Ivan Bundgård Sørensen ist am 28. April zum neuen Vorsitzenden des dänischen Fischzüchterverbandes Dansk Akvakultur gewählt worden und löst damit Karl Iver Dahl-Madsen ab, der das Amt sechs Jahre lang inne hatte, teilt der Verband mit. Sørensen hat gute Einblicke in die dänische und internationale Aquakultur: von 1996 bis 2006 war er Geschäftsführer und 2006/2007 Vize-Präsident des Fischfutter-Herstellers BioMar. Derzeit ist er Vorsitzender des dänischen Fischfutter-Herstellers Aller Aqua. Die dänische Aquakultur trägt jährlich mit Exporten im Wert von 1,2 Mrd. DKK oder 160 Mio. Euro zur dänischen Außenhandelswirtschaft bei.
Der norwegische Lachsproduzent Lerøy Seafood hat in Oslo Ende März eine Frischfisch-Verarbeitung in Betrieb genommen, die jährlich 8.000 bis 10.000 t an frischem Seafood und 20 Millionen Stück Sushi produzieren kann. Auf einer Fläche von insgesamt 5.800 Quadratmetern über zwei Stockwerke sollen schon 2014 alleine für Norwegen 45 Mio. Seafood-Mahlzeiten hergestellt werden. Das 'Sjømathuset' beschäftigt 111 Arbeitskräfte und soll Fisch und Meeresfrüchte für rund 450 Mio. NOK (= 55 Mio. Euro) umsetzen. "Niemals zuvor wurden in einem einzigen Betrieb in Norwegen derart große Mengen an frischem Seafood verarbeitet, verpackt und verteilt", heißt es in einer Lerøy-Pressemitteilung. "Lerøy ist viel mehr als Lachs", betont Geschäftsführer Henning Beltestad. Alles von Skrei-Loins und Lachs bis zu Portions-Hummern und Krebsscheren werde von hier an den norwegischen Lebensmitteleinzelhandel geliefert. Partner ist Norwegens größter Lebensmittelhändler, die Norges Gruppen. Sie ist der einzige Kunde des Sjømathuset. Die Norges Gruppen beliefert die Fischabteilungen des norwegischen LEH-Filialisten Meny, der alleine fast 30 Prozent des Frischfischs in Norwegen verkauft. "Im vergangenen Jahr haben wir Fisch im Wert von 813 Mio. NOK (= 101,1 Mio. Euro) verkauft", teilt Meny-Geschäftsführer Vegard Kjuus mit. Die Norges Gruppen beliefert auch die Supermarktketten Menu, Ultra, Centra, Jacobs, Kiwi, Spar, Euro Spar, Joker und Nærbutikken.
Der weltgrößte Lachszüchter Marine Harvest (MH) hat seine Tochterfirmen Morpol und Marine Harvest VAP Europe zur neuen 'Marine Harvest Consumer Products' verschmolzen, meldet das Portal IntraFish. Der neue Geschäftsbereich soll ab September diesen Jahres voll operativ sein und werde unter der Leitung von Maiko Van der Meer stehen, der schon seit Februar 2012 für Marine Harvest VAP Europe verantwortlich war, heißt es in einem Memo. Unterstützt werde Van der Meer von einem Team, zu dem Sabina Goertz als Finanzdirektorin gehört, Fabrice Barreau als Warengruppen-Manager Frische und John-Paul McGinley als Direktor für Kühlprodukte. Teis Knudsen werde Lieferkettenmanager Kühlprodukte. Die Kunden sollen für alle Produktkategorien auf nationaler Basis bedient werden. Die Kategorie Frische werde auch die TK-Spezialitäten etwa von MH Appeti'Marine und MH Sterk umfassen und zur Kategorie Kühlprodukte zähle auch TK-Lachs.
In Mecklenburg-Vorpommern schreitet der Bau einer zweiten Garnelenfarm voran. Nachdem im Oktober bereits der Grundstein für die landesweit erste Garnelenzucht der Garnelen Farm Grevesmühlen GmbH & Co. KG gelegt worden war, begannen im Februar die Erdarbeiten für eine weitere Farm der Fluxx2 GmbH & Co. KG. Auf der Internetseite des Techniklieferanten Green Aqua Farming aus Wismar sind die Bauschritte dokumentiert. Ende März waren der Stahlbau der Halle fertiggestellt und das Dach montiert. Nach Angaben von Investor Andreas Kleinselbeck werden in die Anlage, die jährlich 15 Tonnen White Tiger-Shrimps produzieren soll, insgesamt rund 1,6 Mio. Euro investiert, wovon knapp die Hälfte Fördermittel seien. Die neue Halle entsteht in unmittelbarer Nachbarschaft der ersten Garnelenzucht im Grevesmühlener Gewerbegebiet Nordwest und soll auch von deren Betreiber unterhalten werden, sagte Kleinselbeck. Spätestens im Frühsommer sollen die ersten Penaeus vannamei in die Becken gesetzt werden und nach weiteren sechs Monaten erntereif sein.
Die dänische BioMar-Gruppe, drittgrößter Fischfutter-Produzent weltweit, hat auf der Brüsseler Seafood Expo Global (SEG) eine Absichtserklärung mit dem türkischen Partner Sagun unterzeichnet, in der Türkei eine Futterfabrik mit einer Kapazität von 50.000 t zu errichten, meldet das Portal IntraFish. Angesichts eines Fischfuttermarktes in der Türkei von jährlich 300.000 t insbesondere für Wolfsbarsch, Dorade und Forelle sieht BioMar dort Wachstumspotential. Die Sagun-Gruppe ist einer der größten vertikal integrierten Produzenten von Bass und Bream in der Türkei. Für die neue Fabrik werden Investitionen von rund 13,4 Mio. Euro veranschlagt.
Die US-amerikanische Purse Seine Vessel Owners Association (PSVOA) ist nicht mehr Auftraggeber für die MSC-Zertifizierung der Alaska-Wildlachs-Fischerei. Das teilte Paul Knapman mit, Geschäftsführer der für die Zertifizierung verantwortlichen Organisation Intertek Fisheries Certification, schreibt das Portal IntraFish. In einer Mitteilung vom 6. Mai erklärte Knapman, neuer MSC-Klient sei die Alaska Salmon Processors Association (ASPA), eine nach den Gesetzen des US-Bundesstaates Alaska gegründete gemeinnützige Einrichtung. Der Großteil der Alaska-Wildlachs-Fischerei war im November 2013 nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC) rezertifiziert worden. Nur die Fischerei im Prince William-Sund befindet sich noch im Prüfverfahren, um weitere Daten zu den Auswirkungen von Besatzmaßnahmen auf den Bestand sowie Folgen für die Heringspopulation in der Region zu erhalten. Die 13 erneut zertifizierten Einheiten repräsentieren die gesamte übrige Fischerei auf Alaska-Wildlachs. Die Fischerei war erstmals im Jahre 2000 vom MSC zertifiziert worden und erneut 2007.
Zwei weitere Lachszuchten der Lerøy Seafood Group tragen das Zertifikat des Aquaculture Stewardship Councils (ASC). Das teilten Lerøy und der Zertifizierer Bureau Veritas auf einer gemeinsam veranstalten Zeremonie auf der Seafood Expo Global (SEG) in Brüssel vergangene Woche mit. Die beiden Lerøy Aurora-Farmen kommen zu drei schon zertifizierten Lerøy-Zuchten hinzu. Zusammen mit zwei Farmen von Marine Harvest in Norwegen und einem Standort von Tassal in Australien sind weltweit jetzt insgesamt acht Lachsfarmen ASC-zertifiziert. Elf weitere Farmen in Norwegen, Australien, Kanada und Chile warten derzeit auf den Abschluss ihres Bewertungsverfahrens.
Die Fischereigenossenschaft Strelasund in Stralsund hat Insolvenz wegen Zahlungsunfähigkeit beantragt. Das meldet Focus online. Der Betrieb solle jedoch fortgesetzt werden, teilte der vorläufige Insolvenzverwalter Jörg Sievers am vergangenen Dienstag mit. Grund für die Insolvenz sei die schwierige Auftragslage des insbesondere Hering verarbeitenden Betriebes gewesen. Die FG Strelasund produziert vor allem Brat- und Kaltmarinaden für den Lebensmitteleinzelhandel sowie Netzheringe und mehr als ein Dutzend Räucherprodukte für die Gastronomie. Der Absatz von Ostseehering gestaltete sich in den letzten Monaten jedoch schwierig, da die Heringsfischerei in der Ostsee noch nicht MSC-zertifiziert ist. Ein Auftraggeber, der Interesse an einer Übernahme gezeigt hatte, habe nicht nur sein Angebot, sondern auch bestehende Aufträge zurückgezogen. In der 1949 gegründeten Fischereigenossenschaft sind 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, davon 15 in Vollzeit. Ziel des Insolvenzverfahrens sei eine so genannte übertragende Sanierung oder eine Sanierung des Rechtsträgers selbst, sagte Jörg Sievers.
Eine Zucht für Warmwassergarnelen in der Schweiz plant ein inzwischen sechsköpfiges Team um den Nidauer Rafael Waber (*1980), schreibt das Bieler Tagblatt. Der 33-Jährige ist Geschäftsführer des Unternehmens Swiss Shrimp und gewann mit seinem Businessplan für eine 25 Tonnen-Farm im Jahre 2012 den ersten Businessplan-Wettbewerb der Universität Bern. Das Projekt geht auf eine Idee von Thomas Tschirren (*1971) zurück, der vor fünf Jahren eine Fernsehdokumentation über die niederländische Shrimp-Farm in Venray sah. "Das lässt sich auch in der Schweiz realisieren", dachte der gelernte Einzelhandelsangestellte und jetzige Informatiker. In der Schweiz wurden im Jahre 2012 insgesamt 8.250 t Shrimps konsumiert, allesamt jedoch importierte Tiefkühlware. Für frische Crevetten sieht Rafael Waber einen Nischenmarkt - "Connaisseurs im Detailhandel sowie die gehobene Gastronomie". Aus Mitteln einer Familienholding wird nun in Luterbach bei Solothurn mit Anfangsinvestitionen von 100.000 CHF sowie unbezahlter Arbeit im Wert von weiteren gut 400.000 CHF ein Pilotbetrieb in einer Hefefabrik aufgebaut. Läuft die Pilotfarm und sind hinreichend Erfahrungen gesammelt, soll mit geschätzten sechs bis acht Mio. CHF die definitive Produktionsanlage errichtet werden. Als Standort für die Salzwasseranlage komme eine Gewerbezone in Frage, in der die Abwärme eines Industriebetriebes zum Heizen der 30 Grad warmen Becken genutzt werden könne. Die Zucht solle so ökologisch wie möglich erfolgen: ohne Antibiotikaeinsatz, mit MSC-zertifiziertem Futter und einer schonenden Tötung. Ende April sollte der Pilotbetrieb starten.
Von September 2012 bis September 2013 stieg die Zahl der vom Marine Stewardship Council (MSC) zertifizierten Produkte um 21 Prozent und für die letzten vier Jahre war die Zahl der Artikel mit MSC-Label sogar um den Faktor vier gewachsen. Das teilte der MSC jetzt auf der Seafood Expo Global 2014 in Brüssel bei seinem jährlichen Netzwerk-Treffen mit, meldet Fish Information & Services (FIS). Auf Großhandelsebene werden inzwischen jährlich MSC-Produkte im Wert von 4,5 Mrd. USD (= 3,3 Mrd. Euro) gehandelt, deren Wert auf LEH-Ebene noch 40 Prozent höher ist. Die inzwischen zertifizierten 221 Fischereien im MSC-Programm zuzüglich weiterer 106 Fischereien, die sich in der Bewertung befinden, stehen für einen Anteil von 10,5 Prozent an der Weltfangmenge. Bis heute verbuche der MSC über 450 Verbesserungen bei Fischereien, sagte Nicolas Guichoux, Global Commercial Director der Organisation. In diesem Jahr beende der MSC seine alle fünf Jahre stattfindende Überprüfung der Fischereistandards und habe eine Überprüfung der Produktkette begonnen. MSC-Geschäftsführer Rupert Howes teilte mit, dass man Dauer und Kosten der Zertifizierungsverfahren überdenke, um das Verfahren zu vereinfachen.