Die MSC-Zertifizierungen für die Ringwadenfischerei auf Sardinen südlich der Bretagne und jene im spanischen Golf von Biskaya sollen zum 12. März 2019 aufgehoben werden, teilt der Marine Stewardship Council (MSC) mit. Die Aufhebung ist Reaktion auf neue, im Juli 2018 veröffentlichte Empfehlungen des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES), in denen sich der ICES für eine Verringerung der fischereilichen Aktivitäten ausspricht. Obgleich der Sardinenbestand in der Biskaya als gesund gelte, werde er jedoch oberhalb des höchstmöglichen Dauerertrags (MSY) befischt. Das bedeute ein Risiko für kurzlebige Fischarten am Anfang der Nahrungskette - auf einem niedrigen trophischen Niveau -, wie die Sardine eine sei, weil die Bestandsgröße starken Schwankungen innerhalb sehr kurzer Zeit unterliege. Jetzt haben die Fischereien 90 Tage Zeit, beginnend mit dem Tag der Aufhebungsmitteilung am 11. Februar 2019, einen Plan zum Beseitigen der Missstände zu erstellen. Wird in dieser Zeit kein überarbeiteter Plan erstellt, muss der Zertifizierer - das Bureau Veritas - das Zertifikat wieder zurückziehen.
In Großbritannien hat die Hana Group innerhalb von nur zwei Jahren ein Shop-im-Shop-Konzept für die Zubereitung von frischem Sushi von null auf derzeit 80 Standorte ausgerollt, meldet IntraFish. Bis Ostern 2019 soll die Zahl von 100 Einheiten erreicht sein. Alleine in britischen Sainsbury's Supermärkten stehen jetzt 60 dieser "Sushi-Kioske", die schon rund 1% des Lebensmittelumsatzes von Sainsbury erwirtschaften sollen. Hana expandiert derzeit weltweit und hat Niederlassungen in Polen, Tschechien, Kroatien und China. Anfang Februar hat der Finanzinvestor Permira in die aufstrebende, 2012 in Frankreich gegründete Hana Group (Jahresumsatz: 3 Mrd. Euro) investiert.
Die Europäische Kommission ermittelt gegen ein mögliches Kartell der Lachsindustrie in mehreren europäischen Staaten. Nach Angaben des Portals IntraFish durchsuchten Mitarbeiter der EU-Wettbewerbsbehörde gestern früh Niederlassungen der Lachsproduzenten Mowi (ehemals Marine Harvest), Grieg und Scottish Sea Farms in Großbritannien. Da Scottish Sea Farms ein Joint-Venture der Lachsproduzenten SalMar und Leroy Seafood Group ist, handelt es sich sämtlich um norwegische Lachsproduzenten. Auch eine Fabrik in den Niederlanden soll durchsucht worden sein. Nach Angaben der Undercurrent News hatte die EU-Kommission den Unternehmen angekündigt, dass im Februar Untersuchungen durchgeführt würden. Ein weiterer großer Lachsakteur in Schottland, Cooke aus Kanada, teilte mit, nicht von den Inspektionen betroffen zu sein, da nur norwegische Unternehmen in Großbritannien im Visier der Ermittlungen stünden. Eine Folge der Razzien ist eine schlechte Presse für die Lachsbranche. Der Tenor, formuliert etwa in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ): "Verbraucher in Europa haben möglicherweise in der Vergangenheit überhöhte Preise für Atlantischen Lachs bezahlt."
Sehr hohe Lizenzkosten für marine Lachszuchten sorgen dafür, dass die landgestützte Lachszucht in Norwegen kaum höhere Kosten verursacht als das klassische Farming im Meer. Das ist das Ergebnis einer jetzt publizierten Studie der Norwegischen Gesellschaft für Wirtschafts- und Industrieforschung (SFN). Demnach würde eine landgestützte Zucht von 45.000 Kubikmetern mit einer Produktionskapazität von 6.000 t fünf konventionellen Lizenzen entsprechen, die zu einem Preis von insgesamt 600 bis 700 Mio. NOK, etwa 61,5 bis 71,7 Mio. Euro, gekauft werden können. Die landgestützte Zucht würde Investitionen von 607 Mio. NOK, etwa 62,2 Mio. Euro, erfordern - rund 1,40 Euro pro Kubikmeter. Die Produktionskosten werden auf rund 4,50 Euro/kg kalkuliert, wovon 3,30 Euro/kg variable Kosten und 1,10 Euro/kg Fixkosten sind. "Das zeigt uns, dass es genauso profitabel sein kann, landgestützte Einrichtungen zu entwickeln statt mehr Lizenzen zu kaufen", kommentiert Trond Mørk Pedersen, Direktor Innovation beim Norwegischen Seafood-Forschungsfonds (FHF), die Erkenntnisse der Studie. FHF hat die Erstellung der Studie finanziell unterstützt.
Spaniens Thunfisch-Fangflotte will im östlichen Pazifischen Ozean den Einsatz "nicht-verwickelnder" und biologisch abbaubarer Fischsammler testen, melden die Undercurrent News. Die Spanier unterzeichneten mit der Inter-Amerikanischen Kommission für den tropischen Thunfisch ein Abkommen über die gemeinsame Durchführung eines entsprechenden Pilotprojektes. Die neue Generation dieser "fish aggregation devices" (FADs), auch als Bio- oder Öko-FADs bezeichnet, dürfe keinerlei synthetisches Material enthalten mit Ausnahme der Satelliten-Bojen und den Identifizierungsmarkierungen, teilte die 2016 gegründete Organisation assoziierter Produzenten von großen Thunfischfrosterschiffen (OPAGAC) in einer Presseerklärung mit. Darüberhinaus dürfen diese Bio-Fischsammler keine Chemikalien wie Farben, Gummi, Kunstharze oder sonstige Klebstoffe enthalten, die in der Meeresumwelt als Gifte wirken könnten. Allerdings müsse das Objekt eine Haltbarkeit von sechs bis zwölf Monaten besitzen. Nach Angaben von OPAGAC-Geschäftsführer Julio Moron würden die FADs, da sie keine ins Wasser herabhängenden Netze besäßen, nahezu keinen Beifang produzieren und hätten quasi keinerlei negative Auswirkungen auf das marine Ökosystem, zumal wenn mit Ringwade gefischt und die Fischsammler außerdem kontrolliert würden.
Im oberösterreichischen Altlichtenberg (Bezirk Urfahr-Umgebung), etwa 10 Kilometer nördlich von Linz, haben unbekannte Täter rund 400 Störe gestohlen, meldet der Rundfunksender ORF. Der Schaden belaufe sich auf mehrere zehntausend Euro. Nach Angaben der Polizei seien die Fische bereits zwischen dem 1. November und dem 8. Dezember 2018 aus einem Fischteich entwendet worden, doch wurde der Fall erst jüngst publik. Der Verkauf der vergleichsweise seltenen Tiere würde insbesondere in Österreich auffallen, meint der Geschädigte. Die Polizei in Gramastetten bittet um Hinweise unter der Tel.-Nr. 05 91 33 - 43 34.
Die Bauarbeiten für das neue Fischumschlagszentrum der Nordwest Logistik und Spedition im Bremerhavener Fischereihafen gehen voran: im Juli 2019 soll der Neubau an der Ecke Am Lunedeich/Lofotenstraße fertig sein, schreibt die Nordsee-Zeitung. In der "Logistik-Abteilung für die Fischunternehmen" des Hafens wurden schon bislang an Spitzentagen bis zu 80 Tonnen Frischfisch und Tiefkühlware umgeschlagen. "Der Fischereihafen braucht diese Dienstleistung", betont Simon Schach, der zusammen mit Roland Seeckt die Geschäfte bei der Nordwest Logistik und Spedition führt. Mit dem Neubau werde die Belegschaft von derzeit 20 auf künftig 25 Mitarbeiter aufgestockt. Durch Digitalisierung und Prozessoptimierung soll jedoch mit 20 Prozent mehr Personal die doppelte Umschlagleistung erbracht werden, kündigt Schach an. Die Hallenfläche wird von 900 auf 1.500 Quadratmeter vergrößert, aus 120 Tiefkühlstellplätzen werden 400. 450 Quadratmeter entstehende Bürofläche werden zum Teil vermietet, unter anderem an die Spedition Brüssel & Maass. Trotz doppelter Fläche soll der Energiebedarf halbiert werden. Nach Fertigstellung des Neubaus werde die Sanierung des alten Trakts beginnen. Außerdem will sich das Fischumschlagszentrum bis Ende des Jahres nach dem IFS zertifizieren lassen. "Wir machen einen Quantensprung", fasst Schach das Gesamtpaket an Optimierungen zusammen.
Das Bad Bramstedter Traditionsunternehmen Seestern Feinkost stellt zum 1. März seine Produktion von Matjes-, Marinaden- und Seelachserzeugnissen für den Großverbraucher ein, melden die Kieler Nachrichten. Inhaber Gerhard Schönau (57) wolle aber sein bisher als Fabrikladen geführtes Fischgeschäft weiterführen. Von den derzeit noch 40 Beschäftigten werden 19 entlassen, kündigt Schönau an, betont aber: "Wo es ging, haben wir versucht, soziale Härten zu vermeiden." Als Ursache nennt der Fischproduzent einen zu großen Konkurrenzdruck, immer höhere Hygieneauflagen für die Lebensmittelbranche und hohe Betriebs- und Unterhaltungskosten für das zu große Betriebsgebäude. Nicht betroffen von der Produktionsstilllegung sei die Herstellung von Salaten, die bislang im Seestern-Laden an der Hamburger Straße angeboten werden. Das Fischgeschäft zieht eventuell in den benachbarten Edeka-Markt, der erweitert werden soll. Die Marke "Seestern" möchte Gerhard Schönau gerne an einen Feinkosthersteller verkaufen: "Wir stehen zur Zeit noch in Verhandlungen." Seestern war 1960 von August Kelle gegründet worden, der bereits 1948 mit der Heringsverarbeitung in Bad Bramstedt begonnen hatte. 1963 trat Rudolf Schönau, der Vater des derzeitigen Inhabers, in die Firma ein, die er 1982 übernahm.
Die Generaldirektorin für Fischerei von Malta, Andreina Fenech Farrugia, ist wegen des Verdachts der Bestechlichkeit ihres Amtes enthoben worden, meldet die Times of Malta. Die Entlassung erfolgte, nachdem die spanische Online-Tagszeitung El Confidencial einen Telefonmitschnitt der Direktorin veröffentlicht hatte, in dem diese von dem Thunfisch-Magnaten José Fuentes Garcia Geld gefordert hatte. Fuentes ist Chef der Grupo Fuentes, des weltweit größten Händlers von Rotem Thun. Die Gruppe besteht aus mehr als 40 Unternehmen, darunter Mare Blu Fishing, ein Thunfischmastbetrieb auf Malta. Garcia soll verantwortlich sein für einen illegalen Thunfischhandel, der von den Behörden auf einen Wert von 25 Mio. Euro geschätzt wird. In diesem Zusammenhang hatten spanische Behörden im Juni 2018 insgesamt 79 Beteiligte festgenommen. Schon damals war vermutet worden, dass eine Führungsperson in Maltas Fischereiministerium es ermöglicht hatte, Thunfisch aus illegaler Fischerei in den spanischen Markt zu schleusen. Farrugia war seit 2013 zum zweiten Mal Generaldirektorin für Fischerei, obwohl sie 2010 schon einmal gefeuert worden war.