Pacifical, die Marketingeinrichtung der so genannten acht Parteien des Nauru-Abkommens zum Schutz der Thunfische (PNA), haben soziale Richtlinien formuliert, die auf den Fangschiffen ihrer MSC-zertifizierten Thunfischereien gelten sollen. Mit dieser Initiative wollen die PNA-Staaten die Situation der Besatzungen verbessern, die auf 300 industriellen Fangschiffen in mehr als zehn Nationen der Region arbeiten. Die Richtlinien behandeln die Mindestanforderungen an die Arbeitsverhältnisse, Sozialschutz, Gesundheit und Sicherheit, Unterkunft und Verpflegung sowie die medizinische Versorgung der Fischer auf See.
Die kalte Küche in den IKEA-Restaurants ist seit diesem Sommer um "Pulled Salmon Sandwich" erweitert worden. Hierfür wird heiß geräucherter Lachs (Stremellachs) zerzupft und - beeinflusst vom Street Food - in einem Hamburger-Brötchen mit eingelegtem Rotkraut und Essiggurken sowie grünem Blattsalat serviert. "Zusammen mit der Barbecue-Sauce schmeckt das Sandwich wie seine Fleischvariante Pulled Pork, basiert aber auf Fisch", heißt es in einer IKEA-Pressemitteilung. Das Gericht sei das Ergebnis einer Studie über die nachhaltige Verwendung von Lachsfleisch, denn hier wird nicht nur das Filet, sondern der ganze Fische eingesetzt. Der norwegische Lachs ist ASC-zertifiziert. Nach Angaben des Portals IntraFish wird das Pulled Salmon Sandwich in IKEA-Möbelhäusern in Nordamerika und in Europa beworben. Auf einem IKEA-Plakat im kanadischen Richmond (British Columbia) hieß es: "Salmon is the new pork" - "Lachs ist das neue Schweinefleisch". In US-Filialen werde das "Smoked Salmon Sandwich" für 4,99 USD (= 4,46 Euro) verkauft, in Deutschland wird es für 4,50 Euro angeboten und in der Schweiz kostet das seit September erhältliche Sandwich 5,95 CHF (= 5,42 Euro). Unbekannt ist, von welchem Hersteller der Lachs stammt.
Die Sæby Fiske-Industri, führender Hersteller für Makrelenkonserven, hat am Standort Sæby in Nordjütland für rund 200 Mio. DKK - etwa 27 Mio. Euro - eine neue Fabrik gebaut, meldet das dänische Portal www.food-supply.dk. Im Spätsommer soll die Produktion in dem neuen 9.000 Quadratmeter großen Bau beginnen. Die erste von insgesamt drei Produktionslinien sei schon angelaufen. Sæby stellt ein Produkt in verschiedenen Varianten her: Filet der Makrele (Scomber scombrus) in unterschiedlichen Saucen und Ölen. Neben dem Renner Makrelenfilet in Tomatensauce sind aktuell weitere Rezepturen im Angebot, darunter Senf, Curry, Chili, Olivenöl, Rapsöl und Sonnenblumenöl. "Vor kurzem haben wir mit indisch und mexikanisch inspirierten Aromen experimentiert, um für den britischen Verbraucher passende Geschmacksmuster zu entwickeln", sagt Geschäftsführer Henrik Mikkelsen. Denn Sæby sucht sowohl auf dem dänischen Markt wie auch auf Exportmärkten wie England und Frankreich neue Kunden. "Wir verkaufen an den einzelnen Kunden große Stückzahlen, so dass der Verlust einer Supermarktkette zu relativ großen Schwankungen führt", erklärt Mikkelsen. Entsprechend lag die Jahresproduktion der letzten Jahre zwischen 65 und 105 Mio. Dosen per anno, der Jahresumsatz betrug 2014 insgesamt 430 Mio. DKK, etwa 57,8 Mio. Euro.
Deutsche See beliefert ab sofort Verbraucher in ganz Deutschland binnen 24 Stunden mit frischem Fisch und Meeresfrüchten. Gut zweieinhalb Jahre nach dem Start des Online-Shops für Frischfisch im Pilotgebiet Berlin Ende 2013 hat die Fischmanufaktur ihren Lieferdienst auf das gesamte Bundesgebiet ausgedehnt. Zuvor war der Service sukzessive auf die Städte Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt am Main und Köln erweitert worden. Um die Qualität der empfindlichen Ware bis zur Tür des Kunden kontrollieren zu können, setzt Deutsche See eine eigene Lieferflotte von insgesamt 300 Kühlfahrzeugen ein. Das sind größtenteils Lkw, aber insbesondere in Ballungsräumen auch Elektro-Autos und -Fahrräder. Mindestbestellwerte und mögliche Liefertage, an denen der Kunde das Zeitfenster für die Zustellung frei wählen kann, variieren je nach Liefergebiet. Versandkosten erhebt Deutsche See nicht.
Fast zwei Jahre lang hatte sich Daniel Wischer-Geschäftsführer Dieter B. Kasischke mit allen Mitteln gegen die Mietvertragskündigung seiner Hauptfiliale in der Spitaler Straße gewehrt. Doch zum 1. September zieht die Hamburger Fischbratküche dort nach mehr als 85 Jahren aus. Stattdessen wird Fernsehkoch Steffen Henssler die Fläche in 1a-Lage übernehmen. Die 1924 von Daniel César Hugo Wischer gegründeten Fischbratbetriebe werden in der Hansestadt jedoch auch weiterhin stark präsent sein. Schon Mitte April diesen Jahres eröffnete Wischer eine neue Filiale in der Großen Johannisstraße 3 direkt gegenüber vom Hamburger Rathaus. Im Erdgeschoss des repräsentativen Kontorhauses gibt es 80 Plätze. Das Traditionslokal in der Steinstraße soll saniert werden. Am heutigen 1. September soll die erste "Take Away"-Filiale auf dem Südsteg des Hamburger Hauptbahnhofs eröffnen, kündigte Restaurantleiter Zsot Husar an. Wischer hatte, schreibt das Hamburger Abendblatt, den Wettbewerb bei der Deutschen Bahn vor einigen Wochen für sich entschieden. "Für uns ist es ein Pilotprojekt", sagte Dieter Kasischke. Wird das Konzept gut angenommen, könnten weitere Standorte an Bahnhöfen bundesweit folgen.
Der Schutzverein der Fischer von Hasting, die 'Hastings Fishermen's Protection Society', hat Mitte August als bislang erste britische Fischerei auf Scholle ein Zertifikat des Marine Stewardship Councils (MSC) erhalten. Claire Pescod, MSC-Mitarbeiterin für Fischereikontakte in Großbritannien und Irland, hob hervor: "Hastings ist ein großartiges Beispiel dafür, wie eine kleine, traditionelle Fangflotte ein Produkt anbieten kann, das dem Anspruch des modernen Konsumenten nach nachhaltigem Fisch entspricht." Die aus 27 Booten bestehende Flotte, die von dem malerischen Strand in Stade operiert, ist eine der ältesten Strandfischereiflotten in Großbritannien. Bislang trugen schon die von der Hastings-Flotte gefischten Seezungen und Heringe ein MSC-Zertifikat. Mit einer Jahresfangmenge an Schollen von 104 t (2014) ist die Fischerei klein (zum Vergleich: im östlichen Ärmelkanal fängt eine internationale Flotte fast 4.000 t Schollen). Doch zusammen mit der hochwertigen Seezungenfischerei beschäftigt die Fischerei direkt etwa 100 Menschen und weitere 250 in verbundenen Betrieben. Eine Finanzierung der MSC-Zertifizierung war zum einen möglich, weil diese Mehrarten-Fischerei einen Rabatt dafür erhielt, dass schon andere Arten eine Zertifizierung besitzen. Außerdem erhielten die Fischer Fördergelder einer 'Hastings Fisheries Local Action Group' (FLAG).
Die Beteiligungsgesellschaft H2 Equity Partners hat die Kontrollmehrheit bei dem holländischen Garnelenverarbeiter Klaas Puul erworben. Das teilt Maiko van der Meer, der neue allgemeine Direktor von Klaas Puul, in einer Pressemitteilung mit. Unterstützt wird er von Finanzdirektor Sander van den Berg. Das Beteiligungskapital von Klaas Puul wird nach der Transaktion bei H2 Equity Partners, der Gründerfamilie Mooijer und dem Management liegen. "Klaas Puul hat noch viel ungenutztes Potenzial, in der Familie gibt es jedoch keinen Nachfolger zur Realisierung dieses Potenzials", begründete Mitinhaber Evert Mooijer die Transaktion, "wir möchten dieses Potenzial gemeinsam mit H2 Equity Partners ausschöpfen und somit ein noch besserer Partner für unsere Kunden, Lieferanten und Mitarbeiter sein." Auch Rutger Jan Vlek, Investment-Direktor bei H2 Equity Partners, sieht bei Klaas Puul "eine starke Marktposition und ein großes Verbesserungs- und Wachstumspotenzial." Klaas Puul, gegründet 1968, hat seine Zentrale im niederländischen Volendam. An Standorten in den Niederlanden, Belgien, Deutschland, Dänemark und Marokko sind rund 3.500 Mitarbeiter beschäftigt, die im Jahre 2015 einen Umsatz von fast 200 Mio. Euro erwirtschafteten. H2 Equity Partners, gegründet 1991mit Standorten in Amsterdam und London, verwaltet ein Portfolio von derzeit 12 Unternehmen mit einem Umsatz von ca. 1,5 Mrd. Euro.
Der europäische Markt für Warmwassergarnelen ist derzeit unter Druck: bei anhaltend starker Nachfrage führt eine geringe Verfügbarkeit insbesondere von Black Tiger-Garnelen zu hohen Preise. Dieses Fazit zieht das Portal IntraFish nach Gesprächen mit Importeuren. Deren Lagerbestände insbesondere von Ware aus Indien und Bangladesch seien nur noch gering. Für das schwache Angebot sowohl bei Vannamei als auch bei Black Tiger, vor allem aber bei letzteren, macht Heiko Lenk, CEO von Lenk Frozen Foods Asia, insbesondere die Wetterbedingungen in Asien in der ersten Jahreshälfte verantwortlich. In Vietnam beispielsweise kämpfe die Landwirtschaft mit der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten. Langanhaltende hohe Temperaturen von mehr als 40 ºC in den wichtigsten BT-Produktionsländern Bangladesch und Vietnam hätten beispielsweise zu einer hohen Mortalität bei den Shrimplarven geführt, erklärt Lenk. Entsprechend seien die BT-Preise in den letzten Wochen um mehr als 10% gestiegen. Im Vergleich zu Vannamei kosteten sie bei einigen Sortierungen über 20% mehr.
Das isländische Fischfang- und -verarbeitungsunternehmen Eskja verlegt auch seine Schwarmfisch-Produktion in eine Fabrik an Land, schreibt das Portal IntraFish. In den vergangenen fünf Jahren landete Eskja im Jahresdurchschnitt 73.000 t pelagische Fische an, insbesondere Capelin, Blauen Wittling, Hering und Makrele. Während Eskja die von einem eigenen Langleinenfänger gefischten Grundfischarten (Kabeljau, Schellfisch) auch bislang schon in einer 1.700 qm-Fabrik in Hafnafjør∂ur verarbeitete, wurden die Schwarmfische an Bord gefrostet. "Wir wechseln von einer Seefrost-Produktion zu einer modernen Verarbeitung an Land, um dabei mit 'Best Practice'-Methoden den Wert unserer Rohwaren zu maximieren", erklärt Geschäftsführer Páll Snorrason. Schon im Oktober soll die 7.000 qm-Fabrik in Eskifjør∂ur an Islands Ostküste täglich 700 bis 900 t verarbeiten, und zwar teils zu Frostware, teils zu Fischmehl und -öl. Hier könne zum einen die Qualität optimiert und kundenspezifischer gearbeitet werden, sagt Snorrason. Außerdem habe Eskja Zugriff auf mehr Rohware, denn norwegische Fangschiffe würden ihren Capelin überwiegend bei isländischen Landbetrieben anliefern.