Der Markt für Eismeergarnelen befindet sich seit Dezember 2018 im Gleichgewicht. Die Preise sind seit vergangenem Herbst wie erwartet stabil geblieben, auch noch ins neue Jahr hinein. Das schreiben die Undercurrent News unter Berufung auf "drei Quellen - zwei Händler aus Island und einen Produzenten." Einzig bei kleineren Sortierungen gebe es einen gewissen Nachfrageüberhang, während größere Kaltwassergarnelen erhältlich seien. Das spiegele sich im Preisniveau: kleinere Sortierungen zögen leicht an, bei größeren hätten die Preise etwas nachgegeben. Insbesondere bei kleineren Eismeergarnelen hätten die Preise eine Schmerzgrenze erreicht, jenseits der Käufer für Fischbrötchen und Salate auf preiswertere Proteinquellen zurückgreifen würden. Insgesamt erwarteten die Interviewten ein ziemlich ruhiges Jahr 2019 - eine Prognose, die jedoch durch drei Faktoren Veränderungen erfahren könnte.
Das Landgericht Hamburg hat eine einstweilige Verfügung gegen Iglo erlassen, meldet der Spiegel Online. Demnach darf der Tiefkühlhersteller seine Produkte vorerst nicht mehr mit dem Nutri-Score auszeichnen. Der Nutri-Score erstellt eine Gesamtbewertung eines Produktes, für die günstige und ungünstige Nährwertbestandteile mit Punkten bewertet und dann miteinander verrechnet werden. Das Ergebnis wird auf der Packungsvorderseite in einer fünfstufigen Farbskala dargestellt, die zugleich mit den Buchstaben A bis E hinterlegt ist. Ein Produkt mit einem günstigen, ausgewogenen Nährstoffprofil erhält somit eine grüne Einordnung und den Buchstaben A, ein sehr unausgewogenes Produkt erhält eine rote Bewertung und den Buchstaben E.
Der namibische Seehecht-Verarbeiter Hangana Seafood hat am Montag in Walvis Bay den Grundstein für einen neuen großen Verarbeitungsbetrieb mit einer Jahreskapazität von 25.000 t gelegt, meldet die in Windhoek erscheinende Allgemeine Zeitung. Außerdem stehen dem zur Ohlthaver & List (O&G)-Gruppe gehörenden Fischproduzenten nach Fertigstellung im September 2020 auch Kühlkapazitäten von 2.500 t zur Verfügung, teilte Hangana-Geschäftsführer Herman Theron mit. Die bestehende Hangana-Fabrik besitzt eine Jahreskapazität von 21.900 t. Abgesehen von einer deutlichen Wertsteigerung ermögliche der neue Betrieb auch, die Angebotspalette zu erweitern und Produkte nach Kundenbedarf zu liefern, sagte Theron. In den kommenden fünf Jahren sollen weitere 1,24 Mio. Euro investiert werden, um künftig auch Fischarten wie die Bastardmakrele zu verarbeiten. Erst im September 2018 hatte Hangana Seafood mit Investitionen von rund 3,7 Mio. Euro eine vor rund zwei Jahren erworbene, verfallene Abalonen-Farm in Lüderitzbucht wieder in Betrieb genommen.
Genombiologen am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) sollen helfen, das genetische Profil des Atlantischen Lachses zu entschlüsseln und Biomarker zu finden, die für die Fischgesundheit entscheidend sind. "Mit Hilfe unserer Hightech-Genanalysen wollen wir dazu beitragen, robuste Zuchtlinien für eine tiergerechte und gleichzeitig wirtschaftlich tragbare Haltung zu entwickeln", erklärt der Dummersdorfer Fischgenetiker Dr. Alexander Rebl. Dadurch sollen Infektionskrankheiten vermieden werden, die bei jungen Lachsen zu hohen Sterblichkeitsraten führen. Die Dummersdorfer Forscher sind dabei Teil des internationalen Projektes "ImCom" unter Federführung des renommierten staatlichen Forschungsinstituts Nofima in Norwegen, das eine Laufzeit von vier Jahren hat und mit einer Million Euro von der norwegischen Forschungsgesellschaft unterstützt wird. Das FBN hat sich bisher vor allem einen Namen durch seine Forschung an Bornforelle, Zander und Ostseeschnäpel gemacht. Mit dem Atlantischen Zuchtlachs betreten die Fischgenetiker am FBN-Institut für Genombiologie Neuland.
Der weltgrößte Lachsproduzent Mowi hat im ersten Quartal 2019 in seinen sechs Produktionsländern insgesamt 104.000 t Lachs geerntet und damit mehr als erwartet, meldet das Portal IntraFish. Dabei erwirtschafteten die Norweger ihr bestes EBIT je Kilogramm mit ihren Biolachszuchten in Irland, nämlich 4,35 Euro. Mehr als die Hälfte der Lachse stammte aus norwegischen Betrieben (56.000 t, EBIT: 2,05 Euro/kg), aus chilenischen Zuchten kamen 20.000 t (EBIT: 1,45 Euro/kg), aus Schottland 15.500 t (EBIT: 2,25 Euro/kg), aus Kanada 10.000 t (EBIT: 1,40 Euro/kg), aus Irland 1.500 t (EBIT: 4,35 Euro/kg) und von den Färöer Inseln 1.000 t (EBIT: 1,70 Euro/kg). Insgesamt lag das EBIT im 1. Quartal 2019 mit 194 Mio. Euro 22,8% höher als das Vergleichsquartal 2018.
Im vergangenen Jahr wurden im Berliner Tiergarten und im Britzer Garten fast 39.000 Sumpfkrebse gefangen, meldet der in der Bundeshauptstadt erscheinende Tagesspiegel. Anfang April hat nun die diesjährige, bis Ende November dauernde Fangsaison auf den gefräßigen Krebs begonnen. Sie fräßen "alles, was sie bekommen können", sagt Derk Ehlert, Wildtierreferent der Berliner Senatsverwaltung, und zwar insbesondere Pflanzen und Fischlaich. Der Louisiana-Flusskrebs steht auf einer Liste der EU-Kommission mit eingewanderten Arten, die als potentiell schädlich für einheimische Arten und Ökosysteme gelten. Die Exoten in der Berliner Natur seien vermutlich Nachkommen von Sumpfkrebsen, die in Aquarien gehalten und ausgesetzt wurden. In Berlin wurden die Krebse im vergangenen Jahr nach Angaben des Tagesspiegels in verschiedenen Restaurants angeboten: scharf gegrillt und mit Nussbutter angemacht im "Mrs. Robinson", als Gourmetfrikassee mit Schweinskopf, Erbsen und Buttersauce im "Pauly Saal" oder portionsweise mit Salat, Baguette und Mayo bei "Fisch Frank" in Spandau. Fischer Klaus Hidde fängt sie nach vorheriger Terminvereinbarung unter Tel. 0152 - 53 47 24 77.
Die Fischerei auf Kaltwassergarnelen in der Barentssee könnte in diesem Jahr mit ähnlich guten Fangergebnissen abschließen wie 2018, als insgesamt 3.127 t angelandet wurden, schreiben die Undercurrent News. Die Preise liegen mit 25,32 NOK/kg - rund 2,64 Euro/kg - für gekochte, geschälte Rohware, angelandet von ausländischen Fangschiffen, niedriger als die 26,99 NOK (= 2,81 Euro/kg) 2018, allerdings sei die Durchschnittsgröße auch etwas geringer, sagt Tor-Edgar Ripman von der Verkaufsorganisation Norges Rafisklaget. Russlands Meeresforschungsinstitut VNIRO prognostiziert für die Barentssee für 2019 Shrimp-Anlandungen von 90.000 t.
Die Ostsee-Region Schleswig-Holsteins feiert am 4. Mai 2019 im neunten Jahr in Folge den "Weltfischbrötchentag". Zu diesem Anlass hat die norddeutsche Poetry-Slammerin Mona Harry auf Initiative des Ostsee-Holstein-Tourismus ein passendes Gedicht ersonnen, das sie an jenem Tag im Ostseeort Grömitz persönlich präsentieren wird. Insgesamt beteiligen sich 18 Orte an der schleswig-holsteinischen Ostseeküste mit weiteren eigenen Veranstaltungen. Die Programme reichen von einer Fischbrötchen-Olympiade und einer digitalen Schnitzeljagd zum Thema bis zum Fischbrötchen-Picknickkorb und verschiedenen Kreationen der Delikatesse. Erstmals, so die Veranstalter, beteiligen sich auch andere Bundesländer mit eigenen Ideen am Weltfischbrötchentag, und zwar der Spielbudenplatz in Hamburg sowie die Stadt Bremerhaven. Das komplette schleswig-holsteinische Programm ebenso wie die "Ode an das Fischbrötchen" von Mona Harry sind online zu finden unter www.weltfischbrötchentag.de.
Tassilo Jäger-Kleinicke (66) hat seine 1983 gegründete Lachsforellenzucht in der Kieler Förde an zwei Nachfolgerinnen übergeben, melden die Kieler Nachrichten. Neue Eigentümerinnen von Deutschlands einziger mariner Fischzucht sind seit Februar diesen Jahres die studierten Meeresbiologinnen Sophie Bodenstein (38) und Dr. Yvonne Rößner (32). Sie hatten schon lange neben ihrem Studium auf der Farm von Jäger-Kleinicke gearbeitet. Ihre Besatzfische beziehen sie aus Dänemark. In der Ostsee direkt am neuen Küstenkraftwerk wachsen die Fische auf ein Marktgewicht von zwei bis vier Kilogramm ab. Verkauft werden die Forellen unter anderem mittwochs und sonnabends auf dem Wochenmarkt auf dem Kieler Exerzierplatz sowie am Donnerstag auf dem Blücherplatz in Schleswig-Holsteins Landeshauptstadt. Zunächst war unklar, ob die Fischzucht weiter bestehen könne, denn die Stadtwerke Kiel hatten dem 66-jährigen Meeresbiologen eigentlich gekündigt. Das Problem: die Zuwegung zur Zucht erfolgt über das Gelände des alten Gemeinschaftskraftwerks und der Komplex steht derzeit zum Verkauf. Doch jetzt scheint die Zukunft der rund 600 Quadratmeter großen Fischzucht gesichert.
Der Aquaculture Stewardship Council (ASC) hat in Vietnam eine neue Gruppenzertifizierungsmethodik vorgestellt, die Kleinproduzenten den Erhalt eines ASC-Zertifikats erleichtern soll, meldet die Umweltorganisation. "Die Gruppenzertifizierung soll die Aquakultur-Praktiken weltweit weiter voranbringen, ohne dabei die robusten Anforderungen des ASC-Standards zu senken", erklärte Vân Roetert, Leiter des ASC-Sicherungsprogramms, auf einer Veranstaltung im vietnamesischen Can Tho vor fast 100 Interessenvertretern ('stakeholders'), darunter Repräsentanten der Industrie, von Nichtregierungsorganisationen, ASC-Produzenten und Lieferanten. Can Tho, im Mekong-Delta gelegen, ist in Vietnam eine wichtige Erzeugerregion für Shrimps und Pangasius. Die Gruppenzertifizierung war vom ASC über mehrere Jahre unter Leitung einer technischen Arbeitsgruppe aus Industrievertretern, Wissenschaftlern und NGOs entwickelt worden. Jetzt läuft zunächst eine sechs Monate dauernde Periode, in der die Methodik auf ihre Wirksamkeit geprüft wird und in der sich Produzenten und Auditierer mit der Methodologie vertraut machen sollen.