27.11.2012

Europäische Union: Erstmals Länderliste zur illegalen Fischerei

Die Europäische Union hat erstmals eine Liste mit Staaten veröffentlicht, die aus Sicht der EU-Kommission bei der Bekämpfung der illegalen, ungemeldeten und unregulierten Fischerei (IUU-Fischerei) nicht kooperieren. Diese Liste umfasst derzeit die acht Länder Belize, Fidschi, Guinea, Kambodscha, Panama, Sri Lanka, Togo und Vanuatu. Für den deutschen Markt ist hier Sri Lanka ein wichtiges Lieferland für hochpreisigen exotischen Frischfisch: 2011 kamen von dort 1.497 Tonnen Seefisch im Wert von 16,3 Mio. Euro zu einem Durchschnittspreis von 10,93 Euro/kg.

Der Beschluss - der erste dieser Art - zeigt konkrete Mängel wie unzureichenden Dialog und fehlende Maßnahmen zur Behebung von Schwachstellen bei der fischereilichen Überwachung und Kontrolle auf. Den acht Ländern wurde zunächst eine Frist von einem halben Jahr eingeräumt, um Abhilfemaßnahmen zu ergreifen. Sollte sich die Lage nicht verbessern, kann die EU handelspolitische Sanktionen verhängen, etwa den Verkauf von Fischereiprodukten aus diesen Ländern auf dem EU-Markt verbieten. "Es handelt sich hier nicht um eine 'schwarze Liste', sondern um eine 'gelbe Karte' ", erklärte EU-Fischereikommissarin Maria Damanaki, "wir möchten, dass diese Länder im Kampf gegen die illegale Fischerei an unserer Seite stehen. Wir möchten, dass sie ihre Rechts- und Kontrollsysteme gemäß den internationalen Vorschriften verbessern. Doch wir wollen der Welt auch zeigen, dass die EU IUU-Fischerei nicht tolerieren wird, denn das ist eine kriminelle Tätigkeit, die die Lebensgrundlage von Fischereigemeinschaften gefährdet und Fischbestände dezimiert."

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