Der isländische Fischfang- und Fischverarbeitungskonzern HB Grandi erweitert seine Fabrik im Fischereihafen von Reykjavik um insgesamt 1.700 qm, schreibt IntraFish. 1.440 qm seien für die Fischverarbeitung vorgesehen, auf weiteren 260 qm entstehen eine Werkstatt für die Fangschiffe und ein Lager für Verpackungsmaterial. Damit fasse HB Grandi alle seine Standorte in Islands Hauptstadt an einem Ort zusammen, sagte CEO Vilhjalmur Vilhjalmsson. Am Freitag war Grundsteinlegung für das 3,2 Mio. Euro-Projekt, Mitte 2015 soll der Neubau fertiggestellt sein. HB Grandi hatte für das erste Halbjahr 2014 einen Umsatz von 87,3 Mio. Euro gemeldet, ein Rückgang gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12 Mio. Euro.
Die Fangquote für Alaska-Seelachs im Ochotskischen Meer wird 2015 mit insgesamt 968.800 t gut 9,5 Prozent oder 83.800 t höher liegen als im laufenden Jahr, schreibt das Portal IntraFish. Nach Angaben von Wissenschaftlern der fernöstlichen Fischerei-Institutionen - dem TINRO-Center, KamchatNIRO und SakhNIRO - sei der seit 2010 beobachtete Abwärtstrend bei der Fischerei und den Laicherbeständen zu einem Ende gekommen. Diesjährige Untersuchungen zum Pollack hätten zum einen einen guten Zustand der 2011er-Generation belegt, zum anderen seien die Erträge bei der 2013er Generation überdurchschnittlich. So erwarten die Fischereiforscher für 2015 eine Laicherbiomasse von 5,6 Mio. t. Aktuell lagen die diesjährigen Fangmengen mit Stichtag 13. November bei 820.300 t oder 92,9 Prozent der TAC. Die Seelachsrogen-Produktion betrug mehr als 30.000 t und wurde ganz überwiegend nach Südostasien exportiert. Die Fischerei im Ochotskischen Meer macht gewöhnlich rund 60 Prozent der gesamten russischen Pollack-Fänge aus, die für die Saison 2014 bei 1.629.800 t liegen.
Der stationäre Fischhandel von Peter Willert in Demmin (Mecklenburg-Vorpommern) hat sich zu einem Zuschussgeschäft entwickelt. Mitunter kämen am Tag gerade einmal acht zahlende Kunden in das Fischgeschäft in der Clara-Zetkin-Straße 20, berichtet Willert dem Nordkurier. Das sei im Jahre 2001, als er den Laden in der heute nur noch 11.400 Einwohner zählenden Hansestadt (1988: 16.700) eröffnete, noch anders gewesen. Als Konsequenz hat der Fischhändler nicht mehr, wie anfänglich, sechs Tage die Woche geöffnet, sondern nur noch am Dienstag, Donnerstag und Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr. "Was hier fehlt, sind eindeutig Parkplätze", beklagt der Händler. Da das Haus ihm gehöre, leiste er sich das "Zuschussgeschäft Demmin" derzeit noch. Sein Geld verdient Peter Willert hingegen auf Märkten in Berlin, rund 230 Kilometer oder zweieinhalb Fahrstunden südlich gelegen. Dort zähle er täglich bis zu 150 Kunden, die seine selbstgemachten Salate schätzen. Auch die Bratheringe, Matjes und Marinaden produziere er im eigenen Haus. Frischfisch erhalte er viermal die Woche bzw. holt sie selber, gefangen im Peenestrom, dem Greifswalder Bodden und der Ostsee.
Die Europäische Union, Norwegen und die Färöer Inseln haben sich auf die Fangquoten für die gemeinsam bewirtschaftete Makrelenfischerei im Nordostatlantik im Jahre 2015 geeinigt, schreibt das Portal IntraFish. Unter dem neuen Abkommen, das dem wissenschaftlich basierten Vorsorgeansatz des Internationalen Rates für Meeresforschung (ICES) folgt, dürfen insgesamt 1.054.000 t gefangen werden. Auf die Europäische Union entfällt dabei mit 519.512 t fast die Hälfte der Menge, hiervon wiederum darf Großbritannien 245.363 t fischen. Norwegen besitzt für die nordostatlantische Makrele eine TAC von 237.250 t und die Färöer bekommen 132.814 t. Um möglichen Neubewerbern um den Bestand wie beispielsweise Island ebenfalls eine Fischerei zu ermöglichen, sind 15,6 % der Quote oder 164.424 t als Reserve definiert worden. Der designierte EU-Kommissar für Umwelt, maritime Angelegenheiten und Fischerei, der Malteser Karmenu Vella, begrüßte das neue Abkommen. Auch Ian Gatt, Generaldirektor der Schottischen Vereinigung der Schwarmfisch-Fischer, zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden. Derzeit arbeiten die beteiligten Staaten an einem langjährigen Bewirtschaftungsplan für den Makrelenbestand.
Der maledivische Thunfischlieferant Cyprea Marine Foods will seine monatlichen Produktionsmengen zugunsten der Produktqualität drosseln, meldet das Portal IntraFish. Auf der Malediven-Insel Himmafushi verarbeitet Cyprea in einem 2005 gebauten, EU-zertifizierten Betrieb vor allem Gelbflossen-Thun und Bonito - sofern nicht im Ganzen exportiert - insbesondere zu frischen oder gefrorenen Loins. Statt monatlicher Mengen von bisher bis zu 150 t sollen in Zukunft 80 bis 90 t produziert werden, um statt saisonal schwankender Mengen eine über das Jahr gleichmäßigere Auslastung zu erhalten und um den Fokus stärker auf die Qualität zu legen, erklärte Geschäftsführer Yasir Waheed. So soll der Anteil von Thunfisch in Top-Qualität von bislang etwa 20% (B: 30%, C: 50%) erhöht werden. Da die Malediven zum Jahresbeginn 2014 aus dem Allgemeinen Präferenzsystem (GSP) ausgeschieden sind, will Cyprea zusätzliche neue Exportmärkte suchen. Entsprechend sollen in den kommenden fünf Jahren 2,4 Mio. Euro in die Diversifizierung der Produktion investiert werden. Nach Wegfall des GSP-Status' wird auf ganzen Thun von den Malediven in die EU 18% Zoll erhoben und auf Thunloins 14%, ab 1. Januar 2015 soll der Tarif auf 22 bzw. 18% steigen.
Die Preise für Fischmehl und Fischöl sind je nach Herkunft in den vergangenen Monaten um 20 bis 30 Prozent gestiegen. Sollten die Futtermittelhersteller ihre Rezepturen nicht ändern, hätte der Preisanstieg eine Verteuerung des Fischfutters um 7 bis 10 Prozent zur Folge, schreibt das Portal IntraFish. Insbesondere in Peru haben sich Fischmehl und -öl um mindestens 25 Prozent verteuert, seit die Regierung des Landes angekündigt hatte, dass sich die zweite Fangsaison für Sardellen verschiebe, ja dass sie möglicherweise ausfalle, teilt Niels Alsted mit, Vizepräsident des Futtermittelproduzenten BioMar: "Im dritten Quartal haben wir die Tonne für 1.800,- bis 1.900,- USD (1.444,- bis 1.524,- Euro) ab Peru gehandelt, inzwischen sind die Preise um 500,- USD/t (401,- Euro) auf 2.350,- bis 2.400,- USD (1.885,- bis 1.925,- Euro/t) gestiegen." Dieser Preisanstieg werde an die Züchter weitergegeben, sofern nicht die Futterrezepturen angepasst werden. Der Fischmehlanteil werde voraussichtlich gesenkt, doch bis zu welchem Grad der Fischölanteil reduziert werde, hänge davon ab, welchen Gehalt an ungesättigten Omega-3-Fettsäuren (EPA/DHA) die einzelnen Kunden verlangten.
Der Seehase, bekannt und geschätzt vor allem für seinen Rogen, wird beim norwegischen Lachszüchter Lerøy verstärkt im Kampf gegen den Schädling Lachslaus eingesetzt. Das teilte Lerøy Seafood letzte Woche anlässlich der Präsentation seiner Quartalsergebnisse (III/2014) mit, schreibt das Portal IntraFish. Lerøy sei absolut nicht zufrieden mit seinen hohen Produktionskosten, die unter anderem durch die Lachslausbekämpfung in die Höhe geschnellt seien, teilte Geschäftsführer Henning Beltestad mit. Andererseits habe Lerøy "sehr positive Ergebnisse in Farmen mit genügend Putzerfischen" erzielt. Im dritten Quartal hatte der Lachszüchter 34 Prozent der Anteile an dem Seehasen-Züchter Norsk Oppdrettservice gekauft. Das Startup besitzt zwei landgestützte Farmen für den "rognkjeks", so der norwegische Name für den Lumpfish (engl., - lat. Cyclopterus lumpus). Die im Aufbau befindliche Seehasen-Farm will ihre Produktionszahlen 2015 und 2016 um jeweils drei Millionen Fische steigern. Lerøy beabsichtigt, seine Farmen für Atlantischen Lachs und Meerforelle mit einem Anteil von zwei bis zehn Prozent Seehasen zu besetzen. Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der Norwegischen Fischereibehörde im Land ingesamt über zwei Millionen Seehasen produziert, 2012 waren es gerade einmal 703.000 Stück. Lerøy setzt gegen die Lachsläuse langfristig auch auf eine Laserbehandlung der Fische. "Aber mit Blick auf das kommende Jahr wird der Laser unsere Probleme kurzfristig nicht lösen", sagt CEO Beltestad.
Gottfried Friedrichs, Vorreiter im Bereich Fischspezialitäten aus nachhaltiger Fischerei, bietet ab sofort gleich drei ASC-zertifizierte Forellen-Produkte an. Als erstes Unternehmen in Deutschland produziert Friedrichs Forellen-Kaviar mit ASC-Siegel. Der "Forellen-Caviar" des Hamburger Traditionsunternehmens zeichne sich durch ein mittelgroßes, sehr rundes Korn und eine bernsteingelbe bis orangerote Farbe aus, heißt es in einer Pressemitteilung: "Er ist knackig im Biss und lieblich-pikant im Geschmack." Bei Friedrichs werden die bei Gourmets geschätzten Kaviar-Perlen von Hand in die Gläser gelöffelt. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 3,49 bis 3,99 Euro für das 50g-Glas bzw. 6,49 bis 6,99 Euro für 100g. Aus ASC-zertifizierter Aquakultur stammen auch die Fische für die Forellen-Filets Wacholder geräuchert (125g 2,99 Euro bis 3,49 Euro UVP). Auch dieses Produkt zeichne ein hohes Maß an Handarbeit aus. Alle Forellen stammen von dem italienischen Züchter Azienda Agricola Troticoltura Erede.
Der Fischhändler Rudolf Freitag hat sich nach 36 Jahren endgültig aus dem Fischfachhandel zurückgezogen, schreibt die Kreiszeitung in Syke. Schon im Jahre 2002 hatten der heute 75-Jährige und seine Frau ihr Fischgeschäft in Hepstedt an Detlef Bauer übergeben. Doch vollends auf sein Altenteil zurückziehen wollte Freitag sich damals nicht. So fuhr er weiterhin mit seinem Fischverkaufswagen, den er seit Jahren neben dem stationären Geschäft hatte, nach Scheeßel. "Ich bin immer gerne hierher gekommen", sagt der fünffache Großvater, dessen Kinder nicht in seine Fußstapfen treten wollten. Anfangs stand er gegenüber von Stahmleder an der Großen Straße, später auf dem Marktplatz gegenüber vom Rathaus und zuletzt vor dem E-Center am Vahlder Weg. Seine Ware bezog Rudolf Freitag aus Bremerhaven: "Dafür bin ich mittwochs um 3:00 Uhr morgens aufgestanden." Rudi, den "Mann vom Fischwagen", kennt in Scheeßel jeder. Bei Freitag war man meist per Du und schnackte platt. Kinder erhielten bis zuletzt einen Lolli - eine Tradition, die Detlef Bauer fortführt.
Die Fischmanufaktur Deutsche See schloss ihr letztes Geschäftsjahr im September 2013 mit einem Umsatz von 356,5 Mio. Euro ab - ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 27 Mio. Euro oder 7 Prozent (2012: 383,5 Mio. Euro), meldet das Portal IntraFish. Der Nettogewinn halbierte sich binnen Jahresfrist nahezu von 5,5 Mio. Euro (2012) auf 2,9 Mio. Euro. Allerdings ist bei Deutsche See seit September 2013 einiges passiert. Hartwig Retzlaff, der im August diesen Jahres operative Geschäftsführungsfunktionen von Dr. Peter Dill übernommen hat, teilte mit, das Management wolle den Gewinn im neuen Geschäftsjahr um 3,5 Prozent steigern.