Die Fischerei der Färöer Inseln auf den 'Great Silver Smelt', den Goldlachs (Argentina silus) ist nach den Standards des Marine Stewardship Council (MSC) als nachhaltig und gut gemanaged zertifiziert worden. Damit ist es die erste Goldlachsfischerei weltweit, deren Produkte das blau-weiße MSC-Label tragen dürfen. Die Goldlachs-Fischerei wird um die Färöer-Bank und das Färöer-Plateau im Nordostatlantik (FAO-Gebiet 27 in der ICES-Abteilung Vb2) von April bis September betrieben, wobei die größten Mengen in den Monaten Juli und August angelandet werden. Unter Verwendung leichter semi-pelagischer Schleppnetze werden jährlich 20.000 Tonnen gefischt, von denen 8.000 bis 12.000 Tonnen zu Fischfarce verarbeitet werden. Schätzungsweise 70 Prozent dieses 'minced fish' werden nach Norwegen verkauft, weitere Abnahmeländer sind Schweden, Dänemark, England, Schottland und Irland. Gisli Gislason, MSC-Berater auf Island, begrüßte, dass nun auch Produkte, in denen Goldlachs enthalten sei, das MSC-Label tragen dürfen: "Beim Konsumenten ist Goldlachs kaum bekannt, aber er findet in zahlreichen Seafood-Produkten Verwendung, von Gratins über panierte Produkte bis zu den skandinavischen Fischbällchen."
4348 Fisch- und Seafoodprodukte sind nach Mitteilung des Marine Stewardship Council (MSC) derzeit in Deutschland mit dem MSC-Siegel für umweltgerechte Fischerei gekennzeichnet. Das geht aus einer aktuellen Presseinformation des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz hervor. Dem Verbraucher bietet diese Kennzeichnung beim Einkauf eine Orientierung, da immer öfter nach der Herkunft der Fische und nach den Produktionstechniken sowie nach dem Management der Fischerei gefragt wird. Die kritische Nachfrage der Verbraucher hat zu einem veränderten Einkaufsverhalten bei wichtigen globalen Abnehmern von Fisch und Meeresfrüchten geführt, die nun ihrerseits vermehrt Fische aus zertifizierten Fischereien nachfragen. Das Ministerium merkt an, dass diese Fortschritte und positiven Zahlen aber nicht darüber hinwegtäuschen dürfen, dass sich weltweit rund 90 Prozent der Fischereien noch nicht an diesem oder ähnlichen Programmen beteiligen.
Seit gestern tagt der Deutsche Fischereitag im niedersächsischen Papenburg. Der Verbandstag gibt rund 200 angemeldeten Teilnehmern aus Politik, Verwaltung und der gesamten deutschen Fischerei die Gelegenheit, Informationen auszutauschen und eine fischereipolitische Lagebewertung vorzunehmen. Übergeordnetes Thema für alle deutschen Fischereisparten ist die Nachhaltigkeitswende im Zusammenhang mit der bevorstehenden Reform der europäischen Fischereipolitik. Die deutsche Fischerei begrüßt die bereits erfolgte Ausrichtung der Bewirtschaftung aquatischer Ressourcen an den Prinzipien der Nachhaltigkeit. In einer Resolution sollen weitere Schritte auf dem Weg zur Sicherung der nachhaltigen Nutzung erarbeitet werden.
Mitte August lief der Tanker "Katja" in der Jade auf Grund, jetzt muss das havarierte Containerschiff "MSC Flaminia" in den Jade-Weser-Hafen geschleppt werden. Die größten Ängste stehen in derartigen Fällen die Küstenfischer aus. "In der vorletzten Woche waren wir ganz knapp vor der Katastrophe. Dreiviertel unserer Kulturflächen liegen in der Jade, ein Tankerunfall kann das Ende bedeuten", sagte David de Leeuw, Muschelfischer aus Hooksiel. Dirk Sander, Präsident des Landesfischereiverbandes Weser-Ems, weist auf die steigenden Risiken hin, die mit dem Ausbau der Offshore-Windkraft und der Handelsschifffahrt verbunden sind: "Wir Fischer wissen, dass die Handelsschifffahrt ein wichtiger Wirtschaftszweig ist und auch der Energiewende stehen wir nicht entgegen, aber die Risiken können nicht auf die Fischer abgewälzt werden." Schon im Vorfeld müssten sich die Verantwortlichen Gedanken über die Haftungsfragen bei Unfällen machen. Denn jahrelange Gerichtsverfahren wie in den USA nach dem Untergang der Ölbohrplattform "Deepwater Horizon" 2010 könnten sich die Familienbetriebe der Kleinen Hochsee- und Küstenfischerei nicht leisten. Sander: "Für den Fall der Fälle erwarten wir, dass gerechte Lösungen parat sind."
Die Förderkredite der Rentenbank für landwirtschaftliche Unternehmen sind im ersten Halbjahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um 38 Prozent gestiegen - von 798,3 Mio. Euro auf 1.104,4 Mio. Euro. Das geht aus dem aktuellen Halbjahresfinanzbericht hervor. Überdurchschnittlich entwickelte sich die Kreditvergabe im Bereich Aquakultur und Fischwirtschaft, die von 1,5 Mio. Euro um 173 Prozent auf 4,1 Mio. Euro zunahm. Die Rentenbank bietet dem Sektor drei unterschiedliche Förderprogramme an, mit denen Investitionen in Wachstum, Nachhaltigkeit und Betriebsmittel unterstützt werden können. Auch Leasing-Finanzierungen sind möglich.
Einen neuen Produktionsbetrieb für wertgesteigerte Muschelerzeugnisse hat die Scottish Shellfish Marketing Group (SSMG) am Freitag im schottischen Bellshill (bei Glasgow) eröffnet. Mit dem neuen Betrieb antworte die Genossenschaft auf steigende Nachfrage in diesem Bereich, erklärte der SSMG-Vorsitzende Michael Laurenson anlässlich der Eröffnung. Der Zusammenschluss von Muschel- und Austernzüchtern auf den Shetland-Inseln und an der Westküste Schottlands hat in der Saison 2008/2009 mehr als 3.000 Tonnen Muscheln und eine Million Austern produziert. Von 2007 bis 2011 sei der schottische Muschelsektor um 92 Prozent auf ein Umsatzvolumen von 10 Mio. GBP (12,6 Mio.Euro) gewachsen.
Der norwegische Kabeljau-Züchter Codfarmers will seine Erntemenge in der zweiten Jahreshälfte beachtlich anheben. Nach insgesamt 1.541 Tonnen im ersten Halbjahr 2012 sollen in den verbleibenden sechs Monaten 4.100 Tonnen abgefischt werden, schreibt das Portal IntraFish. Der Preis für frischen Kabeljau sowohl aus Zucht wie auch aus Wildfang sei im 2. Quartal um 13 Prozent gefallen, derweil die Exportmenge für das Produkt um 22 Prozent anstieg. Mitte September will Codfarmers als neues Produkt vakuumverpackte Bauchloins vorstellen.
Der Finanzinvestor Permira, die Muttergesellschaft von Iglo, hat Japans größte Sushi-Bar-Kette Akindo Sushiro gekauft, meldet das Portal IntraFish. Die Übernahme für 797,8 Mio. Euro sei die größte Transaktion in Japan innerhalb der vergangenen zwölf Monate, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters. Akindo betreibt in Japan 335 Sushi-Bars und hat seit Dezember 2011 auch drei Restaurants in Südkorea eröffnet. Permira wolle mit der Sushi-Kette in Japan expandieren und sie darüber hinaus in China etablieren, teilte Alex Emery mit, Permiras Co-Bereichsleiter für Asien. Im vergangenen Jahr soll der Umsatz von Akindo bei schätzungsweise einer Milliarde Euro gelegen haben - rund zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Einen Grund für den Erfolg nannte Emery: Akindo biete sein Sushi für die Hälfte der in anderen Sushi-Restaurants verlangten Preise an.
Das auf den Falklandinseln ansässige Fangunternehmen Consolidated Fisheries (CFL) bewirbt sich mit seiner Langleinenfischerei auf den Schwarzen Seehecht (Dissostichus eleginoides) um eine Zertifizierung nach den Standards des Marine Stewardship Councils (MSC). Es ist die erste Fischerei des vor der Küste Südamerikas liegenden britischen Überseegebietes, die sich um ein MSC-Zertifikat bewirbt. Das 1994 gegründete örtliche Fangunternehmen CFL fischt mit nur einem Schiff, der 'CFL Gambler', und beschränkt sich auf den Schwarzen Seehecht. Die falkländische Quote für den "toothfish" beträgt gegenwärtig 1.200 Tonnen pro Jahr und wird ausschließlich von CFL gehalten. CFL ist Gründungsmitglied der 'Coalition of Legal Toothfish Operators' (COLTO) und unterstützt finanziell zahlreiche Forschungsprojekte zum Schwarzen Seehecht im Seegebiet der Falklands. Die britische MSC-Mitarbeiterin Claire Pescod begrüßte den Einstieg der Fischerei ins MSC-Programm, da "es eine starke Nachfrage nach MSC-zertifiziertem, belegbar nachhaltig gefischtem Schwarzem Seehecht" gebe.
Die Sortimentspalette der rheinland-pfälzischen Regionalmarke Eifel ist erstmals um Fischprodukte ergänzt worden, meldet die gleichnamige Marketing-Gesellschaft. Die Fischzucht Kauth, ein reiner Produktionsbetrieb in Schönecken in der Westeifel, produziert von eigenen Laichfischen Bachforellen, Regenbogenforellen und Saiblinge. "Hier wird nichts aus anderen Regionen oder gar Ländern zugekauft", betont Inhaber Michael Kauth. Verkauft wird unter anderem an Gastronomen, die die Fische in eigenen Teichen heranwachsen lassen und sie selbst schlachten. Arndt Balter von der Regionalmarke Eifel begrüßt den neuen Produzenten: "Ziel soll es sein, dass jeder Eifel-Gastgeber die Möglichkeit bekommt, echte Eifeler Bachforellen aus kontrollierter Zucht auf der Speisekarte zu haben." Er würde es darüber hinaus begrüßen, wenn sich Veredler fänden, damit der Eifel-Fisch in ausgewählten Verkaufsstellen beispielsweise als Eifel-Räucherforelle verkauft werden könne. Produzenten, die das Logo der Regionalmarke Eifel tragen, lassen sich regelmäßig von unabhängigen Prüfinstituten kontrollieren und sichern Herkunft, Qualität und Transparenz.