25.05.2020

Alaska: Keine Forschungsfahrten wegen Corona-Pandemie

Die alljährlich im Frühjahr beginnenden Forschungsfahrten, die eine Basis für die Fangquoten von Alaska-Pollack, Pazifischem Kabeljau und weiteren wichtigen Weißfischarten vor Alaska bilden, fallen in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie aus. Das teilte die US-amerikanische Nationale Wetter- und Ozeanographiebehörde (NOAA) vergangenen Freitag mit, meldet das Portal IntraFish. Nach zweimonatiger Bewertung sei man zu dem Schluss gekommen, dass die Studien nicht in einer Art und Weise durchgeführt werden könnten, die die Risiken für Wissenschaftler, Besatzungsmitglieder und die betroffenen Gemeinden minimieren würden. Die Behördenentscheidung betreffe Studien zur Grundschleppnetzfischerei vor den Aleuten-Inseln, im östlichen und im nördlichen Beringmeer, eine akkustische Studie zum Alaska-Seelachs im Beringmeer sowie eine Herbststudie zum Ökosystem. Wie geplant stattfinden werde die jährliche Studie zur Alaska-Langleinenfischerei.

Die Forschungsfahrten liefern kritische Daten, um den Akzeptablen Biologischen Fang (ABC) für Alaska-Pollack, Pazifischen Kabeljau und für Alaskas Plattfische im Beringmeer sowie um die Aleuten und im Golf von Alaska festzulegen, einige der weltweit ertragreichsten Fischereigebiete. Die ABC-Daten sind wiederum eine Richtlinie für die Festlegung der TACs der einzelnen Arten. Bei den Fahrten mit gecharterten Trawlern werden Stichproben an hunderten Plätzen gezogen. Obgleich die AP-TAC unstrittig die wichtigste ist, da sie den größten Anteil an der Beringmeer-Gesamtquote von zwei Millionen Tonnen hat, wird der Mangel an Daten voraussichtlich die Fischerei auf den Pacific cod am härtesten treffen. Denn die Zielfischerei auf diesen Fisch im Golf von Alaska ist in diesem Jahr ausgesetzt, so dass die Fischer gehofft hatten, wieder eine Quote zu erhalten. Jetzt jedoch seien die Entscheidungsträger gezwungen, die Fangmenge wieder auf Grundlage der letztjährigen Daten festzulegen. Die NOAA kündigte jedoch an, den Mangel an Daten durch den Einsatz unbemannter Fahrzeuge sowie durch die Datenerhebung durch Partner in der Industrie und andere Behörde zu kompensieren.

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