17.05.2012

Surimi: Nachfrage aus China und Japan treibt Preis in die Höhe

Steigende Nachfrage für Surimi insbesondere aus Japan und China steigert die Preise der Rohware in diesem Jahr um teilweise über 20 Prozent, meldet IntraFish. Gewöhnlich werden die Preise für Surimi-Basis aus den Alaska-Pollack-Fängen der A-Saison im März/April verhandelt, nun kontaktierten japanische Käufer schon im Dezember die AP-Verkäufer, sagt Pascal Guenneugues, Gründer und Direktor von Future Seafood. Nach dem Erdbeben und Tsunami in Japan im März 2011 war ein Rückgang des dortigen Konsums erwartet worden, stattdessen stieg die Verzehrmenge 2011 um zwei bis drei Prozent. In Tokio lagen die Preise für Surimi-Rohware der A-Qualität im März bei 2,75 bis 3,03 Euro/kg, die B-Qualität wurde für 2,20 bis 2,39 Euro/kg verkauft und die K-Qualität für 2,48 bis 2,66 Euro/kg, während SA für 3,49 und 3,67 Euro/kg gehandelt wurde. Europäische Produzenten stehen vor dem Problem, dass der Handel eine Anhebung der Preise verweigert. Das Umsteigen auf eine andere Rohware, beispielsweise auf tropische oder Süßwasser-Fischarten, sei allerdings keine Option. Grund sei zum einen der Wunsch nach MSC-Ware, außerdem sei einfach nicht genug Surimi auf Basis tropischer Spezies verfügbar.

Preistreibend mache sich auch die gestiegene Nachfrage insbesondere in China bemerkbar. Dort hätten alleine im vergangenen Jahr etwa 150 neue Surimi-Produzenten den Betrieb aufgenommen, schätzt Chinas größter Surimi-Hersteller Longsheng Aquatic Products. Einen Überblick gab Pascal Guenneugues auf dem 12. Surimi-Forum im US-amerikanischen Oregon, schreibt IntraFish. Obgleich Marktdaten für China nur schwer erhältlich seien, schätzte er den Surimi-Verbrauch des Landes auf rund 150.000 Tonnen. Die nationale Produktion liege bei 120.000 bis 130.000 Tonnen. Während China bis vor kurzem noch ein Nettoexportland war und pro Jahr je 30.000 Tonnen nach Japan und Korea exportierte, importiere China inzwischen Surimi. Auch wenn die neuen Surimi-Produzenten überwiegend kleinere Betriebe seien, hätten sie durch die zusätzliche Nachfrage den Preis in der zweiten Jahreshälfte 2011 um mehr als 20 Prozent nach oben getrieben. In China werde überwiegend Surimi auf Basis mariner Tropenfische konsumiert. Inzwischen prüfen die Chinesen das Potential von Süßwasserfischen als Surimi-Basis, insbesondere von Karpfen.
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