Das saarländische Verbraucherschutzministerium und die Innungskrankenkasse IKK Südwest wollen Anstrengungen auf dem Feld der Gemeinschaftsverpflegung belohnen und loben gemeinsam einen Ernährungspreis aus. Die Initiatoren reagieren damit auf die wachsende Bedeutung der GV: täglich essen in Deutschland mehr als 16,5 Millionen Menschen in Kantinen - Tendenz steigend. Der Preis richtet sich an alle saarländischen Kindertagesstätten und Schulen, Betriebe, Krankenhäuser und Reha-Kliniken sowie Senioreneinrichtungen, die Gemeinschaftsverpflegung anbieten und ein eigenes Konzept umgesetzt haben. Wesentliche Bewertungskriterien sind Gesundheit und Genuss, Ökonomie, Innovation und Realisation. Der alle zwei Jahre verliehene Preis wird in den Kategorien Kita & Schule, Betriebe, Krankenhäuser & Reha-Einrichtungen sowie Senioreneinrichtungen vergeben. Der Gewinner aus der jeweiligen Kategorie erhält einen Förderpreis in Höhe von 1.000,- Euro. Zusätzlich wird ein Innovationspreis in Höhe von 3.000,- Euro an ein Konzept mit besonderem Zukunftspotential vergeben. Die Bewertung erfolgt durch eine elfköpfige Jury. Bewerbungen sind noch bis zum 15. Januar 2020 möglich: https://ernaehrungspreis-saarland.de
Northern Wind, einer der führenden US-amerikanischen Produzenten von Scallops, errichtet einen neuen hochmodernen Verarbeitungs- und Frostbetrieb für die hochwertigen Muscheln. Auf einer Fläche von rund 3.500 qm können in Zukunft statt der bislang 5.000 bis 6.000 Pounds die Stunde demnächst weitere 12.000 Pounds IQF gefrostet werden, zitiert das Portal IntraFish Geschäftsführer George Kouri. In der neuen Fabrik sollen nicht nur die Scallops aus Bucht- und Meeresfischerei gefrostet werden, sondern dort sollen auch die übrigen Fischprodukte von Northern Wind - vor allem Thunfisch und Hummer - verarbeitet und wertgesteigerte Artikel produziert werden. In einem neuen Tiefkühlhaus mit einer Fläche von rund 2.000 qm und 3.300 Palettenstellplätzen können bis zu 2.500 t Scallops eingelagert werden. Die wichtigsten Absatzmärkte für Northern Wind sind neben den USA die Europäische Union und Asien. 2020 wird die US-amerikanische Scallop-Fangflotte im Atlantik voraussichtlich 52 Mio. Pounds (= 23.586 t) anlanden - ein Minus von ca. 17% im Vergleich zu den 62,5 Mio. Pounds (= 28.349 t) des Jahres 2019. CEO Kouri erwartet für Northern Wind im Jahre 2020 einen Fang von 11,23 Mio. t, etwa 5.098 t.
Bei der Neujahrsauktion auf dem japanischen Tsukiji-Fischmarkt in Tokio hat wieder einmal der Sushi-Gastronom Kiyoshi Kimura den Zuschlag für den zur Versteigerung angebotenen Roten Thun erhalten: für den 278 kg schweren Fisch, gefangen vor der Nordküste der japanischen Präfektur Aomori, zahlte Kimura, Inhaber der Restaurantkette Sushi Zanmai, den Rekordpreis von 333,6 Mio. Yen, umgerechnet 2,76 Mio. Euro. Der Sushi-Magnat hatte bereits in den Jahren 2012 bis 2017 das jeweils höchste Gebot für den Neujahrs-Thun abgegeben, war jedoch 2018 von einem Mitbewerber überboten worden. "Der Thunfisch sieht so lecker und frisch aus, aber ich glaube, ich habe zuviel des Guten getan", kommentierte Kimura den Kauf mit Blick auf den Rekordpreis. Er habe mit maximal 500.000 Euro gerechnet, zahlte schließlich jedoch mehr als das Fünffache. Die Auktion war die erste, die nach Schließung des historischen Tsukiji-Fischmarktes nun am neuen Tokioter Standort Toyosu abgehalten worden war. Bei der auf dem weltgrößten Fischmarkt alljährlich abgehaltenen Auktion zum Jahresbeginn bieten die potentiellen Käufer, um in die Schlagzeilen zu kommen und die eigene Stellung zu behaupten. Ein realistischer Marktpreis für den von Kimura ersteigerten Roten Thun liege bei um die 55.000 Euro, schreibt FIS.
Vietnams Fischindustrie rechnet für das neue Jahr 2020 mit der Ausfuhr von Wassertieren im Wert von 8,9 Mrd. Euro, was einem Plus von 6,3% entsprechen würde, meldet IntraFish. Kernprodukte wie Tiger-Shrimps, White Leg-Shrimps und Pangasius sowie weitere hochwertige Arten sollen "weiterentwickelt werden". Insgesamt rechne der Sektor mit der Produktion von 8,2 Mio. t Produktgewicht, ein Zuwachs von 0,6% im Vergleich zum vergangenen Jahr. Auf Basis Menge sollen davon 17% auf Pangasius und 10% auf Shrimps entfallen. Außerdem sollen weitere Pangasius- und Shrimp-Zuchten sowie Netzgehege-Aquakulturen zertifiziert werden, kündigte Tran Dinh Luan an, Leiter des Fischereidirektorats.
Die zunehmende Bedeutung von Aquakulturen in der Fischgewinnung trägt zur Verknappung des Rohstoffes Phosphor bei und gefährdet dadurch langfristig die Nahrungssicherheit, falls nicht gegengesteuert wird. Das behauptet ein Autorenteam um Dr. Yuanyuan Huang (CSIRO, Melbourne), zu dem auch Dr. Daniel Goll vom Institut für Geographie der Universität Augsburg zählt, in einer Studie, die in der wissenschaftlichen Open-Access-Fachzeitschrift „Nature Communications" veröffentlicht wurde. Phosphor, ein wesentliches Element für alle Lebensformen auf der Erde, wurde im Jahre 2014 von der EU in die Liste der 20 kritischen Rohstoffe aufgenommen. Während Phosphordüngemittel in der Landwirtschaft seit der Einführung einschlägiger Vorschriften effizienter eingesetzt werden, würden in der Fischzucht erhebliche Mengen an Phosphor mit nur sehr geringem Wirkungsgrad verbraucht: nur ein Viertel des verwendeten Phosphors werde mit dem Fisch geerntet. Der im Wasser verbleibende Phosphor schade potentiell benachbarten Ökosystemen und könne zum Verlust biologischer Vielfalt oder zu Algenblüten führen. Die Autoren fordern deshalb, den Eintrag von Phosphor in Aquakulturen auf ein Minimum zu reduzieren und schreiben außerdem: "Wir sollten uns überlegen, wie wir Phosphor in der Fischwirtschaft recyceln und wiederverwenden können, um damit mehr Feldfrüchte anzubauen."
Deutschlands Krabbenfischer haben im Jahre 2019 die schlechtesten Umsätze seit gut einem Jahrzehnt eingefahren, melden die Cuxhavener Nachrichten. Die Umsätze sind von mehr als 60 Mio. Euro im Jahre 2018 auf geschätzte 25 Mio. Euro im zu Ende gegangenen Jahr eingebrochen, teilte die Erzeugergemeinschaft der Nord- und Ostseefischer in Cuxhaven mit. Hauptursache sind die geringen Erzeugerpreise, die von durchschnittlich 4,- Euro 2018 auf nur noch 2,70 Euro pro Kilogramm 2019 zurückgegangen sind. "Weder Menge noch Preis waren 2019 zufriedenstellend", erklärte Kai-Arne Schmidt, Geschäftsführer der EG. Die Fischer sowie die Erzeugergemeinschaft hätten große Schwierigkeiten, sich den Schwankungen anzupassen. Auch beim Frischfisch gingen die Fangmengen zurück ung lagen bis Oktober bei 28.000 t (2018: 44.000 t). Während die Fänge bei Sprotten und Heringen in der Nordsee zunahmen, gab es Rückgänge bei Kabeljau, Seelachs und Ostsee-Hering. In diesem Jahr wollen die Fischer alle Fragen klären, die sich aus dem Brexit ergeben. Die Handelsabkommen der EU mit Großbritannien müssten zügig verhandelt werden, weil die Übergangsfrist Ende 2020 auslaufe.
Das Start-up Seawater Cubes in Saarbrücken-Burbach hat im Dezember mit dem Verkauf von Wolfsbarschen, die in dem Prototyp einer Kreislaufanlage gezüchtet wurden, begonnen, meldet die Frankfurter Rundschau. Rund 7.000 Wolfsbarsche standen zunächst zum Verkauf. "Erst nach Eingang der Bestellung werden die Barsche per Hand abgefischt, ausgenommen und fertig gemacht", teilte Geschäftsführerin Carolin Ackermann (29) mit, die das Anlagenbau-Unternehmen gemeinsam mit Christian Steinbach (29) und Kai Wagner (31), beide Absolventen eines Ingenieursstudiums an der Hochschule für Wirtschaft und Technik (HWT) des Saarlandes, gegründet hat. Ein ganzer Fisch (ausgenommen, ca. 400g) koste 11,40 Euro (= 28,50 Euro/kg), die geräucherte Variante 16,90 Euro (= 42,25 Euro/kg).
Seit August 2019 arbeitet in einer ehemaligen Garnelenfabrik im norwegischen Sirevåg (Landkreis Rogaland) als Pilotprojekt eine Kreislaufanlage für die Produktion von Warmwassergarnelen, meldet IntraFish. Happy Prawns-Geschäftsführer Magnar Hansen hat Brut aus den USA importiert und konnte in seinem 12.000 Liter-Tank bislang etwa 50 kg Shrimps in Marktgröße ernten. Dabei füttert er nicht mit kommerziellem Futter, sondern nach eigener Rezeptur. Gereinigt wird das System mit der für Norwegen ebenfalls neuen Biofloc-Technologie. Bjørn Jakobsen, Geschäftsführer des Seafood-Unternehmens Lerøy, habe ihn bereits besucht, die Garnelen probiert - "sie haben eine gute Konsistenz, Geschmack und sehen gut aus" - und hält die Shrimps für ein interessantes Produkt im Bereich des norwegischen Sushi- und Gastromarktes. Magnar Hansen will noch im Jahre 2020 eine Produktion errichten, um zunächst 5 t, eventuell bis zu 10 t zu produzieren. In zehn Jahren sollen dann zehn Anlagen mit einer Gesamtkapazität von 100 t stehen. "Es klingt total verrückt, wenn ich das jetzt sage, aber ich muss Vertrauen in meinen Geschäftsplan haben", meint Hansen lachend.
Tier- und Umweltschützer fordern ein Ende der "Weißfischabfischung" aus Flüssen und Seen des Bundeslandes Berlin, meldet das Nachrichtenportal rbb24. Im Jahre 2019 holten sieben Fischereibetriebe im Auftrag des Landes 43,4 Tonnen Weißfische - vor allem Brassen, Rotfedern und Rotaugen - aus Berliner Gewässern, die getötet und in Biogasanlagen entsorgt wurden. Bis vor drei Jahren seien es sogar meist über 100 Tonnen gewesen, seit 2008 insgesamt 1.295 Tonnen. Die Senatsumweltverwaltung begründet die seit etwa 40 Jahren betriebene Abfischung mit einer Verbesserung der Wasserqualität. Denn die Weißfische fressen das Zooplankton, das jedoch die durch Überdüngung stark wachsenden Algen und Wasserpflanzen eindämmen soll. So finanzierte die Verwaltung die Befischung alleine im Jahre 2018 mit 49.000 Euro. Die Landesarbeitsgemeinschaft Tierschutz fordert, das Geld "für andere, direkt Natur und Gewässer aufwertende Maßnahmen" zu verwenden. Aktuell untersuche der Senat die "Effekte der Weißfischentnahme". Parallel werde nach einer Idee für eine "innovative Nutzung als Futtermittel oder als aufbereitetes Lebensmittel" gesucht. Im brandenburgischen Strodehne (Havelland) fängt der Fischer Wolfgang Schröder seit Jahren Brassen und Rotaugen und verkauft sie filetiert und geräuchert.
Die Zahl der Escapes aus norwegischen Lachsfarmen lag in den ersten elf Monaten 2019 rund 44% höher als im Vergleichszeitraum des Jahres 2018, meldet IntraFish unter Verweis auf Zahlen der Fischereibehörde. Insgesamt entkamen 287.000 Lachse und 2.000 Regenbogenforellen aus Netzgehegen. Anlass für die Meldung war ein erneuter Vorfall, bei dem aus einer Anlage des Lachszüchters Lingalaks im Hardangerfjord Anfang Dezember eine unbekannte Anzahl Fische entwichen war. Dabei handelte es sich um die 45. Escape-Meldung im Jahr 2019.