29.08.2012

Fischer fordern Festigung der Nachhaltigkeitswende in der Fischerei

Seit gestern tagt der Deutsche Fischereitag im niedersächsischen Papenburg. Der Verbandstag gibt rund 200 angemeldeten Teilnehmern aus Politik, Verwaltung und der gesamten deutschen Fischerei die Gelegenheit, Informationen auszutauschen und eine fischereipolitische Lagebewertung vorzunehmen. Übergeordnetes Thema für alle deutschen Fischereisparten ist die Nachhaltigkeitswende im Zusammenhang mit der bevorstehenden Reform der europäischen Fischereipolitik. Die deutsche Fischerei begrüßt die bereits erfolgte Ausrichtung der Bewirtschaftung aquatischer Ressourcen an den Prinzipien der Nachhaltigkeit. In einer Resolution sollen weitere Schritte auf dem Weg zur Sicherung der nachhaltigen Nutzung erarbeitet werden.

Die Kutterfischerei befasst sich mit den bisherigen Erfolgen und weiteren Maßnahmen bei der Umstellung auf nachhaltige Meeresfischerei, nachdem der Anteil überfischter Bestände in den letzten sieben Jahren von 94 % auf 47 % gesunken ist.

Die Hochseefischerei konzentriert sich auf Bewirtschaftungsfragen im Zusammenhang mit der Fischerei in norwegischen, isländischen, grönländischen und anderen Meeresgebieten außerhalb der EU-Gewässer sowie dem Schutz der Tiefseelebensräume.

Die Aquakultur erörtert die fischereipolitischen Möglichkeiten für die Erweiterung der Förderung dieses Produktionszweiges in Europa und diskutiert die europäische Gesetzgebung zur Fischzucht und zur Fischgesundheit. Für die Fluss- und Seenfischerei stehen neben den Schäden an der natürlichen Fischfauna die Maßnahmen zur Sicherung der Aalbestände auf der Tagesordnung.

Verschiedene Arbeitsausschüsse und Fachgruppen des Verbandes behandeln aktuelle Sachthemen. Die Aalkommission vertieft die Diskussion über die Situation des europäischen Aals, die Maßnahmen bei der Umsetzung der spezifischen Aal-Managementpläne für verschiedene Flusseinzugsgebiete und die umfangreichen Besatzmaßnahmen. Auch die Einhaltung des Export-Verbotes für Glasaale wird analysiert. Die Kormorankommission behandelt Fragen im Zusammenhang mit dem Management der europäischen Kormoran-Population sowie Möglichkeiten zur Begrenzung der Schäden an der Fischfauna und an Fischzuchten.

Der Deutsche Fischerei-Verband vereinigt rund eine Million Mitglieder aus allen Sparten der deutschen Fischerei unter einem Dach. Der Umsatz der Fangwirtschaft in der Seefischerei (Kutter und Hochsee) betrug im Jahr 2010 insgesamt 194 Millionen Euro. Die Umsätze der Binnenfischerei und Fischzucht werden auf rund 210 Millionen Euro geschätzt. In der Erzeugung sind in Deutschland ca. 7.000 Menschen beschäftigt.
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