Der Türkische Verband der Seafood-Produzenten (DESAD) und die Umweltorganisation Friend of the Sea (FoS) haben eine Vereinbarung unterzeichnet, gemeinsam in der Türkei für nachhaltige Fischerei und verantwortungsbewussten Rohwareneinkauf zu werben, meldet das Portal IntraFish. Mit einer Jahresproduktion von, nach Angaben der FAO, inzwischen 623.192 t Fisch und Seafood wird die Türkei als Lieferland immer wichtiger. Der Anteil der Aquakultur beläuft sich hierbei zwar nur auf 34 Prozent, sei jedoch im vergangenen Jahrzehnt jährlich um bis zu 20 Prozent gewachsen. Im DESAD sind derzeit neun führende fischwirtschaftliche Produzenten des Landes vereint.
Die traditionell stark unter Druck stehenden Preise für Fischstäbchen sind im vergangenen Jahr gesunken. Das teilte Frosta-Geschäftsführer Felix Ahlers in einem kritischen Vortrag auf dem North Atlantic Seafood Forum (NASF) im norwegischen Bergen mit, schreibt das Portal IntraFish. Die Iglo-Gruppe beispielsweise habe die 15 Stück-Packung Fischstäbchen im vergangenen Jahr im Schnitt für 2,16 Euro verkauft und damit 3,7 Prozent billiger als die durchschnittlich 2,24 Euro/Packung im Jahre 2012, zitierte Ahlers Daten des Marktanalysten Nielsen. Auch der Preis für die klassischen Schlemmerfilets Bordelaise habe 2013 mit 2,31 Euro niedriger gelegen als die 2,33 Euro im Jahre 2012. Aldi wiederum verkaufte die 15 Stück-Packung Fischstäbchen für 1,39 Euro. Wer der Preis einmal durchrechne, werde feststellen, dass die Margen für den Produzenten extrem dünn seien, meinte der Frosta-CEO und zählte die zu berücksichtigenden Kostenfaktoren auf. Nach Abzug von 7 Prozent Mehrwertsteuer reduziere sich der Preis auf 1,29 Euro/Packung bzw. 2,58 Euro/kg. Davon müssten die Verarbeiter die Produktionskosten - Energie, Arbeit, Maschinen, Lagerhaltung - sowie Logistik und Transport bestreiten. Hinzu komme die Marge für Aldi.
Die Heringsfischerei in der Ostsee läuft derzeit auf Hochtouren. Im Fischwerk Euro-Baltic in Sassnitz/Mukran waren bis gestern schon mehr als 2.500 Tonnen, also fast ein Viertel der deutschen Gesamtquote von in diesem Jahr 10.900 Tonnen, angelandet worden, teilt der Deutsche Fischerei-Verband (DFV) mit. In den vergangenen Wochen wurden dort Tagesmengen von bis zu 300 Tonnen angelandet und verarbeitet. Die Frühjahrssaison für die Schleppnetzfischerei war aufgrund der um 23 Prozent reduzierten Heringsquote verhältnismäßig spät gestartet. Zu Jahresbeginn waren viele Fischer erst einmal auf Dorschfang gegangen. Erst am 13. Februar wurde in Sassnitz der erste Hering gelöscht. Seit dem 21. Februar wurden auch die ersten Heringe aus Stellnetzfischerei registriert, am 8. März folgten die ersten Reusenheringe. Die Saison für diese beiden Fischereien beginnt in der Regel etwas später, nämlich wenn sich die Heringe zum Laichen in den Küstengewässern aufhalten. Seit heute zahlt Euro-Baltic auch einen höheren Preis für den reifen Stellnetzhering, denn durch die hohen Temperaturen der letzten Tage ist die Reifung der Tiere vorangeschritten. Damit hat sich die Rogenqualität deutlich verbessert. Auch jene Fischereibetriebe, die nicht an Euro-Baltic liefern, wollen jetzt in die Stellnetzsaison starten - morgen etwa die Fischereigenossenschaften Greifswald und Freest, die ihre Heringe traditionell nach Dänemark liefern.
Einmal jährlich veröffentlicht die belgische Finanzwirtschaftszeitschrift 'Trends' eine Liste der 100.000 größten Unternehmen des Landes. Für das Finanzjahr 2012 sind auch 450 fischwirtschaftliche Firmen aufgeführt, von denen wiederum Visaktua, belgische Fachzeitschrift der Branche, in ihrer diesjährigen Februar-Ausgabe die größten 50 auflistete. Im Jahre 2012 setzten sie zusammen 927 Mio. Euro um und und beschäftigten 1.513 Menschen.
Die Hummerfischerei in den kanadischen Fangregionen Bucht von Fundy, dem Schottischen Shelf und dem Südlichen St. Lorenzstrom lassen sich im Rahmen des MSC-Programms nach den Kriterien des Marine Stewardship Councils (MSC) bewerten. Die Hummerfischerei in den genannten Gebieten erwirtschaftet 74 Prozent der gesamten Lobster-Fischerei in Atlantik-Kanada (gesamt: 435,4 Mio. Euro): 2012 wurden 54.290 t im Wert von 321,2 Mio. Euro gefischt - davon 70,3 Mio. Euro in der Provinz New Brunswick und 250,9 Mio. Euro in Nova Scotia. Das Management der Fischerei liegt beim Kanadischen Ministerium für Fischerei und Meere (DFO). Um die Bestände zu schützen, sind zahlreiche beschränkende Maßnahmen ergriffen worden: eine Begrenzung der Lizenzzahl - derzeit sind 4.146 vergeben - und Fallen, die Festlegung von Fangsaisons und Fangtagen sowie TACs, außerdem Mindestgrößen und die Verpflichtung, eiertragende Hummerweibchen ins Meer zurückzusetzen. Für die Zertifizierung wurde extra die Nova Scotia/New Brunswick Lobster Eco-Certification Society gegründet, ein Zusammenschluss von Beteiligten aller Produktionsstufen in der Region: Fischer, Schiffseigner, Verarbeiter und Händler. Finanziert wird die von SAI Global durchgeführte Bewertung von den Gesellschaftsmitgliedern und den Provinzregierungen New Brunswick und Nova Scotia.
Graal, an der Warschauer Börse notierter Hersteller von Fisch- und Fleischkonserven, meldete für das 4. Quartal 2013 ein Umsatzplus von 23,8 Prozent - von 143,7 Mio. Euro (IV/2012) auf 178 Mio. Euro, schreibt das Portal IntraFish. Der Gewinn stieg im Vorjahresvergleich von 6,6 Mio. Euro um 4,5 Prozent auf 6,9 Mio. Euro, der Nettogewinn von 3,1 Mio. Euro auf 3,5 Mio. Euro. Wenigstens zum Teil dürfte die gute Performance der Entwicklung der Wirtschaft in Polen zu verdanken sein, die 2013 um 2,05 Prozent zulegte, derweil das Wirtschaftswachstum in Deutschland im letzten Jahr bei nur 0,4 Prozent lag.
Die Fischerei auf den Schwarzen Seehecht im Fanggebiet der Falkland Inseln ist Anfang März vom Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanagt zertifiziert worden, schreibt das Portal IntraFish. Es ist die erste Fischerei der Falkland Inseln, die MSC-zertifiziert ist. Die Gesamtquote von derzeit 1.200 Tonnen wird komplett von Consolidated Fisheries gehalten, die auch als MSC-Kunde agieren. Consolidated-Vorsitzender Tom Blake geht zwar davon aus, dass das Management der Fischerei auch schon vor der Zertifizierung nachhaltig gewesen sei, aber es sei schön zu sehen, dass dies nun auch im Rahmen eines hochangesehenen und international anerkannten Zertifizierungsprogrammes wie dem des MSC bestätigt worden sei.
Farmlachse sollten grundsätzlich sterilisiert werden, um zu verhindern, dass sie sich mit Wildpopulationen kreuzen. Das zumindest ist die Empfehlung von Wissenschaftlern der britischen University of East Anglia, melden die BBC News. Sie begründen ihre Forderung damit, dass entflohene Zuchtfische, so genannte 'Escapees', unerfahren im Umgang mit Raubtieren seien und diesen eher zum Opfer fielen. Studien hätten ergeben, dass in einigen norwegischen Flüssen die Lachspopulationen zur Hälfte aus entkommenen Zuchtfischen bestünden. Prof. Matt Gage erklärt: "Farmlachse wachsen sehr schnell, sind sehr aggressiv und nicht so intelligent im Hinblick auf den Umgang mit Räubern." Außerdem seien sie genauso fruchtbar wie Wildfische. Deshalb empfehlen die Forscher, die Lachseier gleich nach der Befruchtung so zu behandeln, dass die Fische zwar normal wachsen, jedoch beide Geschlechtschromosomen ausbilden und damit die meisten von ihnen unfruchtbar würden.
Die Marke Followfish steht für nachhaltig gefangenen Fisch. Jetzt kommuniziert das Unternehmen fish & more aus Friedrichshafen seine Philosophie erstmals auch mittels eines TV-Spots, der in nationalen reichweitenstarken TV-Formaten sowie im Kino und Online geschaltet wird. Anhand des bekannten Magnetangel-Kinderspiels erklärt ein kleiner Junge auf plakative Art und Weise, wie bestandsschonend Followfish seinen Thunfisch fängt – und wie verantwortungslos im Gegenzug die Fangmethoden der Massenfischerei sind. Am Ende steht die Gewissensfrage: „Welcher Thunfisch schmeckt dir besser?“ Der Film soll in TV und Kino sowie im Internet zum Einsatz kommen, um die Markenbekanntheit von Followfish weiter zu erhöhen. „Nach der wohl erfolgreichsten Werbekampagne eines Lebensmittelproduktes in 2013 – ein Löwe in Cannes und Gold beim ADC – gehen wir in diesem Jahr noch einen Schritt weiter“, so Jürg Knoll, Geschäftsführer von fish & more. „Mit unserem ersten TV-Spot veranschaulichen wir den Unterschied zwischen Followfish und industriellem Fischfang. Kindlich-naiv inszeniert, überrascht der Film mit der drastischen Realität und regt zum Nachdenken und nachhaltigen Handeln der Konsumenten an.“
Mitglieder des Deutschen Fischerei-Verbandes (DFV) und Fischerblatt-Leser kennen "Claus* Hafenreport" schon in gedruckter Form. Jetzt sind die Geschichten und Berichte, die DFV-Mitarbeiter Claus Ubl regelmäßig aus den deutschen Fischereihäfen liefert, auch online auf der Homepage des Verbandes verfügbar und damit nicht nur einem Fachpublikum, sondern einer breiten Öffentlichkeit zugänglich. Ob Informationen über die Häfen von Greetsiel bis Sassnitz, aus Cuxhaven oder Heiligenhafen - die zunächst eingestellten elf Folgen aus dem Fischerblatt sollen fortlaufend ergänzt werden. Das Bildmaterial ist nach Angaben des DFV auf Anfrage auch in höherer Auflösung verfügbar. Das monatlich erscheinende Fischerblatt ist das Mitteilungsblatt für die Kutter- und Küstenfischerei.