden. Doch "die Filmemacher haben sich geweigert uns zu besuchen oder uns das angemessene Recht auf eine Stellungnahme zu gewähren." Tavish Scotts Fazit: "Wir respektieren das Recht eines jeden zu entscheiden, was er isst – doch das sollte eine bewusste Entscheidung sein."
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